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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 90 Tage Krankenpflegedienst - wer, wann, wo?



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Robin06
24.08.2009, 18:15
@IceEngine21


Du machst einen Fehler... Du schließt von dir auf die Allgemeinheit, aber so ist es nicht. Ich kenne viele die in ihrem KPP noch viele andere Sachen machen durften. Weiter kannst du die Zeit auch nutzen in dem du dich mit dem Patienten beschäftigst. Erkrankung, Ursachen, Therapieoptionen etc.

Rede mit den Patienten, stell Anamnesen auf, versuch unabhängig von der Krankenakte aufgrund von Laborwerten und anderer diagnostischer Ergebnisse die Vorliegen selbtst eine Diagnose zu stellen usw. Es gibt doch so viele schöne Dinge die man auf einer Station machen kann, man muss sich nur bemühen, dann kommt der Rest von selber...

Als bei mir die Ärzte gesehen haben, dass ich mir für die Mechanismen von Erkrankungen und deren Therapiemöglichkeiten bzw. Forschung sehr interessiere, haben diese mich mit ins Labor genommen, Operationen detailliert erklärt während ich neben dem Operateur saß, zu Kongressen und Symposien mitgenommen uvm.

Jedem dem das KPP nicht gefällt kann ich nur raten, zeigt Eigeninitiative, zeigt das ihr Wissbegierig seid...

apple89
24.08.2009, 18:16
naja beklagen kann man sich ja trotzdem, obwohl es pflicht ist...
aber man sollte es halt nicht von vorne herein negativ sehen weil man schlechtes gehört hat.
am besten isses, sich vorher bei bekannten umzuhören wo die gute erfahrungen gemacht haben, oder im internet zu googeln...
eigentlich schade, dass es keine seite über pflegepraktikumsrankings gibt, so wie es das für farmulaturen gibt. wäre sicherlich sinnvoll!

lilapple
24.08.2009, 18:24
wo machst du denn dein KPP? studierst du schon, oder hattest du einfach glück in deinem KH dass die da der meinung sind man kanns nie früh genug lernen :)

Mache meines in Werneck, Nähe Würzburg. Denke das sind halt die Vorteile einer eher kleinen Klinik.
Studiere wie gesagt noch nicht, deshalb find ichs ja so außergewöhnlich, weil ich mich mit Famulanten unterhalten habe die in der Chirurgie nie übers Hakenhalten hinauskamen. Glück hatte ich auf jeden Fall ne Menge, nicht nur weil ich so viel sehe und machen darf, sondern auch weil das ganze Team (v.a. Pfleger und Schwestern) einfach nur so super drauf ist, ist total familiär dort. Ist nicht bei jedem Arzt so, aber bei einigen wird Interesse einfach in der Form belohnt, das man einiges mal selbst machen darf.

Auch wenn ichs echt gut erwischt habe (bekomme sogar ein kleines Taschengeld), verstehe ich die Kritik hier total. Habe auch mal n paar Wochen "klassisches KPP" gemacht und es lässt sich kaum leugnen, dass größtenteils einfach nur stumpfsinnige Tätigkeiten delegiert werden, die einem persönlich für die Zukunft aber auch rein gar nichts bringen, bzw auch innerhalb einer oder zwei Wochen in Fleisch und Blut übergehen würden.
Den Sinn darin, einfach mal "diese Seite" des Krankenhausalltags nahe gebracht zu bekommen, sehe ich durchaus, jedoch finde ich wie gesagt, dass da auch ne deutlich kürzere Zeit ausreichend wäre.
Unbestreitbar ist auch, dass damit tatsächlich Personallücken geschlossen werden, Geld ist überall knapp, was gibts da schon besseres als unbezahlte Hilfskräfte... (Wobei ichs persönlich im PJ noch unverständlicher finde).

THawk
24.08.2009, 19:02
@IceEngine
Mein Gott, schau dir mal die Studienkosten in anderen Ländern an. Da hast du nicht aufgrund von ein paar Praktika am Ende 20000 Euro mehr, sondern nach kürzerer Zeit 20.000 Euro weniger auf dem Konto.

Ich würde mich ja auch über Geld freuen, bzw. werde im letzten PJ-Tertial auch welches bekommen. Jeder ist also seines Glückes Schmied.
Andererseits ist es auch ein Vorteil, nicht bezahlt zu werden. Dann bist du nicht zu bestimmten Tätigkeiten verpflichtet und kannst die Lehre mit mehr Nachdruck einfordern und pünktlich gehen und so...

