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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : für welche Doktorarbeit entscheiden?



RatSuchend
21.05.2009, 21:55
Hallo Medi-learn-Forum!

seit einem Monat bin ich schwer am überlegen in Sachen Doktorarbeit. ich würde mich echt freuen, wenn Ihr mir dazu ein paar Tipps/Meinungen geben könntet. selbst habe ich da leider einfach keine erfahrung:

und zwar steh ich vor der für mich schwierigen Entscheidung für eine von zwei Arbeiten:

Arbeit 1 wäre eine "klassische" experimentelle Arbeit im Labor mit Zellkultur, habe mir die Einrichtung zwei mal angeschaut, die Betreuung ist sehr gut - hatte den Tipp zu dieser Arbeit von einem anderen Studienstiftler bekommen, der den Betreuer von früher kennt. ich wäre der einzige Doktorand im Labor.

Arbeit 2 hat sich aus meiner letzten Famulatur ergeben: eine eher medizin-technische Sache, es geht darum, dass ein Prototyp-Gerät eines großen deutschen Medizin-Technik-Unternehmens im OP getestet wird. Das ganze wäre wohl eher sowas wie eine klinische Studie.

zwischen den beiden Möglichkeiten bin ich jetzt seit 2 Monaten hin und her gerissen, langsam sollte ich mich entscheiden.

Was mich vor allem interessiert: Ist es für mich später mal irgendwie von Bedeutung, ob ich eine experimentelle Arbeit im Labor (Arbeit 1) oder die technische Sache (Arbeit 2) gemacht habe?

Bin schonmal gespannt auf Eure Antworten und bedanke mich dafür.

jemand
21.05.2009, 22:09
Hallo Medi-learn-Forum!

seit einem Monat bin ich schwer am überlegen in Sachen Doktorarbeit. ich würde mich echt freuen, wenn Ihr mir dazu ein paar Tipps/Meinungen geben könntet. selbst habe ich da leider einfach keine erfahrung:

und zwar steh ich vor der für mich schwierigen Entscheidung für eine von zwei Arbeiten:

Arbeit 1 wäre eine "klassische" experimentelle Arbeit im Labor mit Zellkultur, habe mir die Einrichtung zwei mal angeschaut, die Betreuung ist sehr gut - hatte den Tipp zu dieser Arbeit von einem anderen Studienstiftler bekommen, der den Betreuer von früher kennt. ich wäre der einzige Doktorand im Labor.

Arbeit 2 hat sich aus meiner letzten Famulatur ergeben: eine eher medizin-technische Sache, es geht darum, dass ein Prototyp-Gerät eines großen deutschen Medizin-Technik-Unternehmens im OP getestet wird. Das ganze wäre wohl eher sowas wie eine klinische Studie.

zwischen den beiden Möglichkeiten bin ich jetzt seit 2 Monaten hin und her gerissen, langsam sollte ich mich entscheiden.

Was mich vor allem interessiert: Ist es für mich später mal irgendwie von Bedeutung, ob ich eine experimentelle Arbeit im Labor (Arbeit 1) oder die technische Sache (Arbeit 2) gemacht habe?

Bin schonmal gespannt auf Eure Antworten und bedanke mich dafür.

Arbeit 2 klingt fuer mich erheblich interessanter, zumindest wenn es sich wirklich um eine neue patentierte Technik handelt. Arbeit 1 klingt so nach "ich moechte irgendwas mit Molekularbiologie machen, aber was genau weiss ich auch noch nicht ..."

Laborforschung finde ich nur sinnvoll wenn man EIGENE Ideen hat (das macht einen guten Wissenschaftler schliesslich auch aus...). Dann ist eine Betreuung im Grunde auch nahezu ueberfluessig....

Harvey
21.05.2009, 23:04
Meine bescheidene Meinung zu Doktorarbeiten allgemein: Betreuung ist unglaublich wichtig, ganz gleich welche Art von Arbeit.

Kann verstehen, warum dir die Entscheidung fällt, beide Arbeiten haben ihre Vor- und Nachteile.

