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Abigaijl
23.04.2009, 20:50
Hallo!

Ich bin jetzt gerade im 3. Tertial des PJ´s, werde Ende des Jahres das Examen schreiben und bin dann (wenn alles läuft wie geplant) Ärztin.
Nach dem Studium möchte ich allerdings gerne eine fachfremde Ausbildung dranhängen und um die zu finanzieren müsste ich mir einen Nebenjob suchen. Natürlich kann man immer in einer Kneipe arbeiten, aber ich würde gerne eine Möglichkeit finden, wie ich auch noch ein kleines bisschen im Medizineralltag drin bleiben kann. In der Klinik, in der ich zur Zeit bin gibt es z.B. studentische "Hakenhalter", die unter der Woche von 16 Uhr bis 23 Uhr in den OPs aushelfen.

So etwas in der Art könnte ich mir vorstellen, allerdings fehlt mir leider Ideenreichtum, was man als Ärztin ohne klinische Erfahrung noch so in der Richtung machen könnte. Ich möchte gerne 1-2 Nachmittage (bis Nachts) arbeiten und will auf keinen Fall Steuern zahlen müssen. Daher darf ich wohl nicht zu viel arbeiten und verdienen. Die Grenze liegt in dem Fall wohl auch auf 400 Euro denke ich. In einer größeren Klinik, in der es einen zusätzlichen Dienst gibt fürs Zugang legen etc. könnte ich vielleicht auch sowas machen, wobei ich mich bei Nachtdiensten eher zurückhalten möchte, damit ich mich auf die Ausbildung konzentrieren kann und wenn ich mich anstrenge sie sogar verkürzen könnte.

Kann mir jemand Tipps geben, was ich in dem Bereich machen könnte und wo man mit solchen Anfragen am Besten hingeht? Laufen so Kleinbeschäftigungen (in Richtung Studentenjob) auch über die Personalabteilung oder eher über die einzelnen Kliniken?

Ich freue mich über kreative Antworten und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :-))


LG,

Abigaijl

sleuth
25.04.2009, 10:49
Hallo,

400€-Jobs als Ärztin wirst du eh nicht finden. Was du aber machen kannst sind Nachtdienste als Ärztin in einem Schlaflabor. Gerne an kleine private Kliniken. Es geht darum eine Art Bereitschaftsdienst zu machen, die Studenten sitzen vorm Bildschirm und kontrollieren die Signale und du bist in deinem Dienstzimmer (du kannst auch schlafen!) und musst du nur tätig werden, wenn der Student überfordert wird, so Sachen wie Herzrythmusstörungen (meistens Falschalarm) oder sehr typisch, Sättigungsabfall unter 60%! Keine Panik, die andere Parameter schauen (EKG ok, Atmungskurve ok) und dann Pulsoxymeter ein bisschen lockern, so dass der Finger wieder "atmen" kann ;-)
Für solch ein Dienst kriegst du zw. 100 bis 120 € pro Nacht.

Muriel
25.04.2009, 12:20
Frage ist nur, wer jemanden für reine Dienste nimmt, der absolut keine Berufserfahrung hat.

GOMER
25.04.2009, 12:26
Ich glaube auch, daß es u.U. ganz gut wäre erstmal ein Jahr zu arbeiten, bevor Du die neue Sache angehst.

Skalpella
25.04.2009, 14:34
Welche Ausbildung möchtest Du denn machen? *neugier* :-))

Abigaijl
26.04.2009, 14:13
Hi!

Die Problematik mit den Diensten sehe ich auch, wenn ich keinerlei klinische Erfahrung habe. Leider geht es nicht, dass ich erst ein Jahr arbeite und dann die Ausbildung mache, da es von meinem Alter her die letzte Chance ist.

Ich will eine Musicalausbildung machen und habe die Aufnahmeprüfung bestanden und kann zum Sommersemester 2010 anfangen. Obwohl ich auch dann prinzipiell schon zu alt bin haben sie mich trotzdem aufgenommen, worüber ich echt dankbar sein kann. Aber noch ein Jahr später kann ich das auf alle Fälle vergessen.

Diesen Wunsch trage ich jetzt schon seit mehreren Jahren mit mir rum und ich weiß genau, wenn ich es nicht mache bereue ich es immer. Habe natürlich schon Bedenken, wie leicht es sein wird nach der Ausbildung wieder in den Arztberuf reinzukommen, aber momentan sieht es von der Stellensituation ja eher gut aus. Und um das auch zu schaffen versuche ich eben irgendetwas zu finden, was mich so gut wie möglich am Klinikalltag teilhaben lässt. Die OP-Assistenz ist da wohl das, was noch am ehesten geht.


LG,

Abigaijl

Espressa
26.04.2009, 17:41
Musicalausbildung klingt super! Wenn du talentiert und interessiert bist und die Möglichkeit hast mach das auf alle Fälle!

