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Rico
03.12.2002, 13:22
Wiedermal entscheidet die EU über ein interessantes Thema, nämlich den Tanz auf dem Vulkan mit der Tabakwerbung.

Nahezu alle Staaten befinden sich hier in einem Zwiespalt zwischen kurzfristigen und langfristigen wirtschaftlichen Interessen, Arbeitsplätzen, Volksgesundheit und dem Recht auf Meinungsäußerung, das immer wieder gerne bemüht wird.

Gelöst ist das ganze meines Erachtens nur sehr unbefriedigend:
Ein halbherziges Werbeverbot im Fernsehen - im Kino und auf Plakaten dürfen die Tabakkonzerne noch werben.
Millionenausgaben für Anti-Raucher-Kampagnien und Werbespots, die dann im Kino zwischen den Tabakwerbespots laufen, Milliardenausgaben im Gesundheitswesen vs. Milliardeneinnahmen aus der Tabak- und Mehrwertsteuer und zu guter Letzt subventionieren Regierung und EU noch die einheimischen Tabakbauern um deren Arbeitsplätze zu sichern.
Zusätzlich sichern die üppigen Werbebudgets der Tabakriesen auch noch den einen oder anderen Platz in der krisengeschüttelten Werbeindustrie...

Was soll man also tun?
Werbung verbieten, gar das Produkt verbieten oder gar nix verbieten?
Oder die Werbung verteuern, mit beispielsweiser einer Zusatzabgabe für Tabakkonzerne, so daß sie für jede Minute Spot eine Minute Anti-Raucher-Spot finanzieren müssen (die natürlich voneiner unabhängigen Organisation dann letztlich produziert werden).
Ist das überhaupt zulssig oder ist das Wettbewerbsverzerrung wenn einer für sein Produkt nicht werben darf?
Mehr Aufklärung?
Oder gar nichts machen?

luckyblue
03.12.2002, 14:40
Verbotene Früchte schmecken am besten, das ist ja hinlänglich bekannt. Insofern würde ein Verbot von Tabak im Allgemeinen und der WErbung für Tabakerzeugnisse im Besonderen doch eher auf den Holzweg führen. :-meinung

Dass den Sargnagel-Tycoons eine TV-Werbung weiterhin untersagt wird, halte ich aber dennoch für konsensfähig, weil ein Einfluss auf unser Bewusstsein bei Dauerberieselung im Fernsehen nicht unbedingt auszuschließen ist. Plakatwände und Kinowerbung sind ein anderes Paar Schuhe. Plakate übersieht man, und ins Kino geht man doch eh erst, wenn der Film anfängt. Auf jeden Fall drängt sich die WErbung hier weniger ins Bewusstsein als in der Werbeunterbrechung eines spannenden TV-Thrillers.

cu
luckyblue

Sani
03.12.2002, 16:50
Hi ihrs....

also ich finde, dass das Werbeverbot nicht viel bewirken wird.

Denn wer raucht, wird dies auch weiterhin tun, Werbeverbot hin oder her....und Jugendliche, die rauchen wollen, lassen sich davon auch nicht beeindrucken....zumindest ein Großteil
:-meinung

Und andererseits unterstützt die EU die Tabakbauern mit einer Menge Geld...sollte man nicht an der Wurzel des Übels anfangen?? Was nutzt ein Werbeverbot, wenn weiterhin Tabak in Massen produziert wird?? :-???

Das sind meine Gedanken zu diesem Thema, jeder ist frei, eine andere Meinung zu haben....

Grüße
Sani

ehemalige Userin 24092013
03.12.2002, 18:24
Also darauf rauch ich erstmal eine...................... :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-)) :-))


Gruss Kaddel

RadioDoc
03.12.2002, 20:36
Ein Tabakwerbeverbot ist ja schoneinmal ein Anfang. Am Ende sollte natürlich ein Totalverbot stehen, aber dazu ist die Lobby vermutlich zu groß. Aber wenn man das Rauchen schon nicht verhindern will, sollte der Staat den Rauchern ruhig noch um einiges tiefer ins Portemonnaie greifen. Denn wer wirklich süchtig ist, wird auch bei 10 Euro pro Packung weiter rauchen und Zigaretten kaufen. Wenn das Rauchen schon nicht verhindert wird, sollte es für die Raucher wenigstens finanziell möglichst weh tun.

