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Cosma
11.07.2009, 22:29
Huhu,


ich hab zwar noch ein bisschen Zeit, aber so viel nun auch wieder nicht ...

Da wir ja 3 Kinder haben und mein Mann FA Chirurgie ist und an die 8 Dienste im Monat schiebt, davon jedes zweite Wochenende, bin ich derzeit der Meinung, daß es nicht gut ist, wenn ich Vollzeit arbeiten werde.
Will einfach die Inhalte der Kinder nicht völlig ner Haushälterin / Kinderfrau abturven, mal ganz davon abgesehen, daß ich selbiger mein Gehalt dann wahrscheinlich gleich komplett überweisen könnte.


Aber kaum ausgeprochen, kommen schon wieder ambivalente Gefühle hoch, ob ich dann als Teilzeit-WB nicht einen unzureichenden Stand habe, als halbherzig gelte, sowieso nur auf dem Papier Teilzeit arbeite und letztlich nicht so recht zufrieden bin ... und nicht vorwärts komme und als hundertjährige Altassi ende. Ist ja nicht so, daß ich nur ein bisschen nebenbei arbeiten will ... aber so 60- 80 % wären eben mit 3 Kiddies auch genug.

In Fächern wie Psychiatrie wäre Vollzeit evtl. möglich, die kommen in den Häusern hier in der Nähe ganz gut raus.
Ich will aber vielleicht lieber Gyn machen - und da siehts hier schon ganz anders aus ...


Arbeitet hier jemand reduziert ?
Tageweise gar nicht oder nach welchem Modell ?

Wie sind Eure Erfahrungen ?

Würde mich freuen ... merci :-top


LG !

Eilika
12.07.2009, 07:38
Ich kenne aus meinem alten Haus in Deutschland zwei Modelle, die beide soweit funktionniert haben (aber bei denen ich trotzdem dazu sagen muss, dass sie nicht das Gelbe vom Ei waren).
Eine Kollegin hatte eine 50% Stelle, sie hat immer abweschselnd eine Woche gearbeitet und eine Woche war sie zu Hause. Eine andere hat an drei Tagen in der Woche gearbeitet, immer Mo-Mi-Fr.
Beide haben dann an diesen Tagen auch Dienste übernommen.
Ich denke, dass an dem Haus ein Modell mit jedem Tag Arbeiten, also mit allen kommen um 7:00 und dann eher gehen (was wäre das dann... um zwei oder so) nicht realistisch gewesen wäre. Modell 2 hatte den Vorteil, dass die Kollegin Mo und Fr da war, wo ja immer besonders viel zu tun ist, und auch die Patienten einigermaßen kannte.
Modell 1 ist denke ich angenehmer, man hat auch in der Woche die Kontinuität eher, dafür kannte sie, wenn sie an nem Montag kam, eigentlich keinen mehr.
Modell 1 wäre an sich ne super Sache, wenn man da zwei Kollegen hätte, die sich die Stelle quasi teilen und sich abwechseln. Naja, funktionniert hat an sich letztlich beides! Und meine damaligen Chefs waren auch so eingestellt, dass man das hinbekommen muss, wenn das jemand will...

Mano
12.07.2009, 10:58
Kann man in der Gyn nicht auch einen Teil ambulant absolvieren? Vielleicht wäre das für den Einstieg eine Idee?

Jeannychen
12.07.2009, 13:49
Ich arbeite 75% und arbeite 3 Wochen voll und 4. Woche frei. Es funktioniert gut.

cumulus81
12.07.2009, 14:00
Hallöchen,

ich arbeite 30h die Woche, habe 1 Tag pro Woche frei und an 4 Tagen arbeite ich dementsprechend 7,5 h am Tag. Mache immer 15:30 Feierabend, dann klappt das auch mit der KiTa/Schule. Dienst schiebe ich meist 2 im Monat. Finde damit kann man gut leben, der 1 Tag in der Woche ist gut nutzbar für Einkauf/Putzen/Arztbesuche...Bei uns ist das auch sehr üblich als Mutter so zu arbeiten, fast alle tun dies.

