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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praxisfamulatur beim Kinderarzt - Erfahrungen gesucht



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Rübe
09.07.2009, 23:36
Hallo zusammen,
ich möchte im Sommer in der Pädi famulieren und wüsste gerne, was auf mich zukommt. Womit hat man täglich zu tun? Was sollte man beachten? Was durftet ihr / durftet ihr nicht? ...
Danke für eure Antworten!

madniki
10.07.2009, 18:52
Ich habe heuer im März in Regensburg eine Kinderarzt-Praxisfamulatur gemacht, war die erste Famulantin in dieser Praxis. Dr. P. war sehr bemüht, besprach mit mir abends interessante Fälle durch, erklärte viel, gab mir Themen zum Lesen auf.

Ich wurde den Eltern immer vorgestellt, ein Steckbrief-Portrait von mir wurde in der Praxis ausgehängt. Durfte, wenn es sich die Kinder gefallen ließen, sie vorher alleine untersuchen und dann vorstellen. zT. je nach Ängstlichkeit der Eltern und Kinder durfte ich unter Aufsicht impfen. Trotzdem musst du damit rechnen auch nur viel zuzusehen. Aber wenn der Arzt sich über einen Famulanten freut, erklärt er viel, wenn er aber nicht so begeistert ist und nur nicht nein sagen will, wirds langweilig.

Ich hatte Glück, es war insgesamt eine tolle lehrreiche Famulatur.

Feuerblick
10.07.2009, 19:01
Ich habe damals auch eine Famulatur in einer Kinderarztpraxis gemacht - war meine allerbeste Famu überhaupt. Ich durfte selbständig U´s machen, kranke Kinder anschauen, Impfvorgespräche führen und impfen etc. pp. Ich habe eine Menge lernen können und hatte einfach nur Spaß. Sehr empfehlenswert! :-top

Rübe
10.07.2009, 22:00
Danke für eure Antworten. Weitere Antworten sind natürlich herzlich willkommen!

Ihr macht mir echt Mut! Das klingt super! Auch als erste Famulatur - da war ich etwas skeptisch.
Hoffe, ich bin nachher nicht enttäuscht von meiner Famu ;-) Jetzt bin ich gespannt :-)

@madniki: Wow, da hast Du echt jemand sehr Bemühtes erwischt! Die Idee mit dem Steckbrief finde ich toll, so heißt es nicht "Ach und das hier ist übrigens der Student / die Studentin...".

trina1081
11.07.2009, 09:52
Hallo,

ich habe auch eine Famulatur in einer Päd-Praxis gemacht. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich vorher in der Praxis als Aushilfe gearbeitet hab, kannte den Arzt und die Patienten also.

Ich durfte eigentlich fast alles machen, selbstständig Kinder untersuchen in seiner Anwesenheit, Vorsorgen alleine machen, impfen etc.

Eigentlich gab es nix, was ich nicht tun durfte. War insgesamt ne super Famu :-top

gyrasehemmer
11.07.2009, 10:27
aaaaaaaaaaaaaaaaa

jojoxyz
27.08.2009, 20:48
Hab 4 Wochen famuliert in einer Päd-Praxis. Der Umgang mit den Kindern war sehr schön. Durfte auch selbst U´s machen hatte ohne Aufsicht eigene Pat., die ich später vorstellen mußte. Das war alles sehr gut.
Allerdings weiderholte sich leider auch vieles schnell. Sehr viele U´s, Impfungen, Erkältungen. Das war mir zuviel Durchschleusung von Pat. Vielleicht wären 2 Wochen besser gewesen.

epeline
17.06.2010, 21:31
um das thema mal aufzugreifen:

meint ihr, zwei klinische semester sind genug, um möglichst viel von einer famu in einer päd-praxis mitnehmen zu können?
was sollte man da so wissen?

Jutti
18.06.2010, 22:40
Ich würd sagen, dass das nicht unbedingt was mit der Semesteranzahl zusammenhängt, sondern damit, ob du schon Pädiatrievorlesung hattest, denn da lernst du nunmal auch das, was wichtig ist und was du wissen solltest... Ich zumindest hab das so gemacht, dass ich die Famus erst nach den Vorlesungen mache und denke, dass mir das so auch am Meisten bringt...

lööö
02.08.2010, 11:46
Denke auch, dass es nicht schlecht ist, zumindest ein bisschen Vorahnung zu haben. Pädvorlesung oder schonmal ne Päd in der Uni von innen gesehen zu haben. Alternativ reicht vielleicht auch die Innere schon hinter sich zu haben und dann in der Praxis die Kinderspeziellen Dinge zu sehen/lernen.

Hatte 3 Woche Pädpraxisfamulatur. War nett, machen durfte ich aber, im Gegensatz zu den Vorschreibern hier eher... nichts. Zugucken, mal was interessantes nachuntersuchen und die Arzthelferin impfen. Dat wars. Gelernt habe ich schon was, war trotzdem interessant und eine nette Praxis, aber doch ziemlich passiv.

