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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 3. Tag A109 / B91



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23.08.2001, 17:16
Hmm...

eigentlich operiert man meines Wissens Pankreaspseudozysten schon... insbesondere wenn sie persistieren, da per se Rupturgefahr besteht.

Anders ist es bei der Pfortaderthrombose... wo Shuntoperationen (und andere "Experimente", wie Lyse oder Thrombektomie gehören da eigentlich nicht zum Programm) erst dann indiziert sind, wenn Blutungen - beispielsweise aus Oesophagusvarizen - stattgefunden haben. Prophylaktische Shunts werden wegen nicht unerheblicher OP-Komplikationen abgelehnt.

Insofern denke ich, daß hier eigentlich (A) die richtige Lösung sein müßte. Denn ein chir. Eingriff bei Pfortaderthrombose ist PRIMÄR nicht indiziert.

Aber ich bin nicht der liebe Gott... andere Statements? :-)

23.08.2001, 17:36
Bin auch Deiner Meinung. Ich meine bei irgendeiner Altfrage wurde angegeben, daß eine Pseudozyste eine Indikation zur Op ist. Mal sehen.

airmaria
23.08.2001, 18:09
Hallo Leute! Wer führt denn eine Chirurgische Therapie bei Karzinom V E R D A C H T durch, ohne die Diagnose irgenwie vorher abzusichern?!
Grüße "Mary" airmaria

23.08.2001, 18:34
noch eine ganz neue Variante:
führt man bei medikamentös nicht beeinflussbarem Schmerz nicht eine Blockade des Plexus coeliacus durch (Injektion, Infiltration des Plexus von außen!!)

MEDI-LEARN
23.08.2001, 18:37
Hioer handelt es sich um eine Pankreaspseudozyste, die bildetsich nach einem halben Jahr zurück. deshalb erst mal zuwarten

Gruß

MEDI-LEARN

airmaria
23.08.2001, 18:44
Liebe Medi-learner!
Das würde ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. Erstens wird in Altfragen beim IMPP diese Zyste auf mit einem Abfluß ins Peritoneum therapiert und auf der anderen Seite, was will ich denn Chirurgisch machen, wenn ich den bauch offen habe, und der Karzinomverdacht sich nicht bestätigt?! Den Bauch wieder zu - toll, dann habe ich operiert - aber auch therapiert?!
Liebe Grüße Eure Mary airmaria

Andi
23.08.2001, 18:54
Nach meinem Chirurgie-Lehrbuch (Schumpelick), ist die spontane Rückbildung einer Pankreaspseudozyste selten; die Therapie der Wahl, so wird dort behauptet, ist chirurgisch.

23.08.2001, 19:03
Jawollja, so kenne ich das auch...

und das adäquate Vorgehen bei der Pfortaderthrombose hat mir auch noch keiner erklärt. Man thrombektomiert da nicht, und Shunt-OPs sind ohne Komplikation nicht indiziert.

Also, liebe Medilearner - was habt ihr vor mit der Thrombose?

airmaria
23.08.2001, 19:13
Will hier denn keiner auf den Karzinomverdacht einsteigen?!
Man muß versuchen den Feind zu verstehen, um ihn besiegen zu können!!!
Ich denke schon, daß hier bei allen Dingen, in welcher Form auch immer, eine Therapie möglich ist!
Nur den verdacht, den ich habe, den kann mir chirurgisch keiner wegnehmen - tut mir den Gefallen und denkt mal kurz darüber nach.
danke, Eure Mary

Peter
23.08.2001, 19:35
Wahrscheinlich kommt die Behandlung darauf an, ob du Internist oder Chirurg bist. Wie bei so vielem. Nur was sind wir?