Grüße,

c81

Grombühlerin
12.07.2009, 14:50
Hallo,

über diese Frage denke ich auch gelegentlich nach!

Kenne das Modell, dass sich 2 Leute (in diesem Fall ein Ehepaar) eine Stelle teilen und wochenweise abwechseln. Klappt wohl gut aber es hat ja nicht jeder einen Partner im selben Fach!

Eine ehemalige Kollegin von mir hat 3 Tage pro Woche 6h gearbeitet.
Sowas ist grundsätzlich natürlich gut mit Kindergartenzeiten etc. zu vereinbaren, wenn man weiter fahren muss finde ich aber, dass es sich irgendwie nicht lohnt, kürzer als 8h zu arbeiten.
Dazu kam, dass sie (Anästhesie) immer auf Ablösung im OP angewiesen war und die Oberärzte immer mal wieder vergessen haben, dass die früher Feierabend hat. Wenn es eine Nachmittagsbesprechung oder so gibt verpasst man die dann auch grundsätzlich.

Wenn du die Ideallösung gefunden hast melde dich :-)

Muriel
12.07.2009, 15:08
Wenn du die Ideallösung gefunden hast melde dich :-)

Die wird es dummerweise nicht geben *Seufz* Für mich wäre die einzig gangbare familienfreundliche Lösung die, 4-5 Stunden zu arbeiten, von 9-13 oder 14h. Das ist für den Arbeitgeber natürlich kacke, in der Ambulanz aber noch machbar. Doof ist eben, dass man wohl fast immer an Kollegen nicht fertig zu stellende Arbeit abgeben muss. Da ich schnell arbeite, denke ich, dass ich aber doch einiges in der Zeit schaffen könnte. Was ich nicht einsehen würde (und werde), ist, regelmäßig bei einer Teilzeitstelle Überstunden zu schieben, selbst wenn diese bezahlt werden, denn dennoch bleibt es ja bei einer offiziellen halben Stelle, die auch so für die FA-Zeit angerechnet wird, völlig egal, wieviel man tatsächlich gearbeitet hat.

tine74
12.07.2009, 16:05
Als ich noch in die Gyn wollte im PJ, hat mir dort eine Kollegin empfohlen, in einer Praxis anzufangen. Sie hat es damals ebenso gemacht wegen der Kinder und da waren die kürzeren Arbeitszeiten wohl kein Problem.
Jetzt arbeitet sie eine halbe Stelle im KH, keine Ahnung, wie viele Stunden es sind, aber sie geht halt mittags.
Blöd ist es allerdings, dass die Gyn ein operatives Fach ist, und da muß man schon einen sehr kulanten Chef haben, wenn er einen dann doch für den OP einteilt....

Cosma
12.07.2009, 20:16
Angestellt in Praxis ist meist schlechter bezahlt.
Wobei ne gewisse Zeit Praxis ja sicher gut ist, aber eher keine Dauerlösung, kann man ja auch nur nen Teil anrechnen lassen.

Das Modell 4 Tage da sein und einen frei haben finde ich gut, wobei um 15.30h rauskommen ja traumhaft ist - wo gibts das denn (außer Anästhesie) ?

3 Wochen am Stück und eine dann frei wäre mir schon wieder zu viel weg am Stück und zuviel Kinderfrau brauchen - und ne ganze Freiwoche brauch ich auch nicht regelmässig, ich glaub ein bis 2 Tage die Woche sind da wertvoller.

Ich bleib dran am Thema, schön, daß ich nicht die einzige hier bin ...


:-)

Kajana79
12.07.2009, 21:54
also, ich arbeite in der Anästhesie und komme nie um 15.30 h raus. Manchmal stehe ich auch bis um 17.30 Uhr im Saal. Wenn ich mal vor 17 h aus dem Saal komme und danach nicht noch prämedizieren muss, dann freue ich mich schon.

tine74
12.07.2009, 22:55
Also Stellen so nach dem Motto "4 Tage arbeiten und einen Tag frei haben" sollten kein großes Problem sein... ich bin ja zur Zeit in der orthopädischen Chirurgie, hatte meine Fühler aber auch in Richtung Unfallchirurgie gestreckt und da wäre das kein Problem gewesen..