Kiddo
02.03.2017, 11:57
Ich wärme diesen Thread mal auf :). Montag beginnt für mich meine erste Famulatur. Ich werde sie in einer Kinderarztpraxis absolvieren und habe mich auch schon gefragt, was realistisch zu lernen ist.

Was waren so die praktischen Dinge, die ihr tun durftet? Ich würde ja gerne Blutabnehmen lernen, ist aber in der Pädiatrie vielleicht nicht ganz so gut, damit anzufangen? Sonografien, Standarduntersuchungen würde ich auch gerne erlernen wollen.

WackenDoc
02.03.2017, 12:12
Ich glaube, für Blutentnahmen und Sonografierenlernen ist Pädiatrie nicht so ganz die richtige Famulatur.

Eher die üblichen Kinderkrankheiten, U-Untersuchungen, Impfungen, Entwicklungsstörungen.

Kiddo
02.03.2017, 13:36
Danke dir für deine Antwort.

Also setze ich meine Schwerpunkte anders und lege meinen Fokus in der kommenden Famulatur auf BAs, Sonos und co.. Was würdest du denn für ein Fachgebiet zum Erlernen der Basics empfehlen?

McBeal
02.03.2017, 14:07
In der Kinderarztpraxis werden BEs nur sehr selten gemacht und wenn, dann sollte es kurz und schmerzlos laufen und ist daher nichts zum Lernen. Bei Sonos zuzusehen kann toll sein, viele Kinder haben gute Schallbedingungrn, aber auch da muss es meistens schnell gehen und nicht nur, weil Zeit Geld ist, sondern weil die kleinen Patienten häufig nur sehr kurzzeitig kooperativ sind, wenn überhaupt.
Ich würde mir auch die vorsorgen ansehen, typische Kinderkrankheiten und die häufigen Infekte mit Untersuchungsbefunden. Wie sieht ein Trommelfell bei einer Otitus Media aus? Wie sehen Angina und Scharlach aus? Wie klingen fortgeleitete RGs bei Luftwegsinfekten? Wie feinblasige RGs? Wie klint eine Obstruktion, z. B. bei RSV-Bronchitis/Bronchiolitis? Was sind Zeichen für eine (drohende) Exsikkose bei Gastroenteritis? Usw. Usf.

Zum Lernen der Basics eignet sich die Innere oder aber, wenn Du Pädiatrie machen möchtest, auch die Pädiatrie. Nur eher im stationären Bereich. Da lassen sie Dich auch an BEs, Zugänge und Schallkopf.

Viel Spaß!

LG
Ally

THawk
02.03.2017, 14:11
Innere oder Chirurgie in einem kleineren Haus, ich hatte Innere gewählt und war zufrieden.
Lernen musst du eine gute Anamnese, körperliche Untersuchung und Blutentnahme/Flexülen. Sono ist nicht Basic - schön wenn man welche sieht und lernt was man auf den Bildern erkennt, aber nicht essentiell in einer der ersten Famulaturen.

Beim Kinderarzt wirst du in den meisten Fällen eine sehr fokussierte Anamnese sehen, da die ihre Patienten ja auch häufig schon lange kennen und ansonsten der Durchlauf nicht zu schaffen ist. Da kann man im Krankenhaus mehr Zeit verbringen. Und ich stimme Wacken zu, dass du dort BE wahrscheinlich nicht lernen wirst. Sono kommt drauf an ob dein Kinderarzt das macht, wenn wirst du wahrscheinlich Säuglings-Hüften sehen (speziell pädiatrisch) und Bauch/Schädel.

Kiddo
02.03.2017, 14:30
Ich danke dir! Dann werd ich für die nächste Famulatur ein internistisches Fachgebiet ins Auge fassen.

Kinderarzt kam dadurch zustande, dass ich ein Schwerpunktcurriculum Pädiatrie belege, das über den gesamten klinischen Abschnitt geht. Der Leiter dieses Curriculums hat uns nahegelegt, dass wir möglichst bald in der Pädiatrie eine Famulatur absolvieren sollen, da wir so mehr für uns aus dem Curriculum mitnehmen können.

annekii
02.03.2017, 17:17
Wenn ich hier die ersten Antworten lese, schäme ich mich für unsere Famulaturen. Wir haben nicht so viel selbst machen lassen, weil es wirklich viele Patienten sind und man einfach auch fertig werden muss. Und bei den Us erwarten die Patienteneltern einfach, dass sie das von ihrer Ärztin bekommen.