23.08.2001, 19:35
irgendwo steht, wie lange die Pseudozyste schon da ist, aber wenn die Pankreatitis chronisch ist, ist es bestimmt schon ein etwas längeres Geschehen.
Bei chronischen Schmerzen wird auch öfter der Dünndarm breitflächig auf den Gang genäht (oder so ähnlich).
Im Müller (lila Ausgabe steht auf S. 234: chronische Pankreatitis, operative Therapie, Ind.: Pseudozysten, MaLignitätsverdacht, Kompression von Duodenum, therapieresistente Schmerzen, Pfortader- oder Milzvenenthrombose :-)))))))))
Steht es bei irgend jemandem vielleicht in der roten Ausgabe oder in einem dicken Buch anders?

airmaria
26.08.2001, 22:43
Diese Frage ist auch noch lange nicht gegessen!
Mary

27.08.2001, 09:00
Im Koslovski,Bushe,Schwemmle wird für alle genannten Komplikationen eine chirugische Intervention angeraten.
Tja was soll denn dann richtig sein??????
Hab mich für die Schmerzen entschieden,da man ja eine interventionelle Therapie mit Coeliacumblockade machen kann.
Mal sehen welcher Meinung das tolle IMPP ist

airmaria
27.08.2001, 10:05
Mary's Medizin für Einsteiger:
Grobe Einteilung der Reihenfolge der Arbeitschritte:
1. Patient Begrüßen
2. Anamnese
3. (Karzinom-)verdacht (immer vom schlimmsten Ausgehen, sehet Zökum-CA)
4. Untersuchung
5. vorläufige Diagnose
6. (apparative...) Diagnosesicherung, Ausschluß anderer (lebensbedrohlicher) Krankheiten
7. (Chirurgische) Therapie

In diesem Fall meine ich, daß man diesen Karzinomverdacht erstmal irgendwie sichern muß, bevor ich ihn therapeutisch!!!! wegschneide.
Eure Mary

frodo
27.08.2001, 10:55
Hi Mary,

hab mich aus denselben Gründen auch für den Karzinomverdacht entschieden, bin mir aber mittlerweile gar nicht mehr so sicher, ob das auch die Antwort ist, die das IMPP hören will. Klar, bei den anderen 4 Antworten ist eine chirurgische Therapie generell möglich, wenngleich nicht immer unumstritten. Aber was machst du, wenn du anhand des CT einen Karzinomverdacht hast??
Es ist halt nicht immer einfach, die Denkwege des IMPP nachzuvollziehen...

airmaria
27.08.2001, 11:11
Wenn ich z.B. anhand des CT's einen "Karzinomverdacht" habe, muß ich diesen erstmal sichern. (Da fängt leider mein kleines Loch an, wo ich keine Lust habe, daß nachzulesen - ist aber auch nicht schlimm, braucht man nicht zur Lösung der Aufgabe)
Also, irgendwas von Biopsie, über Tumormarker und weiß nicht was, evtl. sogar Laparatomie, um die Operabilität überhaupt ersteinmal festzustellen (hängt Euch nicht an diesen Vorschlägen auf, habe gesagt, daß ich da nicht so fit bin...)?
Denn, was kann in diesem Fall rauskommen:
1. Verdacht unbegründet
2. Verdacht begründet
2a: chirurgische Therapie
2b: palliative Maßnahmen (inkl. Whipple und co...)
Grüße Mary

airmaria
27.08.2001, 11:30
Und nochwas: diese Pankreatitis ist chronisch!
(natürlich gibts hier auch Flöhe und Läuse, dann sind wir aber beim IMPP mit den beliebten "am wahrscheinlichsten" und am "wenigsten)...)
Diesen Verdacht, könnten wir inzwischen schonmal vorsichtig an der Leber versuchen zu therapieren.
Grüße Mary!

airmaria
29.08.2001, 10:49
Dieser sollte eigentlich für IMPP-Mössner (Alex) sein, aber vielleicht weiß der Gastroenterologe ja auch was über Hypoxämie?
Mary

29.08.2001, 12:20
Letzte Instanz wie immer der "Koslowski":

Pancreaspseudocyste -> Initial abwartende Haltung.

Erst bei Persistenz oder therapieresistenten Schmerzen OP.

airmaria
29.08.2001, 13:10
Hm, da scheint mich einer zu kennen! Aber was heißt denn chron. Pankreatitis? Persistenz...?
Ich Grüße Dich! Mary