Analgosedierung bei Schulterluxation

[Miss]

Ich sach ja, daß wir eh nicht bei allen Schulterlux dabei sind. Wenn Perfalgan reicht (und das ist ja auch einer der Kritikpunkte, oder?), dann ist das ja prima. Ich halte das auch für ein gutes Medikament :-)

[Sebastian1]

Hab bisher gute (wenngleich auch nicht reichhaltige, dafür bin ich zu kurz im Job) Erfahrungen zur Repo mit Ketanest+Propofol gemacht. Schmerzdissoziation reicht dabei ja eigentlich aus, denn nach der Repo tuts im Allgemeinen ja auch nimmer weh.

[Evil]

das soll jetzt üebrhaupt nicht überheblich klingen, aber bei ausreichender analgosedierung kann ich mir nicht vorstellen dass eine schulter nicht zu reponieren ist. man braucht halt u.u. mal etwas geduld beim ziehen.
Deine Vorstellungskraft in allen Ehren, aber dann machst Du den Job einfach noch nicht lang genug.
Ich hab schon Schultern draußen im RTW nur mit Dipi reponiert; das haut meistens hin, aber eben nicht immer. Manchmal braucht es Muskelrelaxation.

[//stefan]

Aber doch keine Schulter, oder EVIL?

Schulterreposition ohne vorherige radiologische Kontrolle wäre doch fahrlässig?!?! Oder war´s vll. das Sprunggelenk?

Gruß

[Lava]

Aber doch keine Schulter, oder EVIL?

Schulterreposition ohne vorherige radiologische Kontrolle wäre doch fahrlässig?!?! Oder war´s vll. das Sprunggelenk?

Gruß

Gibt genug Leute, die sich ne Schulter auch selbst reponieren können. Und wenn du klinisch nicht den Verdacht hast, dass der Humerus gebrochen ist - warum dann den Patienten quälen und warten?

[Evil]

Schulterreposition ohne vorherige radiologische Kontrolle wäre doch fahrlässig?!?!
Eine vorsichtige Reposition, bzw. ein vorsichtiger Repositionsversuch ist eigentlich immer angebracht, wobei die Betonung auf "vorsichtig" liegt.
Wichtig ist halt, daß Du nicht mit Gewalt irgendwas reindrückst, sondern vorsichtig auf Zug belastest. Sehr oft springt das Gelenk dann von allein wieder rein. Tut es das nicht, lasse ich "draußen" dann die Finger davon.

Bei besagter Vorgehensweise kann der Patient eigentlich nur gewinnen; gelingt die Reposition bei einer reinen Luxation, ist der Patient deutlich schmerzfreier. Und bei einer Fraktur kann so eigentlich nicht viel passieren. Zudem wird bei dislozierten Schaftfrakturen ja sogar von den Unfallchirurgen eine vorsichtige Reposition empfohlen.

[//stefan]

Gibt genug Leute, die sich ne Schulter auch selbst reponieren können. Und wenn du klinisch nicht den Verdacht hast, dass der Humerus gebrochen ist - warum dann den Patienten quälen und warten?

Das können aber meist nur die Patienten, die die Schulter öfters mal ausgekugelt haben. (bestes Beispiel dafür ist ein Kumpel von mir, dem ich höchstpersönlich das x-te mal die Schulter beim Sport ausgekugelt habe und der dann schreiend durch die Halle lief. Aber nur bis zur Wand, da läuft er nämlich gegen und dann ist die wieder drin :-) )

[Lava]

Ach nee, meinste wirklich?

[Medimatze]

Deine Vorstellungskraft in allen Ehren, aber dann machst Du den Job einfach noch nicht lang genug.
Ich hab schon Schultern draußen im RTW nur mit Dipi reponiert; das haut meistens hin, aber eben nicht immer. Manchmal braucht es Muskelrelaxation.

ich habe ja laborbedingungen und muss es nicht draußen machen. ich habe in unserer klinik noh nie erlebt, dass jemand ne itn für eine schulter gebraucht hat. vielleicht erlebe ich es ja noch... werde dann davon berichten.

[Alzheimer]

@ Medimatze Eine Schulterreposition in ITN habe ich schon mehr als einmal gemacht und das wurde so von meinem Hintergrund abgesegnet und gewünscht.

[Medimatze]

na klar, weil der keinen bock hatte zu kommen...:-))

[Alzheimer]

Da ich in der Anästhesiologie arbeite musste mein Hintergrund reinkommen. Nachdem die Chirurgen eine Analgosedierung wollten, haben wir uns zu einer ITN entschieden. Mit Succi und allem drum und dran.

[Antracis]

Eine vorsichtige Reposition, bzw. ein vorsichtiger Repositionsversuch ist eigentlich immer angebracht, wobei die Betonung auf "vorsichtig" liegt.


