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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : chronische pansinusitis



RSB
20.06.2009, 20:45
Hey,

bin am Mittwoch beim NNH-CT gewesen. Befundet wurde eine chronische pansinusitis.
U.a. "teils polypoide Schleimhautschwellungen in beiden Sinus maxillaris, Sinus frontalis linksbetont, in den anterioren mittleren und posterioren ethmoidalzellen beidseits und im sinus sphenoidalis."

Hab den Befund neben mir liegen, ein paar Begriffe konnt ich auch im Internet nachschlagen, aber könnte mir jemand erklären, was "ostiomeatale Komplex ist beidseits vollständig verlegt" bedeutet?
"Keine ossäre Destruktion" heißt, dass kein Knochenbruch vorliegt?

Ich hab jetzt Prednison und Nasonex verschrieben bekommen.
In 4 Wochen soll ich mich nochmal vorstellen.

Hat jemand Erfahrung mit einer chron. pansin. oder kann mir erklären, wie der weitere Verlauf aussehen könnte? Muss ich wohl in 4-5 Wochen nochmal zum CT, weil das ja eigentlich am aussagekräftigsten ist, ob mir geholfen werden konnte?
Hab eigentlich wenig Lust mich wieder vollstrahlen zu lassen..

Ich hab gestern abend angefangen Nasonex zu benutzen und heute morgen mit Prednison begonnen, und spüre jetzt schon Druck in der Stirn(sinus frontalis). Das ist vorher nicht so gewesen, zumindest nicht so stark und vorher nur linksseitig, nun mehr zentral.
Zufall oder normaler Verlauf?

Danke euch, dass ihr euch die Zeit genommen habt.

Hoppla-Daisy
20.06.2009, 21:02
Mit der Therapie einer Pansinusitis kenn ich mich jetzt nicht aus und kann dir von daher auch nicht sagen, ob das jetzt ein normaler Verlauf ist :-nix. Aber da du die Ostien (sprich die Abflusswege im Nasen-Rachenraum) komplett verlegt hast, guckt man sich im CT auch noch die Knochenstruktur an. Finden sich nämlich ossäre Destruktionen (sind keine Knochenbrüche, sondern einfach eine Zerstörung der Knochenmatrix), so steht der Verdacht auf einen malignen Prozess (Kiefer- bzw. Siebbeintumor) im Raum. Leider sind gerade die Symptome von Sinusitiden häufig mit Tumorprozessen inkl. Knochenzerstörungen vergesellschaftet.

Da das aber bei dir offenbar nicht vorliegt, kannst du dich meiner bescheidenen Meinung nach in der Hinsicht schon mal entspannt zurücklehnen und am Montag deinen Doc bitten, dir den Befund in Ruhe zu erklären. :-)

RSB
20.06.2009, 21:17
Ok, super. schonmal vielen Dank für die rasche Antwort. :-top

Hoppla-Daisy
20.06.2009, 21:20
Nix zu danken. Aber frag nochmal deinen Doc am Montag :-)

Ich bin ja nur ne kleine Studentin ;-) und übernehme natürlich keinerlei Garantie für meine Aussage :-)). Hab mich nur an meine Zeit auf der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie erinnert, wo Tumorerkrankungen des Kiefers und der Kieferhöhlen auch nicht gerade selten waren und mir das irgendwie bekannt vorkam ;-)

RSB
20.06.2009, 21:31
Ja beim HNO bin ich schon am Freitag gewesen, mit den Bildern und dem Befund. Er hat mir dann ja Prednison und das Spray verschrieben.
Ich hab gar nicht dran gedacht, mir den Befund erklären zu lassen:-blush , er hat mir aber natürlich schon am Bild erklärt, was nun los ist.
Den Befund hab ich mir dann mal zuhause durchgelesen, vorher hab ich den gar nicht gesehen, aber hab auch die Bilder direkt vor dem HNO-Termin abgeholt und im Wartezimmer wollt ich da nicht das Rö-Bild auspacken :)

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21.06.2009, 13:55
"ostiomeatale Komplex ist beidseits vollständig verlegt" bedeutet? "

Wenn mich nicht alles täuscht, beschreibt das die Mündungen der Nasennebenhöhlen in die Nasenhöhle. Die ja für die den Sekretabfluß/Belüftung der Höhlen entscheidend sind...

