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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Notfallarmband oder -funk?



Miss
12.06.2009, 21:07
Hallo,

brauch mal Eure Hilfe. Hab schon mehr schlecht als recht gegoogelt, bin aber noch nicht so ganz auf das richtige gestoßen.

Hintergrund: meine Großeltern, beide 91, leben noch allein zusammen in ihrem Häuschen, versorgen sich selbständig, mein Vater kommt nur neuerdings zwei Tage die Woche und hilft dann bei Einkäufen etc. Sie sind geistig noch total fit, aber beide kardial vorerkrankt, außerdem ist meine Oma fast blind (kocht aber noch jeden Tag ;-) ), und haben Probleme entweder mit höhergradiger Herzinsuffizienz oder hypertensiver Entgleisung, was meinen Opa nicht davon abhält, den Garten mit 50 l Beuteln (selbst aus dem Keller hochgeschleppt) Erde neu zu bestücken oder körbeweise Wäsche über die wackelige Leiter auf den Dachboden zu tragen :-) Wir freuen uns ja total, daß es noch so gut geht, aber machen uns halt doch Gedanken, wie man einen doch mal möglichen Notfall am besten vorbereiten könnte. Das schlimmste wäre wirklich, einer stürzt, wie auch immer bedingt, und der andere kann nicht helfen und muß hilflos zusehen und kann nicht schnell genug Hilfe rufen.

Ich hab von solchen Bändern gehört, die man ums Handgelenk trägt, und wo man im Notfall per Knopfdruck Hilfe alarmieren kann -allerdings nur vom Hörensagen, ich weiß nicht, ob es genau so was wirklich gibt und wie das funktioniert. Wieder woanders hab ich gelesen, daß es so eine Art Notfallhalsband gibt, wo man auf Knopfdruck Funkkontakt bekommt, wenn man nicht antwortet oder angibt, es gehe schlecht, werde dann ein RTW alarmiert.

Weiß da jemand was? Da vielleicht auch ein Großelternteil so was hat, oder man so was über den Rettungs-/ Pflegedienst kennt?
Würde mich riesig freuen, wir würden die Oldies gern für den Ernstfall aufrüsten, der hoffentlich NIE kommt :-love

Danke schon mal :-) Miss

Nautila
12.06.2009, 21:12
Soweit ich weiß gibt es das u.a. beim Malteser Hilfsdienst. Nennt sich dann Hausnotruf oder so etwas.
Wie das gehandhabt wird ist allerdings regional unterschiedlich. Es gibt z.Bsp. diese Halskette mit Knopf drum, der Notruf schlägt dann in der Notrufzentrale auf.

Zu Hausnotruf findest du ne Menge bei Google, auch die Johanniter bieten das an. Guck doch selbst mal für deine Region.

Strodti
12.06.2009, 21:25
Das Prinzip ist eigentlich einfach. Neben dem Telefon steht so ein Hausnotrufgerät. Das ist am Telefon angeschlossen. Wenn Alarm ausgelöst wird, klingelt das Gerät bei einer Zentrale durch, der Telefonist nimmt an und über ein Mikrofon am Hausnotrufgerät können Kunde und Telefonist kommunizieren. Dieser kann dann entscheiden, ob ein Hausnotrufmitarbeiter vorbei fährt oder auch gleich der Rettungsdienst alarmiert werden soll. Direkt bei der Rettungsleitstelle laufen diese Geräte nie auf.

Die Ausbildung der Mitarbeiter ist unterschiedlich. In manchen Organisationen sind es Pflegehelfer, andere lassen Sanitätsdienstlich ausgebildete Leute fahren.

Diese Funkarmbänder, Halsketten etc lösen eben dieses Gerät aus.

Häufig ist auch kann man auch einen Schlüsseldienst "buchen". Dann haben die Hausnotrufmitarbeiter einen Wohnungsschlüssel und können in die Wohnung, wenn etwas ist.

Die Kosten variieren, da weiß ich nicht so gut bescheid. Dieser Service wird von eigentlich allen Hilfsorganisationen (ASB, DRK, Johanniter, Malteser,...) und einigen Pflegediensten angeboten.

Gast26092018
12.06.2009, 21:37
Genau am besten beim Roten Kreuz, Johaniter nachfragen..Deutsche Telekom hat auch so ein Armbandmodell entworfen "Skeeper" nennt sich das Modell, aber ich weiß nicht ob das Teil schon auf dem Markt ist... oder schau mal hier:-nixHausnotruf (http://www.euronotruf.de/Hausnotruf/hausnotruf.htm)

Miss
12.06.2009, 21:46
Hey, cool :-) da bin ich schon ein gutes Stück weiter, da müssen wir mal gucken, wer oder was genau das passende ist.

Gibts so was auch für außerhalb der Wohnung?

Tse Tse
12.06.2009, 21:46
Vielleicht noch zur Ergänzung:
Neben dem Auslösen des "Rufes" durch die alten Leutchen bei tatsächlichen Problemen, kenn ich noch, dass sie sich morgens/abends einmal kurz durch Knopfdrücken melden. Falls der Ruf ausbleibt, wird dann über die Sprechanlage nachgefragt, ob alles in Ordnung sei.
Aber vielleicht wird das von Anbieter zu Anbieter auch etwas unterschiedlich geregelt.

Aber die familiäre Situation kommt mir grad sehr bekannt vor.
Gibt auch so Systeme mit denen man den "Ruf" auf das Handy von Angehörigen schalten lassen kann, was wohl aber auch nicht immer praktikabel ist (Wohnort, Arbeitsplatzsituation etc.).

luke.BAM
12.06.2009, 21:49
Meine Großtante, die neben uns wohnt, hat das auch - nachdem sie schon einmal in Garten gestürtzt ist (als keiner da war) und sie dann mit einer Obeschenkelfraktur bis ins Haus zurückrobben musste...

