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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie häufig habt ihr euch beim Nähen gestochen?



Jackpot1978
26.07.2009, 18:31
hallo!

meine frage richtet sich v.a. an die chirurgisch-tätigen unter euch.
kommt es bei euch häufiger vor, dass ihr euch bei alltäglichen eingriffen mit der nadel beim nähen stecht? da ich in letzter zeit gehäuft chirugie mache, ist mir das schon ein paarmal passiert bzw. ich habe mir öfter den handschuh etwas aufgeschlitzt.
welche nahttechnik könntet ihr zur risikominimierung empfehlen?

gruß jacki

hennessy
30.07.2009, 14:53
hallo!

meine frage richtet sich v.a. an die chirurgisch-tätigen unter euch.
kommt es bei euch häufiger vor, dass ihr euch bei alltäglichen eingriffen mit der nadel beim nähen stecht? da ich in letzter zeit gehäuft chirugie mache, ist mir das schon ein paarmal passiert bzw. ich habe mir öfter den handschuh etwas aufgeschlitzt.
welche nahttechnik könntet ihr zur risikominimierung empfehlen?

gruß jacki

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

Sorry, dass ich erst heute antworte, aber anscheinend ist Dein posting an mir vorbei gegangen.
Wenn Du mit Nadelhalter und chir. Pinzette arbeitest, dann ist das Risiko, sich selbst zu stechen, relativ gering. Offen gesagt ist es mir noch nie passiert. :-nix Ich könnte Dir jetzt auch keine besondere Nahttechnik empfehlen, denn wie gesagt, bei normalem und sachgerechtem Vorgehen dürfte dies eigentlich nicht vorkommen. Vielleicht fehlt Dir einfach noch die nötige Routine? Tut mir leid, aber ich kann Dir hier nicht weiter helfen.

Gruß
hennessy

Giant0777
30.07.2009, 15:14
hallo jackpot,

auch ich kann henn nur zustimmen. ich selbst habe jetzt 4 monate famulaturen in chirurgischen fächern hinter mir und ich durfte auch mehrmals täglich nähen. gestochen habe ich mich bisher noch nie, allerdings nutze auch ich grundsätzlich nadelhalter und pinzette. selbst beim umsetzen der nadel im nadelhalter nutze ich die pinzette. insofern glaube ich, dass das den besten schutz überhaupt darstellt.

probiere es doch mal aus und berichte!

grüsse, giant!

hennessy
30.07.2009, 16:12
Manchmal ist es schon so, dass man (vor allem im OK distal vom 8er und bei eingeschränkter Mundöffnung) einige Schwierigkeiten hat, eine schöne Naht hin zu bekommen. Ich vergleiche dies dann scherzhaft so, als ob man durch den Briefschlitz in der Tür eine Wohnung tapezieren müsste.;-)
Aber gerade dann gehts ohne Nadelhalter und Pinzette erst recht nicht, weil der Finger oder sonstiges einfach keinen Platz hat. Aber in über 10 Jahren chirurgischer Tätigkeit ist es mir noch kein einziges Mal passiert, dass ich mich selbst verletzt hätte.

Gersig
30.07.2009, 16:26
Hauptproblem dürfte das Umsetzen der Nadel im Nadelhalter sein. Zumindest war das bei mir so :-)

Giant0777
30.07.2009, 17:40
Hauptproblem dürfte das Umsetzen der Nadel im Nadelhalter sein. Zumindest war das bei mir so :-)

reine übungssache! hat auch hygienische gründe in meinen augen, die nadel nicht mit dem benutzten handschuh anzufassen, sondern die pinzette zu nutzen!

hennessy
31.07.2009, 11:09
reine übungssache! hat auch hygienische gründe in meinen augen, die nadel nicht mit dem benutzten handschuh anzufassen, sondern die pinzette zu nutzen!
Bei OP´s trägst Du ja sterile Handschuhe. Von daher würde ich jetzt keine Bedenken haben, mit dem Handschuh die Nadel anzufassen. Außerdem sind wir ja hier in der Mundhöhle beheimatet und da ist es mit der Sterilität eh nicht 100 %-ig sicher.

Die Niere
31.07.2009, 12:47
Auch wenn ich hier als Chirurg und nicht als Zahnarzt antworte...

Ich selbst habe mich eher selten gestochen und dann meist in Situationen, in denen ich sehr nervös war, weil der Chef z.B. vorwärts machen wollte. Meistens wurde ich von anderen gestochen, aber bisher ist nichts passiert *klopf, klopf*.

Das wichtigste ist mit Sicherheit Ruhe bewahren, dann hat man schon weitaus mehr als die halbe Miete. In der normalen Chirurgie ist es nicht möglich immer mit Pinzette und Nadelhalter zu knoten, sondern der Handknoten ist sehr sehr wichtig, insbesondere in der Tiefe. Dabei heisst es immer: NADEL AB!

