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schubidub
07.07.2009, 16:07
Angenommen (und nein, weder geht es um mich, noch machen Spekulationen über betroffene Personen Sinn) eine Person mit einem kaputten Selbstbewusstsein sucht eine Therapiemöglichkeit (nennen wir als Symptome mal ständige Angst zu versagen; Probleme sich fachlich einzubringen, da man Angst hat das Falsche zu sagen; Angst bei jemandem anzurufen; Probleme, wiss. Paper zu verstehen, weil man sich ständig fragt, ob man das richtig verstanden hat - und das so lange, bis man nichts mehr weiß; ständiger (negativer) Vergleich mit Anderen; etc).

Wäre der korrekte Ansprechpartner (in erster Instanz) der Hausarzt, ein Psychotherapeut, ein Psychiater, ein psychotherapeutisch tätiger Psychiater, oder jemand ganz Anderes?
Weiß jemand, ob das die Kasse zahlt?

Danke - Schubidub

Coxy-Baby
07.07.2009, 16:30
du hast den Psychologen vergessen...oder trauste denen nicht?
Du kannst dich in erster Instanz an deinen Hausarzt wenden, der kann/könnte dich dann
"weitervermitteln", abrechnungsmäßig weiß ich nicht, ich glaub nen paar Stunden werden erstmal gezahlt und dann wird geschaut obs weitergeht

schubidub
07.07.2009, 16:31
Ich traue Psychologen durchaus ;-) Ich hatte nur im Kopf, dass Psychologen Psychotherapie betreiben - oder war das dann wieder ein Dritter?
Oh Seufz, alles so kompliziert :-(

lala
07.07.2009, 17:02
Aaalso:
Es gibt psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten. Die letzteren sind (im Normalfall) "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie". Du kannst als normalsterblicher Kassenpatient zwar bei einem niedergelassenen Therapeuten mal anrufen - wirst aber (egal ob nun psych PT oder ärztl PT) mit laaaangen Wartezeiten rechnen müssen. Ebenso bei "reinen" Psychiatern (früher brauchte man als Psychiater die Therapieausbildung nicht) oder bei "Nervenärzten". Auch brauchst Du i.d.R. eine Überweisung => daher erster Schritt besser zum Hausarzt.
Zu dem was Coxy schreibt: es wird i.d.R. ein Erstgespräch stattfinden, ggf. ein paar Stunden, je nach Therapeut kann es dann losgehen oder der muss erst noch einen Antrag schreiben...
Alternativ kämen noch Ambulanzen eines psychiatrischen Krankenhauses oder Beratungsstellen als Anlaufmöglichkeit in Frage - was Du schreibst klingt nach sozialer Phobie, kann aber auch eine Persönlichkeitsstörung oder in Richtung Psychose gehen - also möglichst den Weg: Hausarzt - Psychiater/Ambulanz - Psychotherapeut nehmen....
LG,
lala

DrSkywalker
07.07.2009, 17:48
Was spricht dagegen so etwas erstmal mit jemandem der einem nahe steht zu besprechen? Familie? Ist da wirklich keiner der dir da helfen kann?

schubidub
07.07.2009, 17:56
daher erster Schritt besser zum Hausarzt.Danke :-)


was Du schreibst klingt nach sozialer Phobie, kann aber auch eine Persönlichkeitsstörung oder in Richtung Psychose gehen - also möglichst den Weg: Hausarzt - Psychiater/Ambulanz - Psychotherapeut nehmen....Danke wieder :-) (auch an Coxy-Baby).

Soziale Phobie ist doch primär über den Umgang mit anderen Menschen defniert, oder nicht? Weil die betreffende Person zwar Angst im Umgang mit anderen Menschen hat - aber eben auch unabhängig davon Versagensängste (äußert sich bsp. in Panik best. Aufgaben nicht erfüllen zu können - und der daraus folgenden Unmöglichkeit, dies zu erledigen; in Erbrechen, Kopfschmerzen, etc)

@bobbydigital: Ich bin wirklich nicht der Betroffene ;-) Auch wenn vermutlich alle Betroffene, dass von sich sagen. Familie? Gibt es durchaus - aber wir können wirklich nicht helfen.
Egal, was beispielsweise ich sage oder mache - und ich gebe mir alle erdenkliche Mühe, bin aber kein Profi und mache vermutlich viel falsch - es ändert sich nichts am Verhalten bzw. den Problemen.
Ich bin mittlerweile ratlos ...

Coxy-Baby
07.07.2009, 17:56
..naja klingt schon nach sozialer Phobie und wer weiß was noch, und ich weiß nicht ob
da son bissel Social Support und auf die Schulter Geklopfe reicht.