Wenn es so gar nciht geht, würde ich es nach einer Woche thematisieren und ggf. das Haus wechseln. Dann hat man zwar eine Woche verloren, aber hoffentlich bessere Bedingungen gewonnen.

tortet
24.08.2009, 19:30
(Zitat Robin06) Jedem dem das KPP nicht gefällt kann ich nur raten, zeigt Eigeninitiative, zeigt das ihr Wissbegierig seid... (Zitat)

Ich denke, dass die meisten das zu Beginn des Praktikums auch sind.... Ich habe z. B. immer gefragt, ob man mir mal eine Punktion oder Katheter-legen zeigen könnte z. B. und wurde auch immer mitgenommen.... Trotzdem gab es in dem grossen Haus, in dem ich zuerst war, einige Paragraphenreiter, die ganz genau wussten, dass Praktikanten nicht mal Telefonate entgegennehmen dürfen oder Blutdruck messen. Das wurde dann auf der Stationsbesprechung (auf der wir Praktikanten natürlich ausgeschlossen waren) besprochen und auch so umgesetzt.

(Zitat Robin06) Du machst einen Fehler... Du schließt von dir auf die Allgemeinheit, aber so ist es nicht. (Zitat)

Wenn man der Umfrage hier im Forum glauben schenken darf, haben 50% in ihrem KPP schlechte Erfahrungen gemacht und fühlten sich ausgenutzt.
Ich denke eher, dass Du es besonders gut getroffen hast, worüber Du Dich ja auch freuen kannst. Ich habe das "schlechte KPP" gleich zu Beginn gemacht und weiss daher mein derzeitiges besonders zu schätzen. Für selbstverständlich halte ich es aber nicht sondern sehe mich schon eher in einer Glückssituation.



eigentlich schade, dass es keine seite über pflegepraktikumsrankings gibt, so wie es das für farmulaturen gibt. wäre sicherlich sinnvoll!

:-dafür:-dafür:-dafürDas liesse sich ja ändern.... Halte ich übrigens für eine sehr gute Idee.

tortet
24.08.2009, 19:38
@IceEngine
Mein Gott, schau dir mal die Studienkosten in anderen Ländern an. Da hast du nicht aufgrund von ein paar Praktika am Ende 20000 Euro mehr, sondern nach kürzerer Zeit 20.000 Euro weniger auf dem Konto.


Das ist doch kein Argument. Sicher zahlt man für Eliteuniversitäten eine stolze Gebühr, aber in anderen Ländern gibt es genauso wie hier auch staatliche Unis.

In anderen Ländern gibt es soweit ich weiss kein KPP und nichtmal eine entsprechende Übersetzung dafür.
Ich wüsste auch nicht, ob es in anderen Ländern ein unbezahltes PJ gibt, jedenfalls nicht in der Form wie hier.

Und: in anderen Ländern (z. B. Grossbritannien, Spanien) verdient ein Arzt deutlich mehr als in Deutschland.

Auf dieser Basis bringt die Argumentation doch nichts....

Chrissy_89
24.08.2009, 19:57
Ich kann tortet in allem zustimmen...

iceengine hat berechtigte Kritik geäußert bzw. einfach mal seinem Ärger Luft gemacht.
ich denke auch, dass es eher die Ausnahme ist, dass man in nen OP darf oder dies und das darf.
was ja auch verständlich ist, weil es a) Regelungen gibt was ein Praktikant darf und was nicht und wenn er Mist baut, fällt das ja dann wohl auf diejenigen zu, die es ihm erlaubt haben
und b) haben Schwestern und Ärzte genug zu tun und da ist nicht jeder aufgelegt,dem Praktikanten der meist eh nur einen Monat oder so auf der Station ist alles zu zeigen und zu erklären und das kann ich gut verstehen und akzeptieren.
Es heißt ja auch Pflegepraktikum und da ist man in der Pflege tätig.
Das wir 3 Monate machen müssen ist nun mal so und lässt sich nicht ändern, aber irgendwann haben wir die geschafft.

