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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 12 Fragen sicher anfechtbar! Macht mit!!!! Keine Nachteile



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docwei1
24.04.2009, 23:46
Hallo Allerseits,
im Folgenden findet ihr mehrere Fragen, die meiner Meinung nach sicher anfechtbar sind, inklusive Erläuterung und Beleg.

Alle Skeptiker sollen wissen, dass man sich nicht verschlechtern kann, wenn eine Aufgabe die man richtig gemacht hat aus der Wertung genommen wird.
Das garantiert das IMPP unter: http://www.impp.de/index.php?id=26Zitat: Prüflinge, die bei einer oder mehreren der eliminierten Aufgaben (s. Tabelle "Berücksichtigung von Lösungen") eine richtige Antwort gewählt haben, erhalten ggf. eine bessere Note.


oder im Forum:


http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=13891

"Rechtsanwalt Reinhard Karasek, Wilhelm Roserstr. 25, 35037 Marburg, Tel.: 06421/23027, Fax: 15828 beantwortet die Frage wie folgt:

Das IMPP überprüft nach den Prüfungsterminen und vor Zustellung der Bescheide alle Aufgaben. Fehlerhafte Fragen (etwa solche mit Doppellösungen) werden dann aus der Wertung genommen. Da sich die Herausnahme von 'Fragen nicht zum Nachteil auswirken darf, werden richtig gelöste und eliminierte im Wege dieses Nachteilsausgleichs gutgeschrieben."


Es müssen einfach möglichst viele Mitmachen und darum bitten, dass die Fragen aus der Wertung genommen werden. Einfach Ausdrucken und am besten Unterschrieben senden an:

Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen
Postfach 2528
55015 Mainz
WICHTIG: Das Schreiben muss laut telefonischer Auskunft möglichst am Donnerstag, 30.04.09 auf dem Schreibtisch vom IMPP liegen, sonst kann es evtl. nicht mehr berücksichtigt werden.
Ihr habt nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Oder tut es einfach für die Allgemeinheit:


Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 12: D+E
z.B. unter http://www.springerlink.com/content/hhq6971577h07335/ (Zitiert aus einer Studie) ist ersichtlich dass sowohl Penicillin G, als auch Cephalosporin bei V.a. bakterielle Meningits wirkungsvoll ist. Auf http://www.neuroscript.com/antibiot.htm (einer Seite von Dr. Wolfgang Kubik FA für Neurologie) ist ersichtlich, dass Cefotaxim ein breites bakteriell-meningitisches Spektrum erfasst. Somit ist sowohl Penicillin G, als auch Cefotaxim im beschriebenen Fall anwendbar.

Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 15: A+E
EMG: spezifisch: niedrige Amplitude bei maximaler Innervation. Es ist insbesondere wahrscheinlich, dass diese Maßnahme als erstes durchgeführt wird, da sich der Patient bereits zur Nervenleitgeschwindigkeitsbestimmung in der Elektrophysiologischen Abteilung aufgehalten hat. Es wird auch nicht gesagt, ob der Patient in Ambulanter oder hospitaler Behandlung ist. Ein Niedergelassener Neurologe hat schneller ein EMG gemacht, als dass er auf die Laborergebnisse wartet.
CK: ist wohl das von Ihnen favorisierte Ergebnis. Eine CK Erhöhung ist zwar bei Muskeldystrophie vorhanden, aber 1.) abhängig v. d. Krankheitsaktivität + 2.) relativ unspezifisch.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ambulant wohl erst mit der NLG das EMG durchgeführt worden wäre, im Klinikum die CK Bestimmung bei der Aufnahmeuntersuchung. Ich bitte Sie deshalb diese Aufgabe aus der Wertung zu nehmen.

Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 30: E+B
laut aktueller literatur ist Teriparatid Mittel der Wahl.
In einigne Leitlininen wird jedoch Calcitonin favorisiert

Gruppe A
Fall I, Aufgabe 49: C+E
Sowohl Simvastatin, als auch Metformin sind in der Lage Muskelschmerzen zu erzeugen.
Muskelschmerzen/ Muskelkrämpfe sind laut Auskunft einer Apotheke bei Simvastatin in der Packungsbeilage gelistet und kommen auch erfahrungsgemäß häufig vor
Metformin 1:10.000 bei der Firma KSK als sehr selten angegeben. Laut Apothekerin divergieren die Angaben: Je nach Firma ist es in der Packungsbeilage genannt oder nicht.
Die Frage ist letztendlich nicht sicher lösbar.


Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 50: E+A
Bei dieser Aufgabe existiert keine Richtige Lösung: Mönckeberg-Mediasklerose ist niemals Ursache einer Verschlußkrankheit, da die isolierte Mönckeberg-Mediasklerose aufgrund der Beschränkung auf die arterielle Media keine Lumenreduktion hervorruft. Diese ist bei den Diabetikern mit pAVK + Mönckeberg-Mediasklerose allein durch die diabetische Artheriosklerose verursacht (vgl. u.a. www.springerlink.com/content/hu0ykur73wtkayrk/ (http://www.springerlink.com/content/hu0ykur73wtkayrk/))
Endangiitis obliterans: führt zu peripheren arteriellen Durchblutungsstörung, die man im Sinne einer pAVK interpretieren könnte (vgl. Leitlinien: http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/004-013.htm).
Da die Formulierung der Frage allgemein auf die Gruppe der Diabetiker hin fomuliert ist und nicht einen speziellen Bezug auf Herrn S fordert, scheint noch am ehesten die Endantiitis obliterans bei peripherer arterieller Durchblutungsstörung z.B. der Zehen als Lösung in Frage zu kommen.

Tag 1 Gruppe A
Fall IV, Aufgabe 97: A+E
Depression bei Alzheimer-Demenz ð Sowohl Amitryptilin, als auch Maprotilin sind möglich, da laut „Karow“ Tetrazyklische Antidepressiva in ihrer Anwendung den tricyclischen Antidepressiva entsprechen und zwar denen vom Amitryptilin-Typ (laut „Thieme: 2.ÄP-Bänden: Neurologie“).
Es bestehen keine KI bei beiden Medikamenten und somit sind auch beide anwendbar.
Wenn man es jetzt ganz genau nimmt, hat Maprotilin etwas geringere anticholinerge Nebenwirkungen und ist somit bei Demenz (Nootropika = Cholinerg) evtl einen Hauch geeigneter, aber insgesamt ist wohl beides möglich
Diese Differenzierung erscheint mir aber für ein Examen nicht durchführbar.

Tag 1 Gruppe A
Fall IV Aufgabe 105: A+E
Erregung bei Demenz: Levopromazin als Schwach potentes Neuroleptikum ausgeprägt sedierend, auch im Rahmen einer psychotischen Störung zugelassen (da der Patient im Fall auch psychotische Züge zeigt: Kontrollzwang, paranoide Angst vor Einbrecher) scheint Levopromazin ein probates Mittel zu sein. Laut Medi-learn ziehlt die Frage aber wohl eher auf Risperidon ab. Sollten Sie das genauso sehen, so weise ich auf die höhere Neuroleptische Potenz (und somit geringere Sedierung) hin, sowie die relative Kontraindikation: Demenz, da unter Risperidon bei demenzkranken älteren Patienten die Sterblichkeit steigt [arznei-telegramm 2005]

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 5: C+E
Sowohl beim Ewing-Sarkom, als auch bei Osteomyelitis treten zwiebelschalenartige Verdickungen auf (Laut „Thieme: 2.ÄP: Innere Medizin“). Der akute Verlauf: Fieber, Schmerzen Druckschmerz spricht eher für die akute Osteomyelitis, die fleckigen Osteolysen tendenziell eher für das Ewing-Sarkom- wären aber auch durch die Entzündungsreaktion zu erklären.
Somit ist keine eindeutige Beantwortung der Frage möglich!