ClooneyGeorge
03.12.2002, 21:00
@RadioDoc

Ist das dein Ernst ?
Noch vor einigen Jahren wurde die krebserregende Wirkung sowie das hochgradige Suchtpotential von Zigarretten geleugnet, und nun plädierst du für die 10 Euro Packung ?
Keine ethischen Bedenken bezüglich Kohlescheffeln mit der Sucht von Menschen ?
Wen jemand bluten soll dann die Tabakkonzerne, welche z.B. der Bundesrepublik die zweithöchsten Steuereinnahmen jährlich beschert..

maja
03.12.2002, 21:02
Hey!

Also ich bezweifle, dass es eine grosse Auswirkung haben wird, wenn es keine Plakate mehr gibt, auf denen für Tabak geworben wird. Denn laut Statistik kaufen die meisten Menschen keine Zigaretten auf Grund eines Werbeplakates. Die, die rauchen, rauchen auch weiter, wenn es keine Werbung mehr gibt.

Außerdem: wenn man mal bedenkt, dass aller 10 m ein Zigarettenautomat rumsteht und "für sich selbst wirbt", hat auch diese neue Kampagne mE wenig Sinn.

Ich halte auch ein generelles Rauchverbot für nicht durchsetzbar (jetzt mal unabhängig davon, ob ich das befürworte). Schon allein aus dem Grund nicht, dass Vadder Staat doch wohl nie und nimmer auf die tolle Tabaksteuer verzichten wird!

Da fallen mir doch spontan auch zwei der Ferengi Erwerbsregeln ein:

115. Gier hat ewig Bestand.
und
132. Je begehrter das Produkt, desto teurer wird es.

:-))

In dem Sinne
maja

ClooneyGeorge
03.12.2002, 21:25
Seh ich genauso, Zigaretten sind genau wie Alkohol nunmal vergesellschaftlich worden, die Zigarette nach dem Essen gehört in weiten Kreisen schon zur Esskultur (somit spielt Werbung auf kurze Sicht nur eine marginale Rolle), vom Alkohol brauchen wir gar nicht zu reden...
Schlecht wär wohl nicht wenn der Nikotin sowie Teeranteil kontinuierlich gesetzlich herabgesenkt würde.

Übrigens mach ich mir keine Illusionen bezüglich der Risiken, Herr Gott, jeden zweiten Raucher bringt die Zigarette um....nur ist es ein vollkommen falscher Ansatz den Süchtigen auf Entzug zu schicken, indem ich ihm sein ohnehin knappes Geld aus der Tasche ziehe, ausserdem wäre da noch der Punkt "Bevormundung".

P.S.:Bin Nichtraucher....

Sag mal Maja, so ganz nebenbei, kennst du etwa die Erwerbsregeln der Ferengi auswendig ? :-)) :-notify

hobbes
04.12.2002, 00:19
Ich habe bereits schon im Forum dargelegt, dass ich überzeugter Nichtraucher bin. Ich bin auch überzeugter Gegner des Rauchens. Dies erstens weil es die Gesundheit schädigt und so zu den Hauptkostentreibern im Gesundheitswesen gehört. Zweitens weil Rauchen eine nicht zu unterschätzende Belästigung für alle Nichtraucher ist.

Trotzdem, Rauchen ist legal. Ich denke man muss hier konsequent sein. Wenn man sich das Zeug kaufen darf, dann muss man auch dafür werben dürfen. Alles andere ist inkonsequent. Da müsste man dann schon über ein Verbot nachdenken, was ich auf für falsch hielte.

die richtigen Massnahmen wären:
- konsequentes Rauchverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln, in sämtlichen öffentlichen Gebäuden, an allen Arbeitsplätzen und überhaupt überall dort, wo Nichtraucher belästigt werden könnten.

- vermehrte und bessere Aufklärungsmassnahmen über die Gefahren des Rauchens im Gesundheitswesen.

- ernsthaftere Prävention bei Jugendlichen (ab dem 10. Altersjahr). Aufklärung bei Eltern und Schwangeren verbessern.

- Umschichtung der Einnahmen aus Tabaksteuern in das Gesundheitswesen. Denn die durch Tabak verursachten Kosten entsteht bei der Medizin, also sind diese auch entsprechend abzugelten.

