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airmaria
29.04.2009, 22:52
...da wunder ich mich einfach, dass dieses "hochaktuelle" thema es bislang nicht bis ins forum geschafft hat.
airmaria

Cilo
29.04.2009, 22:58
...da wunder ich mich einfach, dass dieses "hochaktuelle" thema es bislang nicht bis ins forum geschafft hat.
airmaria

na - vielleicht schauen ja aller erst mal - so wie ich gerade - "Hart aber fair" und stellen dabei fest, dass es nichts wirklich Neues zu diesem Thema gibt, hatten wir alles mit gleicher Hysterie e.c. ja schon bei der Vogelgrippe vor ein paar Monaten

airmaria
29.04.2009, 23:09
na - vielleicht schauen ja aller erst mal - so wie ich gerade - "Hart aber fair" und stellen dabei fest, dass es nichts wirklich Neues zu diesem Thema gibt, hatten wir alles mit gleicher Hysterie e.c. ja schon bei der Vogelgrippe vor ein paar Monaten

nicht ganz richtig: ich kann mich an keine who pandemiewarnung stufe 5 erinnern, mag aber auch an mir vorbeigegenagen sein.
auch habe ich bislang noch keine so schnellen zusammensetzungen von krisenstäben zur planung von notfallsszenarien in den umliegenden krankenhäusern gesehen.

ob das nun übertrieben ist, können wir jetzt noch nicht abschätzen... aber immerhin halten es unsere obersten gesundheitsspezialisten für sinnvoll... ein umstand, der doch zu etwas diskussion in solch einem forum anregen sollte, oder nicht?

sind es nicht wir, die sich damit beschäftigen sollten, um eine entsprechend fundierte grundlage zu schaffen? sei es nun, um eine übertriebene panik punktuell eindämpfen zu können... oder aber im schlechteren fall, entsprechende prophylaxen zu unterstützen.

eine generelle haltung nach dem motto: "wieder alles nur ünbertrieben und es wird schon gut gehen, uns wird es schon nicht betreffen..." entspricht nicht meinem grundverständnis von ärztlicher verantwortung.
airmaria

Cilo
29.04.2009, 23:27
eine generelle haltung nach dem motto: "wieder alles nur ünbertrieben und es wird schon gut gehen, uns wird es schon nicht betreffen..." entspricht nicht meinem grundverständnis von ärztlicher verantwortung.
airmaria

Sehe ich auch so, aber ich denke, dass niemand zur Zeit wirklich seriös was einschätzen kann, da dafür jegliche Grundlagen fehlen ( in Mexiko soll man wohl gerade anfangen zu versuchen die wichtigsten Fakten zu recherchieren ). Ärzte wie der Prof. gerade bei Hart oder Fair, der erzählte, dass er seiner Tochter sofort sagen konnte, du musst dir keine Sorgen machen, es ist schon 7 Tage her ist, dass sie sich angesteckt haben könnte und der das dann noch im Fernsehn verbreitet, finde ich einfach unseriös und da ist mir ein erst mal Sich-Nicht-Laut-Äußern doch lieber, denn wer hier im Forum wäre denn schon wirklich dazu berufen.

airmaria
29.04.2009, 23:28
habs jetzt mal gegoogelt: die letzte stufe 5 wurde 1968 ausgerufen, also vor 41 jahren!!!
dies war zu zeiten der hongkonggrippe (ca. 800000 bis 2000000 tote).

und da war übrigens eine vogelgrippe (diese hat es als solche nur zu stufe 3 gebracht) mit im spiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Hongkong-Grippe

airmaria

Cilo
29.04.2009, 23:37
habs jetzt mal gegoogelt: die letzte stufe 5 wurde 1968 ausgerufen, also vor 41 jahren!!!
dies war zu zeiten der hongkonggrippe (ca. 800000 bis 2000000 tote).

und da war übrigens eine vogelgrippe (diese hat es als solche nur zu stufe 3 gebracht) mit im spiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Hongkong-Grippe

airmaria
interessant, weist du, welche objektiven Kriterien zu dieser Einstufung führen ? oder ist es mehr so eine Art Prognose, Befürchtung e.c. also etwas, was subjektiv zu der jeweiligen Stufenzuordnung führt ?

airmaria
29.04.2009, 23:43
kann man irgendwo nachlesen, was alles dazugehört: wichtige differenzierung zur "vogelgrippe" ist die nachgewiesene übertragung von mensch zu mensch.