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 20: B+C
Laut Medi-Learn kommt hier am ehesten die Injektion eines Kortikosteroids in Betracht.
Ich weise jedoch darauf hin, dass wie ich diversen medizinischen Foren entnehmen konnte, diese durchaus bei Entzündung der Achillessehne durchgeführt wird.
Zudem muss bei einem Sportler in der Wettkampf-Trainings-Phase davon ausgegangen werden, dass der Ehrgeiz zu übermässigem Eigen-Training verführt und somit mit Sicherheit ein hohes Risiko d. Sehnenruptur besteht!

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 28: B+C
Laut Medi-Learn kommt hier das Brown-Sequard-Syndrom in Betracht. Hierfür wäre aber eine Beteiligung der Hinterstränge mit Ausfall der Tiefensensibilität & Berührungsempfindlichkeit typisch.
Hier ist eindeutig das A. spinalis anterior Syndrom richtig, da sowohl Lokalisation, als auch Anamnese dafür sprechen

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 40: C+E
Auch hier wieder die Angabe von Medi-Learn für Simvastatin. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass Metformin zur Laktatazidose führen kann und Adrenalin daraufhin in seiner Wirkung unter Azidose eingeschränkt ist (vgl Burchardi: Intensivmedizin)

Tag 3 Gruppe A
Fall III, Aufgabe 88: keine Richtige Lösung möglich
Luftbefeuchter, Sägemehl, Heu, Käse sind richtig (vgl. http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/a/Alveolitis_exogen-allergische.htm)
Hausstaub ist ebenfalls richtig und wird sogar in der BGI 805 (Berufsgenossenschaftlichen Informationen) explizit als Hausstaub-Alveolitis als Unterform der exogen allergischen Alveolitis aufgelistet.
Quantitative Angaben existieren in der mir bekannten Literatur nicht und somit müssen alle Lösungsmöglichkeiten als richtig angesehen werden.

ACHTUNG ICH HABE DIE FRAGEN NOCHMAL ÜBERARBEITET VGL.FORUM S.3

docwei1
25.04.2009, 00:12
P.S. Ich habe alles ziemlich schnell eingetippt, wer also Wert auf eine ordentliche Rechtschreibung legt, sollte das Ganze besser nochmal gegenlesen, aber ich denke es kommt auf den Inhalt an.

Peggy80
25.04.2009, 00:29
Vielen Dank, dass du das hier nochmal so ausführlich zusammengetragen hast! :-top
Ich mach mit.

Keilig1982
25.04.2009, 08:04
Noch eine Frage ist definitiv anfechtbar:
Tag 1, Gruppe A, Frage 39
Antwort C (Sigma-Ca) und E (aortointestinale Fistel) sind beide gleichwertig.
E: Hierzu passt die Anamnese, die Schwäche (als Ausdruck des Infekts der Prothese, aber auch allein aufgrund der Anämie ist dies möglich) und die GI-Blutung. Die protheto-intestinale Fistel (meist zum prox. Jejunum) ist insgesamt sehr selten.

C: ist meines Erachtens auch richtig. Fam.-Anamnese, Anamnese und Klinik passen. Auch wenn Stuhlanamnese zu einer prox. GI-Blutung gut passt, kann diese Klinik auch sehr gut beim Sigma-Ca auftreten. Auch die Schwäche kann als Kombination aus Tumorerkrankung und Anämie interpretiert werden. Insgesamt ist ein Ca häufiger als eine protheto-aortale Fistel.

Purpurello
25.04.2009, 08:12
Ich kämpfe zwar nicht ums Bestehen, ich würde denoch mitmachen. Ich fand manche Fragen einfach unmöglich und auch die Formulierungen verwirrten einen zu oft.

Allerdings finde ich, dass Du Medilearn oder Internetlinks nicht als Quelle angeben kannst. Soweit ich weiß besteht nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn Du einen Literaturverweis angeben kannst. Also schwammige Begründungen wie "laut einigen Studien" oder "in diversen medizinischen Foren" musst Du leider anders formulieren. Das muss seriös sein und glaubwürdig belegt werden. In diversen med. Foren schreiben die Leute so einiges, für IMPP ist das sicher kein Grund die Frage aus der Wertung zu nehmen!

Viel Erfolg!

