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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fortbildungen im Rettungsdienst



sebi86
05.05.2009, 19:34
was gibt es denn so für Fort-/Weiterbildungen, die man als Rettungsassistent im Anerkennungsjahr (evtl. auch als fertiger RA) machen kann und die einem für die Arbeit im Rettungsdienst neben dem Studium am meisten bringen ?

Beispielsweise habe ich letzthin von der ALS-Provider-Fortbildung gelesen. Was kann ich als ALS-Provider oder Instruktor (wie wird man eigentlich ALS-Instruktor ?) machen ? ...Was bringt mir das für Vorteile, abgesehen von dem angeeigneten Wissen in Sachen Reanimation...

Das zweite wäre eine Weiterbildung im Intensivtransport. Kann man das als RA i.P. ode als frischer RA oder muss man da bestimmte Vorraussetzungen erfüllen ? Wie ist die Besetzung eines ITW in den verschiedenen Bundesländern eigentlich geregelt ?

Was gibt es denn neben diesen beiden genannten noch für Fortbildungsmöglichkeiten, mit denen ich später während dem Studium als RA in mehreren Bereichen, ausser dem "normalen" Rettungsdienst, arbeiten kann ?

Gimlie
07.05.2009, 09:48
Würde Dir eine qualifizierung im Bereich Ausbildug empfehlen. Also EH- San oder so. Damit lässt sich recht unkompliziert bei einer HiOrg arbeiten neben dem Studium. Als RA bringt Dir das zwar nicht viel, aber Du willst das ja auch nicht ewig machen.
Ansonsten gibt es ja immer noch RA´s wie Sand am mehr, die dann alle auch irgendwelche "super-spezialisierungen" gemacht haben, so das die Konkurenz sehr hoch ist.

Zum Thema ITW, gibt es zumindest in Ba-Wü nichts an Vorschrift, aber meines erachtens hat da ein RA bzw. zwei RA´s nichts zu suchen, aber das ist eine andere Diskussion.

Gruß
gimlie

Feuerengelchen
08.05.2009, 12:02
Ich war mal ne Zeitlang aufm ITW in Bayern tätig. Ich weiß leider nicht, ob es fixe Vorschriften gibt, aber be uns war die Besaztung folgendermaßen:
1)Intensivarzt + RA (Fahrer) + Intensivpfleger
2)Intensivarzt + RA (Fahrer) + 2.RA mit Krankenpflege-Examen
dazu bei Bedarf halt noch weitere Fachkräfte, zB Kardiotechniker bei ECMO-Transport oder so

Ansonsten: am flexibelsten ist meines Erachtens sicher ne Ausbilder-Weiterbildung, vor allem wenn du nachher eh studieren möchtest.

sebi86
09.05.2009, 19:21
also das mit der Erste-Hilfe-Ausbilder-Ausbildung klingt schon sehr interessant...

was ähnliches wäre ja der "Dozent im RD". Denkt ihr, dass sich da evtl. bessere Möglichkeiten ergeben, als Dozent zB. an einer RD-Schule zu arbeiten ?

Gimlie
12.05.2009, 11:58
Hm, müsstest Du "vor Ort" austesten.
Denke mal das auch hier nicht gerade ein Mangel herrscht.
Ich selbst bin "nur" EH-Ausbilder, habe aber aufgrund der Tatsache das ich Med-Student bin auch schon bei Notarzt Fortbildungen referiert. Denke mal das es in der Einstellung der jeweiligen Schulleitung liegt ob sie Dich ausbilden lassen oder nicht und ob Du den Kurs haben musst oder nicht. Im grossen und ganzen sind viele der Dozenten an der RD-Schule hauptamtlich beschäftigt, während die Leute in der Breitenausbildung meist ehrenamltich tätig sind. Letzteres bringt eine freiere Zeiteinteilung mit sich.:-meinung

Gruß

ehem-user-02-08-2021-1033
16.05.2009, 17:08
Dozent im Rettungsdienst baut doch auf dem Lehrrettungsassistenten auf...