Mein Tipp: Ab zum Fachmann/-frau und aus die Maus.

icespeedskatingfan
07.07.2009, 18:14
Was spricht dagegen so etwas erstmal mit jemandem der einem nahe steht zu besprechen? Familie? Ist da wirklich keiner der dir da helfen kann?

Warum keiner aus der Familie ? Weil ein Familienmitglied immer die eigene Beziehung zu der betreffenden Person hineinbringen wird und nicht mit professioneller Distanz agieren kann.

Wie obern schon erläutert:
1. Hausarzt und von dort aus
2. zum Psycotherapeuten (kann sowohl ein ärztlicher als auch ein psychologischer Psychotherapeut sein)
3. ggf. kann eine Psychiatrische Abklärung zum Ausschluß eines primären Psychiatrischen Problems erforderlich sein, aber das koordiniert ebenfalls der Hausarzt, welcher auch den PVT-Schein (P2) ausfüllt (nach ein paar Probesitzungen)

Tse Tse
07.07.2009, 18:45
Denke auch, dass ein Außenstehender (Hausarzt etc.) auch einen objektiveren Zugang hat und die nötige Fachkenntnis besitzt. Denn dieses angesprochene "kaputte Selbstbewusstsein" (Eigenwahrnehmung des Betroffenen? Fremdwahrnehmung?) kann ja auch einfach nur für den Angehörigen/Betroffenen so scheinen, eine Interpretation des Verhaltens, das so möglicherweise gar nicht zutrifft. Sozialer Rückzug, somatoforme Beschwerden, Selbstzweifel, verminderte Leistungsfähigkeit...warum sollte das nicht für ein "sich überfordert fühlen/sein" oder auch ein Burn-out sprechen (nur als Beispiel).
Ein antreibendes Schulterklopfen a la "du schaffst das schon. Kannst es doch. Weiter! Weiter, verdammt" ist da sicherlich nicht hilfreich.

Keenacat
07.07.2009, 21:32
Was spricht dagegen so etwas erstmal mit jemandem der einem nahe steht zu besprechen? Familie? Ist da wirklich keiner der dir da helfen kann?

wenn jemand vermutet, sich das bein gebrochen zu haben, geht er auch nicht zuerst mal zu mama und lässt pusten, oder?
woher kommt eigentlich die idee, dass psychische störungen mit ein bischen kopf tätscheln und ein paar warmen worten verschwinden? ist da etwa jemand der meinung, das man eigentlich garnicht so richtig krank ist, wenn im kopf was nicht rund läuft? und sich im zweifelsfall am besten einfach mal nicht so anstellen sollte?
:-dagegen

lala
07.07.2009, 21:43
Selbst wenn man Fachmann bzw -frau ist...besser zu jmd außerhalb der Familie, der nicht involviert ist, gehen...der Prophet gilt nichts im eigenen Land-
kann da aus Erfahrung sprechen ;-)

schubidub
07.07.2009, 22:52
@TseTse: Das verminderte Selbstbewusstsein ist sowohl Eigen- als auch Fremdwahrnehmung, wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass die eine Wahrnehmung die andere beeinflusst hat (in welche Richtung(en) auch immer).

DANKE :-)

DrSkywalker
08.07.2009, 13:39
wenn jemand vermutet, sich das bein gebrochen zu haben, geht er auch nicht zuerst mal zu mama und lässt pusten, oder?
woher kommt eigentlich die idee, dass psychische störungen mit ein bischen kopf tätscheln und ein paar warmen worten verschwinden? ist da etwa jemand der meinung, das man eigentlich garnicht so richtig krank ist, wenn im kopf was nicht rund läuft? und sich im zweifelsfall am besten einfach mal nicht so anstellen sollte?
:-dagegen



Danke für den überaus schlechten Vergleich! Ich hoffe ich muss dir nicht noch erläutern warum er so schlecht ausgewählt ist!?

Das man anhand der Schilderung im ersten Post sofort an einen Psychiater überweist kann nur daran liegen, dass dies hier ein Medizinerforum ist. Der Übergang von Befindlichkeitsstörung zu psychiatrischer Erkrankung ist fließend und DU kannst sicher anhand eines Forenposts nicht entscheiden was die richtige Vorgehensweise ist, ich übrigens auch nicht, deshalb habe ich nachgefragt!

Deine überaus peinliche Reaktion führe ich jetzt einfach mal darauf zurück, dass du selbst in psychiatrischer Betreuung bist und dich deshalb von meinem gut gemeinten Vorschlag,erst mal Untersützung und Rat im Umfeld zu suchen, angeriffen fühlst!

