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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blutgruppen



Ersa
28.11.2002, 14:04
Hallo Ihr Lieben!

Hab im Benninghoff gelesen, dass sich die Blutgruppen darin unterscheiden, dass bei a N-Acetylgalaktosamin, bei B nur GAlaktose und bei 0 halt gar nichts dranhängt. Nun wußte aber sogar schon die Lehrerin an meiner Dorfschule, dass man zwischen A1 und A2 unterscheiden kann. Worin liegt da aber der Unterschied? Hab nicht mal im schlauen Löffler was dazu gefunden... :-(

Vielleicht wißt Ihr das?

Danke Euch, Ersa

Sebastian1
28.11.2002, 15:06
Hmmm, eine genauere Aussage dazu finde ich auch nicht, der psychrembel gibt dazu nur her:

"genetische Grundlagen: Die Vererbung erfolgt autosomal durch multiple Allele auf dem Chromosom 9; A u. B verhalten sich zueinander kodominant u. gegenüber dem stummen Allel 0 dominant, A1 gegenüber A2 dominant (sechs Geno- u. vier Phänotypen, sind bei Blutgruppe 0 u. AB identisch). Die Allele kodieren Transferasen, die die jeweilige spez. glykosidische Bindung an terminale Kohlenhydrate der H*-Substanz katalysieren; die antigene Determinante der Blutgruppe A ist N-Acetyl-D-Galaktosamin, die der Blutgruppe B D-Galaktose. Durch das stumme (amorphe) Allel 0 wird die H-Substanz enzymatisch nicht verändert u. wirkt selbst als H-Antigen (endständige L-Fucose). Die volle A- u. B-Eigenschaft entwickelt sich im Laufe der ersten beiden Lebensjahre. Von den A- u. B-Antigenen sind versch. Varianten bekannt; wichtig sind die beiden häufigsten Subtypen A1 u. A2 als quant. Varianten von A (Antigenzahl pro Erythrozyt ca. 10X105 bzw. 2,5X105), daneben sind weitere A-Untergruppen (schwächere Varianten des A-Antigens) beschrieben. Die ABH-Blutgruppenantigene kommen (als Glykolipide) nicht nur auf Erythrozyten, sondern auch auf anderen Zellen (Leuko- u. Thrombozyten, Epithel- u. Gewebezellen) u. (als lösliche Glykoproteine) im Serum sowie bei sog. Sekretoren (s. Sekretorsystem) auch in anderen Körperflüssigkeiten vor. "


hope it helps (a bit),
gruß,
sebastian

Nico
28.11.2002, 15:57
Hallo Ersa

Die Antigensubstanz ist bei A1 und A2 die gleiche - nur in der Menge unterscheiden sie sich:

A1: sehr wenig H-Antigen, viel A-Antigen
A2: viel H-Antigen, etwas A-Antigen


Gruß
Nico

(Quelle: Serologie und Immunologie für MTA, Thieme)

luckyblue
28.11.2002, 21:50
... was auf Deutsch heißt: A1 agglutiniert stärker als A2.

genauer:

Der Nachweis der Gruppen erfolgt mit Hilfe von Testseren (mit entsprechenden Antikörpern): Untergruppe A1 durch Anti-A1-Seren u. Anti-A1-Phytagglutinine (= Lectine); Untergruppe A2: indirekter Nachweis (als nicht mit Anti-A1-Seren reagierendes A)

Die A-Untergruppen wurden – wie auch »schwache« A-Varianten – später anhand der unterschiedlichen Agglutinationsstärke entdeckt (A1 bis A5 bzw. Ax, A0, Am usw.; auch Zwischenformen zwischen A1 u. A2 = intermediäres A = Ai).

Quelle: hier (http://www.gesundheit.de/roche/ro00000/r101.html)

Coerulius
23.12.2002, 02:42
So was einfaches .. nee nee

da gibt man sich solche mühe ... und dann reicht das nicht mal ...

:)

Robokopi
05.05.2006, 01:38
Nabend,

mir stellt sich gerad eine Frage basierend auf dem Verträglichkeitsschema am Seitenende:

http://de.wikipedia.org/wiki/Blutgruppen

Das Rh+ Empfänger die jeweilig passenden Blutgruppen sowohl in der Rh+ als auch Rh- Form bekommen können, liegt daran, dass sie selbst keine Antikörper gegen Rh besitzen. In der Literatur steht ebenfalls, dass im Gegensatz zu den Blutgruppenantikörpern (wo kommen die eigentlich her? gibt es da neueres als diese Darmbakterienantikörperverwandschaftshypothese ;) ? ) die Rhesusantikörper erst nach Rh Kontakt enstehen und nicht obligat vorhanden sind.

Wen dem so ist, wieso kann ich dann nicht Rh+ Blut in Rh- Empfänger verfrachten, die ja noch keine AK haben? Dass die in diesem Zusammenhang dann AK bilden, bedeutet ja nur, das eine Zweittransfusion nicht mehr möglich ist. Die Nottransfusion müsste jedoch funktionieren, wenn hier nur sensibilisiert wird (EINE mögliche Transfusion ist besser als KEINE) oder kann man das kategorisch ausschließen?

Habt Dank,
Robokopi

Evil
05.05.2006, 06:23
Im absoluten Notfall (z.B. Empfänger braucht 0 negativ, es gibt aber nur 0 positiv) wird das auch transfundiert, aber nur nach Kreuztest. Meistens hat man nämlich Pech und die Empfänger sind schon sensibilisiert, deswegen brauchst Du die Kreuzprobe.

Hellequin
05.05.2006, 07:42
Im absoluten Notfall (z.B. Empfänger braucht 0 negativ, es gibt aber nur 0 positiv) wird das auch transfundiert, aber nur nach Kreuztest. Meistens hat man nämlich Pech und die Empfänger sind schon sensibilisiert, deswegen brauchst Du die Kreuzprobe.
So selten ist das garnicht, das man RH+ an RH-Empfänger rausgibt, insbesondere bei TKs, da es da öfters mal Engpässe gibt. Und eine Kreuzprobe muss man immer machen.

Evil
05.05.2006, 14:24
Nun ja, bei Polytrauma oder bei massivem Blutverlust hat man manchmal keine Zeit zum Kreuzen, da gibt man dann ungekreuzt 0 negativ (sofern welches da ist).

Hellequin
05.05.2006, 15:46
Nun ja, bei Polytrauma oder bei massivem Blutverlust hat man manchmal keine Zeit zum Kreuzen, da gibt man dann ungekreuzt 0 negativ (sofern welches da ist).
Das wird dann aber trotzdem nachgekreuzt.
Btw, dauert die Bestimmung der Blutgruppe ca. 10 Minuten. Aus dem Grund geben wir selbst bei einem Polytrauma selten 0neg raus, sondern wenn dann meisten richtige Blutgruppe, die dann anschließend nachgekreuzt wird.