PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : postvircard-artikel?! wo bleibt der infogehalt?



horstie
11.12.2002, 01:24
Achtung! Ist ein bißchen länger, aber nötig! ;-)

Netter Artikel in Eurem Newsletter. Aber mir fehlt so ein bißchen der Informationsgehalt. Viel mehr als Werbung steckt da ja nicht drin.

Und finde ich gut von Maren, wenn Sie sich engagiert und die Infos zusammenstellt usw. Kostet sicher auch Zeit und Arbeit.

Aber irgendwie behagt es mir nicht so recht, wenn dann das Ergebnis regelrecht vermarktet wird ("Vertriebspartner fehlt noch, Urheberechtsschutz beachten und herzlichen dank an die Patentinformationsstelle...").

Ist ja jedem sein gutes Recht, für seine Ideen Kohlen zu verlangen.

:-meinung Aber wenn ich sehe, was andere Studenten (unter anderem aus Rostock und in Sachen AIDS!) ohne einen Pfennig zu sehen auf die Beine stellen. Und die haben nix davon, zumindest nicht finanziell. Außer das es ihnen halt Spaß macht und sie das Gefühl haben, was Gutes zu tun.
Ja, dann gefällt mir das nicht so mehr recht und irgendwas in mir drin, das wehrt sich dann ganz heftig! :-??? Warum nicht die recherchierten Informationen allen zur Verfügung stellen?Meinetwegen über ne Website auf der man mal auf einen Werbebanner klickt. Oder man besorgt sich einen Sponsor und bringt die Dinger kostenfrei an die Leute.

Ich hoffe auf Euer Verständnis und freue mich über Kommentare! :-))

Bluesky
12.12.2002, 18:04
Hallo,
freut mich, dass Du Dich mit diesem Thema auseinandersetzt. Das haben wir auch getan. Die PostVir-CARD ist eine Idee, die wir gut finden und deswegen auch umgesetzt haben. Und an dieser Stelle trafen wir auf ein Problem, dass sich Marktwirtschaft nennt.

Marktwirtschaft heißt, dass auf den Urheberrechtsschutz in der Regel gepfiffen wird - das dürfte auch Dir nicht neu sein. Wir haben aber trotzdem auf unserer Homepage darauf hingewiesen, wie es jeder andere Autor auf seiner Site auch macht - das gehört zu den allgemeine Gepflogenheiten im Internet. Das Patentinformationszentrum ist deswegen auf der Homepage aufgeführt, weil eben jene Leute uns kostenlos über den Urheberrechtsschutz als Autor aufgeklärt haben (eine Sache mit der wir uns vorher nicht auskannten) und wir fanden, dass man sich für so etwas bedanken sollte.

Vertriebspartner sind in unseren Augen Leute oder Firmen, die zum Beispiel die nicht unerheblichen Druckkosten übernehmen oder einfach den Versand organisieren - eine Sache, die wir abends nach Dienstschluss noch machen. Oder die beispielsweise dafür sorgen würden, dass die Karten kostenlos verteilt werden könnten. Bisher haben wir alle Kosten getragen und geben sie zum Teil in Form der Schutzgebühr an diejenigen weiter, die die Karte gerne haben möchten. Kostenlos geht leider noch nicht, da uns schlichtweg die finanziellen Mittel fehlen, um das zu tun. Wir sind keineswegs gewinnorientiert mit der PostVir-CARD (was Du uns hier vorwirfst), sondern geben nur einen Teil der entstehenden Kosten weiter, den anderen Teil tragen wir selbst. Seit einiger Zeit bemühen wir uns, Sponsoren aus verschiedenen Bereichen zu finden - leider ist es so, dass zum Beispiel Pharmafirmen lieber ihre eigenen Prospekte an den Mann bringen, in denen nur ihr eigenes Produkt in aller Ausführlichkeit dargestellt ist, als unsere Karte zu verteilen, auf der verschiedene Präparate erwähnt sind.

