PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verständnissfrage zum beruflichen Werdegang.



0liver
30.06.2009, 07:05
Hi.

Ich möchte zum WS09/10 wahrscheinlich Medizin studieren, wenn ich einen Studienplatz bekomme.

Was ich allerdings jetzt schon weiss, ist, dass ich unter keinen Umständen Arzt werden will, für mich ist Medizin in erster Linie eine interessante Wissenschaft, mit der ich später gerne mein Geld verdienen möchte, für den Alltag in einem Krankenhaus, dem täglichen Umgang mit Pflegern, Krankenschwestern und immer neuen Patienten bin ich aber charakterlich und menschlich einfach nicht gemacht.

Wie sieht das nun aus? Wenn ich nach dem Studium soundso in die Industrie gehen will, muss ich dann dieses (für mich sicherlich schreckliche) praktische Jahr in einem Krankenhaus machen? Und was heisst eigentlich dieses WBJ? Muss ich das dann auch absolvieren?

Strodti
30.06.2009, 08:15
Hi 0liver,

wenn du das Studium abschließen willst kommst du um einige praktische Studienabschnitte nicht herum. Auch nicht wenn du gar nicht klinisch tätig sein möchtest.
Das wären drei Monate Krankenpflegepraktikum, 4x vier Wochen Famulatur, diverse Blockpraktika und das praktische Jahr.

Die Weiterbildung zum Facharzt (darauf bezieht sich das WBJ) ist ja nach dem Studienabschluss und nicht zwingend. Ich kann dir nicht sagen, was die Industrie für Ärzte sucht, aber verpflichtend ist die Weiterbildung nicht. Es gibt ja auch Weiterbildung im nicht-klinischen Bereich, wie Facharzt für Physiologie, FA für Biochemie, FA für Anatomie, FA für Pharmakologie... zu den verschiedenen Weiterbildungen schau dir am besten mal die Homepage einer Landesärztekammer an. Da gibt es Kataloge.

Sprawl
30.06.2009, 08:58
Dann studiere doch Molekulare Medizin. Das ist Medizin ohne Patienten.

>.< !

0liver
30.06.2009, 09:12
Dann studiere doch Molekulare Medizin. Das ist Medizin ohne Patienten.

>.< !

Das kann man in meiner Stadt aber nicht studieren. Und wegziehen ist für mich keine Option.

Oder ist das eine Vertiefungsrichtung der Medizin?

Sprawl
30.06.2009, 09:28
Oder ist das eine Vertiefungsrichtung der Medizin?
Nein, das ist ein eigener B/M-Studiengang.
Gut, wenn ein Umzug außer Frage steht, wirst du um den zwischenmenschlichen Kontakt unter Kollegen wohl nicht herumkommen. ;) ...und auch sonst nicht ^^

0liver
30.06.2009, 09:34
Nein, das ist ein eigener B/M-Studiengang.
Gut, wenn ein Umzug außer Frage steht, wirst du um den zwischenmenschlichen Kontakt unter Kollegen wohl nicht herumkommen. ;) ...und auch sonst nicht ^^

Versteh' mich nicht falsch. Ich bin kein schlechter Mensch, der andere Menschen nicht mag oder anderen Menschen nicht helfen will.

Das Problem ist, dass es da draußen einfach zu viele Arschlöcher gibt und ich dem Druck in einem Krankenhaus / Praxis nicht standhalten könnte. Mobbendes und ignorantes Pflegepersonal, sowie undankbare Patienten, das könnte ich nicht... Aber es gibt ja zum Glück noch viele andere Möglichkeiten, als Mediziner sein Geld zu verdienen.

Mal noch ne Frage:

Hat man nach dem Studium dann eigentlich automatisch seinen Doktor?

jassyh
30.06.2009, 09:38
Mal noch ne Frage:

Hat man nach dem Studium dann eigentlich automatisch seinen Doktor?

In Deutschland nicht! Den muss man schön selbst machen....

Sprawl
30.06.2009, 09:40
Das Problem ist, dass es da draußen einfach zu viele Arschlöcher gibt und ich dem Druck in einem Krankenhaus / Praxis nicht standhalten könnte. Mobbendes und ignorantes Pflegepersonal, sowie undankbare Patienten, das könnte ich nicht...
Das gibt es in jedem Beruf(-sfeld). Nur weil du einen anderen Berufsweg einschlägst, wirst du dich dieser gefahr nicht entziehen können. Aber ich denke, dass solltest du selbst wissen. :)

Hat man nach dem Studium dann eigentlich automatisch seinen Doktor?
Nö. Üblicherweise wird der aber nach dem Physikum begonnen oder eben während der Weiterbildung. Aber wer braucht schon einen Doktor?

icespeedskatingfan
30.06.2009, 09:52
[QUOTE=0liver;789973]
Das Problem ist, dass es da draußen einfach zu viele Arschlöcher gibt und ich dem Druck in einem Krankenhaus / Praxis nicht standhalten könnte. Mobbendes und ignorantes Pflegepersonal, sowie undankbare Patienten, das könnte ich nicht...QUOTE]

Oliver, es hilft nichts, du wirst Dich mit Deiner sozialen Angst auseinandersetzen müssen - wegtauchen ist keine dauerhafte Lösung.
In jeder Branche wirst Du mit ähnlichen Problemen zu tun haben und wenn ich Kollegen aus der Industrie so höre, wird man dort auch nicht gerade mit Glacehandschuhen angepackt. Mobbende Kollegen, intrigante Vorgesetzte, schwierige Kunden - willst Du Dich dann jedesmal vertreten lassen?

Relaxometrie
30.06.2009, 09:58
Was ich allerdings jetzt schon weiss, ist, dass ich unter keinen Umständen Arzt werden will
Dann würde ich auch nicht Medizin studieren.
Nur mit einem abgeschlossenen Medizinstudium ist es meiner Meinung nach schwer, in alternative Berufsfelder zu gehen. Oft wird eine gewisse praktische Erfahrung im Krankenhaus gewünscht.
Mit anderen Ausbildungen hast Du da bestimmt bessere Karten.

Hast Du schonmal im Krankenhaus gejobbt oder ein Praktikum gemacht? Woher kommt Deine Vorstellung, Medizin einerseits interessant zu finden, andererseits das Arbeiten im Krankenhaus abzulehnen (Was ja sehr berechtig ist. Wenn man das aber schon vor dem Studium erkennt, würde ich nicht Medizin studieren).

hennessy
30.06.2009, 10:06
wie wars denn eigentlich während Deiner Schulzeit? Hattest Du da nur Freunde? Waren alle Lehrer nett zu Dir?
Was ich damit sagen möchte: Du wirst Deinem Problem nicht aus dem Weg gehen können. Und je eher Du Dich ihm stellst und Dir auch dabei helfen lässt, umso eher wirst Du es in den Griff bekommen. Nur Mut!