PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Messung von sozialen Unterschieden



Seiten : [1] 2

Alcyon
04.07.2009, 16:09
N'Abend,

welcher der folgenden Indikatoren wird NICHT zur Messung von sozialen Unterschieden herangezogen?

A Einkommen
B Morbidität
C Bildung
D Berufliche Stellung
E Wohnlage

A, C und D sind sicher richtig. Bei B und E bin ich mir unsicher. E finde ich schwierig zu messen, andererseits passt B Morbidität gefühlsmäßig nicht so wirklich zu den anderen Faktoren. Danke für die Hilfe!

teletubs
04.07.2009, 16:12
B :-meinung

angelusmuc
04.07.2009, 16:19
ich bin für E

die soziale Stellung hat durchaus Einfluss auf die Morbidität :-meinung

Alcyon
04.07.2009, 16:38
Tja, jetzt versteht ihr ja vielleicht mein Problem.
Egal...der nächste, der hier antwortet, hat Recht! :P

alfu
04.07.2009, 17:44
Irgendwie ne doofe Frage... Das Einkommen, die soziale Stellung usw. spiegelt sich doch meist auch in der Wohnlage wider.

Die Morbidität für beispielsweise einen Herzinfarkt ist doch bei Arbeitern als auch Managern gleich hoch.

Deshalb wäre ich für B !

edit:

ich entscheide mich doch für E, da die "Messung" der Wohnlage wohl sehr subjektiv ist und alles andere sind objektive Größen.

Gast26092018
04.07.2009, 18:06
Die Frage ist bescheuert und eigentlich nicht zulässig, aber ich bin für B...
Vor 100 Jahren hätte man B nicht angekreuzt weil die sozial schwachen Menschen keinen Zugang zu gereinigtem Wasser hatten und die hygienischen Unterschiede der Armen und Reichen gewaltig waren, aber wenn sich diese Frage auf die heutige Zeit und auf einen Industriestaat bezieht dann müsste B die Lösung sein. :-nix

Bille11
04.07.2009, 18:09
eben nicht.

vor 100 jahren waren die wohnsituationen/lagen durchaus ein kriterium, welches sie heute nicht mehr sind. die morbidität = sterblichkeit dahingegen ist eines der kriterien die sowohl vor 100 jahren als auch heute noch relevant sind, um die datenlage bezüglich des sozialen unterschieds zu checken.

dementsprechend E

Gast26092018
04.07.2009, 18:25
Die Mittelschicht wohnte früher nicht weit weg von der Unterschicht.
Morbidität ist die Erkrankungshäufigkeit nicht die Sterblichkeit (Mortalität). Die Morbidität war vor 100 Jahren ein Kriterium des sozialen Standes da nur Wohlhabende zum Arzt gehen konnten, heute (in Deutschland) nicht mehr, weil sogar Arme Menschen versichert und Zugang zu Heilmittel haben. Ach ich hab keine Ahnung:-blush Die Frage ist unzulässig Punkt.:-D

Bille11
04.07.2009, 18:32
aber du stimmst mir zu, dass auch heute noch arme menschen häufiger krank werden, weil sie bluthochdruck, diabetes und schlechte versorgung haben, sich fehlernähren, wohingegen sie immerhin vernünftiger wohnen als vor 100 jahren. ich bin immer noch für E als gesuchte antwort.

alfu
04.07.2009, 18:39
Die "Unterschicht" hat zwar theoretisch den Zugang zur medizinischen Versorgung aber die Frage ist, ob sie diesen regelmäßig wahrnimmt, außerdem stellt sich dann auch die Frage der Compliance! Mal abgesehen davon, dass sie sich beispielweise keine Privatversicherung leisten können, ist ja meist die Ernährung in unteren Schichten nicht sehr ausgewogen und gesund und kann sich in Erkrankungen manifestieren.