@Gimilie

Ein Medizinstudent der nebenbei EH-Ausbilder ist und dann noch vor Notärzten referiert.
Manchmal verstehe ich, warum viele Notärzte Rettungsdienstfortbildungen hassen. (Das soll jetzt kein Angriff gegen deine Person sein. Ich stelle mir es nur schwierig vor, wenn man selbstkritisch ist, einen Vortrag vor einem derartigen Publikum zu halten, außer das Thema war: "Probleme in der EH-Breitenausbildung aus Sicht eines EH-Ausbilders")

Gimlie
16.05.2009, 17:27
Hi EliteRDH,

Du magst sicher recht haben das es keine einfache Aufgabe ist bei einer medizinschen Fortbildung als Referent tätig zu sein. Aber nicht jedes Thema einer Rettungsdienst Fortbildung ist tiefgreifend medizinisch, oder verlangt ein Studium. Manche Theman brauchen Erfahrung und Kenntisse aus dem praktischen Bereich der Notfallmedizin. Auch muss der Ausbilder bei einem Thema nicht immer die höchste Qualifikation in Bezug auf die Teilnehmer haben, er muss aber Experte auf dem Gebiet sein über das er referiert. Als Beispiel sei meine Fortbildung genannt, die das Thema "Patienten- und Fallgerechte Rettung aus schwierigen Lagen" hatte, was unter anderem den Umgang mit Vakuummatratze, KED-System u.ä. meint. Um diese Themen zu vermitteln muss ich kein abgeschlossenes Studium haben, sondern mich mit dem Gerät auskennen und es schon oft im Einsatz gehabt haben. Im übrigen war es der ausdrückliche Wunsch der NA-Gruppe das ich diese Fortbildung halte.

Du sagts ich solle es nicht als Angriff auf meine Person sehen, keine Angst das tue ich nicht, denn Deine Antwort beruht u.a auf der Tatsache das Du meine Qualifikationen nicht kennst (EH-Ausb u. Med-Student sind nur der kleinste Teil und Med-Stud ist keine Qualifikation). Aber manchmal wäre es günstiger erst die Hintergründe zu beleuchten und dann einen Kommentar abzugeben ;-)
Auch liegt die "Unlust" mancher NA´s zu den Fortbildungen zu gehen sicher oft an den Referenten, oder an den Themen. Aber das heißt nicht das jeder nicht-ärztliche Referent= schlecht! Denn auch Zeitmangel, hoher Arbeitsdruck und schlechte Bezahlung, bzw. Fortbildungsstunden rein in der Freizeit fördern solch eine Unlust.

Sorry, dies ist viel off-topic :-blush und bringt dem Threadersteller keine Antworten zur Frage, deshalb belasse ich es nun dabei.

Gruß
gimlie

ehem-user-02-08-2021-1033
16.05.2009, 18:45
Zusätzliche Kurse außer dem EH-Ausbilder würde ich nicht machen.
Du kannst während des Studiums als
- RA im Rettungsdienst arbeiten
- EH Kurse geben (Ausbilder Schein)
- in der Pflege als "Sitzwache" arbeiten --> hier werden die Pflegekräfte, wenn du einigermaßen nett bist und während der 3 Monate Pflegepraktikum etwas gelernt hast, begeistert von dir sein.
- du kannst HiWi an der Uni innerhalb der Notfallmedizinischen Ausbildung werden

Aber:
Darüber würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Arbeit gibt es immer...mal mehr oder weniger.

LieberInvasiv
18.05.2009, 20:01
Also,

EH/San Ausbilder etc finde ich sehr "nett" aber eben auch nicht mehr...
.. den bezahlen tun einem die HiOrgs nicht viel bis gar nichts...
und so interessant ist es auch nicht demotivierten und desinteressierten Führerscheinanwärtern HLW und Co beizubringen...

