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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebenjob als Ärztin?



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hennessy
04.05.2009, 09:07
Mag ja sein, hennessy, aber gehen die nicht auch im Blockunterricht auf ne Kaufmännische Berufsschule?

es gibt 2 Ausbildungsblöcke. Einen vor der Zwischenprüfung, einen nach der Zwischenprüfung. Die schulische Ausbildung findet auf einer kaufmännischen Berufsschule statt, was jedoch nichts am Berufsbild ändert. Es dürfen sich auch die früheren Arzthelferinnen nun medizinische Fachangestellte nennen.

Hoppla-Daisy
04.05.2009, 09:11
Das meinte ich ;-). Man gibt dem Kind einfach nur nen anderen Namen. Genauso wie die Krankenschwester ja nicht mehr Krankenschwester heißt sondern Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege. Ist wie bei Raider und Twix damals - sonst ändert sich nix :-))

hennessy
04.05.2009, 09:14
Das meinte ich ;-). Man gibt dem Kind einfach nur nen anderen Namen. Genauso wie die Krankenschwester ja nicht mehr Krankenschwester heißt sondern Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege. Ist wie bei Raider und Twix damals - sonst ändert sich nix :-))

ganz genau. Fakt ist jedoch, dass die Ausbildung vornehmlich in der Arztpraxis bzw. in medizinischen Fach-Einrichtungen stattfindet und der kaufmännische Abschnitt nur eine untergeordnete Geige spielt.

icespeedskatingfan
04.05.2009, 10:31
Vielleicht ist das beim Zahnarzt anders (Stuhlassistenz) , im Allgemeinmedizinisch/Internistischen Bereich sieht es so aus: Praxisorganisation, Terminvergabe, Bestellungen, DMP-Verwaltung, QM, Abrechnung, Patienten-Recall, Labordatenverwaltung, Befunde einscannen, Briefe schreiben und andere Bürotätigkeiten machen deutlich mehr Arbeitszeit aus als EKG´s schreiben, Blutentnahmen oder Wundversorgung.
Das müssen wir Bewerberinnen für diesen Beruf auch immer ziemlich deutlich machen, denn wer "mit Menschen", aber nicht mit dem PC arbeiten möchte und keine Büroarbeit mag ist fehl am Platz.

hennessy
04.05.2009, 14:32
Vielleicht ist das beim Zahnarzt anders (Stuhlassistenz) , im Allgemeinmedizinisch/Internistischen Bereich sieht es so aus: Praxisorganisation, Terminvergabe, Bestellungen, DMP-Verwaltung, QM, Abrechnung, Patienten-Recall, Labordatenverwaltung, Befunde einscannen, Briefe schreiben und andere Bürotätigkeiten machen deutlich mehr Arbeitszeit aus als EKG´s schreiben, Blutentnahmen oder Wundversorgung.
Das müssen wir Bewerberinnen für diesen Beruf auch immer ziemlich deutlich machen, denn wer "mit Menschen", aber nicht mit dem PC arbeiten möchte und keine Büroarbeit mag ist fehl am Platz.

die von Dir angegebenen Arbeiten fallen genauso in der Zahnarztpraxis an und werden von einer speziell geschulten Verwaltungskraft erledigt. Eine Stuhlassistenz, die "nur mal aushilfsweise" den ganzen Bürokram erledigen möchte, ist damit gnadenlos überfordert. Allein die Bedienung des Abrechnungs-Programmes erfordert eine intensive Weiterbildung. Andererseits kennt sich die Dame an der Verwaltung mit den Belangen im Behandlungszimmer auch nur ansatzweise aus. Die immer weiter voranschreitende Superspezialisierung fordert ihre Opfer.

Espressa
04.05.2009, 20:04
espressa, glaube da muss ich Dich korrigieren, Medizinische Fachangestellte ist ein kaufmännischer Beruf ( deshalb gehen die Mädels auch auf eine kaufmännische Berufsschule!), der "Medizinanteil" macht vielleicht 30% des Berufsalltags aus - der Rest ist Verwaltungskram.

Also ich weiß nicht so recht.
Dafür gibts doch die Bürokaufleute im Gesundheitswesen, die sind in der Verwaltung für Abrechnung und sowas verantwortlich. Finde es auch nicht angebracht, dafür die Arzthelferinnen zu "mißbrauchen". Ok, Termine vergeben und Versicherungskärtchen durchziehen, das sollte drin sein, ein Arztbrief ist mit entsprechenden Vorlagen ja auch leicht. Aber sonst sollte doch Patientenkontakt stattfinden - :-meinung

Das was die med. Fachangestellten machen ist aber wirklich keine Hexerei. Zumal es ja ein Lehrberuf ist- sprich die werden eh in der Praxis eingearbeitet, in der Schule wird ja sehr allgemein unterrichtet. Und ohne jetzt überheblich sein zu wollen - die Arbeit packt mit etwas Einweisung noch jeder Med-Uni-Absolvent.