Purpurello
25.04.2009, 08:14
Übrigens Tag 2 Frage A40, die Lösung ist E - Amitryptilin! und nicht Simvastatin oder Metformin!

Radio
25.04.2009, 08:59
Ich sehe es wie Purpurello. So wie die Einwände oben formuliert sind, wandernd die alle direkt in den Müll. Eine mündliche Aussage einer Apothekerin? Das ist wohl eine recht schwache Argumentation. Das irgendjemand auch Kortikosteroide in Sehen spritzt mag ja sein, ist dennoch sicherlich kein Argument. Einzig und allein harte Fakten in Form von Quellenangaben aus Leitlinien, seriösen Publikationen, und Standarlehrbüchern haben Aussicht auf Erfolg. Ich denke es wissen doch alle wie Pubmed funktioniert und wie man Literaturrecherche betreibt. Wenn es also jemandem wirklich ersnt ist mit dem Anliegen, dann würde ich mal zunächst versuchen entsprechende Publikationen aufzutreiben. Dann muss auch exakt die Quelle genannt werden, am Besten noch mit Zitat der entsprechenden Textstelle.

Direkt mal zur Meninigitis: Laut Leitlinien ist bei Kleinkindern CS 3. Generation bei empirischer Therapie Mittel der Wahl. Nur bei dringendem V.a. Meningokokken ist Penicilllin G Mittel der Wahl. Hier ist also schonmal kaum aussich auf Erfolg. Siehe auch http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/030-089.htm

EDIT:
Muskelschmerzen bei Metformin: Nichts zu finden in den Fachinformationen. Auch hier kaum Aussicht auf Erfolg.

docwei1
25.04.2009, 09:46
Hallo allerseits,
also es ist ja auch noch etwas Zeit noch ein paar seriösere Quellen zu finden.
Wenn ihr die Links aber mal verfolgt, werdet ihr feststellen, dass hinter vielen seriöse Publikationen von Studien, aber eben in digitaler Form stehen.
Auch denke ich ist es neben Quellen auch einfach wichtig die Zusammenhänge zu schilden, so dass Sie logisch schlüssig sind und ich denke das habe ich gemacht.

Die Aortenfistel habe ich auch lange überlegt, aber ich bin sicher, dass diese Frage leider nicht anfechtbar ist. Ich habe bei Springer eine Publikation über Aortenfistel gelesen und es passt alles zusammen: Spätkomplikation!!!, oberer GI-Blutung, Patient mit Prothese wird mit Blutung vorstellig... Auch das Argument, eine Fistel müsste zur Sepsis führen scheint nicht zu stimmen. Somit ist das Adeno-CA auf jeden Fall unwahrscheinlicher weil Teerstuhl bei einer unteren GI-Blutung auch eine langsame Passage erfordert und im Sigma ist die Passage ja schon beendet.

Also ich denke folgendermassen. Die Belege sind schon stichhaltig, es wäre aber besser noch gedruckte Literatur zu finden, was hier zusammengetragen werden könnte.
Trotzdem sollte keine schlechte Stimmung gegen die Aktion gemacht werden, weil 1.) es nichts zu verlieren gibt, selbst wenn ein paar Fragen im Papierkorb landen, kann man auch nicht einfach über die Innere Logik hinweggehen und um so mehr Leute die Fragen einsenden um so ernster müssen diese auch vom IMPP genommen werden.
Deshalb ist es denke ich am Allerwichtigsten, dass Alle mitmachen und ihren Hintern auf die Post bewegen. Besser Quellenangaben wären toll, danach kann ja zusätzlich gesucht werden, aber sagen wir mal, dass vielleicht ab 100 Briefen mit den Fragen vielleicht ja auch ohne bessere Quellen eine "BEWEISLASTUMKEHR" eintreten könnte. Das kann man dan auch nicht einfach ignorieren.
Ich denke Inhaltlich ist schon alles richtig.

docwei1
25.04.2009, 09:53
Ich beziehe mich übrigens nicht nur auf die Apotheker, die ich in meinem Brief auch namentlich nennen werde (aber hier nicht posten will, was wohl verständlich ist), sonder vor allem auf die Beipackzettel, die ja rechtsverbindliche Dokumente sind!