In der ersten Woche sind die Famulantinnen immer hauptsächlich mitgelaufen und haben mituntersucht, mitgeschrieben (fokussierte Anamnese, kurzer aussagekräftiger Befund), danach mit uns Diagnosen und Leistungen verschlüsselt und kurz was erklärt. In der zweiten Woche waren sie auch oft bei den Arzthelferinnen (Hörtest, Sehtest in allen Altersklassen, EKG, usw.), aber auch bei uns, ab der 3. Woche haben wir sie meist 2-3 Patienten vorgeschickt, um Anamnese und Befund zu erheben. Wenn wir dann kamen, wurde vorgestellt und zusammen weitergearbeitet. Impfen haben wir auch ab der 3. Woche machen lassen, aber nur unter Aufsicht.

Sonos machen wir nicht so viele. Hüften zur U3, mal Abdomen-/Nierensono, ganz selten Schilddrüse oder ZNS. Blutentnahmen gibt es auch sehr wenige, weil wir halt nicht sehr invasiv arbeiten, wenn es nicht sein muss. Aber bei den großen Kindern durften die Famulantinnen immer auch mit ran.

Ich habe in der Neuropädiatrie-Famulatur bestimmt mehr machen dürfen. Insgesamt finde ich es in Praxisfamulaturen überhaupt schwierig, weil die Patienten(-eltern) halt die Behandlung durch die Fachärzte, die sie kennen, erwarten.

WackenDoc
02.03.2017, 18:05
Praxisfamulaturen sind immer so eine Sache um Basics zu lernen. Für Blutentnahmen, Sono und Co. ist wohl besser ne Notaufnahme, oder Innere/Chirurgie besser geeignet.
Die Praxen haben eine andere Taktung und die Patienten wollen schnell wieder raus.

In Hausarztpraxen kann man Glück haben und du darfst dir Patienten mit Bagatellerkrankungen anschauen- Husten-Schnupfen-Durchfall-Rücken, Verbandwechsel und der Arzt schaut dann nochmal drüber.

Ultraschall wird da eher orientierend gemacht- einfach weil die Zeit fressen.

Dafür hast aber den Vorteil, dass du eher nicht für Hilfsarbeiten eingeteilt wirst.

nie
02.03.2017, 20:05
Ich bin gerade in einer Kinderarztpraxis und sehr zufrieden bisher. Ich bin allerdings auch mit anderen Erwartungen in die Praxis gegangen. Mir ging es eher darum, allgemein den Umgang und das Untersuchen von Kindern zu lernen. Ich habe bisher kaum Erfahrungen/Kontakt mit Kindern gehabt. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass mir früher oder später in meinem Berufsleben auch mal Kinder begegnen.
Ich möchte vor allem mal eine Gefühl dafür bekommen, was bei Kindern normal ist und was nicht. Dafür sind U-Untersuchungen ideal. Außerdem haben wir in den Uni zwar jede Menge über die abgefahrendsten Erkrankungen gelernt aber eigentlich wenig über klassische Kinderkrankheiten. Weshalb ich eigentlich hauptsächlich das Lernen und Machen will, was Ally beschrieben hat:


Ich würde mir auch die vorsorgen ansehen, typische Kinderkrankheiten und die häufigen Infekte mit Untersuchungsbefunden. Wie sieht ein Trommelfell bei einer Otitus Media aus? Wie sehen Angina und Scharlach aus? Wie klingen fortgeleitete RGs bei Luftwegsinfekten? Wie feinblasige RGs? Wie klint eine Obstruktion, z. B. bei RSV-Bronchitis/Bronchiolitis? Was sind Zeichen für eine (drohende) Exsikkose bei Gastroenteritis? Usw. Usf.

Allein der Umgang mit dem Otoskop ist so eine Wissenschaft für sich ;-) Bisher klappt das aber wunderbar, ich hab in zwei Tagen schon allen erdenklichen Atmegeräusch gehört, etliche Trommelfelle in diversen Farben/Formen gesehen und weiß jetzt, wie man Scharlach erkennt. Ich bekomme viel erklärt, darf jedes kooperative Kind mituntersuchen und wenn Kinder mit irgendwelchen außergewöhnlichen Sachen kommen, die den Ärzten bereits bekannt sind, lassen sie mich auch alleine rausfinden was auffällig ist und was mir dazu einfällt.

davo
02.03.2017, 20:43
Wenn BEs und Sono das Ziel sind, würde ich eine Innere mit engagiertem Chef in einem kleines Haus empfehlen. Wobei man natürlich auch da Pech haben kann. Famulatur- und PJ-Rankings sind da echt extrem hilfreich. Es ist wahrscheinlich auch sinnvoll, das Famulatur-Timing mit dem Studienplan abzustimmen. Ich bin echt froh, dass ich die Hausarztfamulatur erst jetzt (nach Labormedizin, Pharma und Innere) mache.

Bzgl. Pädiatrie hab ich absolut keine Ahnung. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, ein paar Sachen bzgl. U-Untersuchungen, Entwicklung, Impfungen usw. mitzunehmen. Vor allem natürlich, wenn einen das Fach interessiert. Wovon ich jetzt einfach mal ausgeh :-))