Die WohnLAGE ist absolut subjektiv . Es gibt Menschen, die leben lieber in ihrer Altbauwohnung in der Großstadt, andere im Vorort in ihrem Reihenhäuschen und wieder andere abgeschieden auf dem Einsiedlerhof und jeder wird dir sagen, dass er am Besten wohnt, die beste Wohnlage hat... :-meinung

:-meinung DOOFE FRAGE :-meinung :-oopss

papiertiger
04.07.2009, 18:39
soziale Unterschiede haben zwar Einfluss auf die Morbidität, aber dass die Morbidität selbst zur Quantifizierung sozialer Ungleichheit herangezogen wird, wäre mir neu. Einkommen, Bildung, Beruf sowie Wohnsituation werden es aber.

Ganz klar B.


Edit: Jetzt hab ich doch nachgesehen.
Siegrist sagt: "Messung sozialer Schichtzugehörigkeit nach objektiven Statusmerkmalen: Einkommen, Bildung, Beruf, Stellung im Produktionsprozess, Wohnsituation u.a." (Siegrist: "Med. Soz.", 6. Auflage 2005, S. 176)
Schätze, genau das wollten die da hören ;)

Gast26092018
04.07.2009, 18:48
Auch Arbeitslose können Sport treiben und ein bisschen Reis und Gemüse kaufen:-) Das Problem ist nur das sie das nicht wollen. Wenn du einem armen Assozialen Menschen ein gesundes 5 Gänge-Menü servierst wird er immer sagen: Aber der Big Mac schmeckt besser:-)) Es kommt auf die Einstellung an.
Aber Arm ist nicht gleich krank (zur heutigen Zeit in Deutschland!)

Ich bin noch für B. :-nix

Alcyon
04.07.2009, 19:03
soziale Unterschiede haben zwar Einfluss auf die Morbidität, aber dass die Morbidität selbst zur Quantifizierung sozialer Ungleichheit herangezogen wird, wäre mir neu. Einkommen, Bildung, Beruf sowie Wohnsituation werden es aber.

Ganz klar B.


Edit: Jetzt hab ich doch nachgesehen.
Siegrist sagt: "Messung sozialer Schichtzugehörigkeit nach objektiven Statusmerkmalen: Einkommen, Bildung, Beruf, Stellung im Produktionsprozess, Wohnsituation u.a." (Siegrist: "Med. Soz.", 6. Auflage 2005, S. 176)
Schätze, genau das wollten die da hören ;)

Sehr cool, vielen Dank!!! :-dance
Und allen anderen danke ich für die lebhafte Diskussion, so ungefähr ging's in meinem Kopf beim Lesen der Frage auch vor sich.

Hoppla-Daisy
04.07.2009, 23:25
Auch Arbeitslose können Sport treiben und ein bisschen Reis und Gemüse kaufen:-) Das Problem ist nur das sie das nicht wollen. Wenn du einem armen Assozialen Menschen ein gesundes 5 Gänge-Menü servierst wird er immer sagen: Aber der Big Mac schmeckt besser:-)) Es kommt auf die Einstellung an.
Aber Arm ist nicht gleich krank (zur heutigen Zeit in Deutschland!)

Ich bin noch für B. :-nix
Arm = Asozial? Soso.... seltsame Sichtweise :-meinung

Linda.1001
05.07.2009, 04:08
Auch Arbeitslose können Sport treiben und ein bisschen Reis und Gemüse kaufen:-) Das Problem ist nur das sie das nicht wollen. Wenn du einem armen Assozialen Menschen ein gesundes 5 Gänge-Menü servierst wird er immer sagen: Aber der Big Mac schmeckt besser:-)) Es kommt auf die Einstellung an.
Aber Arm ist nicht gleich krank (zur heutigen Zeit in Deutschland!)

Ich bin noch für B. :-nix



Diese vor Pauschalisierungen, die sich leichter widerlegen lassen als irgendwelche Big Mäc Theorien, strotzende Aussage hast du hoffentlich nicht ernst gemeint oder?

Mach den guten Eindruck, den ich von dir habe bitte nicht kaputt.

