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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Chirurgin und ihre Familie



zvesda
22.06.2009, 20:39
.. ist das möglich?

Momentan bin ich noch auf der Warteliste für einen Studienplatz, mache mir allerdings schon so meine Gedanken darüber, was ich denn später mal werden könnte. Mich persönlich interessiert Chirurgie sehr, allerdings wird mir von vielen Seiten von abgeraten (ehemaliger Chef (Internist), der Chirurg, bei dem ich gerade ein Praktikum mache usw..), da es als Frau nahezu unmöglich sei als Chirurgin eine Familie zu haben. Wie ist denn Eure Meinung zu diesem Thema? Bekam ich diese Meinungen nur, weil Chirurgie=Männerdomäne oder ist es doch zu schaffen?

Flemingulus
22.06.2009, 20:45
.. ist das möglich?

Ist empirisch belegt. Lass das ruhig Deine geringste Sorge sein und hau rein. :-)

hennessy
23.06.2009, 11:23
ich kenne eine wunderbare Chirurgin mit einer wunderbaren Familie. Ist zwar nicht sooo häufig, geht aber.

Angel Oak
23.06.2009, 11:53
Wenn du den richtigen Partner und die richtige Unterstützung hast und es finanziell möglich ist, dann bekomme deine Kinder während des Studiums. Und warte erst mal ab wegen Fachrichtung, ich habe mich im Studium nochmal komplett umorientiert.

Wie das Arbeiten mit zwei Kindern ist, frag mich in ein paar Wochen nochmal, PJ und Examen war okay.

sunrise10086
23.06.2009, 12:23
Ich empfinde den Ausspruch "Frauen und Familie und Chirurgie, das geht nicht..." als Ausdruck einer sehr deutschen Ansicht.
Während meines PJs im anglo-amerikanischen Ausland hat niemand mich gerfragt, ob mein Berufswunsch "Unfallchirurgin" denn vielleicht aufgrund der Tatsache, dass ich eine Frau bin, vielleicht doch nicht das richtige ist.
In Deutschland hingegen habe ich dies überall gehört, egal ob in der Uni, von anderen Ärzten (bezeichnenderweise häufig Frauen) und auch im Freundes- und Familienkreis.
Ich habe trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) in der Unfallchirurgie angefangen und bereue meine Entscheidung nicht. Was nützt es, wenn man (oder eher frau) aufgrund von gewissen gesellschaftlichen Erwartungen nicht das macht, was einem nahe am Herzen liegt? Wieso soll ich auf der Inneren versauern wenn ich das so langweilig finde, dass ich lieber in einen medizinfremden Bereich gehe als dort zu arbeiten? Das ist in meinen Augen krank, sich so etwas aufdoktrinieren zu lassen.

Gerade die Chirurgie wird sich aufgrund des geschlechtlichen Wandels seiner Leistungserbringer in den nächsten Jahren deutlich ändern müssen. Sonst gibt es bald niemanden mehr, der schneidet, sondern nur noch DIE, die schneiden, denn: Schon heute sind mehr als die Hälfte aller Studienanfänger in Deutschland Frauen, das wird auch irgendwann in den Kliniken und insbesondere in so einem unbeliebtem Fach wie der Chirurgie ankommen.

Deshalb: Ran an den Tisch!

zvesda
23.06.2009, 13:59
danke für die guten zusprüche!
aber bis dahin sinds ja noch ein paar jährchen.:-oopss

habe aber wahnsinnigen respekt vor den frauen (auch männern), die es während des studiums gewuppt bekommen, ein oder sogar mehrere kinder zu bekommen und alles erfolgreich zu bestehen :-top

muschelschubser
23.06.2009, 16:46
Seh' ich genauso wie sunrise10086!

Mach' Dein Ding und lass die anderen reden!
Keiner hat meinen (männlichen) Kollegen gefragt, ob er sich das zutraut mit der Unfallchirurgie. Der ist 1,65m und wiegt nicht viel mehr als ich...grummel.
Als zierliche Frau, nicht doof und auch nicht häßlich, kriegste die tollsten Sprüche. :-kotz

zvesda
23.06.2009, 17:05
Klar kann man vielen OPs nicht von vornerein sagen: heut komm ich wohl so gegen 18uhr nachhause..
Aber inwiefern ist denn die Chirurgie von den Arbeitszeiten her anders als zB Innere ?

John Silver
23.06.2009, 21:00
Gar nicht. Es geht normalerweise nicht um die Fachrichtung, sondern um Stellenbesetzung und Organisation.