ich darf jetzt auch nicht gerade super viel, aber das Arbeitklima auf der Station ist gut und man macht ja etwas sinnvolles, außerdem kann man in verschiedene Stationen mal reinschauen, was dort so für Fälle liegen etc.
ich find mein Praktikum okay...
wenn man natürlich bedenkt, dass man allein im Pflegepraktikum 500 Stunden gratis arbeitet...naja
aber da geht es uns nicht viel besser als Geisteswisseschaftler, die auch über Praktikas Qualifikationen sammeln müssen, um überhaupt ne Chance auf nen Arbeitsplatz zu habe.
Leider ist die unbezahlte Praktikantenlandschaft in Deutschland in fast allen Branchen sehr weit ausgeprägt und so spart man schnell Arbeitskräfte, die man bezahlen müsste.:-dagegen

Robin06
24.08.2009, 19:59
Leute 3 Monate KPP.... Früher musste man noch 20 Monate Zivi machen. Schaut euch den Stationsalltag an und befasst euch mti den Pat.. Ihr müsst ja kein gefallen am pfelgerischen Teil haben, aber mit Patientenkontakt sollte man schon klar kommen :-sleppy

leofgyth77
24.08.2009, 20:04
ich bin schon der meinung, dass das kpp was bringt. man sieht schonmal den stationsalltag und kann bzw muss sich mit patienten befassen. ich finds auch nich schlecht, wenn angehende ärzte sich auch mal mit der pflege befassen. man sollte auch die andere seite im krankenhaus sehen.
mir persönlich hats schon was gebracht..auch wenn ichs im rahmen von nem fsj gemacht habe und somit bestimmt auch fester im team integriert war. ich fands super

ehem-user-19-08-2021-1408
24.08.2009, 20:16
Leute 3 Monate KPP.... Früher musste man noch 20 Monate Zivi machen. Schaut euch den Stationsalltag an und befasst euch mti den Pat.. Ihr müsst ja kein gefallen am pfelgerischen Teil haben, aber mit Patientenkontakt sollte man schon klar kommen :-sleppy

oh mann, ich liebe diese argumente haha
jaja, früher war alles schlimmer...:-D Nur heißt das leider nicht, dass es heute gut ist
dann sag doch gleich, dass im mittelalter die leute im schnitt 40 wurden und jeder, der heute älter wird, sich über nichts mehr ärgern darf.

zurück zum Thema: Mit Patienten komme ich eigentlich gut klar. Leider gibt es bei uns manche (ich bin in der Onkologie), die nun mal etwas depressiv/dement und nicht mehr sehr lebensfroh sind. Kann man nichts machen, ich tue trotzdem mein bestes.
Warum - da ich ja jetzt schon eigentlich alles kann, was man mir in diesen 3 Monaten beibringen will - das Praktikum jetzt nicht beenden?

ps: Zivil/Wehrdienst ist auch Müll

lilapple
24.08.2009, 20:20
Joa, zurück zum Thema zu kommen wäre wünscheswert, schließlich gibt es mehr als genug Threads über den Sinn oder Unsinn des KPP...

THawk
24.08.2009, 20:21
@tortet
Ich will nur sagen, dass wir es in Deutschland mit kostenlosem, bzw. max. 500 Euro/Semester-kostendem Studium noch sehr gut getroffen haben. In längst nicht jedem Land kann jeder(!) Abiturient Medizin studieren. Und in längst nicht jedem Land für nur 500 Euro im Semester (bzw. 170 Euro in Dresden *G*) - auch nicht an staatlichen Unis.

Trotzdem sollen natürlich hier gute Bedingungen mit vernünftiger Lehre herrschen. Das können wir alle einfordern. Dass du im KPP nur wenig fachliches für den späteren Arztberuf lernst, ist klar. Hängt imho viel mit der Ausbildungsstruktur in der Krankenpflege zusammen. Schau mal, was Schüler im 1. Lehrjahr dürfen, das ist sehr, sehr beschränkt (und die haben nach ihren ersten Schulblöcken mehr fachliche Ahnung als der KPP frisch nach dem Abitur). Dass man vieles dazu lernen könnte, ist auch richtig, aber im Verhältnis zu den KP-Schülern schwer umzusetzen. Natürlich kann auch ein KP-Praktikant Infusomaten einstellen (auch wenn ich ihn nicht ohne Aufsicht an Chemotherapien lassen würde), sowas verstehe ich auch nicht.

Aber, wie gesagt - wenn ihr nichts lernt, dann handelt im Kleinen und wechselt die Abteilung oder die Klinik. Und informiert euch vorher.