Ich arbeite zur Zeit aber voll, die Kinder sind 4 und 6 und es ist alles gut organisiert - allerdings sieht mein Haus auch dementsprechend aus :-))

cumulus81
27.07.2009, 14:25
Das Modell 4 Tage da sein und einen frei haben finde ich gut, wobei um 15.30h rauskommen ja traumhaft ist - wo gibts das denn (außer Anästhesie) ?


:-)

In der Psychiatrie...

:-oopss

alley_cat75
30.07.2009, 12:48
Bevor ich in den Erziehungsurlaub gegangen bin, gab es bei mir in der Klinik ebenfalls zwei Kolleginnen in Teilzeit und das Team hat sehr gut funktioniert. Die eine hatte eine 60% Stelle (macht unser Chef gern aus abrechnungstechnischen Gründen) - 3 Wochen arbeiten, 2 Wochen frei. Die andere Kollegin kam um 9 Uhr (1,5 h nach Dienstübergabe), was gar kein Problem darstellt, und ging (pünktlich) um 13.30 Uhr. Beide Kolleginnen teilten sich keine Stelle, sondern haben auf verschiedenen Stationen gearbeitet, normale Dienstteilnahme. Ich denke, eine Teilzeitstelle zu finden und sich gut mit den Kollegen zu arrangieren, dürfte für eine 3fach Mama kein Problem sein. :-meinung Organisation ist alles, auch auf Station. Wie gesagt, wir waren immer froh, die beiden zu haben.

Cosma
30.07.2009, 20:10
Och seid ihr lieb [-::-]

Das macht mir soviel Mut, das brauch ich grad echt - wo´s grad mal wieder bescheiden läuft .. einen Tag vor den Zentralklausuren mit der Kleinsten wegen Appendizitisverdacht in der Klinik gewesen, was dann doch nur nen Infekt war, aber Lerntag im Eimer, jetzt kurz vor Osce mal wieder dieses Gefühl der Insuffizienz auf ganzer Ebene - da neige ich dann ohnehin zum Verallgemeinern und Schwarzsehen und Krisekriegen ...

Schön, daß Reduziert mancherortes kein völliges Karriereaus bedeutet, das klingt grad wie Musik in meinen Ohren :-)

LG !

Muriel
30.07.2009, 20:20
Häufig ist es ja auch so, dass das Kontingent an Planstellen gar nicht auf ganze Stellen berechnet ist, sondern tatsächlich 50% oder so einfach "übrig" sind. Und bevor diese halbe Stelle unbesetzt bleibt, kann man doch nun wirklich besser einen halben Assistenten einstellen, der natürlich nicht so einfach einsetzbar ist wie ein voller, aber dennoch zusätzlich da ist. Das Glück werde ich Gott sei Dank nächstes Jahr so wie es ausschaut haben.

alley_cat75
31.07.2009, 16:52
Och seid ihr lieb.

Mit lieb sein hat das weniger zu tun, eher mit erwachsen sein. Wir sind Ärzte, wollen alle beruflich weiterkommen und nebenbei Familien gründen - das betrifft doch Frauen und Männer. Ich finde mich ziemlich karriereorientiert, aber mich jemandem in den Weg zu stellen, dem außer seinem Job auch die Familie wichtig ist, käme mir nicht in den Sinn. Und ich gehe mal stark davon aus, dass das bei meinen Kollegen ähnlich ist.

blubb
21.01.2012, 17:32
möchte diesen thread nochmal aufwärmen!

mache diesen herbst examen und möchte danach in der radio beginnen zu arbeiten. gerne eine 75 % stelle.
nun einige fragen hierzu, vielleicht hat sich in den jahren ja doch was geändert.

