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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage A20/42B Tag 2 Quellensammlung zur Sehnenruptur



Lodie
25.04.2009, 21:38
Hier meine bisherige zusammenstellung zur Achillessehnenruptur-Frage.
Wenn ihr es gut findet,übernehmt es für euren Brief,falls ihr Verbesserungsvorschläge habt,bitte zufügen oder einfach einen Hinweis auf mehr Quellen und Co. posten.
Danke


Sehr geehrte Damen und Herren im folgenden nehmen wir Bezug auf die Frage 20 A / 42 B am zweiten Tag der schriftlichen Prüfung des zweiten ärztlichen Abschnitts.

Hier wurde nach dem höchsten Risiko einer Sehnenruptur gefragt.

Laut Medi-Learn kommt hier am ehesten die Injektion eines Kortikosteroids in Betracht.
Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Frage nicht eindeutig beantwortet werden kann, da mindestens zwei Antwortmöglichkeiten als richtig zu werten sind.

Die Antwortmöglichkeit C) „tägliche Dehn-/STrechingübungen in Eigenregie“ ist leider unvorteilhaft gewählt und suggeriert gerade durch den Aufgabentext ,in dem hingewiesen wird, dass es sich um einen Marathonläufer handelt, der seit 6 Monaten trotz schmerzender Sehne weiter trainiert, dass der Ehrgeiz zu übermäßigen und unkontrollierten und gefährlichem Eigen Training führen wird. Eine etwas eindeutigere Fragestellung wäre im Rahmen einer auf Manual- oder Physiotherapeutisch angeleiteten Strechingübung möglich gewesen;aber mit einer in Eigenregie durchgeführten Dehnübung sind die fatalen Folgen einer Sehnenruptur sehr nahe liegend.
Dazu möchten wir gerne einige medizinische Arbeiten anführen,die sich genau mit diesem Thema auseinander gesetzt haben.

85% der Sehnenrupturen sind die Folge sportlicher Aktivität

Quelle: pubmed

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2...ubmed_RVDocSum
From 1. October 1985 to 31. December 1987 93 patients (82 male, 11 female) with rupture of the achillestendon were investigated by means of a questionnaire, the specimens obtained at operation were examined histologically. In two cases the operation was for a rerupture of the tendon, 7 and 8 weeks respectively after the first operation. In 6 cases a rupture followed a so-called incomplete rupture on the same side. 9 patients had had a tendonrupture of the other side between 2.5 and 10 years previously. 85.4% of the ruptures took place during a sporting activity. Of the 93 patients 55 (59%) regularly took part in long term sporting activities. Symptoms in the area of one or both achilles tendons were experienced by 32% of the patients. 80 patients with an achilles tendon rupture who were operated within 10 days demonstrated structural degeneration of at least moderate proportions, mostly severe or very severe (there was no relationship between the degree of degeneration and the age of the rupture). The signs of repair were consistent with the age of the rupture. In 56% of the ruptures up to four days old the repair process was considerably more advanced than the age of the rupture would suggest. 6 of 10 patients with the so-called "Archillodynie" demonstrated minor changes although 3 had more severe degenerative changes. Our inquiry clearly demonstrates that structural changes in the tendon took place before the injury. In the cases of achilles tendon rupture the processes of repair are an-adequate to compensate for the degenerative changes. The etiology of the structural degenerations is dependent on many endogenous and exogenous factors particularly the inadequacy of the repair processes.