Coxy-Baby
08.07.2009, 14:00
Ach ich fand den Vergleich gar nicht schlecht.
Niemand wollte hier irgendjemanden direkt zum Psychiater schicken sondern erstmal
zum Hausarzt (ist eh nie verkehrt)
Und wieso sollte sich jemand angegriffen fühlen weil er selbst in Behandlung ist (ist ja
eh fraglich)? Ist nichts dabei und kann jedem passieren.

btw: PSYCHISCHE Erkrankungen

schubidub
08.07.2009, 14:03
Ich entschuldige mich im Voraus für das er/sie, etc - aber ich möchte keine Rückschlüsse auf die betroffene Person zulassen.

Tut der Streit Not? Ich hatte im ersten Beitrag explizit gefragt, welcher Spezialist für eine Behandlung angebracht wäre - von daher fand ich den direkten Verweis an einen solchen durchaus passend. Ich hatte im Eingangsbeitrag auch absichtlich wenige Informationen gegeben, aber gut:

Das Problem besteht nicht erst seit Gestern - es ist über Jahre immer schlechter geworden. Anfangs war es beispielsweise Prüfungsangst (inkl. körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit, Blackouts in der Prüfung, usw). Es geht mittlerweile so weit, dass der/die Betroffene Panikanfälle kriegt, wenn sie nur daran denkt, in die Uni zu gehen (Erbrechen, Kopfschmerzen, 'Heulanfälle' (ka wie man sowas beschreibt), etc) und nur geht, wenn ich ständig erreichbar bin (Handy, ICQ, etc), damit er/sie mich ansprechen kann, wenn irgend etwas los ist.
Er/sie kann beispielsweise programmieren, wenn er/sie entspannt ist. Aber: Denkt er/sie nur daran, dass jemand Anderes den Code lesen könnte, hat er/sie ein Blackout - nichts geht mehr. Einfachste Fehler bringen ihn/sie zur Verzweiflung, er/sie ist wie blockiert, kriegt nichts mehr hin. Unter Zeitdruck - oder wenn die Arbeit bewertet wird - ebenso.
Er/Sie kann Fremde nicht anrufen, braucht für jede Email (die durchaus anständig formuliert sind) einen Korrekturleser, weil er/sie Angst hat, sich mit der Mail zu blamieren.
Schon der Anruf bei Seinem/Ihrem Hausarzt war schwierig (was darf er/sie der Praxishelferin sagen, wie kann er/sie denn rechtfertigen, mal nicht an die Uni zu gehen, etc) - jetzt fragt er/sie sich (und mich) die ganze Zeit, wie das denn bei späteren Terminen wäre - er/sie kann ja nicht ständig fehlen, was denken denn dann die Anderen.
An manchen Tagen ist das alles wieder besser - wenn er/sie bsp. entspannt ist, oder gerade nichts vorgefallen war, geht sehr viel Besser. Aber an anderen Tagen ...

Sorry - aber ich weiß mir mittlerweile als Verwandter/Freund/in keinen Rat mehr. Es kann nicht so weitergehen - natürlich einerseits ganz egoistisch einerseits aus meinem Interesse (ich möchte nicht ständig erreichbar sein müssen, ich kann einfach nicht mehr) - aber auch aus ihrem/seinem Interesse (ein bisschen selbstbestimmtes Leben sollte möglich sein! Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, einfach mal abschalten können beispielsweise, selbstständig arbeiten können - eine Arbeit und ein Thema, dass ihr/ihm früher viel Spaß gemacht hat).
Wenn ich als Verwandter/Freund/in versagt habe bzw mit dem Schritt "Experten einschalten" versage, tut mir das ehrlich Leid - ich mache mir selbst den Vorwurf, nicht früh genug oder falsch reagiert zu haben, bzw zu reagieren - aber ich kann nicht mehr helfen. Geht einfach nicht.