wie verklickere ich meinem zukünftigen arbeitgeber, dass ich gerne reduziert arbeiten möchte?
macht man das gleich im bewerbungsschreiben klar oder erst beim vorstellungsgespräch? wenn erst beim gespräch, wäre ein arbeitgeber dann nicht enttäuscht oder angenervt, dass man das erst hier deutlich macht und nicht schon vorher im anschreiben erwähnt hat?

würde man sich die chancen auf ein bewerbungsgespräch reduzieren, wenn man den wunsch nach einer reduzierten stelle bereits im anschreiben erwähnt?

denke, dass radio ein fach ist, das sich gut mit einer reduzierten stelle vereinbaren lässt, da keine stationsarbeit usw.
aber wie gerne werden auch hier wirklich reduzierte kräfte eingestellt? grade als beginnender assistenzarzt?

und bspw bei 75 % - da hieße dann in der radio 6,5 statt 5 jahre weiterbildung, oder? mal angenommen, man würde permanent 75 % arbeiten.

freue mich auf antworten :-)

wjsl
22.01.2012, 23:12
Eine Freundin hat in der Gynäkologie eine 50% Stelle; beim Anschreiben hat sie nichts erwähnt, aber dann im Bewerbungsgespräch offen über ihre Wünsche gesprochen. Scheinbar war das dann kein Problem; Dienste muss sie aber trotzdem machen(beziehungsweise will das auch aus finanziellen Gründen). Aber in der Radiologie sind das wahrscheinlich auch nicht so wahnsinnig viele wie in klinischen Fächern.

Wie das mit der Weiterbildung ist kann man so nicht sagen; das ist wahrscheinlich auch je nach Bundesland unterschiedlich, zumindest so weit ich das weiß.

Laut folgendem Link(http://www.aekn.de/web_aekn/home.nsf/ContentView/Weiterbildung_haeufig_gestellte_fragen) zählen 6 Monate Teilzeit wie 3 Monate Vollzeit. Allerdings muss ein anrechenbarer Abschnitt dann auch mindestens 6 Monate dauern. Angeblich muss man die Teilzeitarbeit auch begründen, aber laut oben genannter Bekannter ist das kein allzu großes Problem.

Blauer Engel
23.01.2012, 07:10
Eine Freundin hat in der Gynäkologie eine 50% Stelle; beim Anschreiben hat sie nichts erwähnt, aber dann im Bewerbungsgespräch offen über ihre Wünsche gesprochen. Scheinbar war das dann kein Problem; Dienste muss sie aber trotzdem machen(beziehungsweise will das auch aus finanziellen Gründen). Aber in der Radiologie sind das wahrscheinlich auch nicht so wahnsinnig viele wie in klinischen Fächern.

Wie das mit der Weiterbildung ist kann man so nicht sagen; das ist wahrscheinlich auch je nach Bundesland unterschiedlich, zumindest so weit ich das weiß.

Laut folgendem Link(http://www.aekn.de/web_aekn/home.nsf/ContentView/Weiterbildung_haeufig_gestellte_fragen) zählen 6 Monate Teilzeit wie 3 Monate Vollzeit. Allerdings muss ein anrechenbarer Abschnitt dann auch mindestens 6 Monate dauern. Angeblich muss man die Teilzeitarbeit auch begründen, aber laut oben genannter Bekannter ist das kein allzu großes Problem.

Das stimmt so nicht, 6 Monate ist der kleinste Abschnitt, der angerechnet werden kann. Bei 50% Stelle verlängert sich der Zeitraum, der angerechnet werden kann auf 12 Monate! Das weiss ich nach Gesprächen mit der ÄK nun sehr genau. 50% 6 Monate = 3 Monate WB sind NICHT möglich.

SuperSonic
23.01.2012, 09:11
Das kommt auf die LÄK an. Im genannten Link steht ja explizit:

"Wie lang muss ein Weiterbildungsabschnitt bei einer Halbtagstätigkeit sein?
Er muss ebenfalls mindestens 6 Monate betragen. Dies entspricht dann 3 Monaten ganztags."