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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bundeswehrstudium trotz Zivi... geht das?



DeSeal
08.06.2009, 22:50
Hallo liebe Mitwartende,

hab mich heute mal wieder (wann auch nicht ^^) mit den Möglichkeiten beschäftigt, an einen Studienplatz zu kommen.

Klar, ich wusste, dass man bei der Bundeswehr Medizin studieren kann, aber irgendwie konnte ich mich die ganze Zeit nicht mit dem Gedanken anfreunden, 17 Jahre in Uniform herumzurennen...

Dennoch seh ich das ganze als Chance an, da man dort mittlerweile auch recht schnell seinen facharzt machen kann, da wie überall ziemlicher Ärztemangel auch bei der Bundeswehr herrscht.

Allerdings hab ich ja als Zivi den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert. Kann man das widerrufen? Vielleicht weiss es ja jemand, ansonsten ruf ich morgen mal bei der Wehrdienstberatung an...

Gruß

DeSeal

Coxy-Baby
08.06.2009, 22:57
Dennoch seh ich das ganze als Chance an, da man dort mittlerweile auch recht schnell seinen facharzt machen kann, da wie überall ziemlicher Ärztemangel auch bei der Bundeswehr herrscht.


Naja Facharztdauer ist ja festgelegt und unsere Bundis jammern eher, da es
nicht sicher ist das sie gleich nen FA machen können (oder evtl erstmal
im Bundeswehrkrankenhaus malochen) und was viel wichtiger ist, ich glaub die Wahl des FA ist auch nicht sooo frei beim Bund.

PS: Das mit dem Verweigern aus Gewissensgründen dürfte schwer zu wiederrufen sein und ganz ehrlich, finde ich gut so!!!!!!

DeSeal
08.06.2009, 23:12
Najo,

man kann ja seine Meinung ändern... Mit 18 war man ja noch jung und dumm ;-)

Also im Ernst, diese Gewissensgeschichte von wegen Bund oder Zivildienst find ich ohnehin sehr lächerlich.
Da lügt jeder das Blaue vom Himmel herunter, also ehrlich...

Zivildienst hab ich nur gemacht, weil ich in den Rettungsdienst und meinen Rettungssanitäter für lau machen wollte. Aber ich wär auch ganz gern zum Bund, hat sich nur nicht so ganz mit meiner Lebensplanung gedeckt (RettAss Ausbildung und so ;-) )

Aber das ist jetzt stark OT

Laut Infobroschüre werden die frischgebackenen Stabsärzte hauptsächlich zu Internisten ausgebildet. Man soll wohl auch andere FA-Ausbildungen machen können, dafür muss man sich dann aber weitere Jahre verpflichten oder Berufssoldat werden...

RSB
08.06.2009, 23:17
ich weiß ja nicht wie da der ton ist, aber dann ist man vielleicht gezwungen in einem kreiswehr-ersatzamt, halt da wo gemustert wird, zu arbeiten.. also für manche ist das ja vielleicht toll, aber ich würde das schon echt langweillig finden.

Coxy-Baby
09.06.2009, 00:14
...so a bisserl gelesen, man kann wohl widerrufen mit einer schriftlichen Begründung, aber
ruf doch einfach mal an.

beckspistol
09.06.2009, 11:38
ja, kannst deine verweigerung aus gewissensgruenden widerrufen und dich danach bewerben. musst dafuer zur OPZ und dort bestehen und dann beginnt der soldatische werdegang.

im bundeswehrforum bist du dafuer besser aufgehoben, dort werden dir die meisten davon abraten, so wie auch meine ex-kommilitonen und pensionierten bw-ärzte davon abgeraten haben..

die idee vom schnellen facharzt schlägst du dir auch besser aus dem kopf....