RadioDoc
04.12.2002, 00:20
@ ClooneyGeorge

Ich verstehe nicht, warum Du, wenn Du Nichtraucher bist, so vehement für die Raucher Partei ergreifst. Daß das Rauchen wie Du sagst "vergesellschaftlicht" ist, ist ja gerade das Problem. Deshalb haben die Raucher eine so große Lobby, dürfen Nichtraucher belästigen und sogar schädigen und lassen sich sogar noch auf Kosten der Allgemeinheit ihre selbst verschuldeten Krankheiten heilen. Wenn diese Lobby zu stark ist, um das Rauchen wirklich zu verbieten, was ja ansich absolut angebracht wäre, dann soll es den Rauchern zumindest massiv an den Geldbeutel gehen. Da braucht man nun wirklich kein Mitleid zu haben, wenn die Raucher finanziell ein wenig mehr bluten müssen. Schließlich wird Ihnen ein Verhalten zugestanden, das eigentlich völlig inakzeptabel ist, aber leider ist eben Ihr gesellschaftlicher Einfluß insbesondere in Deutschland zu stark. Was ich aber mindestens verlangen würde, ist eine erhebliche Erhöhung der Tabaksteuer und die Pflicht zu einer privaten Zusatzkrankenversicherung, die die zusätzlichen Kosten durch das Rauchen abdeckt.
Ähnliches gilt natürlich auch für den Alkohol, der ja leider ebenso gesellschaftlich etabliert ist. Aber auch hier sollte zumindest eine erhebliche Steuererhöhung stattfinden.

hobbes
04.12.2002, 00:37
Für dieses posting werde ich mir wieder massiv Ärger einhandeln. Ich nehm's trotzdem in Kauf.

Alkohol und Tabak sind nicht ganz das Gleiche.
Beim Tabak ist es erwiesen, dass jede einzelne Zigarette (auch nur eine am Tag) das Krebsrisiko erhöht und zu einer Schädigung des Lungengewebes u.s.w. führt.

Alkohol hingegen wird in kleinen Mengen sogar zum Konsum empfohlen, um damit kardiovaskulären Erkrankungen und Demenz vorzubeugen!! Ihm werden also positive Eigenschaften zugeschrieben. Das Problem beim Alkohol ist ganz klar ein Problem der Quantität. Gemeinsam ist die Suchtproblematik.

Allein dies rechtfertigt eine unterschiedliche Bewertung der beiden Genussmittel.

ClooneyGeorge
04.12.2002, 18:40
@Radiodoc


Deshalb haben die Raucher eine so große Lobby, dürfen Nichtraucher belästigen und sogar schädigen und lassen sich sogar noch auf Kosten der Allgemeinheit ihre selbst verschuldeten Krankheiten heilen .

Also so ärgerlich manchmal Raucher sein können, umso ärgerlicher finde ich diese penetranten Nichtraucher, deren Verhalten schon arg an die Grenze der Diskriminierung stoßen.
Was die selbstverschuldeten Krankheiten angeht, nun, dem muss man anders beikommen als dem unmoralischen Geldscheffeln mit dem Suchtmittel, die Raucherzahlen zu erniedrigen kann auch nur ein langsamer Prozess sein, die Tabakkonzerne weltweit mehr schröpfen und einen internationalen Fond gründen, von dem aus Aufklärung, Sportinitiativen etc. gefördert werden.
Ausserdem sollte man sich nochmal klarmachen, was eine "Sucht" genau ist, da kann man nicht so leicht von "selberverschuldeten Krankheiten" reden. Dann muss man auch so konsequent sein und z.B. Übergewichtigen, die ja auch "selbstverschuldete Krankheiten" haben mehr blechen lassen.


Wenn diese Lobby zu stark ist, um das Rauchen wirklich zu verbieten, was ja ansich absolut angebracht wäre, dann soll es den Rauchern zumindest massiv an den Geldbeutel gehen.

Rauchen verbieten ? Wieso muss vorallem der Raucher/Süchtige (Opfer seiner Sucht) blechen ? Ich bin mir auch gar nicht sicher ob der Staat wirklich "seine Raucher" alle verlieren will.
Erst kürzlich sah ich auf dem Wiener Platz ein fettes Auto von der Zigarettenmarke "Westpoint", die kostenlos Päckchen Zigaretten als Werbeaktion verteilen...sowas gehört verboten, die Leute kostenlos anfixen, da hät ich am liebsten die Bullen gerufen.


Was den Alkohol angeht, nun, Alkohol ist meiner Meinung nach eine viel schlimmere Droge als Zigaretten, Alkohol zerstört ganze Familien, zerstört einen Menschen nicht nur körperlich sondern auch seelisch, läßt die schlimmsten Seiten in einem Menschen zum Vorschein treten...doch wer möchte schon gerne aufs Bier ab und an verzichten ?