Ich denke du könntest auch gut in einer Arztpraxis arbeiten, da bieten sich auch viele Tätigkeiten an die man rasch erlernen kann wenn man ensprechendes Theoriewissen hat. (Blutabnahmen, EKG-Schreiben, OP-Assistenz, Anmeldung). Und, nicht zu verachten: Schreibkraft - da kennst du die Fachausdrücke und evt. lässt sich auch eine Stelle finden in der ensprechend planbare Arbeitszeiten herrschen dass es auch gut als Nebenjob zu bewältigen ist.

lg esp.

luckyscrub
26.04.2009, 18:21
Hallo,

400€-Jobs als Ärztin wirst du eh nicht finden.

falsch: ich kenne einen Arzt, der auf 400 €-Basis arbeitet;-)

Skalpella
26.04.2009, 18:40
Btw. zu diesen genannten 400€ steuerfreies Einkommen: Stimmt nicht ganz. Dies bezog sich wohl eher auf zusätzliche Jobs neben dem Haupteinkommen. Diese sind bis zu 400€ steuerfrei.
Man durfte 2008 10.000€ steuerfrei verdienen, 2009 werden es 11.000€ sein.https://www.bmf.gv.at/Publikationen/Downloads/BroschrenundRatgeber/Steuerreform_09_20.3-3.pdf
Das wären ca. 916€, die man verdienen darf, ohne Lohnsteuer zu zahlen. Kommt mir jetzt viel vor, sagt aber diese PDF vom Finanzministerium. Denkfehler?
Ich bezahle mit meinem Nebenjob jedenfalls keine Lohnsteuer und bekomme auch deutlich mehr als 400€.

Abigaijl
27.04.2009, 22:53
Vielen Dank für alle eure Antworten, es ist echt schön ein bisschen Zuspruch zu dieser Entscheidung zu bekommen. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass mich alle Welt davon abbringen will und mir eine gescheiterte Medizinkarriere prophezeit (wobei ich gar keine großartige "Karriere" anstrebe). ;-)

In einer Arztpraxis habe ich mir auch schon überlegt, aber für ne Arzthelferin fehlt mir die Ausbildung und einen Teilzeitarzt und Berufsanfänger ist wahrscheinlich nicht so gefragt denke ich oder? Naja, muss ich wohl mal die Praxen dort anschreiben.
Schreibkraft ist interessant, aber ich weiß nicht, ob ich dazu schnell genug tippen kann :-blush

Meine Freundin meinte, ich solle doch versuchen, eine 25% Stelle zu bekommen, damit mir das als Weiterbildung angerechnet wird und eventuell versuchen in die Notaufnahme zu gehen, weil dort in der Regel Schichtdienst ist.

Aber ist es denn realistisch, dass irgendwer eine 25% Stelle vergibt als Assistenzarzt?? Und können Berufsanfänger in der Notaufnahme Spätschichten machen? Ich könnte theoretisch vorher 3 Monate voll in der Klinik arbeiten bis die Ausbildung anfängt, aber wirklich Erfahrung hab ich danach sicherlich auch noch nicht :-nix


Das ist schon mal gut, dass man mehr verdienen darf und trotzdem keine Steuern zahlen muss... das muss ich mir unbedingt morgen nochmal genauer ansehen!


Liebe Grüße,

Abigaijl

Mano
28.04.2009, 01:35
Wenn du vorher drei Monate arbeiten kannst, dann dürfte das eigentlich kein Problem sein. Wenn ich mich hier so im Forum umschaue, gibt es viele Assis, die bereits nach weniger als drei Monaten Dienste machen - zumindest an kleineren Häusern. Und ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Chef sich unheimlich über einen Arzt freuen würde, der freiwillig nur Dienste macht.
Ansonsten fallen mir spontan noch Jobs als Ausbilder in der Krankenpflege (die nehmen ja auch oft PJler) oder an der Uni ein.

synovia
30.04.2009, 16:33
Soweit ich weiß, liegt doch die Grenze, bis zu der man Einkommenssteuer-frei Geld verdienen darf bei 7000nochwieviel Euro? Die wurde doch auch trotz zahlreicher Reformen nicht angehoben.

Was ich mir für dich noch vorstellen könnte, ist ein Nebenjob beim Blutspendedienst des DRK. Die suchen dort immer Ärzte, die entweder im Blutspendedienst direkt arbeiten oder als Blutspendearzt irgendwo auf dem Land rumfahren. War gerade im hessischen Ärzteblatt wieder ein Inserat. Die Arbeitseinteilung ist relativ frei und der Verdienst nicht schlecht.