...noch was interessantes: H1N1 ist der gleiche subtyp, wie die spanische grippe 1918: 25 bis 50 millionen tote. leute mit antikörpern aus dieser zeit dürfte es nicht so viele geben, wobei er nochmals als russische grippe in den endsiebzigern aufetreten ist.

dass es ähnliche zahlen geben wird, sollte zum glück unwahrscheinlich sein, da die medizinische versorgung heutzutage besser ist... wenn man sie denn im zweifelsfall ernst nimmt und durchführt.
airmaria

Linda.1001
29.04.2009, 23:49
Soweit die Informationen im Internet stimmen, soll Tamiflu doch ganz gut anschlagen oder? Schließlich wird die Frau im UKE damit behandelt.

Und die medizinische Versorgung ist wahrscheinlich (korrigiert mich wenn ich falsch liege) in Mexico nicht so gut wie in Deutschland oder?


Gruß, Linda.

Hoppla-Daisy
30.04.2009, 07:49
Bislang ist ja noch nicht einmal klar, ob einen die jährliche Influenza-Impfung überhaupt schützt bzw. vor Schlimmerem bewahrt.

Wie airmaria schon sagte: Der große Unterschied besteht einfach darin, dass die Übertragung nun direkt von Mensch zu Mensch erfolgt. Und wie ich gestern hörte, ist noch kein Schwein (also ein echtes ;-)) daran gestorben. Die Tatsache, dass aber bereits Menschen aufgrund ihrer Infektion mit H1N1 gestorben sind, stimmt nicht gerade positiv, wie ich finde. Dass wir es mit einem sehr aggressiven Erreger zu tun haben, steht außer Frage. Und da spricht die Stufe 5 auch eine deutliche Sprache, wie ich finde. Die verhängt man ja nicht einfach mal so.

Was mich in dem ganzen Zusammenhang echt immer wieder beunruhigt, ist die Tatsache, dass der internationale Reiseverkehr solchen Erregern immer wieder fruchtbaren Boden liefert. Es kann eigentlich wirklich niemand heute mehr behaupten "betrifft mich nicht".

Panikmache aber halte ich für völlig unangebracht. Besonnenes Abwarten mit einem konkreten Plan im Ärmel schon eher.

@Linda: Ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern ist. Aber NRW kann nur 1/3 seiner Bevölkerung mit Tamiflu versorgen, sollte der worst case eintreten.

Hellequin
30.04.2009, 08:40
@Linda: Ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern ist. Aber NRW kann nur 1/3 seiner Bevölkerung mit Tamiflu versorgen, sollte der worst case eintreten.
Damit wäre die Versorgung besser als gefordert. Im Endeffekt wurde ja festgelegt, das genügend Tamiflu gebunkert werden muss, um 20% der Bevölkerung zu versorgen. Mal abgesehen davon ist Tamiflu ja auch nicht das Wundermittel, als das es teilweise in der Presse dargestellt wird. Es schwächt ja lediglich die Grippesymptomatik ab, das es nur virostatisch aber nicht virozid wirkt.

TonyClifton
30.04.2009, 08:42
1/3 der Bevölkerung sollte ja auch eigentlich locker reichen um eine Verbreitung zu verhindern.
Allerdings hilft Tamiflu ja nun auch eigentlich nur so recht, wenn es zu Infektionsbeginn rasch gegeben wird.
Laut unserem Tropenguru hier, der sich zur Zeit in jedem Medium in Österreich äußern darf/muss, ist die Pathogenität des Erregers zwar noch nicht genau einzuschätzen, scheint sich ja aber nur unwesentlich von einem normalen Grippevirus zu unterscheiden - sprich, Menschen mit gesunder Konstitution haben bei entsprechendem Verhalten sowieso nicht so viel zu befürchten.

und airmaria: Der jetzige A/H1N1 ist zwar sehr nah mit der spanischen Grippe verwandt, aber nicht ident, deshalb wirken auch die momentan verfügbaren Impfstoffe scheinbar nicht.

hennessy
30.04.2009, 09:25
Heute früh in den Nachrichten gehört: Den 3 deutschen Patienten scheint es bereits wieder besser zu gehen.
Allerdings gehen wohl alle offiziellen Stellen davon aus, dass die Gefahr einer Pandemie sehr hoch einzuschätzen ist. Ein Impfstoff soll in frühestens 3 Monaten zur Verfügung stehen. In welchen Mengen wurde allerdings nicht erwähnt.