Viel interessanter sind da (auch fachlich) wohl eher folgende Gebiete/Fortbildungen:
- Lehrrettungsassistent (evtl. + Dozent im Rettungsdienst/IHK .. kann man auch alleine machen)
Voraussetzung: 2 jahre (inkl. Anerkennungsjahr) Berufserfahrung und für die IHK-Pfrüfung min. 24 jahre alt
- PHTLS/ITLS-Provider und über die Instructor-Empfehlung (so läuft das nämlich wenn man Qualität sicherstellen will.. da kann nicht jeder Ausbilder werden, da muss man sich schon gut anstellen und Motivation zeigen) zum Instructor
- ACLS/EPLS/ALS/NLS/EPILS-Instructor nach ERC usw.. Instructor siehe PHTLS/ITLS
- Intensivtransportkurs nach DIVI
. MegaCodeTrainer
- TraumaCodeTrainer

oder einfach auf eine (oder mehrere) Disziplin(en) spezialisieren und an einer RD-Schule anbiedern (bzw. Zeigen das man es drauf hat) damit man als Dozent genommen wird..
als RettAss nicht so einfach, weil sehr beliebt, als Medizinstudent gerade für die Grundlagenfächer Anatomie/Physiologie/Physik/Chemie usw ziemlich einfach da dran zu kommen...

Grüße und viel Spaß :)

sebi86
20.05.2009, 11:11
vielen Dank für eure Antworten bisher...

also bis jetzt habe ich einen EKG-Kurs und einen ITLS-Kurs (hammergeil!) besucht und ein ACLS-Kurs wird bald auch noch folgen...

das mit dem EH-Ausbilder finde ich auch nicht schlecht, aber wie schon gesagt wurde..."nur" einen EH-kurs für hauptsächlich wahrscheinlich eher desinteressierten Leuten zu halten, ist halt eher nicht so motivierend...

was könnt ihr denn von diesen neuartigen aus Amerika kommenden Fortbildungen sagen...ausser ITLS und ACLS ?
Also von ITLS war ich begeistert. ACLS klingt ja auch sehr interessant und angeblich ist das ja für Ärzte, die in Amerika arbeiten, Pflicht. So ein ACLS-Kurs ist ja dann bestimmt auch von Vorteil, wenn man Famulatur oder so in Amerika machen will...

DeSeal
27.05.2009, 21:18
Hallo Sebi,

ich habe gerade letzte Woche die Fortbildung "Technische Rettung" auf der Landesfeuerwehrschule des Saarlandes gemacht...Die ganze Fortbildung ist weniger medizinisch (obwohl sie die jährliche Notkompetenzprüfung enthält), sondern auf, wie der Name schon sagt, technische/patientengerechte Rettung ausgelegt. Interessant an dem Lehrgang ist, dass zu jeweils einem Drittel Rettungsdienstler, Feuerwehrleute und Polizisten drinsitzen und man während den Fallbeispielen auch mal in die Rolle des anderen schlüpfen kann...
=> mehr Verständnis für Polizei und Feuerwehr

Anfang des Jahres hab ich mich zum Hygienebeauftragten weitergebildet, ebenfalls eine interessante Sache, man lernt richtiges & effizientes desinfizieren und bekommt sehr viele interessante Hintergrundinfo's. Gerade in diesem Themengebiet besteht in vielen Rettungsdienstbereichen ja Nachholbedarf (auch bei uns ;-) ).

Nen Lehrgang als Breitenausbilder halt ich für weniger sinnvoll, höchstens, wenn man nebenher noch im Ortsverein tätig ist oder so.
Ich werd mich nächstes Jahr mal auf den LRA stürzen, da ich auf jeden Fall während des Studiums die Möglichkeit haben möchte, nebenher Geld als Dozent an einer Schule zu verdienen, da ist ne didaktische Ausbildung schon sehr sinnvoll...


Uff, ist ja doch einiges an Text geworden ^^

Jetzt gibt's ein Feierabendbier...

Schönen Abend noch


Der Saarländer DeSeal