Wenn ich Deine Argumentation weiterführe, könnte man beispielsweise einigen Instituten an unserer Uni die gleichen Sachen unterstellen, die Du hier gegen uns anführst, da sie ihre eigenen Skripte verkaufen während sich andere Leute um Themen bemühen und sich für bestimmte Sachen nebenbei engagieren, die in diesen Skripten erläutert werden oder während einige Dozenten ihre Skripte kostenlos in der Vorlesung verteilen.

Wir stellen über die PEP keine Informationen direkt ins Internet, weil es zum Beispiel auf den Seiten des RKI die offiziellen Richtlinien gibt (und diese stehen allen zur Verfügung) und wir außerdem keine medizinische Beratung über das Internet durchführen - darunter würde so etwas aber fallen (was wiederum einigen Regelungen unterliegt) und wir möchten uns vorerst nicht auf diesem Gebiet betätigen. Auf der Homepage sind viele Links zu Organisationen und erst recht zum RKI - so dürfte es kein Problem sein, diese Informationen zu bekommen, wenn man sie auf unserer Seite nicht findet - das müsste Dir beim Lesen aufgefallen sein.

Das Projekt "Sicher verliebt", auf das Du anspielst, kenne ich. Ich unterstütze sie sogar - auch kostenlos indem ich über ihr Projekt mehrmals berichtet habe in einem Online-Studentenportal und dafür geworben habe, dass interessierte Studenten mitmachen (Rostock war der erste Studienort, von dem dort über dieses Projekt berichtet wurde). Zeitlich hatte ich keine Möglichkeit direkt am Projekt mitzuarbeiten.
Ich habe selbst bei anderen Projekten mitgemacht, ebenfalls ohne einen Pfennig zu sehen, einfach weil ich von diesen Sachen überzeugt bin bzw. war. Dr. Lademann unterstützt in seiner Freizeit Projekte, die sich um HIV-Infizierte kümmern und sieht dafür auch keinen Pfennig bzw. Cent.

Dass wir versuchen, die Karte bekannt zu machen, ist darin begründet, dass wir möchten, dass die Leute erfahren, dass es so etwas gibt wie die PostVir-CARD - schließlich haben wir Arbeit investiert darin und dass soll nicht vergebens gewesen sein. Vielen ist gar nicht bekannt, dass es Informationen zu diesem Thema gibt geschweige denn wo sie sie finden könnten. Eine Wissenslücke, die nicht sein muss.

Wie gesagt, die Informationen zur PEP sind im Internet erhältlich und niemand ist gezwungen, sich die PostVir-CARD zu holen. Wir freuen uns über Interessenten und über Vorschläge zur Verbesserung und hoffen, dass es irgendwann möglich ist, dass die Karte kostenlos verteilt wird. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Teil der Kosten weiterzugeben und in diesem Punkt auf das Verständnis der Interessenten zu hoffen.

Maren
www.postvir-card.de

hobbes
12.12.2002, 21:51
Ich finde horstie's Kritik nicht gerecht. Es wurde ja klar dargelegt, dass die Karte zum Selbstkostenpreis abgegeben wird. Solche Dinge kosten nun mal Geld und bei allem Idealismus kann man ja nicht verlangen, dass sich die Autoren in Unkosten stürzen.
Ich würde es z.B. eine gute Idee finden, wenn sich die Kliniken dafür einsetzen würden, dass das medizinische Personal eine solche Karte erhält oder aber sonstwie über dieses wichtige Thema aufgeklärt wird.

Es ist mir auch aufgefallen, dass die PEP, bzw. die Ansteckungsgefahr in Medizinerkreisen kaum thematisiert wird, bzw. aktiv verdrängt wird. Gerade deshalb ist diese Kampagne sehr zu begrüssen.

Übrigens empfinde ich es nicht als unlautern mit medizinischen Fakten oder Wissen auch Geld zu verdienen (auch wenn dies hier nicht der Fall ist). Denn wenn das unlautern wäre, dann müssten wir die gesamte Medizin wie sie heute betrieben wird in Frage stellen.