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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Subklinische" Meningitis?



pieks
26.07.2009, 18:14
Hat jemand von Euch mal einen Patienten mit einer Meningokokken-Meningitis erlebt, der außer Kopfschmerzen, Übelkeit+ subfebrilen Temperaturen keine Symptome hatte?

Gruß pieks

alley_cat75
26.07.2009, 18:18
Viel besser - wir hatten einen Patienten mit Meningokokken Sepsis, der nur Fieber hatte und lokalisiert klitze kleine rote Punkte auf der Brust, die zunächst für Schwitzepickel gehalten wurden. Er brach nach 30 Minuten Warten vor der Notaufnahme zusammen, was ihm das Leben gerettet hat. Der diensthabende Internist schickte ihn nämlich mit unspezifischem Virusinfekt nach Hause. Und der junge Mann wartete lediglich auf seine Abholung...

pieks
26.07.2009, 18:30
vielleicht habe ichs nicht konkret genug "geschildert":

Kontakt zu Meningokokken-Erkranktem - Prophylaxe (allerdings erst am 4 Tag nach Kontakt). Seit dem 5. Tag nach Kontakt o.g. -Symptome ohne "Progression"

Lava
26.07.2009, 18:33
Ich glaube, Meningitiden müssen nicht immer unter dem Vollbild ablaufen. Zumindest hat mir ein Neuroprof mal erzählt, in einem FSME Endemiegebiet seien sehr viele Menschen seropositiv - und hatten wahrscheinlich nicht mehr als grippeähnliche Symptome :-nix

pieks
26.07.2009, 18:42
naja fsme ist ja doch nochmal was anderes als ne bakterielle (Meningokokken)Meningitis

alley_cat75
26.07.2009, 19:16
Schon, aber bekanntlich läuft nicht jede Infektion unter dem Vollbild ab - auch nicht eine Meningokokken Meningitis. Irgendwo stecken sich die Leute an, nichts ahnend, weil der Verseuchte als solcher eben nicht zu erkennen ist.

FirebirdUSA
27.07.2009, 14:24
Also ich habe schon einige Patienten mit einer viralen Meningitis oder einer "Begleitmeningitis" bei viralem Infekt gesehen die nur etwas Temperatur, Kopfschmerzen, etc. hatten. Bei einer nachgewiesenen bakteriellen Meningitis aber noch nicht....

Im Zweifel punktieren und einfach schauen ob er/sie wirklich Zellen im Liquor hat. Evtl. hat er/sie ja auch nur einen viralen Infekt der zufällig in die gleiche Zeit fällt...

pieks
27.07.2009, 17:26
Eh ... es betrifft mich selbst:

Donnerstag vor 1,5 Wochen Kontakt zu ner Patientin mit florider Meningokokken-Meningitis, Prophylaxe am Sonntag mit Ciprofloxacin ..
seit Sonntag rasende Kopfschemrzen, subfebrile Temperaturen ... usw.

und aufgrund eienr Dauermedikation mit Immunsupressiva nicht gerade eben als immunkompetent zu bezeichnen ..


Lg pieks

FirebirdUSA
28.07.2009, 07:57
Dann gehe zur nächsten neurologischen Ambulanz, erkläre denen das und sie werden dich sicher punktieren.

Keiner von uns kann dich "virtuell" anschauen, und bevor du dir einen Kopf machst oder noch schlimmer wirklich eine Meningitis hast würde ich mich lieber punktieren lassen an deiner Stelle und sicher gehen.

Grundsätzlich können unter Immunsupressiva ja Fieber auch mal nicht ganz so hoch sein und zu warten bis man erste neurologische Ausfälle hat lohnt sich auf gar keinen Fall.

Außerdem gehen wir natürlich immer noch davon aus, dass das ein rein hypothetischer Fall ist entsprechend der Forenrichtlinien und wir keine Garantie für unsere Aussagen übernehmen. Folglich ist die einzige richtige Entscheidung falls du wirklich Fieber + Kopfschmerzen seit Tagen hast sofort einen Neurologen aufzusuchen und sich richtige ärztliche Hilfe + Rat zu holen.

dantheg
28.07.2009, 17:38
Naja, subfebrile Temperaturen und Kopfweh seit Sonntag und Antibiotikaeinnahme seit Sonntag ... Zusammenhang? Wobei normal ist die Prophylaxe mit Cipro nur eine einmalige Gabe? Die Tatsache dass du noch unter uns bist spricht schon gegen eine bakterielle Meningitis ... aber Firebird hat Recht, unter Immunsuppresiva muss der Fieber gar nicht so ausgeprägt sein und wenn du dir Sorgen machst lohnt sich vielleicht doch eine Nadel in den Rücken...

BetterCallSaul
28.07.2009, 17:45
Der Conus medullaris endet bei L1/L2.

:-dance