Das Drehen der Nadel mit der Pinzette oder später sogar auf dem Tuch, dem Patienten oder sonstwo geht nach einer Weile wie von selbst und man spackt irgendwann nicht mehr so herum. Meinen Studenten bringe ich aber immer bei, dass sie die Nadel nicht anfassen dürfen. Das mache ich selten (und dann auch nur, wenn nen Student nciht zuschaut) und sollte als schlechte Angewohnheit gelten auch wenn Chefs und Leitende das immer gerne machen.

lg, die niere

Giant0777
31.07.2009, 14:07
Bei OP´s trägst Du ja sterile Handschuhe. Von daher würde ich jetzt keine Bedenken haben, mit dem Handschuh die Nadel anzufassen. Außerdem sind wir ja hier in der Mundhöhle beheimatet und da ist es mit der Sterilität eh nicht 100 %-ig sicher.

ich gebe dir für dein aufgabenfeld absolut recht, nur war ich in den letzten monaten eher abdominell unterwegs;-)

grüsse,giant!

hennessy
31.07.2009, 18:12
... nur war ich in den letzten monaten eher abdominell unterwegs;-)

grüsse,giant!

war ich auch Jahre lang, aber auch da blieb ich unverletzt. Und wenn wirklich nicht instrumentell geknotet wurde, dann kam die Nadel ab, wie Niere bereits schrieb. Nicht nur zu unserem Schutz, sondern auch zum Schutz des Patienten, der sich ja gerade nicht wehren konnte. :-))

Giant0777
31.07.2009, 18:54
henn:ich dachte du wärst ausschliesslich zahnmonteur?! :-top

das mit nadel ab und dann knoten, kenn ich auch ( kenn ich aber auch anders und finde das gruslig). mir ging es beim umsetzen der nadel mit dem nadelhalter mehr um den hygienischen aspekt, als ums stechen. aber letztlich wird so beidem genügt. allerdings hat mich mal ein übermütiger operateur mit ner spritze gestochen, da nutzte nicht mal in deckung gehen!

will sagen, wo gehobelt wird, da fallen späne...

airmaria
31.07.2009, 19:21
Meinen Studenten...

tach her professor, steile karriere :-oopss
sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen, hört sich einfach typisch chirurgisch an, nach dem motto: was ich so toll an mir finde...
airmaria

hennessy
31.07.2009, 20:00
...will sagen, wo gehobelt wird, da fallen späne...

Chirurgie ist kein Ponyhof. Da wirds auch ab und an mal etwas derber. Unser OA hat z.B. mal während einer O-Schenkel-Amputation kurz seine Arterienklemme gelöst, als die 2. Assistenz (weiblich) nicht so ganz spurte. Da ist sie doch etwas rot geworden. (Buchstäblich). :-))

Die Niere
01.08.2009, 09:03
tach her professor, steile karriere :-oopss
sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen, hört sich einfach typisch chirurgisch an, nach dem motto: was ich so toll an mir finde...
airmaria
Oh ja...das klingt typisch chirurgisch und ist nicht einfach irgendeine gängige Kurzausdrucksweise für "die Studenten, die am Tisch stehen, wenn ich operiere oder mit ihnen alleine am Tisch stehe"

Giant0777
02.08.2009, 09:09
tach her professor, steile karriere :-oopss
sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen, hört sich einfach typisch chirurgisch an, nach dem motto: was ich so toll an mir finde...
airmaria

ich als famulus finde solche aussagen, wie "meine studenten" gut. so haste das gefühl, dass dir was gezeigt und was beigebracht wird. und nicht, dass du nur der hakenhalter bist, der haken und klappe hält.

aber es scheint ja junge assistenzärzte zu geben, die ein halbes jahr nach dem eigenen examen studenten nicht mal mehr wahrnehmen. sowas finde ich dann wiederrum zum :-kotz

grüsse, giant

Marussja
02.08.2009, 10:43
Hab mich beim Nähen auch noch nie verletzt weil ich auch ausschließlich Nadelhalter und Pinzette nutze.
Sonst hab ich mich schon 1 Mal beim Blutabnehmen gestochen, selbst verschuldet weil ich unter Zeitdruck stand.
Im OP hatte sich mal eine Klemme von der A.uterina gelöst und ich habe eine nette Blutdusche voll ins Gesicht bekommen. Seitdem trage ich eine Schutzbrille, v.a. auch bei unfalchirurgischen OPs, da sich gerne mal ein Knochensplitter löst- ihr glaubt mir nicht wie oft meine Brille schon komplett eingesaut war.