Wenn man das mit Steroiden nicht in den Griff kriegt, ist der nächste Schritt
-glaube ich- ein operatives Abtragen/Erweitern, das erzählt dir dann aber der Chef (behand. Arzt) ;-)

Gute Besserung!

RSB
21.06.2009, 20:54
Ok. schonmal vielen dank für die Hilfe, und Genesungswünsche ;)

Ich bin gespannt, ob es mir hilft. Sollte mir das Spray nicht helfen und die Tabletten auch nicht, hab ich auch schon geschaut und gesehen, dass wohl ne OP die nächste Stufe wäre. Hab ich wenig Lust zu, aber es täte mich interessieren, mal die Sicht eines Patienten bei einer OP zu erfahren.

Hoppla-Daisy
21.06.2009, 20:55
In der Regel macht man da ne Fenestrierung (= Fensterung), um den Abfluss zu gewährleisten.

Just my 2 cents (without a gun ;-))

WackenDoc
21.06.2009, 21:02
Also, so wie ich das bei meinen Patienten mitbekomme, ist die Zeit direkt nach der OP nicht wirklich der große Spaß. Tut halt weh und man hat die Nase zu von Sekret und Blut.(Scheint aber bei allen OPs in dem Gebiet so zu sein.)
Und immer wieder die Überzeugungsarbeit der Anästhesie, dass man durch eine tamponierte Nase wirklich nicht atmen kann. (So im Aufwachen):-wow
Aber wenn die Ostien zu eng sind hilft dauerhaft halt nix anderes. Immerhin besser als ständig Sinusitis. Und danach hat man Ruhe.:-top

Hoppla-Daisy
21.06.2009, 21:47
Naja, man darf auch nicht vergessen, dass eine chronische Sinusitis auch eine ständige Erregerquelle darstellt, die unter gemeinen Umständen auch mal zu ner fiesen Sinus cavernosus Thrombose führen kann. Von einer Meningitis, einem epi- oder subduralen Abszess oder einem Hirnabszess mal ganz schweigen.

Klar, ne Tamponade ist nicht nett..... aber die meisten Patienten haben das relativ gut und geduldig toleriert, weil sie ja wussten, dass es danach um einiges besser sein würde. Die paar Tage hält man wirklich aus, hab ich mir von vielen Patienten sagen lassen, wenn ich sie bedauert habe.

Du siehst also, es KANN auch mal fies ausgehen. Aber soweit würde ich es gar nicht erst kommen lassen :-meinung. Zumal es mir persönlich tierisch auf den Zeiger gehen würde, wenn ich nie richtig durchatmen könnte. Und der Atem wird ja dadurch auch nicht gerade frischer :-oopss

Hab übrigens gerade noch ne Powerpoint-Datei gefunden, die vielleicht interessant für dich ist: Chronisch polypöse Sinusitis (http://mediwiki.uni-koeln.de/uploads/9/9c/09_Chronisch_polypoese_Sinusitis.ppt)


PS: Merkt man, dass ich bis vor kurzem in der Neurochirurgie schnuppern war? :-))

RSB
21.06.2009, 22:04
Hey,
danke euch.

interessante powerpoint-datei. hohe rezidivquote nervt mich ja jetzt schon, aber gut, ma guckn.
jetzt weiß ich aufjedenfall erstmal eine ganze menge mehr, und kann wenn ich mich das nächste mal vorstelle dann auch ein ganz kleinwenig mitreden und dann meine bedenken schildern.
wenn man von krankheiten oder behandlungsmöglichkeiten keine ahnung hat, ist man ja dem arzt immer ausgeliefert - nicht dass ich ihm nicht vertrauen würde, aber man hat halt keinen vergleich.

Hoppla-Daisy
21.06.2009, 22:07
Und immer positiv denken! Über ungelegte Eier sollte man sich nicht aufregen ;-). Wenn du Teil der relativ hohen Rezidivrate sein solltest, haste immer noch genügend Zeit, dich drüber aufzuregen :-).

Alles Gute! Und berichte mal, wie es weitergeht :-winky

ninakatharina
24.06.2009, 08:43
hey..
gabs es eigentlich im Vorfeld einen dir bekannten Auslöser für die Pansinusitis? (Heuschnupfen, Polypen, rez. Erkältungen..?) Wie schlagen die Medis an?
Ich stell mir das furchtbar vor wenn die Ostien zu sind, hat man da nicht ständig Druck auf den Ohren? Und wegen welcher Symptomatik bist du eigentlich zum Arzt?

