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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin oder Wirtschaftsingenieurwesen



cravvt
24.04.2009, 11:32
Hey allerseits!

Ich schreibe in einem Monat Abi (Schnitt wird etwa 1,3) und will mich zwischen Medizin und Wing entscheiden.

Beides finde ich spannend und vielseitig, und ich bin eigentlich in allen Fächern recht begabt (Sprachen, Mathe-Naturwissensch., Gesellschaftswissenschaften). Außerdem bin ich kreativ, gesellig und fleißig. Also eigentlich alles, haha..


Lange wollte ich Medizin studieren, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das nicht nur mache, weil Ärzte einen guten Ruf haben und ich ein gutes Abi bekomme.
Klar ist Arzt sicher ein toller Job, aber ich weiß momentan zumindest nicht, ob ich soviel Spaß daran hätte, Kranke zu heilen. Und wenn ich mich zwischen Chemie und Physik/Mathe entscheiden müsste, fänd ich letzteres einen Tick interessanter.

Was mir an Medizin immer noch gefallen hat, ist, dass man mit vielen und in der Regel auch netten Leuten zu tun hat, sich niederlassen kann und seinen Job eigentlich sicher hat.




Wie vergleicht ihr beide Fächer in Hinsicht Berufsbild, Aufstiegschancen und Gehalt?


Freue mich auf eure Antworten und vielen Dank für eure Hilfe!

Peace, Leo

Jemine
24.04.2009, 11:52
Schmeiß mal die Suchfunktion hier an und stöber ein bissl durchs Forum. Hier sind zig Themern, die deinem sehr ähnlich sind (wenn nicht sogar genauso), in denen herumgegrübelt wird, ob nun Medizin oder doch etwas anderes für den Threadsteller das Richtige ist...

schmuggelmaeuschen
24.04.2009, 13:07
mach erst mal 2 monate kpp.

pottmed
24.04.2009, 14:40
Ich halte WiIng und Medizin für zwei völlig unterschiedliche Studiengänge.
Der Vorschlag von Schmuggelmaeuschen ist nicht schlecht, mach erstmal Krankenpflegepraktikum, danach solltest Du wissen ob Medizin dir liegt oder nicht.

cravvt
24.04.2009, 14:53
jo, das ist nen klasse vorschlag. ich mach in washington für 2 monate lang ein sog. "shadowing", damit ich mal sehe, wie es so im krankenhausbetrieb abgeht.

@jemine: sorry. hab schon gesucht, aber nicht exakt für Wing was gefunden, aber du hast recht, im Prinzip isses ja ähnlich bei anderen, ich werd mich umsehen.


meine frage war halt eher, wie es denn mit den berufs- und aufstiegschancen so aussieht. gefühlsmäßig hätte ich halt gemeint, dass medizin wesentlich weniger schwankungsabhängig ist, aber auch so ein argument sollte ja eigentlich nicht ausschlaggebend sein.

aber für was denkt ihr sollte man sich in der medizin begeistern können? mein vater z.B. hat halt einfach mal mit dem studium angefangen und irgendwann hats ihm dann gefallen, aber das weiß man halt nie.

pottmed
24.04.2009, 15:01
Wenn Du dich mehr für technische Dinge begeistern kannst, dann würde ich dir eher einen Ingenieur-Studiengang empfehlen.

Die Zukunftsaussichten sind meiner Meinung nach in beiden Fächern ziemlich gut. Allerdings musst Du in der Medizin immer mit politischen Unwägbarkeiten rechnen, die sich vor allem auf Vergütung und Arbeitsbedingungen niederschlagen können. Andererseits braucht man Ärzte immer, aber auch als Ingenieur würde ich mir keine großen Sorgen mache. Da wird es eher bei BWL oder ähnlichem gefährlich.

Was ist denn genau das Shadowing ?
Mit Krankenpflegepraktikum ist schon richtige Mitarbeit in der Pflege gemeint und damit auch die Arbeit mit Patienten, gerade das sollte dir nämlich gefallen, wenn Du Medizin studieren möchtest.

schenky
24.04.2009, 15:07
jo, das ist nen klasse vorschlag. ich mach in washington für 2 monate lang ein sog. "shadowing", damit ich mal sehe, wie es so im krankenhausbetrieb abgeht.


Das ist eine tolle Sache, aber "leider" unterscheidet sich die pflegerische Seite des Krankenhausalltags in den USA im Vergleich zu Deutschland sehr. Möglicherweise vermittelt dir das ein verzerrten Eindruck auf das Ganze.

Grüße

schenky

-Pluto-
24.04.2009, 16:32
Hey,
das beste ist wirklich du schnupperst erstmal!!