Coxy-Baby
08.07.2009, 14:13
Ganz einfach ab zum ARZT!!!, und dein Verhalten hat auch nichts mit Egoismus zu tun,
sondern ist nur verständlich und da brauchst du dir keine Selbstvorwürfe machen und es wäre auch keinem geholfen wenn du mit Burn-Out oder weiß der Geier auch krank würdest.
Als Freund/Verwandter kann man nur die Richtung weisen in der Hilfe wartet, mehr is nich.

lala
08.07.2009, 14:16
@schubidub:
Ich denke, hier braucht jemand dringend Hilfe. Und wie ich schon sagte, professionelle Hilfe. Nicht hier vom Forum. Gut und schön, dass Du als Freund hilfst - bringt aber nach dem was Du schreibst (inzwischen) nichts (mehr), da es Vermeidungsverhalten oft unterstützt, dich selbst belastet und die Störung oft chronifiziert.
Was Du schilderst klingt nach einem länger bestehenden Problem...Mischbild aus Angststörung, Depression, sozialen Ängsten, dependenter PKS, vlt auch etwas Zwangssymptomatik dabei.
Das gehört abgeklärt und in die Hände eines Psychotherapeuten (so der/die Betreffende änderungsbereit ist!).
Mach ihm/ihr Mut, einen Termin auszumachen - schämen muss sich für eine Behandlung niemand!
Drücke euch die Daumen :-top

DrSkywalker
08.07.2009, 15:02
Hausarzt ist natürlich der richtige Rat, er wird sich freuen, leicht verdiente 40 Euro (je nach dem wo er seine Praxis hat) und die Person überweisen.

Alles Gute jedenfalls, nach der genaueren Schilderung hat sie sich wirklich das Bein gebrochen und nicht nur ne Prellung, um bei dem schlechten Bild zu bleiben!

Und noch was:



btw: PSYCHISCHE Erkrankungen

Sorry Mr. "know-it-all", aber hier liegst du falsch! Geh mal lieber Scrubs schaun!!

Keenacat
08.07.2009, 15:12
Danke für den überaus schlechten Vergleich! Ich hoffe ich muss dir nicht noch erläutern warum er so schlecht ausgewählt ist!?

Das man anhand der Schilderung im ersten Post sofort an einen Psychiater überweist kann nur daran liegen, dass dies hier ein Medizinerforum ist. Der Übergang von Befindlichkeitsstörung zu psychiatrischer Erkrankung ist fließend und DU kannst sicher anhand eines Forenposts nicht entscheiden was die richtige Vorgehensweise ist, ich übrigens auch nicht, deshalb habe ich nachgefragt!

Deine überaus peinliche Reaktion führe ich jetzt einfach mal darauf zurück, dass du selbst in psychiatrischer Betreuung bist und dich deshalb von meinem gut gemeinten Vorschlag,erst mal Untersützung und Rat im Umfeld zu suchen, angeriffen fühlst!
doch, musst du. :-bee der ist nämlich überhaupt nicht schlecht ausgewählt. zumal es nicht darum ging, irgendjemanden sofort richtig psychiater zu schicken, sondern erstmal zum hausarzt. woher du aus meinem post nimmst, dass ich sofort zum psychiater schicken würde, ist mir schleierhaft. tatsächlich war ich zunächst mal der meinung, dass der fall erstmal nach psychotherapie im weitesten sinne schreit und weniger nach einem psychiater speziell.
dass die schilderungen im ersten post durchaus nicht mehr normal klingen, um das zu erkennen muss man mitnichten mediziner sein. warum das so ist, muss ich DIR hoffentlich nicht mehr erklären - zumal schon im ersten post klipp und klar raus kam, dass der/die betroffene SELBST der meinung ist, dass da was nicht mehr richtig läuft. falls du probleme hast die stelle zu finden, hier ist sie:

eine Person mit einem kaputten Selbstbewusstsein sucht eine Therapiemöglichkeit
(hervorhebung von mir)
da noch mit dem vorschlag zu kommen (wie gut gemeint auch immer), jemand solle doch erstmal mit familie und freunden reden, ist im besten falle naiv, im schlimmsten falle ignoranz gegenüber psychiatrischen erkrankungen oder gar antipsychiatrische denkweise. die richtige vorgehensweise ist völlig zweifelsfrei AB ZUM ARZT, wie schon mehrfach angesprochen.

und ob und wo ich möglicherweise weswegen in behandlung gehe, ist wirklich mal völlig fäkal egal.:-oopss dass du dich genötigt fühlst, sowas von dir zu geben, ist die eigentliche peinlichkeit.

Schorsch2009
09.07.2009, 10:36
Ich war früher auch mal so, hab roten Kopf bekommen, gestottert. Dann hatte ich das Glück, den richtigen Kollegen zu bekommen. Er war die größte Niete, hat laufend Mist gebaut, aber er hatte ein unglaubliches Selbstwertgefühl. Ich musste schon jeden Morgen lachen, wenn er nur zur Tür reinkam. Durch ihn bin ich locker geworden. Ich habe heute keine Angst mehr mich zu blamieren. Jeder blamiert sich so gut wie er kann.