Radio
25.04.2009, 09:54
Sag mal geht es dir hier eigentlich wirklich darum seriös strittige Fragen anzufechten oder willst du einfach mal alles beanstanden was dir komisch vorkommt? Siehe allein meine obigen beiden Einwände. Desweiteren die Frage zu Antidepressiva bei Alzheimer. Die Antwort war nicht Amitryptilin sonder Citalopram, also das einzige SSRI in der Auswahl. Welches ja bekanntlich keine anticholinergen NW hat und deshalb auch korrekt ist.

Nochmal Metformin: In den Fachinformationen ist nichts zu finden und diese sind verbindlich! Wenn du mir Fachinformationen zeigen kannst in denen es anders steht, lasse ich mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

ambra23
25.04.2009, 10:55
---------------

ambra23
25.04.2009, 10:56
Es ist Euch aber schon bewusst, dass nach die wahrscheinlichsten Antworten gelten. Das heißt ja nicht das alle anderen Lösungen falsch sein müssen.
Und Simvastatin macht nun mal Muskelschmerzen und das häufiger als Metformin. Und auch eine Fistel bei Prothese ist eine typische und gefährliche Folge und auch von klinischer Relevanz. Hausstaub ist wie du selber sagst in der Untergruppe gelistet, also die unwahrscheinlichste Antwort. Das ist fakt und der Einspruch wird für diese Fragen erfolglos bleiben.

Blumensammler
25.04.2009, 11:01
z.B.
Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 30: E+B
laut aktueller literatur ist Teriparatid Mittel der Wahl.
In einigne Leitlininen wird jedoch Calcitonin favorisiert


Mit sowas wirst du nicht viel Glück haben glaube ich.
aktuelle Literatur: Was ist das ?
Leitlinien: Welche ?

Ich finde es super, dass du dir die Mühe gemacht hast und kann auch verstehen, dass man nicht so Lust hat alles genau rauszusuchen, aber ich denke, damit wirst du nichts bewegen. Höchstens ein: mal mehr die Frage beanstandet.

Dr Forrest
25.04.2009, 11:08
Also ich finde auch, dass man zum Fragen rügen so stichhaltige Argumente braucht, wie möglich, also Standardlehrbücher bzw. Publikationen in anerkannten Journals.

Leider denke auch ich, dass man die Frage mit der aortointestinalen Fistel nicht anfechten wird können, da die Informationen dazu im Berchtold, meinem Chirurgie-Nachschlagewerk, eindeutig zur Fistel passen und gegen ein Adenokarzinom des Sigmas sprechen. Auch diverse Veröffentlichungen sprechen für die Fistel. Schade. Aber ist halt eben so.

Ich finde aber z.B., dass die Frage aus dem Demenzfall mit der neuropsychologischen Störung definitiv anfechtbar ist. Laut medi-learn wird die beschriebene Störung ("Bulme statt Blume") als Paraphasie angesehen. Ich als zukünftiger Neurologe habe mich gestern eingehend mit meinen Fachbüchern beschäftigt und folgendes gefunden:

Im Springer-Standardwerk Poeck/Hacke (Universität Heidelberg) steht "Bei manchen Kranken überwiegen phonematische Paraphasien...die paraphasischen Entstellungen können zu Neologismen führen, d.h. zu Wörtern, die wegen ihrer phonematischen oder semantischen Struktur nicht zum Wortschatz der jeweiligen Sprache gehören."

Hufschmidt und Lücking im Facharzt-Nachschlagewerk Neurologie compact (Universität Freiburg) geben folgende Begriffsdefinition:
"phonematischer Neologismus: durch phonematische Paraphasien entstelltes Wort, das vom Hörer nicht erkannt werden kann" bzw. etwas weiter unten "phonematische Paraphasie: Fehler auf Lautebene (das wäre ja dann Bulme statt Blume)

Hier findet meines Erachtens nach keine Trennschärfe zwischen den Antwortmöglichkeiten statt, oder?