Weiterhin ist zu lesen unter anderem bei Dr.Gumpert als allgemeine Information zur Sehnenruptur:

http://www.dr-gumpert.de/html/achillessehnenriss.html
Die Achillessehne als solches ist mechanisch sehr belastbar. Man geht von einer maximalen Belastungsfähigkeit von bis zu 400 KP aus. Das Auftreten einer Ruptur wird meist durch Verschleiß- bzw. Abnutzungsprozessen begünstigt, die durch einen eventuell schlechten Trainingszustand verstärkt werden können. In solchen Fällen ist der gesamte Muskel- und Sehnenapparat deutlich weniger elastisch, Verletzungen somit wahrscheinlicher. Infolge maximaler Belastung (unerwartet hohe Kraftbelastung), beispielsweise beim Anlaufen zum Sprint, beim Absprung bzw. Aufkommen nach einem Sprung, beim Skifahren oder Fußballspielen, kann eine Achillessehnenruptur auftreten.


Einer Arbeit von T. Hüfner1 , C. Krettek1 und K. Knobloch2
(1) Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Germany
(2) Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Germany
Eingegangen: 20. Dezember 2006 Angenommen: 10. März 2007
Ist folgendes zu entnehmen:
Zusammenfassung
Achillessehnenrupturen stehen am Ende eines Kontinuums von der gesunden Achillessehne über die schmerzhaft verdickte tendinopathische Sehne mit Zeichen der Neovaskularisation hin zum kompletten Riss. Häufige Risikofaktoren sind Chinolonantibiotikaeinnahme, Kortisontherapie oder Knick-Senk-Fußfehlstellungen. Die Inzidenz von Achillessehnenrissen liegt bei ca. 10/100 000 Einwohner pro Jahr. Das Durchschnittsalter liegt bei 35–40 Jahren. Sport ist in 75% der Auslösefaktor von Achillessehnenrissen. Achillestendinopathie ist der häufigste Überlastungsschaden beim Laufen. Diagnostisch ist neben der sorgfältigen klinischen Untersuchung unter Einschluss des Thompson-Tests die dynamische Sonographie in 20° Plantarflexion von entscheidender Bedeutung für die Therapieentscheidung nach einem Achillessehnenriß. Erfolgt eine Adaptation der Sehnenenden bis 20° Plantarflexion, so ist eine Voraussetzung neben der hohen Compliance des Patienten für eine frühfunktionell konservative Therapie in unseren Augen gegeben. Die perkutane Operationstechnik tritt in allen weiteren Fällen in den Vordergrund, wobei die Nervus suralis-Läsion durch direkte Präparation unter Sicht vermieden werden muss. Die „vulnerable Zone“ liegt 10–12 cm oberhalb des Fersenbeins, wo der N. suralis unmittelbar lateral am Sehnenrand im proximalen Nahtbereich lokalisiert ist. Die alleine ruhigstellende Therapie ist heutzutage nicht mehr angezeigt, statt dessen erfolgt die Therapie frühfunktionell sowohl nach konservativer als auch operativer Therapie.
Schlüsselwörter Achillessehne - Ruptur - Funktionell - Minimal Invasiv

Abstract Achilles tendon ruptures are part of a continuum starting with the healthy Achilles tendon, including the thickened and painful tendinopathic Achilles tendon with neovascularization, and extending to complete tendon rupture. Often times chinolone antibiotics, cortisone therapy and valgus foot axis are associated risk factors. The incidence of Achilles tendon ruptures is estimated to be 10/100 000 per year with a mean age of 35–40 years. Physical activity is encountered in 75% cases of Achilles tendon ruptures. Running is associated with Achilles tendinopathy as the predominant overuse injury. Physical examination must include the calf squeeze test, followed by dynamic ultrasound examination: if an adaptation of the tendon's stump up to 20° ankle flexion is achieved and a patient is highly compliant, early functional conservative treatment in Achilles tendon ruptures can be performed. In almost all other patients percutaneous Achilles tendon repair is indicated, where nervus suralis lesions have to be appreciated. The vulnerable zone is 10–12 cm proximal to the calcaneus at the lateral border of the Achilles tendon with the sural nerve in close proximity to the tendon. As casts are not indicated anymore, early functional rehabilitation leads to improvement and should therefore be advocated.
Key words Achilles tendon - rupture - functional - minimal invasive