GOMER
09.06.2009, 11:50
geht laut Bundeswehr

2the4ya
09.06.2009, 13:46
Geht auf jeden Fall. Ich habe damals auch trotz geleisteten Zivildienstes kurz darüber nachgedacht. Habe dann den zuständigen Berater angerufen. Der war zunächst etwas überrascht, meinte dann aber, das wäre kein Problem, man würde das auf jeden Fall hinkriegen und wollte sofort einen Termin mit mir machen. Bin dann allerdings nicht hingegangen, die Nummer war mir doch etwas zu hart.

Giant0777
09.06.2009, 14:07
Klar, ich wusste, dass man bei der Bundeswehr Medizin studieren kann, aber irgendwie konnte ich mich die ganze Zeit nicht mit dem Gedanken anfreunden, 17 Jahre in Uniform herumzurennen...

was hat sich denn jetzt zu deiner damaligen einstellung geändert?



Dennoch seh ich das ganze als Chance an, da man dort mittlerweile auch recht schnell seinen facharzt machen kann, da wie überall ziemlicher Ärztemangel auch bei der Bundeswehr herrscht.

bei der bundeswehr besteht nicht unbedingt ein mangel an ärzten, die bw baut langfristig eher ab. deinen fa wirst du nur als berufsoldat bei der bw erreichen, ansonsten musst du nach der armeezeit die restliche fa-ausbildung nachholen. also nix mit schnell.



Allerdings hab ich ja als Zivi den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigert. Kann man das widerrufen? Vielleicht weiss es ja jemand, ansonsten ruf ich morgen mal bei der Wehrdienstberatung an...

weisst du, dass widerrufen ist das eine. das andere ist, wie du den prüfern in köln deinen sinneswandel darstellst. für mich hört es sich so an, dass du medizin studieren willst und die bundeswehr dazu in anspruch nehmen willst. es ist für die bw aber genau andersrum: sie wollen den soldat mit ärztlicher qualifikation. dazu gibt es hier aber schon ein paar themen, die du dir mal anschauen kannst.
ich glaube, dass selbst, wenn du dir dessen bewusst sein solltest, du im gespräch deine "gewissensänderung" nur schwer darstellen können wirst.

mfg,giant!;-)

Medi Freak
09.06.2009, 14:35
seh ich auch so. du willst zur bw, nicht weil du davon überzeugt bist,sondern weil du nach nermöglichkeit gesucht hast, medizin zu studieren.

glaub kaum dass du deinen plötzlichen sinneswandel den verantwortlichen glaubhaft machen kannst.

und bei den wenigen plätzen, die bwmedstudis bekommen, is die konkurrenz eh schon sehr groß, dass du da mit deinem zivi kaum chancen haben wirst.

risingsun
09.06.2009, 14:42
Zumal dieses OPZ allgemein ne recht harte Nummer sein soll.. damit sind aus meiner Klasse schon ein paar auf die Nase geflogen dazu dann noch die besagte Geschichte mit dem Zivildienst.. das wird im Einzelgespräch alles schwer

Autolyse
09.06.2009, 14:48
[...]
bei der bundeswehr besteht nicht unbedingt ein mangel an ärzten, die bw baut langfristig eher ab. deinen fa wirst du nur als berufsoldat bei der bw erreichen, ansonsten musst du nach der armeezeit die restliche fa-ausbildung nachholen. also nix mit schnell.

Geschmeidige Behauptung aus der Hüfte, aber nicht zutreffend, wenn man die aktuele PersInfo der Abteilung IV gelesen hat. Vielmehr ergibt sich ein erhöhter Regenerantenbedarf, da die Anzahl der Übernahmen stagniert und die Einstellungszahl der approbierten Bewerber ziemlich zusammengebrochen ist.
Man kann auch als SaZ 20 Facharzt werden, dabei wird nach den üblichen Kriterien gereiht.


weisst du, dass widerrufen ist das eine. das andere ist, wie du den prüfern in köln deinen sinneswandel darstellst. für mich hört es sich so an, dass du medizin studieren willst und die bundeswehr dazu in anspruch nehmen willst. es ist für die bw aber genau andersrum: sie wollen den soldat mit ärztlicher qualifikation. dazu gibt es hier aber schon ein paar themen, die du dir mal anschauen kannst.
ich glaube, dass selbst, wenn du dir dessen bewusst sein solltest, du im gespräch deine "gewissensänderung" nur schwer darstellen können wirst.
Das schließt nicht aus, dass es funktioniert, nur weil den allermeisten der BOA nicht angeboten wird heißt es ja noch lange nicht, dass es ihn nicht gibt.

