Drachentöter

[jurij]

So, Ihr Lieben. Habe gerade mal beim Stöbern ein altes Gedicht von mir aufgetrieben (von vor 5 Jahren, als cih also noch ein "junges Huhn" war) und bin mal gespannt, was Ihr dazu zu sagen habt. :-)

Drachentöter

Einst ging ich
in der Mondwüste
umher
der Schnee verwehte
mein Haar
und meine Gedanken
liefen im Kreis wie
Betrüger
hinter den Bäumen
plötzlich sah ich ihn
schattenhaft
mir folgen: den
Drachentöter
Grausam sein Blick
und nah sein Atemn
Folge wilder Schritte
die auf dem verfrorenen
Boden trommelten
wie mein Herz
und doch hielt ich inne
als er mich in die Arme schloß
zitternd
fühlte ich den eisigen
Nebel
zurückgehaltener Zärtlichkeit
meinen Nacken streifen
Ein Hauch nur
und ich stand allein
Verwirrt
zwischen spinngewebten Bäumen
Fort
war er mein?
Drachentöter

[lisa_liebreiz]

Hej Jurij,
du schreibst ja, daß Du gespannt auf Kommentare bist, also sag ich Dir mal, was ich gerade beim Lesen so dachte...
Ich mag deinen fließenden Stil (den hast Du ja auch trotz deiner "Hühnerreifung" ;-) beibehalten, würde ich sagen..?) Man liest deine Wort für Wort auseinander gezerrten Sätze und ist immer geneigt, schneller und schneller zu lesen, ans Ende des Satzes zu gelangen, so als würde man selbst beginnen zu rennen, irgendetwas zu verfolgen, oder vor etwas zu fliehen, von dem man gar nicht genau weiß, was..
Und diese Zerrung bewirkt gleichzeitig, daß deine starke Sprache eindringlich betont wird: man konzentriert sich auf jedes dieser gefühlsintensiven Worte, weil Du ihnen jeweils eine ganze Zeile zusprichst. Als würdest Du. immer. einen. Punkt. machen. Ich finde das schön!
Was mich interessieren würde ist: wieso Drachentöter? Das Bild eines Mannes mit grausamem Blick, der einen von hinten umarmt (Atem im Nacken..), voll zurückgehaltener Zärtlichkeit, bringe ich damit nicht so ganz überein........? Du mußt selbstverständlich nicht anworten, falls das zu persönlich ist, oder so!!!

[alctr]

unbesiegbar durch des drachen blutes, mit berge versetzenden mutes. hier bin ich