Neugierige (baldige ;) ) Kollegin

RSB
24.06.2009, 08:54
Ich grübele schon lange über den Auslöser. Weil ich nie irgendeine Allergie hatte, oder sonstwelche Infektionen, Erkrankungen.
Ich glaube, dass ein ständiger Luftzug der Auslöser gewesen ist. Wenn das überhaupt möglich wäre, weil sonst weiß ich es auch nicht.
Ich hab nen Aushilfsjob angenommen, bei dem ich ständig im Windzug stand.
Vorher war nie was, nach ner Woche hatte ich gegen Mittag immer stärker werdende Schmerzen über dem linken Auge wahrgenommen, das hatte ich noch nie so stark gefühlt.
Wenn ich mit den Augen nach oben gucken wollte, hat es so geschmerzt. Bin dann zur allg. Ärztin, die mir Antibiotika verschrieben hat. Mit Sinupret hab ich das ganze gut in den Griff bekommen, aber das hat sich vor ca. 13 Monaten abgespielt, und ich hatte ständig einen leichten Druck in der Stirn. Mal eine Woche keinen Druck, dann mal n paar Tage wieder.
Meistens immer wenn ich irgendwie lange Fahrrad fahren gewesen bin, durch den Fahrtwind wurde das ganze irgendwie gereizt..
Dann bin ich Fallschirmspringen gewesen und das war wohl die Kröning. Hatte wieder starke Schmerzen, dachte das kanns nun nicht sein, ich lass mich nochmal untersuchen und bin wieder zum Arzt. Dann CT und nun das Spray + Prednison.
Ich weiß zwar nicht, ob mir die medis helfen. Merken tu ich nichts..
Druck auf den Ohren hab ich nie gehabt, immer nur der Druck in der Stirn.

Windtänzerin
06.03.2010, 10:06
Hallo zusammen und hallo RSB,

möchte mich zunächst entschuldigen, dass ich mich als "Nichtstudent" angemeldet habe.
Doch auf der Suche nach Beiträgen zur chronischen Pansinusitis bin ich hier gelandet.
RSB möchte ich etwas die Angst nehmen. Ob Deine Sinusitis (ist es denn Pansinusitis?) chronisch ist, steht ja noch nicht fest.
Nasonex, wie alle Nasensprays enthalten Inhaltsstoffe, die je nach Mensch nicht besonders gut vertragen werden und genau die Kopfschmerzen verursachen, wie Du sie beschreibst. Nasonex enthält Cortison, was zur Behandlung empfohlen wird, da man oftmals von Viren als Auslöser ausgeht. Frage Deinen Arzt nach einem anderen cortisonhaltigen Nasenspray, vielleicht verträgst Du das besser.
Dein zweiter "Anfall" hat etwas mit Fliegen zu tun, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Das nennt man Barosinusitis.
Lasse Dir vom Arzt genau erklären, was Du hast, in welchem Stadium Du Dich befindest.

Bin seit nunmehr 8 Jahren chronisch krank. Ich werde im Abstand von 2 Jahren operiert (bisher - kürzere Abstände nicht mehr ausgeschlossen).
Bei der ersten OP wurde eine Nasenmuschel entfernt, ein Knochenfenster erweitert, Nasenscheidewand begradigt und eben alle zugewachsenen Höhlen ausgeschabt. Die Abstände zwischen den Entzündungsschüben wurden immer kürzer und seit der letzten OP im Juli 2009 bin ich sie nicht mehr los geworden. Zur Zeit hat mein Körper schlapp gemacht, weil er nicht mehr gegen die Dauerschmerzen und die Dauerentzündung im Kopf ankommt.
Einen Auslöser für die Erkrankung gab es keine. Keine Allergie, keine Polypen,keine unausgeheilte Erkältung. Irgendwann fingen zur Entzündung eben auch die Wucherungen an, die nach und nach alle Höhlen ausfüllten und mein Kopf- und Augendruck richtig schwer machten.

Möchte hier erst mal enden, mein Kopf platzt. Falls Fragen sind zu OP, Nachsorge oder anderes, ruhig melden.

Viele Grüße

Windtänzerin:-winky