Hatte diese Thematik dann heute auch wirklich im Staatsexamen und konnte meine Kenntnisse in Analgosedierung unterbringen. :-))
Der Chirurg hat übrigens größten Wert auf die Prä-Rep-Aufnahme, also Rö vorher, gelegt. Vor allem aus forensischen Gründen.
Damit will ich jetzt keinesfalls die Praxistauglichkeit eines vorsichtigen Vorort- Repositionsversuch" in Frage stellen. Nur, falls das noch jemand liest, der auch Hex-Prüfung hat, lieber vorsichtig sein in der Formulierung so eines Vorschlages.

lg
Anti

[feylinia]

Die OAs in unserem Haus reagieren auch immer ziemlich schockiert, wenn die Schultern vom NA schon reponiert wurden/ der Versuch unternommen wurde. Ich habe in meiner Zeit in der Rettungsstelle 2 'reponierte' Luxationsfrakturen gesehen. Dagegen kommt so manches luxiertes OSG ohne Repositionsversuch. Ich kann mir garnicht erklären, wieso das so unterschiedlich gehandhabt wird, ich hätte ja vermutet, da gibt es wie für fast alles Leitlinien oder sonstige Maßgaben...

[Bille11]

es gibt in der tat leitlinien. und goldstandards (zu diesen beiden luxationstypen)

schulter - vorsichtiger versuch gerne, kein gewaltvoller versuch vor rö. repo darf nach rö gerne ohne analgosed, lieber mit und natürlich auch in itn stattfinden. anschliessend kontroll-rö. (laberrhabarber.. das stand ja auch schon vorher in etwa 80% der posts). eine luxfx der schulter gewaltsam versucht haben, zu reponieren, ist böse. (man kann sich zur eintscheidungsfindung und unterscheidung einer präsumptiven schulterlux/luxfx ja die direkten und indirekten frakturzeichen (u.a. krepitation, hämatom, fehlstellung) und anamnese vor augen halten.

osg-lux-fx: soll so bald es geht unter (vorsichtigem) zug reponiert und dann fixiert werden. gerne unter analgosedierung. hier keinen repo-versuch vor röntgen gemacht zu haben, ist böse (gefässe, nerven, weichteile)..

[Miss]

Da ich in der Anästhesiologie arbeite musste mein Hintergrund reinkommen. Nachdem die Chirurgen eine Analgosedierung wollten, haben wir uns zu einer ITN entschieden. Mit Succi und allem drum und dran.
Deswegen kommt aber nicht grundsätzlich der Hintergrund rein, oder?

[Medimatze]

Hatte diese Thematik dann heute auch wirklich im Staatsexamen und konnte meine Kenntnisse in Analgosedierung unterbringen. :-))
Der Chirurg hat übrigens größten Wert auf die Prä-Rep-Aufnahme, also Rö vorher, gelegt. Vor allem aus forensischen Gründen.
Damit will ich jetzt keinesfalls die Praxistauglichkeit eines vorsichtigen Vorort- Repositionsversuch" in Frage stellen. Nur, falls das noch jemand liest, der auch Hex-Prüfung hat, lieber vorsichtig sein in der Formulierung so eines Vorschlages.

lg
Anti

soll nicht wieder oberklug klingen, aber in aller regel lassen sich frakturen alleine schon vom unfallmechanismus klären. eine subcapitäre humerusfraktur tut anders weh als eine luxation. die haltung ist auch ganz anders. oft hat mein bei einer fraktur eine deutlichere schwellung, oft ein hämatom. wer auf ausgtsreckten arm z.b. gefallen ist und ne leere pfanne und 30 jahre alt wird eher weniger wahrscheinlich ne fraktur haben. bei uns in der aufnahme ziehe ich an diesen luxationen ohne bild. wenns wirklich eindeutig ist. bild danach ist klar. gefordert wird bei uns das bild vorher nicht. alleine schon weil es für den patienten sehr unangenehm mit langen wartezeiten, umlagern usw. ist. bei alten ommas mit hämatom am oa und schwellung lass ich natürlich auch die finger davon und mach erst ein bild.

[Medimatze]

Da ich in der Anästhesiologie arbeite musste mein Hintergrund reinkommen. Nachdem die Chirurgen eine Analgosedierung wollten, haben wir uns zu einer ITN entschieden. Mit Succi und allem drum und dran.

und das finde ich muss ja nicht sein. weder für den pat. noch für die manschaft. eine ausreichende analgosedierung sollte auch ein chirurg hinbekommen. dazu bräuchte es ja nicht mal eine itn.

[Evil]

Klar, wenn's ohne geht, ist das sicherlicham besten. Aber manchmal geht es halt nicht ohne Relaxation.