@lilapple: Sorry, der Beitrag war schon länger in Arbeit bevor du geschrieben hast :-D

lilapple
24.08.2009, 20:23
Hmpf....

tortet
24.08.2009, 20:54
@tortet
Aber, wie gesagt - wenn ihr nichts lernt, dann handelt im Kleinen und wechselt die Abteilung oder die Klinik. Und informiert euch vorher.

:-meinung Sehe ich auch so, man sollte den Mut haben, rechtzeitig die Reissleine zu ziehen und mit der PDL zu sprechen... habe oben geschrieben, dass ich es schon ein wenig schade finde, nicht häufiger die Station gewechselt zu haben. Sonst hätte ich die ersten 2 Monate sicher effektiver nutzen können und sehr viel mehr davon gehabt. Hatte mich damals für ein Lehrkrankenhaus entschieden, habe aber die Erfahrung gemacht, dass es in kleineren Häusern unbürokratischer zugeht und man mehr lernt.:-meinung

Was die Studiengebühren angeht: als ich mein Erststudium durchgezogen habe, gab es diese noch nicht. Die Qualität der Lehre war "damals" schon ebenso gut, wage ich mal zu behaupten, zumindest hat sie sich nicht sehr verändert:-).
Aber wir diskutieren hier ja nicht die Qualtität der Lehre, sondern tauschen uns über unsere Erfahrungen im KPP aus. Und die sind nunmal sehr unterschiedlich und nicht bei jedem so, wie es idealerweise sein sollte.

apple89
24.08.2009, 21:55
@ tortet: wie lautet deine idee??

tortet
25.08.2009, 07:28
@apple: Du hat es selbst vorgeschlagen: vielleicht könnten wir das Forum nutzen um ein Ranking aufzustellen. Oder zumindest eine "Negativliste" zusammenzutragen. Wenn es Seiten für das PJ und die Assistenzzeit gibt, warum nicht auch fürs KP?

@lilapple: Vielen Dank für Deine Ausführungen. Dann lag ich ja mit dem Infektionsrisiko garnicht so falsch ;-), wenn man die Schwämme zusätzlich mit ABs tränkt (obwohl sich imho Resistenzen entwickeln können)....

apple89
25.08.2009, 11:12
möglicherweise wärs sogar ganz sinnvoll, ne extra internetseite ins leben zu rufen. is aber wohl ziemlich aufwändig und ich kenn mich gar ned mit sowas aus :)

Wunderpilz
25.08.2009, 15:01
@ tortet und lilapple: Danke für die Aufmunterung. :-party Und was soll ich nun sagen ? Der heutige Tag war total gut. Also alles im grünen Bereich und ich wäre froh wenn es so bleiben würde. :-top

B22
25.08.2009, 17:21
Laut der Verordnung des LPA:


Diese Aussage gilt wie viele im Zusammenhang mit dem Krankenpflegepraktikum nicht für alle Bundesländer - Hamburg erkennt zum Beispiel 30 Tage auf einer psychiatrischen Station an. In NRW wird ggf. eine Einzelfallprüfung vorgenommen. Voraussetzung für eine Anerkennung ist in jedem Fall eine genaue Tätigkeitsbeschreibung der Pflegedienstleitung.

NICHT anerkannt werden Dienste im Bereich:
• Notaufnahme, Anästhesie, Operationssaal, Ambulanz oder Dialysestation
• Vorsorgeeinrichtung
• Einrichtungen, bei denen kosmetische Behandlungen im Vordergrund stehen
• Rehabilitationseinrichtungen
• Altenpflegeheim
• Behindertenheim
• Mobiler Sozialer Hilfsdienst
• Arzt- oder Gemeinschaftspraxis
• ambulantes Dialysezentrum

Wenn man also schon über den Sinn und Zweck des KPP diskutiert, sollte man sich an die gesetzlichen Vorgaben halten. Und da sind OPs während des Praktikums eindeutig verboten. Es bleiben also nur pflegerische Tätigkeiten, die wiederum durch andere Gesetze stark eingeschränkt werden - so sollte es jedem bekannt sein, dass Zugänge zu legen als Praktikant nur unter Delegation eines Arztes gemacht werden darf. Ähnlich verhält es sich mit anderen Aspekten der Pflege.

Was übrig bleibt sind Aushilfsdienste. Unbezahlt, wohlgemerkt.

