PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PJ Allgemeinmedizin



icespeedskatingfan
02.06.2009, 09:14
Hat jemand PJ in der Allgemeinmedizin gemacht oder dieses vor?
Wie sind Eure Erfahrungen? Gutes 1:1-Teaching oder "gutzum"(Blutabnehmen, Hausbesuche machen).
Würdet ihr es weiterempfehlen oder dringend davon abraten?
Bin selbst Allgemeinmedizinerin(Gemeinschaftspraxis) und überlege eine Lehrpraxis zu werden, - und mich interessiert die Erwartungshaltung der Studenten.

jassyh
02.06.2009, 09:40
Hallo!

Ich kann leider nur von meinem Blockpraktikum Allg.Med berichten. PJ gab es erst ein Semester nach mir.
Hier war die Betreuung super. Klar habe ich Blutabgenommen und bin auch ins Altersheim um dies zu tun aber sonst war die Lehre echt super. Es gab ein extra Arztzimmer "für mich" naja eigentlich sitzt da der Weiterbildungsassistent/in und ich konnte selbstständig Anamnese und Untersuchungen machen und Therapievorschläge. Klar ist es nicht immer leicht den Studenten in einen kleine Praxis zu integrieren weil ja auch die Pat. gerne zu ihrem Doc wollen ;) aber mit etwas Mühe geht das schon. Ich könnte mir vorstellen, dass man in einem PJ Tertial ne Menge lernen kann wenn man darf und will.

Hoppla-Daisy
02.06.2009, 09:51
Ganz ehrlich, ich finde die Vorstellung eines PJ-Tertials in einer Allgemeinmedizin-Praxis gar nicht so unattraktiv. Man lernt mit Sicherheit ne Menge. Ich werd mir erstmal in ein paar Wochen anschauen, wie mein Blockpraktikum in der Praxis läuft - dann kann ich mehr sagen :-)

netfinder
02.06.2009, 09:51
Ich frage mich, wie ein Arzt einen Studenten guten Gewissens zum "Hausbesuche machen" nutzen kann. Da er erstmal davon ausgehen muesste, dass der Schüler nix kann, wäre das nach meinem Ermessen grob unverantwortlich (vorrausgesetzt Hausbesuche sind bei Dir mehr als nur Blutabnehmen und Hallo sagen...).Ansonsten würde ich erwarten, dass man mich am kompletten Arbeitstag teilnehmen laesst; es sollte auf alle Faelle ein "1:1-Teaching" (was für ein anglizismus) stattfinden. Daneben sollte der Student die Möglichkeit haben, alleine Anamnesen zu machen und Behandlungen vorzuschlagen. Wenn er nach einer Weile selbstaendiger arbeiten kann, kann man ihn dann auch mal selbststaendiger arbeiten lassen.

Liegt die Praxis abseits vom Geschehen, wäre eine Übernachtungsmöglichkeit auch noch ganz gut.

Ansonsten: empfehlungen kann man nur für bereits besuchte Praxen geben; also wuerde ich sagen, du machst das und gibst dir Mühe, dann wird man dir das auch lohnen.

jassyh
02.06.2009, 09:57
PS: Hausbesuche ohne Arzt finde ich auch nicht richtig. Da isr rechtlich sicher auch schwierig. Es kann immer was sein, auch wenn es die bekannte Oma ist, die nur etwas Gesellschaft will.

Aber sonst denke ich schon, dass es Intresse am Allg.Med.PJ gibt.

netfinder
02.06.2009, 10:00
Wenn mir jemand eine gutgeführte, lehrende und mir zusagende Praxis empfehlen wuerde, wuerde ich mein Wahlfach sofort auf Allgemeinmedizin umlegen; vorrausgesetzt, der Arzt spielt nicht nur den Überweiser, sondern macht auch noch selber "Medizin".

Grombühlerin
02.06.2009, 21:07
Ich musste im Blockpraktikum Allgemeinmedizin nie Blut abnehmen! Der Hausarzt dort war der Meinung, das könnte ich in der Inneren noch oft genug (er hatte recht)

Ansonsten war es ganz nett, weil ich auf dem Land war, wo noch viel in der Praxis gemacht wurde (kleine OPs, Wundbehandlung etc.)
So eine typische Praxis in der Stadt, wo hauptsächlich Überweisungsscheine verteilt werden, hätte mir nicht gefallen.