Das gleiche gilt für die Frage mit dem Brown-Séquard-Syndrom; im Text steht eindeutig "das Berührungsempfinden ist intakt". Ich habe 3 neurologische Standardwerke konsultiert und in allen finde ich unter Brown-Séquard IMMER die Störung des Berührungsempfindens. Übrigens gibt es auch ein Syndrom der A. sulcocommissuralis im Rahmen eines Spinalis anterior Syndroms, das zum Brown-Séquard-Syndrom führen könnte. Bei letzterem findet dann auch keine Störung der Berührungsempfindung statt (Hufschmidt/Lücking S. 47/S. 288, Poeck/Hacke S. 72/S. 283). Natürlich sind die Antworten von medi-learn nur 99%ig, also noch keine offiziellen IMPP-Lösungen, aber anhand meiner Informationen tendiere ich sehr dazu, dass B und C zutreffen.
Das einzige Argument, was hiergegen spricht, ist wohlmöglich die langsame Entwicklung der Symptomatik, was ja eher untypisch für eine Ischämie ist...aber: es gibt Tumoren, die von vorne auf die A. spinalis bzw. auf die A. sulcocommissuralis drücken und das ist wohl eher langsam progredient, oder?

Ich finde, aus meiner Neuro-Sicht sind beide Fragen absolut anfechtbar. Ich werde auch einen Brief an das IMPP verfassen; hab schon alle Literaturhinweise kopiert und getextmarkert.

Ach und eine Frage fällt mir noch ein, die zwar nix mit Neuro zutun hat, die aber definitiv angeführt werden sollte: Fall Ovarialkarzinom, 2. Tag, Epidemiologie: Antworten B und D haben beide eine Berechtigung, da in B das Endometrium- und Zervix-Ca als Entität zusammengefasst werden. Das kann offensichtlich falsch verstanden werden, also treffen hier auch definitiv 2 Antworten zu, gebt Ihr Gynäkologen oder Epidemiologen mir da nicht recht?

Liebe Grüße, viel Erfolg beim Beanstanden :-) und natürlich alles Gute für die mündlichen Prüfungen!!!

docwei1
25.04.2009, 11:13
Ich habe die Aufgaben noch mal überarbeitet:

Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 12: D+E
( Zeitschrift „Infection“ von Urban& Vogel einsehbar unter http://www.springerlink.com/content/hhq6971577h07335/) Hier ist ersichtlich, dass sowohl Cephalosporin bei V.a. bakterielle Meningits wirkungsvoll ist.
Dr. Wolfgang Kubik, FA für Neurologie vergleicht auf
http://www.neuroscript.com/antibiot.htm
in übersichtlicher Weise die Spektren von Penicillin G und Cefotaxim. Es ist hier ersichtlich, dass sowohl Cefotaxim als auch Penicillin G ein breites bakteriell-meningitisches Spektrum umfassen.

Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 15: A+E
EMG: spezifisch: niedrige Amplitude bei maximaler Innervation. Es ist insbesondere wahrscheinlich, dass diese Maßnahme als erstes durchgeführt wird, da sich der Patient bereits zur Nervenleitgeschwindigkeitsbestimmung in der Elektrophysiologischen Abteilung aufgehalten hat. Es wird auch nicht gesagt, ob der Patient in Ambulanter oder hospitaler Behandlung ist. Ein niedergelassener Neurologe hat schneller ein EMG gemacht, als dass er auf die Laborergebnisse wartet.
(vgl. „Gleixner: Neurologie & Psychatrie“)
CK: ist wohl das von Ihnen favorisierte Ergebnis. Eine CK Erhöhung ist zwar bei Muskeldystrophie vorhanden, aber 1.) abhängig v. d. Krankheitsaktivität + 2.) relativ unspezifisch.
(vgl. „Gleixner: Neurologie & Psychatrie“)
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ambulant wohl erst mit der NLG das EMG durchgeführt worden wäre, im Klinikum die CK Bestimmung bei der Aufnahmeuntersuchung. Ich bitte Sie deshalb diese Aufgabe aus der Wertung zu nehmen.

Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 30: E+B
laut aktueller Literatur ist Teriparatid Mittel der Wahl.
(vgl. „Ärztezeitung“: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/skelett_und_weichteilkrankheiten/osteoporose/default.aspx?sid=396280 )
In einigen Leitlininen wird jedoch Calcitonin favorisiert
(vgl. Osteoporosezentrum München : http://www.osteoporosezentrum.de/therapie/calcitonin.html)

Gruppe A
Fall I, Aufgabe 49: C+E
Sowohl Simvastatin, als auch Metformin sind in der Lage Muskelschmerzen zu erzeugen.
Muskelschmerzen/ Muskelkrämpfe sind bei Simvastatin im „Beipackzettel“ als Nebenwirkung expliziert aufgeführt.
Bei Metformin ist im „Beipackzettel“ der Firma KSK Muskelschmerz mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:10.000 als sehr selten angegeben.
Die Frage ist letztendlich nicht sicher lösbar.


Tag 1 Gruppe A
Aufgabe 50: E+A
Bei dieser Aufgabe existiert keine Richtige Lösung: Mönckeberg-Mediasklerose ist niemals Ursache einer Verschlußkrankheit, da die isolierte Mönckeberg-Mediasklerose aufgrund der Beschränkung auf die arterielle Media keine Lumenreduktion hervorruft. Diese ist bei den Diabetikern mit pAVK + Mönckeberg-Mediasklerose allein durch die diabetische Artheriosklerose verursacht
(vgl. „Zeitschrift Medizinische Klinik“ einsehbar unter www.springerlink.com/content/hu0ykur73wtkayrk/ (http://www.springerlink.com/content/hu0ykur73wtkayrk/))
Endangiitis obliterans: führt zu peripheren arteriellen Durchblutungsstörung, die man im Sinne einer pAVK interpretieren könnte
(vgl. „AWMF-Leitlinien“: http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/004-013.htm).
Da die Formulierung der Frage allgemein auf die Gruppe der Diabetiker hin fomuliert ist und nicht einen speziellen Bezug auf Herrn S fordert, scheint noch am ehesten die Endantiitis obliterans bei peripherer arterieller Durchblutungsstörung z.B. der Zehen als Lösung in Frage zu kommen.

Tag 1 Gruppe A
Fall IV, Aufgabe 97: A+E
Depression bei Alzheimer-Demenz ð Sowohl Amitryptilin, als auch Maprotilin sind möglich, da laut „Karow – Allgemeine und Spezielle Toxikologie“ Tetrazyklische Antidepressiva in ihrer Anwendung den tricyclischen Antidepressiva entsprechen und zwar denen vom Amitryptilin-Typ
(vgl. z.B. „Schauttauer: Schlote: Sekundärglaukome“)
Es bestehen keine KI bei beiden Medikamenten und somit sind auch beide anwendbar.
Wenn man es jetzt ganz genau nimmt, hat Maprotilin etwas geringere anticholinerge Nebenwirkungen (vgl. „Karow“)und ist somit bei Demenz (Nootropika = Cholinerg) evtl einen Hauch geeigneter, aber insgesamt ist wohl beides möglich
Diese Differenzierung erscheint mir aber für ein Examen nicht durchführbar.

Tag 1 Gruppe A
Fall IV Aufgabe 105: A+E
Erregung bei Demenz ð Levomepromazin als Schwach potentes Neuroleptikum ist ausgeprägt sedierend (vgl. „Karow – Allgemeine und Spezielle Toxikologie“), auch im Rahmen einer psychotischen Störung zugelassen (da der Patient im Fall auch psychotische Züge zeigt: Kontrollzwang, paranoide Angst vor Einbrecher) scheint Levopromazin ein probates Mittel zu sein. Laut Medi-learn ziehlt die Frage aber wohl eher auf Risperidon ab. Sollten Sie das genauso sehen, so weise ich auf die höhere Neuroleptische Potenz von Risperidon (und somit geringere Sedierung) hin, sowie die relative Kontraindikation: Demenz, da unter Risperidon bei demenzkranken älteren Patienten die Sterblichkeit steigt (vgl. arznei-telegramm 2005: http://www.arznei-telegramm.de/html/2005_05/0505051_02.html)