luke.BAM
30.04.2009, 10:05
interessant, weist du, welche objektiven Kriterien zu dieser Einstufung führen ? oder ist es mehr so eine Art Prognose, Befürchtung e.c. also etwas, was subjektiv zu der jeweiligen Stufenzuordnung führt ?

ja, hier:
http://www.cdc.gov/flu/pandemic/phases.htm

icespeedskatingfan
30.04.2009, 10:22
fand ich gestern ganz nett in den Tagesthemen, Hochstufung auf 5 (besagt ja nur, das in zwei unabhängigen Staaten das Grippevirus sich weiter von Mensch zu Mensch verbreitet hat, also nicht nur eingeschleppt worden ist)
Frau Miosga: Was bedeutet die Hochstufung für die Bevölkerung?
Journalist in Genf : Äh, eigentlich nix.
Bis auf einen besorgten USA-Reisenden, der sich informieren wollte ( und dann doch kein Tamiflu-Rezept mitgenommen hat) merke ich in der Praxis aber auch gar nichts von erhöhter Besorgnis der Bevölkerung - wird Zeit das die Medien ein anderes Thema finden.

papiertiger
30.04.2009, 10:23
Heute früh in den Nachrichten gehört: Den 3 deutschen Patienten scheint es bereits wieder besser zu gehen.

Richtig schlecht (also über das normale Spektrum einer Wald- und Wiesengrippe) ging es denen wohl auch garnicht, soweit ich gehört habe. Mal ganz davon abgesehen, dass der Hamburger Verdachtsfall, entgegen dem, was Spiegel Online so schreibt, wohl noch garnicht bestätigt ist. Hier wird, offiziell wie inoffiziell, nach wie vor von einer noch ausstehenden Bestätigung durch das RKI gesprochen.

Cilo
30.04.2009, 10:24
sprich, Menschen mit gesunder Konstitution haben bei entsprechendem Verhalten sowieso nicht so viel zu befürchten.



dagegen könnte aber sprechen, dass bis jetzt gemeldet wurde junge Erwachsene seien die vorrangig betroffene Gruppe und erstaunlicher weise nicht die Kinder und Alten ( naja aber vielleicht heißt das auch nur, dass die Jugend nicht so dynamische und topp fitt ist, wie bisher angenommen wurde :-D)

papiertiger
30.04.2009, 10:26
dagegen könnte aber sprechen, dass bis jetzt gemeldet wurde junge Erwachsene seien die vorrangig betroffene Gruppe und erstaunlicher weise nicht die Kinder und Alten ( naja aber vielleicht heißt das auch nur, dass die Jugend nicht so dynamische und topp fitt ist, wie bisher angenommen wurde :-D)

nope. das hat man aus den Informationen aus Mexiko, deren aus naheliegenden Gründen eher gering einzuschätzende Verlässlichkeit ja schon einigermaßen deutlich wurde mittlerweile, geschlossen - ob das wirklich der Fall ist kann man momentan denke ich noch getrost in Frage stellen.

icespeedskatingfan
30.04.2009, 10:27
dagegen könnte aber sprechen, dass bis jetzt gemeldet wurde junge Erwachsene seien die vorrangig betroffene Gruppe und erstaunlicher weise nicht die Kinder und Alten ( naja aber vielleicht heißt das auch nur, dass die Jugend nicht so dynamische und topp fitt ist, wie bisher angenommen wurde :-D)
Junge Erwachsene haben ein gutes Immunsystem das auch hefig reagiert.

Cilo
30.04.2009, 10:44
Junge Erwachsene haben ein gutes Immunsystem das auch hefig reagiert.


mh, das ist ja sicher richtig, aber warum war es dann bis jetzt immer so, dass von der "normalen" Grippe die Kinder und Alten besonders bedroht waren, will sagen, deine Aussage zwar richtig ist, hier in diesem Zusammenhang aber nicht weiter hilft

icespeedskatingfan
30.04.2009, 11:21
mh, das ist ja sicher richtig, aber warum war es dann bis jetzt immer so, dass von der "normalen" Grippe die Kinder und Alten besonders bedroht waren, will sagen, deine Aussage zwar richtig ist, hier in diesem Zusammenhang aber nicht weiter hilft
von der Pandemie 1917/18 war ebenfalls aus o.g. Gründen die Gruppe der 20 - 40-jährigen am heftigsten betroffen, die Kinder und Alten starben eher an nachfolgenden Pneumonien etc.
Ist nicht auf meinem Mist gewachsen - wenn ich die Quelle wieder finde, stell ich sie rein.