Giant0777
09.06.2009, 16:21
Geschmeidige Behauptung aus der Hüfte, aber nicht zutreffend, wenn man die aktuele PersInfo der Abteilung IV gelesen hat. Vielmehr ergibt sich ein erhöhter Regenerantenbedarf, da die Anzahl der Übernahmen stagniert und die Einstellungszahl der approbierten Bewerber ziemlich zusammengebrochen ist.
Man kann auch als SaZ 20 Facharzt werden, dabei wird nach den üblichen Kriterien gereiht.

du hast recht, man kann möglicherweise als saz 20 seinen facharzt machen.

ABER:auf den threadersteller bezogen:5 jahre wartezeit ( vllt auch eher, kenne seine abileistungen nicht) +6 jahre studium +5 jahre fa-ausbildung macht im langsamten fall 16 jahre bis zum facharzt. bei der bw würde es länger dauern ( im o.g. fall 20 jahre ) und ( für mich viel wichtiger ) du kannst dir deine fa-ausbildung nicht mal selbst aussuchen ( ja,ich weiss, es gibt ne reihung, aber da musste auch erstmal ganz vorne liegen ).


Das schließt nicht aus, dass es funktioniert, nur weil den allermeisten der BOA nicht angeboten wird heißt es ja noch lange nicht, dass es ihn nicht gibt.
auch hier hast du wiederum grundsätzlich recht, nur realistisch ist, dass der ersteller dieses threads sich nach verweigerung aus gewissensgründen jetzt nicht der hoffnung hingeben sollte, dass ein zurücknehmen seiner verweigerung ihm dann türen und tore öffnet bei einem einstellungstest der bw.
im übrigen hat der boa ( berufsoffizieranwärter für die nicht-armisten hier;-)) nichts damit zu tun, ob man überhaupt erstmal eingestellt wird.

als ich 1996 in köln zum offz-test war, war meine mit 4 bewerbern belegte bude nach 2 stunden bis auf mich leergefegt. man muss im interview schon gut argumentieren und ein deutlich positives bild hinterlassen. und eine verweigerung aus gewissensgründe ist aus meiner sicht ein schweres pfund.

aber geht alle zur armee und werdet dort arzt+fettes gehalt, gebt euch der illusion hin, dass ihr dort alle fa werdet ( und auch noch der, den ihr wollt ), nie ne uniform seht, geschweige in kabul rumhockt. sagt das so den leuten von der opz, sie werden eure ehrlichkeit zu schätzen wissen.:-)

mfg,giant

Autolyse
09.06.2009, 17:46
[...]
auch hier hast du wiederum grundsätzlich recht, nur realistisch ist, dass der ersteller dieses threads sich nach verweigerung aus gewissensgründen jetzt nicht der hoffnung hingeben sollte, dass ein zurücknehmen seiner verweigerung ihm dann türen und tore öffnet bei einem einstellungstest der bw.
im übrigen hat der boa ( berufsoffizieranwärter für die nicht-armisten hier;-)) nichts damit zu tun, ob man überhaupt erstmal eingestellt wird.
[...]

Ich habe auch nicht behauptet, dass es realistisch ist und daher ja auch den BOA angeführt, denn realistische Chancen hat man bei ~20 von 1.995 Stellen auch eher nicht. Insofern kann man sich, sei es nun das eine oder das andere, durchaus etwas darauf einbilden, so man denn möchte.