Ich wollte nach dem Abi eigentlich auch Wing machen, musste aber noch mein Zivi ableisten. Dadurch hatte ich den Einblick in den Krankenhaus alltag.
Zu Beginn war alles so neu und fremd aber mit der Zeit hat es mir Spaß gemacht. Der Stationsarzt hat mich immer auf seine Visiten mitgenommen und mir alles erklärt! Schließlich durfte ich auch so einiges unter seiner Aufsicht alleine machen wie z.Bsp. Wundversorgung und Maden auf die Wunde setzen.

Aber ich habe auch die nicht so schönen Seiten gesehen, wir hatten öfters mal Notfälle, Patienten die im Schwall erbrochen haben usw.
Auch das Verhältnis von Arzt zu Pflegepersonal wirkt auf aussenstehende immer total Toll, so ist es aber nicht immer.

Dank diesen Erfahrungen weiß ich, dass ich nur Medizin machen möchte!

Die wahre Entscheidung musst du für dich selbst finden!!!

Spark
24.04.2009, 20:31
"Shadowing" ist wohl so eine Art Edelpraktikum :-))

Hat jedenfalls mit KPP nix zu tun. Ich würde die Entscheidung eher von richtiger Pflegearbeit abhängig machen, mindestens KPP, Zivi/FSJ noch besser.

Und wer überhaupt nur daran denkt, sich mit Papas Beziehungen darum zu drücken (kenne tatsächlich welche die von Daddys alten Studienfreunden Unterschriften gekriegt haben) der soll nicht Arzt werden.

Überhaupt (und das geht keineswegs gegen den Threadersteller) denke ich mir manchmal so meinen Teil, wenn die Frage kommt "soll ich Arzt werden"? Zweifel an der Bewältigung des Studiums sind normal, aber der Berufswunsch an sich sollte meiner Meinung nach einfach stehen. Sonst ist es echt schade um den Studienplatz.

Doc Martini
25.04.2009, 20:21
Würde dir auch empfehlen Zivi oder FSJ zu machen. Am besten auf einer Station, wo es "rund" geht... Musste dich evtl. mal da im KH erkundigen, ich weiß natürlich nicht, ob die dir da sowas sagen...:-)) :-top

Achso und wenn du in Deutschland Ausbildung zum Arzt ablegen willst, dann halte ich es für sinnvoll auch das Praktikum hier zu machen und nicht in den USA. Gibt ja doch erhebliche Unterschiede.

Viel Erfolg

Autolyse
25.04.2009, 23:47
"Shadowing" ist wohl so eine Art Edelpraktikum :-))

Hat jedenfalls mit KPP nix zu tun. Ich würde die Entscheidung eher von richtiger Pflegearbeit abhängig machen, mindestens KPP, Zivi/FSJ noch besser.
Weil "richtige Pflegearbeit" naturgemäß auch soviel mit dem Studium zu tun und daher das Entscheidungskriterium schlechthin ist.


Und wer überhaupt nur daran denkt, sich mit Papas Beziehungen darum zu drücken (kenne tatsächlich welche die von Daddys alten Studienfreunden Unterschriften gekriegt haben) der soll nicht Arzt werden.
Vitamin B schadet nur dem der es nicht hat.


Überhaupt (und das geht keineswegs gegen den Threadersteller) denke ich mir manchmal so meinen Teil, wenn die Frage kommt "soll ich Arzt werden"? Zweifel an der Bewältigung des Studiums sind normal, aber der Berufswunsch an sich sollte meiner Meinung nach einfach stehen. Sonst ist es echt schade um den Studienplatz.
Ach, sollte es das? Wer legt fest, dass man Arzt werden muss, nur weil man Medizin studiert. Du jedenfalls nicht.
Und Warter werden natürlich die besseren Ärzte...

---------------

Ich wollte eigentlich auch etwas ganz anderes machen, das hat aber nicht so funktioniert, wie ich das wollte.
Also habe ich angefangen Medizin zu studieren - einfach weil ich konnte. Die Brocken hinwerfen und eine Ingenieurwissenschaft studieren kann man immer noch, insofern ist ausprobieren die Devise.

DocOZ
26.04.2009, 11:06
Weil "richtige Pflegearbeit" naturgemäß auch soviel mit dem Studium zu tun und daher das Entscheidungskriterium schlechthin ist.




