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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drucksenkende Operationen am Auge.



Mirona
21.05.2009, 12:28
Hallöchen,

ich fürchte in nächster Zeit hab ich mehr mit diesem Patientengut zu tun.
Und ich hätte da paar Fragen zu den postoperativen Kontrollen.

1. Worauf muss ich beim Ausführen des Seideltestes besonders achten?
2. Wie stelle ich fest, dass eine Iridektomie bzw, Iridotomie durchlässig ist.
3. Woran genau sehe ich, dass ich es mit einer Silikon bzw. Luftblase zu tun habe? Luftblase oben ; Silikonblase unten stimmt leider nicht immer............

Greets, Mirona

p.s. Sehe schon mehr, aber noch immer nicht genug. :-oopss

Muriel
21.05.2009, 12:40
1) Du weißt, wie der Seideltest funktioniert, oder? Du achtest eben darauf, ob Du ein wässriges Fähnchen, dass ja gelb angefärbt ist, irgendwo im Nahtbereich nach unten zieht. Lass es Dir einmal an einem eindrucksvollen Beispiel zeigen, damit Du weißt, wie es aussieht, dann erkennst Du es auch in geringerer Ausprägung, wenn Du aufmerksam guckst jederzeit wieder. Es gibt verschiedene Philosophien, ob man nur nach einem spontanen Seidel schaut oder auch nach einem durch Druck provozierten. Da zählt, was Dein Haus macht
2) Du schaust im regredienten Licht (Spalt gerade oder nur minimal schräg), ob Du es im Bereich der Iridektomie /-dotomie rötlich aufleuchten siehst oder ob das nicht der Fall ist, weil Irisgewebe davor hängt.
3) Silikon lässt die dahinter liegende Iris sehr glänzend erscheinen, das ist bei Luft nicht so. Außerdem sind Luft- oder Gasblasen deutlich bewegungsfreudiger als Sili. Aber das ist tatsächlich eine Unterscheidung, die mehrere gesehen Befunde fordert, ich habe auch relativ lange gebraucht, bis ich das einigermaßen sicher unterscheiden konnte.

Bist Du eigentlich Assi oder PJ?

Mirona
21.05.2009, 12:43
Assi, aber noch nicht lange. Und war vor allem auf der Cat. Station. Da kenn ich mich inzwischen aus. ;O)

Feuerblick
21.05.2009, 12:58
Lustigerweise sieht man einen positiven Seidel eigentlich auch dann, wenn man nicht danach gesucht hat. Plötzliche Bewegung im Bild, wo man keine erwartet fällt halt auf... Geht mir zumindest häufiger so (und mein Chef beginnt mich langsam dafür zu hassen, weil er dann sehen muss, wie er die mürben Bindehäute/Hornhäute wieder dicht bekommt :-))).
Ich persönlich suche immer sowohl nach spontanem als auch nach provozierbarem Seidel. Der eine kann mir einen spontan niedrigen Druck erklären (und erfordert bei Persistenz auch mal chirurgisches Eingreifen), der andere sagt mir, dass der Patient tunlichst nicht zur Bulbusmassage angelernt werden sollte. :-top
Ansonsten Zustimmung, Frau Kollegin Muri! :-D (was auch sonst...)

Ach ja, Mirona: Nicht verzagen... viele Dinge sieht man jahrelang einfach nicht und plötzlich machts PENG! und man sieht es doch. Und dieses Gefühl zieht sich durch die gesamte Ausbildung (bei mir gerade im Netzhautbereich, weil ich das in den ersten zwei Jahren ja fast überhaupt nicht gesehen hatte).