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Sprawl
04.06.2009, 10:04
Du schreibst:


Wer wirklich wirklich sterben will, der wird schon noch sterben, wenn man ihn/sie freiläßt;

Wann wird derjenige freigelassen?
Warum könnenerst gemeinte Fragen nicht ernst beantwortet werden.
Wenn hier schon im Studenten Forum fertige Psychiater sind, die alles besser wissen (was ja kein Wunder ist, bei der Erfahrung), dann könnte man doch wenigstens eine faire Diskusion erbitten, wo auch geantwortet wird. (Bittet lieb :)

Ich frage also, wann wird der Patient freigelassen?

In einem Beitrag bei Suizid, stand so ungefähr, dass der Patient freigelassen wird, wenn er sich von seinem Suizidvorhaben distanziert hat.

Da wäre dann der Knackpunkt. Im Beispiel von dem Patienten, der ganz sicher sterben möchte ist nicht zu erwarten, dass er sich von seinem Vorhaben distanziert. Kann er dann überhaupt entlassen werden um endlich zu sterben, wenn er das auch nach der Zwangstherpie weiterhin will??

Ich weiß es nicht und würde mich freuen eine ernst gemeinte Antwort zu bekommen.

Noch mal: Ich denke auch an die anderen Fälle, wo sich die Patienten vom Vorhaben distanzieren. Ich kritisiere gar nicht die ganze Psychiatrie.
Wie kommt es also, dass mir das immer wieder unterstellt wird, nur weil ich hier Kritik äußere?
Deine Kritk, deine Fragen und Aussagen in allen Ehren, aber: in diesem Thread geht es um die antipsychiatrische Bewegung und keinesfalls um Suizid. Dafür gibt es einen anderen Thread, in welchem du ebenfalls gepostet hast. Klar, die Thematik ist emotional und führt schnell dazu, eins mit dem anderen zusammenzuwerfen. Aber genau dafür gibt es ja die thematische Abgrenzung, die mit dem Titel bereits vorgegeben wurde.

In Zukunft wäre es moderativerweise und ob des Verständnisses angebracht, beim Thema zu bleiben. Damit spreche ich dich explizit an, da ich besonders an dir bemerke, wie der Thread inhaltlich zerreißt. Aber auch alle anderen, die diesen Post lesen, sollen aufgerufen sein, beim Thema zu bleiben. ;)

Btw: Godwins law... ^^

icespeedskatingfan
04.06.2009, 10:12
Jin, Du hattest geschrieben, das aus der geschlossenen Entlassenen aus ihrem Leben gerissen sind, für immer stigmatisiert.
Ich wollte mit meinen bisherigen Erfahrungen berichten, das ich dies für ideologischen Schmarrn halte.

Habe mich durchaus mit der Antipsychiatriebewegung auseinandergesetzt, auch mit der "blauen Karawane", und bin ebenfalls der Ansicht das die "Irrenanstalten" die bis in die siebziger Jahre hinein existierten in dieser Form aufgelöst gehörten.
Aber die Abschaffung sämtlicher Psychiatrien wie ebendort gefordert wird ist gleichzusetzen mit der Verweigerung von Hilfe für psychiatrisch Erkrankte.

Jin Bean
04.06.2009, 12:39
Ich bin auch nicht für die Auflösung der kompletten Psychiatrie. Ich habe mich noch nicht einmal mit der Bewegung auseinandergesetzt, weil ich ihr nicht angehöre.
Soll ich es noch ein mal sagen?
Ich bin nicht gegen die komplette Psychiatrie.
Da müsstest du dir einen anderen Ansprechpartner suchen.
Ich bin, wie du nur in diesem Forum, vertrete aber nicht die Fordeung der Schließung der kompletten Psychiatrie, was sicher auch keiner mit gutem Gewissen vertreten könnte.
Jin

Jin Bean
04.06.2009, 12:51
Das Thema war Antipsychiatrie.
Hier konnte sich niemand finden, der komplett gegen die gesamte Psychiatrie war. Es gibt jedoch unendlich viele Kritikpunkte gegen die Psychiatrie, denen sie sich stellen muss. Einige davon waren:

Falsche Schlussfolgerungen
Verweigerung von adäquater Medizinscher Behandlung
Verkennung von Organischen Erkrankungen
Wegsperren von Menschen die definitv sterben wollen
Elektrochocks gegen den Willen des Patienten
Zwangsmedikation mit Psychopharmaka, die abhänig machen
Beweisfreie Unterschiebung von nichtvorhandenen Diagnosen
Stigmatisierung von Menschen
Wichtige Bedürfnisse des Patienten werden ignoriert (Bsp. mit der Mutter, dessen Kind vergessen wurde im Suizid Thread erleutert)
Fahrlose Tötung bzw. fahrlose Verhinderung des Todes (auch wenn sie in der gesammten Medizin vorkommt, so ist es kein Grund sie stillzuschweigen)



...u.v.m.