Feuerblick
09.06.2009, 18:19
Infobroschüren der Bw lesen sich immer toll. Fakt ist, dass man sich erstens seinen FA nur dann aussuchen kann, wenn man bis zu dieser Wahl "brav" war, schön Leistung gebracht hat und dann auch noch entsprechend Plätze frei sind.
Und dann sollte man nicht außer Acht lassen, dass in vielen Bwks ein etwas rauher Ton herrscht, das Arbeiten sicherlich alles, nur nicht stressfrei ist, man aber an diese Bundeswehrkrankenhäuser gebunden ist und nicht bei miesen Arbeitsbedingungen einfach mal so in ein anderes Haus wechseln kann.
Was die Bundeswehr auch noch gerne verschweigt: Auslandseinsätze finden auch für das ärztliche Personal statt, Grundwehrdienst etc. muss jeder machen (wer also Probleme mit der Befehlsstruktur oder den Ansichten der Bw hat, der sollte es sich gut überlegen!) und es ist definitiv nicht alles, wie in den hübschen Hochglanzbroschüren.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrmals miterlebt, was die Schattenseiten der tollen Bezahlung während des Studiums sein können. Mal holterdipolter auf gepackten Koffern in Richtung Ausland zu sitzen, obwohl das Semester/PJ gerade läuft, kann durchaus passieren.
Wenn du (@Threadstarter) nur zur Bw möchtest, weil das für dich eine Möglichkeit ist, schnell Medizin zu studieren (der schnelle Facharzt ist eher eine Illusion), dann solltest du lieber nochmal SEHR ausführlich darüber nachdenken!

Hellequin
09.06.2009, 20:01
I, dass in vielen Bwks ein etwas rauher Ton herrscht,
Soviele BWKs gibts ja garnicht mehr.:-D
Da wir hier bei uns ja auch ein BWK haben, habe ich da auch famuliert und einige Zeit bei Blockpraktika etc. drin verbracht. So in der Summe kann ich das mit dem rauhen Ton nicht bestätigen. Wenn dann sind das einzelne Abteilungen und meist die üblichen Verdächtigen, bei denen man auch im zivilen KHs ein hypertrophes Verhalten erwartet.

Schimmelschaf
09.06.2009, 20:17
Ich würd mirs auch nochmal wegen der Kameraden überlegen... Wenn man z.B. die falschen auf der Stube hat, wirds sch*****. und so wie ich das mitbekomme, kann man nicht einfach zum UvD gehen und jammern.. Bei manchen muss man sich sowieso fragen, wieso die überhaupt geommen wurden - mehr Risiko als Nutzen. Warum sollte da ein Student mit einer veränderten Einstellung, die er einigermassen begründen kann, nicht genommen werden?

Giant0777
10.06.2009, 10:51
Ich würd mirs auch nochmal wegen der Kameraden überlegen... Wenn man z.B. die falschen auf der Stube hat, wirds sch*****. und so wie ich das mitbekomme, kann man nicht einfach zum UvD gehen und jammern..
naja, kameraden sind letztlich auch kollegen. und so wie du hier unbequeme kollegen haben kannst, kann einem das überall passieren. insofern sind kollegiale probleme sicher nicht auf eine berufsgruppe beschränkt und können dich überall treffen.


Warum sollte da ein Student mit einer veränderten Einstellung, die er einigermassen begründen kann, nicht genommen werden?
ich würde mich als arbeitgeber dann fragen, ob nicht die gefahr besteht, dass es wieder zu einer meinungsänderung kommen kann. im übrigen geht es in diesem fall nicht um ein 4-wöchiges praktikum, sondern um eine doch recht teure ausbildung und der arbeitgeber will wissen, ob sich seine investion rechnet. das er da genau prüft und im zweifelsfall sich gegen den bewerber entscheidet, halte ich für recht realistisch!