Zum einen die Betreuung: sofern der direkte Betreuer auch klinisch tätig ist - also auch Patienten versorgt - hat er meist weniger Zeit für dich von der Arbeit bis zur Korrektur der Doktorarbeit.
Bei deiner OP-Arbeit wird es wahrscheinlich dann ein junger Chirurgieassistent, immer ein gewisses Risiko.
Womöglich im Labor dann ein Naturwissenschaftler?

Zeiteinteilung: Beim Labor kann man ja vielleicht die Zeit selbst gut einteilen, also die Arbeit abends machen und so, hingegen bei der OP-Technik bist du eventuell dann ja immer an die OPs gebunden - würde gucken, ob dieser Faktor eine Rolle spielt. Machst du Doktorarbeit neben dem Studium oder setzt du aus?

Laborarbeit kann ziemlich anstrengend sein - Techniken erstmal lernen, Versuche aufbauen, machen, nachbereiten. Hab auch mit Zellkulturen gearbeitet. Man, war das frustrierend, wenn die trotz aller Sorgfalt doch kontaminierten und dann im Müll landen mussten und alles von vorn begann.

Hab allgemein den Eindruck, dass du mit der OP-Arbeit womöglich sicherer und schneller ans Ziel kommst.

Labordoktorarbeit hat den Vorteil, dass es mehr Eindruck macht, falls du dich auf eine Stelle später in der Uniklinik bewirbst. Wobei, wenn du im operativen Fach später tätig sein willst, du auch mit der OP-Doktorarbeit punkten kannst. Letzten Endes ist das bei der Stellensuche aber nicht so ausschlaggebend wie es wohl früher mal war.

RatSuchend
24.05.2009, 19:49
Erstmal besten Dank für Eure beiden Antworten!

In der Tat ist es so, dass bei Arbeit 1 der Betreuer klinisch tätig ist - eine weitere Ansprechperson im Labor wäre ein Naturwissenschaftler. Außerdem gäbe es dann zwei MTAs.

Die Sache mit der OP-Terminplanung bei Arbeit 2 und Kollision mit Pflichtveranstaltungen wäre kein Problem - die Eingriffe sind alle elektiv und lange vorher geplant, das hatte ich in meinem ersten Post nicht geschrieben.
Wie Harvey schon völlig richtig schreibt, könnte ich mir beim Thema 2 sicher sein, die Arbeit sehr schnell fertig zu bekommen, allein schon, weil das Unternehmen daran interessiert ist, das System fertig zu testen.
Ein weiterer Pluspunkt wäre wohl, dass ich mich nicht extra großartig in die Materie einarbeiten muss, habe dort famuliert und beschäftige mich hobbymäßig viel mit Elektronik, Computern und Programmierung.

Jetzt ist es aber so, dass ich mir auf jeden Fall die Option offen halten möchte, später mal in die Forschung/Uniklinik zu gehen.
Ist dann die experimentelle Arbeit quasi Pflicht (so wie ich es schon öfter gehört habe), oder würde da theoretisch auch ein entsprechender Lebenslauf (Studienstiftung des deutschen Volkes, gute Examen etc) auch genügen? Ich habe Bedenken, dass ich mir, wenn ich nicht die experimentelle Arbeit mache, dadurch irgendwas verbauen könnte.

Danke für Eure Hilfe.

Flemingulus
25.05.2009, 13:45
Ich habe Bedenken, dass ich mir, wenn ich nicht die experimentelle Arbeit mache, dadurch irgendwas verbauen könnte.


Es geht weniger darum, was im CV gut aussieht, als festzustellen, wo Deine Stärken liegen. Laborarbeit läuft ein bisschen anders als das Biochemiepraktikum. Manchem liegt's, vielen liegt's nicht. Wenn Du etwas über die Machbarkeit von "später in die Forschung gehen" herausfinden willst, kann das Schnuppern von Laborluft eine ganz hilfreiche (im negativen Fall: heilsame) Erfahrung sein.