:-nix

Strodti
05.07.2009, 07:57
Maximus007 hat das sicher sehr polemisch ausgedrückt. Aber es besteht natürlich ein Zusammenhang zwischen Einkommen, sozialer Herkunft und der Ernährung. Manchmal aus purer Not heraus... Es gibt durchaus Familien, die mehrmals in der Woche Nudeln mit Ketchup oder andere günstige Mahlzeiten essen müssen. Selbst wenn Geld für Obst und Gemüse da ist, wenn Menschen das nicht aus dem Elternhaus kennen, greifen sie später seltener zu frischen Lebensmitteln.
Es geht bei diesen Studien auch nicht um eindeutige Zuordnung (Arm=Krank), sondern eher um die Erkrankungswahrscheinlichkeit. Dazu gehört natürlich auch der Beruf! Ein Handwerker oder gar Tagelöhner wird sich seltener Krank melden, als ein Angestellter mit Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Dazu gehört auch das Inanspruchnahmeberhalten von Vorsorgen, Impfungen und so.

tortet
05.07.2009, 09:54
[quote=Maximus007;791307]Auch Arbeitslose können Sport treiben und ein bisschen Reis und Gemüse kaufen:-) Das Problem ist nur das sie das nicht wollen. Wenn du einem armen Assozialen Menschen ein gesundes 5 Gänge-Menü servierst wird er immer sagen: Aber der Big Mac schmeckt besser:-)) "

Autsch.... da kann man nur hoffen, dass Du selbst niemals in eine soziale Notlage gerätst.... Denn dann bist Du ja selbst schuld daran und isst ab sofort nur noch Big Mäc. :-oopss Übrigens denke ich, dass sich ein Hartz-IV-Empfänger wohl kaum täglich einen Big Mac leisten kann.

Gast26092018
05.07.2009, 11:43
Arm = Asozial?
Das habe ich nicht gemeint, sonst würde ich mich selbst als assozial bezeichnen, ich habe während meiner Schulzeit auch von Staatshilfe gelebt, da mein Vater sein gesamtes Vermögen im Aktienmarkt verloren hat:-? und ich lebe derzeit von einem Kredit. Ich meinte nur das die Menschen in Deutschland so viel Geld vom Staat bekommen, so dass es eigentlich keine armen Menschen hierzulande geben dürfte. Problem ist nur das diese Menschen mit Geld nicht umgehen können, weil es ihnen nie beigebracht wurde. Die heutige Jugend wird auch falsch erzogen und zu sehr verwöhnt, das ist halt der Nachteil von Globalisierung und Reichtum, dadurch wird die Welt oberflächlicher. Familiäre Bindung und innere Werte gehen verloren. Aber das ist ein zu weites Feld Effi:-))

Ich mein sogar Obdachlose haben hierzulande Zugang zu gesundem Essen, es gibt doch in jeder Stadt diese Organisation "Die Tafel" wo die ganzen Penner kostenlos gesundes Essen bekommen.

Den Spruch mit dem Big Mac habe ich von Alexander von Eich ;-) i was just joking.

Linda.1001
05.07.2009, 12:35
Ich meinte nur das die Menschen in Deutschland so viel Geld vom Staat bekommen, so dass es eigentlich keine armen Menschen hierzulande geben dürfte. Problem ist nur das diese Menschen mit Geld nicht umgehen können, weil es ihnen nie beigebracht wurde. Die heutige Jugend wird auch falsch erzogen und zu sehr verwöhnt, das ist halt der Nachteil von Globalisierung und Reichtum, dadurch wird die Welt oberflächlicher. Familiäre Bindung und innere Werte gehen verloren.



:-meinung ganz deiner meinung, guter Eindruck wieder vollkommen hergestellt. :-)):-angel

hennessy
05.07.2009, 12:50
um jetzt mal aus zahnmedizinischer Sicht zu sprechen:
80 % der Karies rekrutiert sich aus ein und derselben sozialen Schicht :-nix