icespeedskatingfan
05.05.2009, 08:00
Wiso mißbrauchen - selbstverständlich ist z.B. Abrechnung ein wichtiger Teil auch der Ausbildung - vielleicht siehst Du dir die Ausbildungsverordnung einfach mal an.
Auch wenn es für Akademiker schwer verständlich ist: es bedarf einer mehrjährigen Erfahrung um den Job der Arzthelferin wirklich gut zu machen - und es wird immer komplexer.
Welche Krankenkasse hat einen Hausarztvertrag , -bei welchen sind Reiseimpfungen Kassenleistung und bei welchen nicht, welche Krankenkasse zahlt das Hautkrebsscreening ab 18,20 oder erst 35 Jahren, welche BG ist beim am Tresen stehenden Unfall zuständig - in solchen Sachen sind unsere Mitarbeiterinnen erheblich fitter als wir und glaub mir, das lernt man nicht mal eben in 4 Wochen Anleitung.
Das Problem ist, das nur eine wirklich gute Mitarbeiterin all diese Dinge im Kopf hat und an der Anmeldung abcheckt - und der Patient merkt nur "die zieht das Kärtchen durch".
Meinen Mädels stehen jedenfalls die Haare zu Berge, wenn andere ihnen ihren Beruf erklären (und meist der Ansicht sind, das "nur ein Kärtchen durchgezogen und ein Pflaster geklebt wird" ).
Wir haben einmal den Anfängerfehler gemacht eine fachfremde Kraft einzustellen (weil Kärtchen durchziehen ja jeder kann) - ich kann Dir sagen, nach dem Chaos, das die Tante durch ihr geballtes nicht vorhandenes Verwaltungswissen angestellt hat, habe ich meine Ansicht zum Beruf der Arzthelferin grundlegend geändert!

WackenDoc
05.05.2009, 11:35
Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen:
Abigail, du hast doch geschrieben, du würdest an der Musicalschule im SS 2010 anfangen, bis dahin ist doch noch Zeit als Ärztin erstmal Erfahrung zu sammeln. Und dann wird sich sicher was finden was du nebenher/stundenweise als Ärztin machen kannst. Die Erfahrung reicht dann locker. Warum unter Wert verkaufen?
Wie Ice schon gesagt hat- grad in einer hausärztlichen Praxis kann man sicher noch am ehesten die Stundenanzahl verhandeln und man bleibt im Fach drin. Und ich glaub die freuen sich schon über Unterstützung.
Blutspendedienst ist auch nicht wild- alles was man wissen muss gibt´s schriftlich.
Oder in so einer Notaufname wo ich war- auch nicht wild, schafft man mit 3 Monaten Erfahrung- allerdings haber wir keine Dienste nach extern vergeben.

Also fänd ich cool wenn du beides hinkriegst!!

Espressa
05.05.2009, 17:42
Schon gut Ice, fühl dich nicht so auf den Schlips getreten.
Dann sind deine Mädels halt mehr Bürokauffrauen als Arzthelferinnen, mag sein dass es bei euch Allgemeinmeinmedizinern nicht üblich ist eigene Leute mit der Verwaltung zu beauftragen.

Ich kann aber auch von einem anderen Beispiel berichten. In der Augenheilkunde haben unsere Arzthelferinnen vorwiegend mit Patienten zu tun. Messen Augen und Brillen aus, messen den Augendruck, machen Fotos vom Augenhintergrund, einfachere Geräteuntersuchungen, erheben eine Kurzanamnese, geben Tropfen, machen Verbände, spülen die Augen, machen OP-Assistenz und Vorbereitung - und das auch schon unsere 16jährigen Lehrmädchen. Alles Dinge von denen ich glaube dass sie nicht unbedingt an der Schule unterrichtet werden, sondern eher in der Praxis erlernt werden. Wie man mit dem speziellen Programmen in der Praxis umgeht lernen die auch vor Ort, und sie schaffen die einfacheren Dinge recht gut.
Für Rechnungen, Kostenvoranschläge, Verhandlungen mit den Krankenkassen und sowas ist die Verwaltung zuständig.
Und wie gesagt, ich könnte mir vorstellen dass es in anderen Fächern auch ähnlich ist, und da ein Jungarzt auch gut mitarbeiten könnte.

Und damit sind wir wieder beim Thema: Denke Abigaijl könnte was ähnliches in ihrem späteren Wunschfach durchaus finden und auch sehr davon profitieren.

Abigaijl
06.05.2009, 12:51
Da hat sich ja so langsam eine richtig interessante Diskussion entwickelt :-)

Also mein Wunschfach ist Neurologie, aber ich kann mir vorstellen, dass ich in prinzipiell jedem anderen Fach auch sehr glücklich werden könnte, wenn ich da tiefer einsteige. Und da mein Ziel nur das ist möglichst neben der Musicalausbildung möglichst in der klinischen Medizin ein bisschen drin zu bleiben ist mir das Fach vorerst mal relativ egal.

Das ich keine Arzthelferin ersetzen kann hatte ich ja weiter oben schon geschrieben, da mir dazu die Ausbildung fehlt, aber vielleicht gibt es ja trotzdem Bedarf an ärtzlichen Berufsanfängern für Hilfsarbeiten, solange das rechtlich möglich ist. Werd mich mal die umliegenden Praxen anschreiben.

Das mit dem Blutspendedienst klingt echt interessant, aber so wie es momentan aussieht werde ich dort kein Auto haben. Zumindest bin ich bisher davon ausgegangen. Eventuell schafft mein 15 Jahre altes Auto die 600 Kilometer Umzug ja doch noch, aber ich hab da so meine Zweifel, ob das noch so eine lange Lebenserwartung hat ;-)