So zumindest laut Gesetz. Dass die Realität in manchen Kliniken anders aussieht, ist gut so und mag auch so sein, die dortigen Erfahrungen sind aber für eine Diskussion über den Sinn des KPP absolut irrelevant.


@Thawk:

Ich werde leider nicht ganz schlau aus deinen posts. Zum einen sagst dum, "Dass du im KPP nur wenig fachliches für den späteren Arztberuf lernst, ist klar", zum anderen rätsts du "wenn ihr nichts lernt, dann handelt im Kleinen und wechselt die Abteilung oder die Klinik". Wie darf man das jetzt verstehen?

Ich denke, ich kann bezüglich deiner Argumentation in allen Punkten Tortet zustimmen. Deutschland ächzt unter Ärztemangel aber bezahlt weder seine Studenten noch seine Fachkräfte - Deutschland ächzt unter Lehrermangel, entlässt allerdings seine Referendare über die Sommerferien und zwingt sie somit, sich zwei Monate lang fürs ALG anzumelden.

Da erkennt man die absolute Notwendigkeit einer entsprechenden Diskussion, und dass das "im kleinen Handeln" ein verantwortlungsloses Drückebergen ist. Sorry, aber so seh ich das zumindest.

@Robin06:


Leute 3 Monate KPP.... Früher musste man noch 20 Monate Zivi machen. Schaut euch den Stationsalltag an und befasst euch mti den Pat.. Ihr müsst ja kein gefallen am pfelgerischen Teil haben, aber mit Patientenkontakt sollte man schon klar kommen

Ich glaube nicht, dass die meisten das Problem im Patientenkontakt sehen, sondern in der Tatsache dass dieser kaum besteht. Wenn man als Putzkraft dient, hat das Praktikum schlicht und ergreifend seinen Sinn verfehlt. Und ja, früher musste man 20 Monate Zivi machen - ich würde auch liebend gerne 20 Monate als Aushilfe auf Station arbeiten, wenn ich dafür Geld bekäme.

THawk
25.08.2009, 18:58
@B22
Hm, eigentlich wollte ich mich langsam raushalten. Aber zur Verdeutlichung:
Bzgl. der ersten Aussage: Meiner Erfahrung nach lernst du dort in erster Linie so Sachen wie Grundpflege, richtest Essen, putzt etc. Das bringt dir für den Arztbesuch höchstens in zweiter Linie was (ist z.B. auch als Arzt gut zu wissen, wie man einen Patienten beim hochziehen anfasst oder wie man ihn an die Bettkante setzt oder wie man das Kopfteil hochmacht; lacht nicht, das ist absolut nicht selbstverständlich!).
Bzgl. der zweiten Aussage: Trotzdem kann man ja auch was sinnvolles daraus mitnehmen - und das sollte halt, neben den o.g. relativ irrelevanten, aber für die Pfleger arbeitserleichternden Tätigkeiten auch Inhalt des Praktikums sein. Also z.B. hygienische Aspekte. Da wissen die Schwestern oft viel besser drüber Bescheid als die Ärzte (wie lange darf ein HaBlaka liegen? wie wird er gelegt? diverse Verbandswechsel). Oder wie wird ein Bein zur Thromboseprophylaxe gewickelt (nicht immer sind die vorgefertigten Strümpfe anwendbar). Und wenn diese Sachen so gar nicht - auch auf Nachfrage hin nicht - vermittelt werden, wäre ich dafür die Station zu wechseln.

Und zum Drückeberger:
Sehe ich anders. Seine eigene Situation zu ändern, ist doch der ganz banale Anfang. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wenn mir was nicht passt, versuche ich das erst mit den Betroffenen zu klären, wenn das nicht funktioniert versuche ich es anderweitig zu ändern. Und was ist für dich effektiver? Hier große Diskussionen führen oder erstmal die Station zu wechseln? Dann kann man sich ja immernoch engagieren und versuchen, insgesamt zu einer Verbesserung zu kommen (was ich stets unterstützen würde). Ich finde es nur verwunderlich, wenn man sich hier groß beschwert, aber selber die Zeit absitzt. Versteht mich nicht falsch, sich über ätzende Praktika zu beschweren ist ja völlig okay, aber man sollte auch selber was dran ändern.

(Manchmal führt das Handeln "im kleinen" übrigens auch im großen zu Veränderungen; immerhin sind durch den Weggang ihrer Ärzte nicht wenige Abteilungen gezwungen, ihre Konditionen grundlegend zu überdenken)