Das ist Kritik an der Psychiatrie und daher gehört es auch in den Bereich Antipsychiatrie, auch wenn deshalb nicht gleich die ganze Psychiatrie geschlossen werden muss. Wer das behauptet, kann sich nur einseitig mit dem Thema befasst haben.

Wer auf die Kritik mit Hass und Beleidigung reagiert, beweist nur verdeckte Agressionen und Abscheu gegen Menschen.

Kritik dient auch dazu eine vorhandene Institution zu verbessern. Genau wie die Psychiatire der 70er sehr verbesserungswürdig war, so war sie in den 30er noch schlimmer und heute ist sie leider nicht frei von fatalen systemischen Fehlern, die sicher nicht still schweigen sollte.

Die Psychiatrie ist weit weg von einer Instituttion, die nur helfen will, die die Selbstbestimmung des Menschen ausreichend achtet und auch moralische Leitlinien beherzigt. Davon sind wir leider noch weit entfernt.
Auch wenn hier viele gute Beispiele gebracht wurden, wie den Patienten heute in der Psychiatrie geholfen wird und Gutes getan wird, ist es kein Grund die schlimmen Fälle dann gar nicht mehr zu besprechen.

Jin

Antracis
04.06.2009, 13:14
"Wenn du nicht mit Studenten dikutieren willst, wieso gehst du dann nicht in ein Fachärzteforum?
Die Mehrzahl der Studis hat eine Psyhcatrische Klinik oder einen Psychiatrischen Wälzer noch nicht von innen kennengelernt.

...
Die Psychiatrie ist weit weg von einer Instituttion, die nur helfen will, die die Selbstbestimmung des Menschen ausreichend achtet und auch moralische Leitlinien beherzigt."

Jin

Einerseits gibst Du zu, dass Du noch keine Gelegenheit hattest, Dich aufgrund Deines Ausbildungsstandes sowohl theoretisch als auch praktisch mit dem Thema genauer zu befassen. Andererseits fällst Du aber ein derart schwerwiegendes Urteil.

Sorry, aber dass passt nicht zusammen. Und ist vermutlich der Hauptgrund, warum hier schon einige die Lust verloren haben, sich mit Deinen Einwänden auseinander zu setzen. Mir geht es jetzt leider genauso. :-)

Gruß
Anti

Muriel
04.06.2009, 13:39
Wer auf die Kritik mit Hass und Beleidigung reagiert, beweist nur verdeckte Agressionen und Abscheu gegen Menschen.
In Anbetracht Deiner Ablehnung jeglicher psychologischer Diagnosestellung, weil ja keine objektiven Kriterien hierfür existierten, finde ich die oben zitierte Aussage doch herzallerliebst.

icespeedskatingfan
04.06.2009, 13:58
Jin, Du schreibst hier fröhlich was über Antipsychiatrie und hast Dich noch nie mit der Antipsychiatriebewegung auseinandergesetzt?
Nee,... zu wenig Substanz, zu wenig belegte Quellen, zu wenig Erfahrung, zu wenig Fachwissen dafür zuviel selbstgestricktes Gefasel.
Sorry, Jin, das ist gar nix, so kann man sich mit einem ernsthaften Thema nicht ernsthaft auseinandersetzen.

John Silver
04.06.2009, 19:43
@Jin Bean:

Ich habe keine Lust, Dein völlig inkompetentes, aber äußerst prätentiöses Gelaber weiter zu kommentieren. Du stellst dämliche provokante Fragen, die allesamt erledigt wären, hättest Du Dir denn die Mühe gemacht, Dich mit dem Diskussionsobjekt wirklich auseinanderzusetzen, anstatt nur spätpubertäres nachgeplappertes Anarcho-Gequatsche für "eigene Gedanken" zu verkaufen. Für Dich sind Patienten sphärische Pferde im Vakuum - rein theoretisch und im Grunde abstrakt. Medizin ist aber alles andere als abstrakt. Das wirst Du aber (hoffentlich) später kapieren, wenn MC-Klausuren dem Alltag in einer echten Klinik weichen.

Eines sei Dir aber gesagt: genau die Leute, die von nichts eine Ahnung haben, sich aber trotzdem zu allem ein Urteil erlauben und auf andere nicht hören wollen, weil sie sich "eigene Gedanken machen", richten bei Patienten am meisten Schaden an. Da kann kein Psychiater mithalten, auch wenn er sehr großzügig in die Geschlossene einweist.