PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Niederlassung nach Anästhesie???



atatqc
17.05.2009, 22:33
Hallo Forum,
das Studium geht so langsam dem Ende entgegen und man fängt an, sich Gedanken zu machen, was denn danach so passieren soll.

Bin mir im Grunde ziemlich sicher, dass ich nach dem Examen in der Anästhesie in einer Klinik arbeiten will und auch den Facharzt machen möchte. Das Fach interessiert mich, die Arbeitsbedingungen sind m.M.n gut und auch Intensivtherapie und Notfallmedizin finde ich spannend.

Auf der anderen Seite bin ich mir eigentlich genau so sicher, dass ich nicht für immer in der Klinik bleiben will, sondern irgendwann auch mal die Niederlassung und die eigene Praxis schön wären.

Wie lassen sich diese beiden Wünsche denn nun am besten vereinbaren?
Habe gelesen (http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=61185), dass die Möglichkeiten für Anästhesisten sich niederzulassen äußerst schlecht sein sollen. BTW, was macht ein niedergelassener Anästh. bzw wo macht er seine Arbeit?

Es kann dann später auch ruhig ein anderes Fach sein, könnte mir z.B. vorstellen noch den FA Allgemeinmed. zu machen. Lässt sich das denn irgendwie kombinieren oder muss man noch mal die gesamte innere Schiene durchmachen?

Wie läuft das später so? Wer hat da Erfahrungen, bzw Infos?

Danke schonma

icespeedskatingfan
18.05.2009, 08:06
Es gibt Anästhesiesten, die niedergelassen (meist in größeren Gemeinschaftspraxen) alle ambulanten Anästhesien durchführen, d.h. sie fahren zu den Chirurgen, Kieferchirurgen, Urologen, MVZ´s etc. und führen dort die Anästhesien durch.
Ebenfalls als Schmerztherapeuten und Palliativmediziner sind Anästhesisten tätig - und bei Wartezeiten von mehreren Monaten sind sie offensichtlich gut ausgelastet.

GOMER
18.05.2009, 08:40
Ich kenn aus meiner UCH Praxisfamulatur einen niedergelassenen Anästhesisten, der macht haupsächlich Schmerztherapie, und zweimal in der Woche Narkosen. Die Unfallchirurgen haben immer ganz neidvoll von dem gesprochen, die Geschäfte können also so schlecht nicht laufen. Für mich wär's wegen Schmerztherapie nichts, ich glaub ohne wird's schwieriger, es sei denn Du kannst einen wirklich großen Stamm von Operateuren aufbauen die immer mit Dir arbeiten.

WackenDoc
18.05.2009, 09:13
Anästhesie kannst du dir mindestens ein halbes Jahr für die Allgemeinmedizin anrechnen lassen. Wieviel da maximum ist weiss ich nicht.Schau einfach mal in der WBO der Landesärztekammern nach.
Hab selber auf dem Weg zum Allgemeinmediziner 1/2 Jahr Anästhesie gemacht.

Einen großen Teil Innere wirst du aber auf jeden Fall machen müssen und natürlich Allgemeinmedizin.

LasseReinböng
18.05.2009, 09:20
Es gibt Anästhesiesten, die niedergelassen (meist in größeren Gemeinschaftspraxen) alle ambulanten Anästhesien durchführen, d.h. sie fahren zu den Chirurgen, Kieferchirurgen, Urologen, MVZ´s etc. und führen dort die Anästhesien durch.
Ebenfalls als Schmerztherapeuten und Palliativmediziner sind Anästhesisten tätig - und bei Wartezeiten von mehreren Monaten sind sie offensichtlich gut ausgelastet.

Das ist der Ist-Zustand. Mir erzählte ein Anästhesist, man würde diese Berufsgruppe aus berufspolitischen Gründen derzeit wieder in die Kliniken zurücktreiben durch eine drastisch sinkende Vergütung !

Wer später auf jeden Fall nicht mehr im KH arbeiten will, muß wohl Allgemeinmediziner werden.

atatqc
18.05.2009, 21:56
hm... nja, hab ich fast schon so gedacht. vielen dank für die antworten.

gruß

*Fli*
19.05.2009, 17:29
Ich arbeite neben dem Studium für 2 Anästhesisten. Die beiden haben sich nach jahrelanger klinischer Tätigkeit zusammen niedergelassen. Haben sich hauptsächlich auf Kinder spezialisiert und machen in ner Kinderzahnarztpraxis Vollnarkosen, aber auch für andere Zahnärzte, Kieferchirurgen, Augenärzte, Orthopäden und in ner Belegklinik.
Finanziell gesehen ist das alles andere als rosig, einer der beiden hat jetzt wieder ne 50% Stelle in der Klinik angenommen, weil ihm das als Familienvater zu riskant wurde.
Momentanes Haupstandbein der beiden ist definitv Österreich (leben an der Grenze zu Österreich und haben ne Zulassung sowohl in D als auch in Ö), in Deutschland machen sie nur noch Privatpatienten.