RadioDoc
04.12.2002, 18:49
Besonders erschreckend ist, daß es gerade auch unter Medizinstudenten soviele Raucher gibt. Das kann ich überhaupt nicht verstehen, wie Leute z.B. in den Anatomiepausen rauchen können und dann sehen sie sich eine Raucherlunge an. Vielleicht sollte man ernsthaft über eine zwangsweise Psychotherapie für Raucher nachdenken.

maja
04.12.2002, 18:57
Nee, ich kann die Erwerbsregeln natürlich nicht alle auswendig. Schon gar nicht mit der exakten Nummerierung. Aber ein Freund und ich hatten mal ein Projekt geplant, dass sich mit den Erwerbsregeln beschäftigt. Daher kam mir überhaupt erst der Gedanke mit den Erwerbsregeln zum Thema. :)


Maja

luckyblue
04.12.2002, 20:09
Also so ärgerlich manchmal Raucher sein können, umso ärgerlicher finde ich diese penetranten Nichtraucher, deren Verhalten schon arg an die Grenze der Diskriminierung stoßen.

Das Ablehnung des Nikotinkonsums in der Gegenwart von Nichtrauchern hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern ist erstens eine Selbstschutzmaßnahme und zweitens gesetzlich etabliert. Dass die 40 % Raucher in der deutschen Bevölkerung Minderheitenschutz genießen sollten, halte ich angesichts der fatalen Konsequenzen des Passivrauchens doch eher für einen Ansatz aus der Comedy-Branche. Denn Forschungen haben ganz klar ergeben, dass Passivrauchen gesundheitsschädlich ist, und zwar so gesundheitsschädlich, wie es das Aktivrauchen selbst nicht mal ist, was wohl aus dem "Nebenstromrauch" resultiert (Gase, die beim Glühen des Tabaks freigesetzt werden).

Was Passivrauchen mit unserer Gesundheit macht
So hat man festgestellt, dass Kinder unter der Nikotinsucht ihrer Eltern leiden konnten, sogar schon vor ihrer Geburt: zahlreiche Neugeborene von rauchenden Eltern besitzen ein deutlich unterdurchschnittliches Gewicht. Die Folgen des Passivrauchens für die Kinder ziehen sich durch die ganzen ersten Jahre ihres Lebens: Kinder, die dem Rauch ausgesetzt sind, leiden öfter als andere Kinder unter infektiösen Krankheiten und Asthma; ausserdem zeigen sie eine geringere körperliche Leistungsfähigkeit.

Das Passivrauchen hat auch Auswirkungen auf erwachsene Nichtraucher . So weisen Studien auf das Vorhandensein von Lungenkrebs und anderen Lungenkrankheiten bei Erwachsenen hin, die nie geraucht haben, aber stark dem Tabakrauch ausgesetzt waren. Die Gefahr einer Entwicklung von Lungenkrebs ist bei einem Passivraucher um 25 % im Vergleich zum Normalwert erhöht.

Das Passivrauchen darf nicht unterschätzt werden : es kann das Risiko, Asthma oder einen chronischen Husten zu entwickeln, bei Nichtrauchern, die mehr als drei Stunden täglich dem Rauch ausgesetzt sind, verdoppeln. Man denke zum Beispiel an nicht rauchende Besucher öffentlicher Einrichtungen; an Personen, die ihren Arbeitsplatz mit einem oder mehreren aktiven Rauchern teilen müssen, oder nicht rauchende Partner von Personen, die zu Hause rauchen.

Forschungen zum Passivrauchen
Experiment: Krebs durch Passivrauchen bei Katzen hier (http://www.vetline.de/nachrichten/aktuelles/katzen_passivrauchen.htm)
Brustkrebs durch Passivrauchen hier (http://www.rauchen.de/passiv/brust.htm)
Lungenkrebs durch Passivrauchen
hier (http://www.gsf.de/OA/lungenkr.htm)

Rauchen am Arbeitsplatz - gesetzliche Regelung
Seit dem 1. Oktober 1993 ist die Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz in Kraft, deren Artikel 19 lautet:

Der Arbeitgeber hat im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass die Nichtraucher nicht durch das Rauchen anderer Personen belästigt werden.
Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz (Gesundheitsvorsorge, ArGV 3) vom 18.8.1993.