:D ist mir auch als erstes eingefallen, als ich das (von mehreren sogar) gelesen habe. kpp bringt dir gar nichts!! shadowing ist schon ne gute sache. hier in deutschland kannst dus mit einem ärztlichen praktikum versuchen. habe ich auch gemacht. schließlich studierst du medizin u machst keine krankenpflegeausbildung... schwierig, dass einige nicht verstehen, dass das zwei verschiedene berufe sind u es dementsprechend auch zwei unterschiedliche praktika sind...

pottmed
26.04.2009, 11:13
:D ist mir auch als erstes eingefallen, als ich das (von mehreren sogar) gelesen habe. kpp bringt dir gar nichts!! shadowing ist schon ne gute sache. hier in deutschland kannst dus mit einem ärztlichen praktikum versuchen. habe ich auch gemacht. schließlich studierst du medizin u machst keine krankenpflegeausbildung... schwierig, dass einige nicht verstehen, dass das zwei verschiedene berufe sind u es dementsprechend auch zwei unterschiedliche praktika sind...

Ich denke, dass es den meisten schon klar ist, dass es zwei völlig unterschiedliche Bereiche sind.

Aber nicht ohne Grund wird für die Zulassung zum Physikum ein drei monatiges KPP gefordert, denn Medizin sollte nicht nur aus Interesse an den naturwissenschaftlichen Zusammenhängen sondern auch (Betonung auf auch, nicht, dass das jemand wieder falsch versteh ;-) ) aus Interesse am Menschen studiert werden.:-meinung

Autolyse
26.04.2009, 12:21
"Sollte = muss, wenn kann", also ist das keinesfalls Voraussetzung. Darüber hinaus kannst du das so sehen, jedoch hast du nicht die allein seligmachende Wahrheit gepachtet, da das üblicherweise nur Religionen können, und insofern ist das weder Voraussetzung geschweige denn Notwendigkeit.

pottmed
26.04.2009, 12:30
Mag sein, aber meiner Meinung nach auf jeden Fall ein bedenkenswerter Punkt, vor allem wenn die Frage hier gestellt wird ob Medizin oder WiIng

Autolyse
26.04.2009, 12:36
Das mag für die klinische Tätigkeit eventuell von Relevanz sein, aber keinesfalls für die Studienentscheidung, da spielen eher andere Dinge eine bedeutsame Rolle, beispielweise die Tatsache, dass man in anderen Fächern mit so wenig Aufwand kaum so gute Noten bekommen könnte, denn die intellektuelle Leistung geht ja ganz stark gegen 0. Einzig der hohe Zeitaufwand für blödsinnige Pflichtveranstaltungen nervt.

DocOZ
26.04.2009, 14:31
Ich denke, dass es den meisten schon klar ist, dass es zwei völlig unterschiedliche Bereiche sind.

Aber nicht ohne Grund wird für die Zulassung zum Physikum ein drei monatiges KPP gefordert, denn Medizin sollte nicht nur aus Interesse an den naturwissenschaftlichen Zusammenhängen sondern auch (Betonung auf auch, nicht, dass das jemand wieder falsch versteh ;-) ) aus Interesse am Menschen studiert werden.:-meinung

das hat aber doch nichts mit dem anliegen des threaderstellers zu tun! er möchte wissen, ob medizin das richtige für ihn ist - da ist ihm mit bettpfannen leeren, fieber messen und leute waschen sicher nicht geholfen....es geht einfach nicht um die pflege, egal ob sie durchs kpp auch teil der ärztlichen ausbildung ist.....also schon wieder jemand, ders nicht richtig verstanden hat

pottmed
26.04.2009, 15:12
das hat aber doch nichts mit dem anliegen des threaderstellers zu tun! er möchte wissen, ob medizin das richtige für ihn ist - da ist ihm mit bettpfannen leeren, fieber messen und leute waschen sicher nicht geholfen....es geht einfach nicht um die pflege, egal ob sie durchs kpp auch teil der ärztlichen ausbildung ist.....also schon wieder jemand, ders nicht richtig verstanden hat

Wer hier was nicht richtig verstanden hat, lasse ich mal einfach dahin gestellt :-dagegen

Wahrscheinlich ist es wie so häufig und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Aber ein paar rationale Argumente wären schon ganz schön, statt einfach auf Leute einkloppen die eine etwas andere Meinung haben.

Spark
03.05.2009, 21:26
Naja pottmed, die üblichen Schmalspurzyniker die sich für Realisten halten, ne?

Für solche Typen sieht es natürlich so aus als wenn ihr hochwohlgeborener A* nix von Bettpfannen hat - Hierarchie fressen und Sprüche wegstecken allerdings ist ganz ganz wichtig.

So sucht sich jeder die Grenzerfahrungen aus die ihm passen, und hält nur diese für wichtig. Da sieht man halt, woran die Damen und Herren zu lernen imstande sind und womit sie nix zu tun haben wollen.