Espressa
30.04.2009, 18:42
In einer Arztpraxis habe ich mir auch schon überlegt, aber für ne Arzthelferin fehlt mir die Ausbildung und einen Teilzeitarzt und Berufsanfänger ist wahrscheinlich nicht so gefragt denke ich oder? Naja, muss ich wohl mal die Praxen dort anschreiben.
Schreibkraft ist interessant, aber ich weiß nicht, ob ich dazu schnell genug tippen kann :-blush


Aber ist es denn realistisch, dass irgendwer eine 25% Stelle vergibt als Assistenzarzt?? Und können Berufsanfänger in der Notaufnahme Spätschichten machen? Ich könnte theoretisch vorher 3 Monate voll in der Klinik arbeiten bis die Ausbildung anfängt, aber wirklich Erfahrung hab ich danach sicherlich auch noch nicht :-nix


Also wenn das die zwei Alternativen sind - dann sehe ich die Arzthelferin als wesentlich unkomplizierter.
Ich würd mich jedenfalls nach 3 Monaten im Job nicht unbedingt um Dienste reißen...
Und von wegen Ausbildung. Wenn ich sehe was die so machen müssen, ist das echt ein Klacks. Leute annehmen, kurze Anamnese, bei Internisten Blutabnahmen und EKGs und so Kram. Denke das geht auch mit etwas Einarbeitung locker. Denke jedes Fach hat da so seine Eigenheiten - such dir etwas das dich interessiert, dann hast für später schonmal einen kleinen Vorsprung gewonnen.

lg espressa

Miss
30.04.2009, 22:02
Ist doch toll, wenn Du versuchst, Deinen Traum zu verwirklichen :-) Und das mußte wirklich JETZT machen: noch nicht zuuu alt, Examen dann gerade hinter Dir (stimmt doch, oder?) Und ob es DAS ist, wirste ja bestimmt ziemlich schnell merken, nicht erst ganz am Ende der Ausbildung. Das dauert ja bestimmt auch nicht ewig, 2, 3 Jahre?? Danach kannste bestimmt problemlos wieder einsteigen, wenn Du dann noch zurück in die Medizin willst.

Bei uns wär das z.B. kein Problem: wir haben ein 20%-Stelle, mindestens 2 40%-Stellen und diverse reduzierte Stellen -okay, geht in der Anästhesie in nem relativ großen Haus auch ziemlich problemlos.
Unsere 20%-Kraft kommt einmal die Woche, die ist nach über 10 Jahren und glaub ich 3 Kindern wieder eingestiegen (und ist keine FÄ und hat vorher glaub ich auch ein anderes Fach gemacht) -ehrlich gesagt glaub ich nicht, daß es ihr besonders viel bringt, einfach aus dem Grund, weil sie zu lange raus war, aber für Dich wäre es doch vielleicht eine Möglichkeit -zur Überbrückung, bis Du sicher weißt, wie Du in Zukunft Deine Brötchen verdienen willst.

Arztpraxis oder Schlaflabor geht bestimmt auch gut, da ist man bestimmt als Ärztin, wenn auch 'nur approbiert', gar nicht so ungern gesehen.

Auf jeden Fall viel Glück und Spaß! :-top

surfsmurf
04.05.2009, 00:36
Man durfte 2008 10.000€ steuerfrei verdienen, 2009 werden es 11.000€ sein.https://www.bmf.gv.at/Publikationen/Downloads/BroschrenundRatgeber/Steuerreform_09_20.3-3.pdf Jo mei, san mir hier in Österreich? :-D Aber deutsche Zahlen hab ich auch grad nicht zur Hand, ich schau mal morgen, wenn ich Zeit finde....

icespeedskatingfan
04.05.2009, 08:31
espressa, glaube da muss ich Dich korrigieren, Medizinische Fachangestellte ist ein kaufmännischer Beruf ( deshalb gehen die Mädels auch auf eine kaufmännische Berufsschule!), der "Medizinanteil" macht vielleicht 30% des Berufsalltags aus - der Rest ist Verwaltungskram.

Skalpella
04.05.2009, 09:47
Jo mei, san mir hier in Österreich? :-D Aber deutsche Zahlen hab ich auch grad nicht zur Hand, ich schau mal morgen, wenn ich Zeit finde....
:-blush:-blush:-blush:-oopss

Neuer Link neues Glück :-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_(Deutschland)

hennessy
04.05.2009, 09:55
espressa, glaube da muss ich Dich korrigieren, Medizinische Fachangestellte ist ein kaufmännischer Beruf ( deshalb gehen die Mädels auch auf eine kaufmännische Berufsschule!), der "Medizinanteil" macht vielleicht 30% des Berufsalltags aus - der Rest ist Verwaltungskram.

Bist Du Dir da sicher? Meines Wissens ist die medizinische Fachangestellte lediglich eine neue Bezeichnung für die altbekannte Arzthelferin.

Hoppla-Daisy
04.05.2009, 09:57
Mag ja sein, hennessy, aber gehen die nicht auch im Blockunterricht auf ne Kaufmännische Berufsschule?

icespeedskatingfan
04.05.2009, 10:05
Mag ja sein, hennessy, aber gehen die nicht auch im Blockunterricht auf ne Kaufmännische Berufsschule?
Zwar 2 Tage in der Woche, aber kaufmännische Berufsschule.