ClooneyGeorge
04.12.2002, 20:37
Das Raucher eine Minderheit sind hab ich nirgendwo geschrieben, über die Folgen des Passivrauchens bin ich mir bewußt, die Schäden des Konsums (auch Passiv) will ich auch gar nicht herunterspielen.
Wogegen ich mich aber wehre ist diese einseitige Betrachtungsweise...so ist es doch z.B. ein Witz, dass das sog. "Anti-Terror-Paket" bzw. 2 Milliarden durch Erhöhung der Tabaksteuer eingefahren werden. (wäre dieses Geld nicht besser investiert um z.B. Raucher zu therapieren, Aufklärungskampagnen etc.?)
Schon komisch oder, Rauchen für Sicherheit ? Da kann ich es schon nachvollziehen das es einige Raucher ankotzt wenn in immer mehr Cafés etc. das Rauchen verboten ist.

Eltern die vor ihren Kids rauchen bzw. gar während der Schwangerschaft wiedern mich nur an, dass sehe ich genauso und kann nicht runtergespielt werden.

Nur unterschätzen einige anscheinend was es genau heißt, "süchtig(!)" zu sein....da hilft das rumgejammere und die völlig realitätsfremden Vorschläge hier auch nichts.
Wie schon erwähnt zählen die EInnahmen durch Tabakkonsum in der BRD zu den zweitgrößten Steuerquellen, mich würde mal interessieren wieviel von dem Geld nun letztendlich für den Raucher genutzt wird, sei es dem Kranken oder dem potentiellen Raucher.

Wie gesagt, was das Rauchen als "Volksproblem" angeht muss mehr getan werden, dass streite ich auch gar nicht ab, nur ist meiner Meinung nach der "Dealer" gefährlicher als der "Abhängige", man sollte den Nikotin/Teer Anteil noch weiter runterfahren, mehr den Sport in unserem Land fördern etc., die alte Rauchergeneration gesetzlich zu zwingen ihre Sucht zu vergessen oder für ihre Sucht auch richtig zu bluten, halte ich für moralisch doch äußerst bedenklich.

luckyblue
04.12.2002, 21:01
Zum circulus vitiosus der Zigaretten-Sucht: Rauchen kann man sich abgewöhnen. Das ist auch nicht so schwer. Hat sogar meine Mutter geschafft, und die ist wahrlich in dieser Hinsicht keine AUsgeburt an Disziplin, sprich eher Genussmensch. Es ist ja auch nicht so, dass die Raucher gleich auf Turkey sind, wenn mal gerade keine Kippe in der Kiefer-Klaviatur klemmt.

Dass die Erträge aus der Tabaksteuer anderweitig Verwendung finden, ist ja auch kein Beinbruch. Wird doch mit anderen Steuern auch so gehandhabt, z. B. Ökosteuer. Da kann man entgegen halten, dass es ja nichts bringt, wenn man aus der linken HOsentasche Geld rausholt (z. B. für Gesundheitssystem) und in die rechte was reinstopft (z. B. Tabaksteuer). Aber letztendlich geht's ja nur darum, dass genügend Knete in der HOse ist;-)

hobbes
04.12.2002, 23:22
Ich möchte nochmals mit Nachdruck postulieren, dass Einnahmen aus der Tabaksteuer (die eine Lenkungssteuer sein soll) dem Gesundheitswesen zufliessen müsste. Das wäre das einzig Konsequente.

Rauchen ist zwar eine Sucht. Jedoch ist die beliebteste Entschuldigung des Süchtigen zu sagen, er könne nichts machen, sei der Sucht hilflos ausgeliefert. Das ist nicht richtig; es stehen manigfaltige Hilfsangebote zur Nikotinentwöhnung zur Verfügung, die vom Raucher nur angefordert werden müsste. Das einzige was er muss ist den rationalen Willen zum Aufhören aufbringen. Mit einer entsprechenden Begleitung in einem Programm, oder mit Substitution oder anderswie kann er dann den Ausstieg meist verblüffend problemlos schaffen.

Alles wird gut
06.12.2002, 19:47
He Mary, was ist los??? Warst doch sonst immer bei der Raucherdiskussion ganz vorne mit dabei.... :-)

Ich persönlich glaube, dass die Werbung welcher Art auch immer, weniger Einfluss auf das Rauchverhalten gerade Jugendlicher hat, als die Bezugsgruppe.
Wenn der "Klassencoolste" raucht, tun das bald einige!

Ich finde ausserdem, die Tabakkonzerne sollten ganz groß in die Krebsforschung einsteigen (müssen) und dann soviel werben, wie sie wollen...


Gruß und

Alles wird gut... (...seit letztem Freitag Nichtraucher... :-)) )

hobbes
07.12.2002, 18:22
@AWG: Ich wünsche dir ganz ganz viel Durchhaltewillen.