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 20: B+C
Laut Medi-Learn kommt hier am ehesten die Injektion eines Kortikosteroids in Betracht.
Ich weise jedoch darauf hin, dass wie ich diversen medizinischen Foren entnehmen konnte, diese durchaus bei Entzündung der Achillessehne durchgeführt wird.
Zudem muss bei einem Sportler in der Wettkampf-Trainings-Phase davon ausgegangen werden, dass der Ehrgeiz zu übermässigem Eigen-Training verführt und somit mit Sicherheit ein hohes Risiko d. Sehnenruptur besteht!

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 28: B+C
Laut Medi-Learn kommt hier das Brown-Sequard-Syndrom in Betracht. Hierfür wäre aber eine Beteiligung der Hinterstränge mit Ausfall der Tiefensensibilität & Berührungsempfindlichkeit typisch.
Hier ist eindeutig das A. spinalis anterior Syndrom richtig, da sowohl Lokalisation, als auch Anamnese dafür sprechen (vgl. z.B. Gleixner: Neurologie und Psychatrie)

Tag 2 Gruppe A
Aufgabe 40: C+E
Auch hier wieder die Angabe von Medi-Learn für Amitriptylin. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass Metformin zur Laktatazidose führen kann und Adrenalin daraufhin in seiner Wirkung unter Azidose eingeschränkt ist („vgl Springer: Burchardi: Die Intensivmedizin“)

Tag 3 Gruppe A
Fall III, Aufgabe 88: keine Richtige Lösung möglich
Luftbefeuchter, Sägemehl, Heu, Käse sind richtig (vgl. „e-Journal für Labormedizin“: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/a/Alveolitis_exogen-allergische.htm)
Hausstaub ist ebenfalls richtig und wird sogar in der
BGI 805 („BerufsGenossenschaftliche Informationen“) explizit als Hausstaub-Alveolitis als Unterform der exogen allergischen Alveolitis aufgelistet.
Quantitative Angaben existieren in der mir bekannten Literatur nicht und somit müssen alle Lösungsmöglichkeiten als richtig angesehen werden.

docwei1
25.04.2009, 11:19
P.S.: Ein Lob an Dr. Forrest, der konstruktiv mitarbeitet.
Seit doch nicht so fatalistisch, von wegen das kann eh nicht funktionieren.
Schaut euch in der überarbeiteten Version, doch mal die Quellen an.
Das ist doch nicht studentenforumXY.org. Sondern Links auf Publikationen die eben Online einsehbar sind.
Zu sagen nur gedruckte Literatur zählt und alles andere muss man gar nicht erst versuchen ist meiner Meinung nach schwer kontraproduktiv!

Dr Forrest
25.04.2009, 11:27
docwei1: du solltest die publikationen ausdrucken und textmarkern. ich denke, das hat mehr erfolg, als internetlinks anzugeben. ;-)

docwei1
25.04.2009, 11:28
An Radio: das mit Citalopram stimmt. Die Frage ist raus.

Aber Zwecks Simvastatin. Ich favorisiere auch Simvastatin. Hab ich übrigens auch angekreuzt. Ich weise lediglich darauf hin, dass im Beipackzettel!!! von Metformin auch die betreffende NW angegeben wird. Weil eben nicht jeder so wie wir beide Simvastatin angekreuzt hat.

docwei1
25.04.2009, 11:31
at Dr. Forrest: Mach ich auch.
Die Links sind dafür damit auch Andere sich Belege ausdrucken können.

Dr Forrest
25.04.2009, 11:35
docwei1: ich denke, auch mit der frage bezüglich der EAA haben wir gute chancen. man sollte nur eine richtig triftige literaturstelle finden, in der auch hausstaub als ursache aufgeführt ist. wenn zeit ist, werde ich heute in unserer unibib danach suchen, denn auch ich denke, dass diese frage anfechtbar ist. käsewascherlunge zum trotz :-kotz