Wenn sie den Ruf betätigt, ruft der DRK dann erst bei uns an und sagt dass wir mal schauen sollen. Wenn wir nicht da sind, kommt der Hausservice und schaut vorbei.

Meiner Meinung nach super :-top

Hypnos
12.06.2009, 23:42
Prinzipiell! ist das Hausnotrufsystem schon eine gute Sache. Allerdings gibt es viele Schwachstellen.
Ich habe mich gerade die vergangene halbe Stunde bemüht, den passenden Artikel zu finden, ist mir aber nicht gelungen. Dort wurden verschiedene Hausnotrufsysteme von versch. Organisationen getestet. Die Ergebnisse waren ernüchternd. Teilweise kam es zu Hilfsfristen von über einer halben Stunde. Dann nützt auch der beste Notfallpieper nix mehr...

Werde noch weiter suchen, und den Test dann, so ich ihn finde, hier online stellen.

Hypnos

Schneewitche
13.06.2009, 10:10
http://www.euronotruf.de/

Das wär doch ne gute Möglichkeit, wenn deine Großeltern häufiger mal unterwegs oder draußen sind.
Habe das auch mal für meinen Opa überlegt.

Xylamon
13.06.2009, 12:06
Direkt bei der Rettungsleitstelle laufen diese Geräte nie auf.


Auch das kann der Fall sein! Ich kenne mind. einen Kreis, wo der Hausnotruf des DRKs direkt bei der Leitstelle aufläuft und dann ein RTW zum Nachschauen geschickt wird. Der Schlüsselschrank steht auf der Wache, schneller geht's nicht.

Die anderen Hausnotrufsystem in diesem Kreis laufen hingegen so wie oben beschrieben, sprich eigene Zentrale mit eigenen Außenmitarbeitern (meist Zivis mit einer Minimalausbildung) und dementsprechend längeren Reaktionszeiten.
Also da lohnt sich genaues hinschauen durchaus...

Schimmelschaf
13.06.2009, 12:18
Ich kenne eine ältere Dame (dement, ebenfalls kardiale Probleme), die allein wohnte. Sie stürzte ebenfalls in ihrem Garten und besass dieses Funkarmband, wodurch sie Hilfe rufen konnte. Ihr Sohn war dann auch relativ schnell vor Ort. Soviel ich verstanden hab, gelangte der Ruf auf sein Handy?! Wie es ganz genau funktioniert weiss ich nicht, wurde hier ja aber eh schon erklärt... Immerhin schien dieses Armband noch recht robust zu sein.
Ich finds jedenfalls praktischer als keine sichere Massnahme.

LaTraviata
13.06.2009, 12:28
Wir haben auch lange überlegt, mit welchem System wir unsere Oma ausstatten, nachdem mein Opa vor zwei Jahren verstorben ist.

Unsere Wahl fiel auf das Evita Lifephone (ich glaube, so hieß das..). Dieses System dient gleichermaßen als Handy und hat rückseitig eine Taste, über die eine Rettungskette in Gang gesetzt wird. Hat eben den Vorteil, dass sie auch mal telefonieren kann, ebenso kann man die Rufnummernfolge selbst wählen, also quasi Familie, Freunde, Leitstelle, Hausarzt... was auch immer.

In ihrem Fall, da sie ja nun wahrlich nicht zu der Spezies der Vieltelefonierer zählt, haben wir das ganze Ding mit einer Prepaidkarte von t-mobile ausgestattet, der Empfang ist prima.

Finde ich im Übrigen super, dass Du Dir auch so Gedanken um die Oldies machst :-top! Viel Erfolg bei der Entscheidung und Anschaffung,
L.*

Julia Berg
14.06.2009, 11:19
Also das mit dem Evita Live phone scheint wirklich eine gute Lösung zu sein.
Ich würde glaube ich ein Handy noch besser finden. Dort kann man auch Kurzwahltasten einrichten und mann kann vor allem den Rettungswagen rufen. Ich würde ungern, dass meine Oma einen Herzinfarkt im Garten bekäme und dann erstmal nur den Knopf drücken könnte, dann noch 20 min auf den Pfleger wartet bis der RTW und Notarzt gerufen werden kann kann.
Jule

Schimmelschaf
14.06.2009, 12:57
Wenn es denn immer mit sich rumgetragen wird... Ich glaube ein Armband legt man eher an, als dass man daran denkt ein Handy nonstop mit sich zu tragen (viele legen ja ein schnurloses Telefon einfach irgendwohin). Ist jedenfalls meine Beobachtung..

DeKl
14.06.2009, 14:42
Auch das kann der Fall sein! Ich kenne mind. einen Kreis, wo der Hausnotruf des DRKs direkt bei der Leitstelle aufläuft und dann ein RTW zum Nachschauen geschickt wird. Der Schlüsselschrank steht auf der Wache, schneller geht's nicht.

Die anderen Hausnotrufsystem in diesem Kreis laufen hingegen so wie oben beschrieben, sprich eigene Zentrale mit eigenen Außenmitarbeitern (meist Zivis mit einer Minimalausbildung) und dementsprechend längeren Reaktionszeiten.
Also da lohnt sich genaues hinschauen durchaus...

so kenne ich es auch. hat auch den vorteil, daß jemand da sitzt, der entscheidungen treffen kann und auch direkt die mittel vor ort hat.