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RadioDoc
12.12.2002, 22:09
Es würde mich mal interessieren, wann Ihr Euch für eine Fachrichtung entschieden habt. Wart Ihr Euch von Anfang an sicher oder hat sich die Entscheidung erst im Laufe des Studiums entwickelt oder habt ihr Euch später sogar nocheinmal umentschieden? Es würde mich insbesondere interessieren, wie konsequent Ihr Eure Famulaturen oder Doktorarbeiten schon darauf ausgerichtet habt.

hobbes
12.12.2002, 22:32
Ich befinde mich mitten in dieser entscheidenen Frage. Dissertation (@RadioDoc: ich bin mir nicht zu fein hier auch Zeit und Arbeit zu investieren; aber es müssen nicht gleich Jahre sein) und Famulatur werde ich daraufhin ausrichten.

Feuerblick
12.12.2002, 22:40
Ich werde im Sommer mein Zweites machen und bin mir immer noch nicht sicher, welche Fachrichtung ich letztlich machen möchte.
Meine Famulaturen habe ich dazu genutzt, mir einfach ein paar Fachrichtungen anzuschauen. Innere und Chirurgie fielen daher schon raus - die kann ich mir im PJ noch länger anschauen, als mit lieb ist. Also lieber ins Unbekannte reinschnuppern...man weiß ja nie, hinter welche Ecke das eigene Traumfach noch lauert...
Was die Doktorarbeit angeht: Ich würde mir immer ein Thema suchen, das mich interessiert und von dem ich mir vorstellen kann, mich über längere Zeit intensiv damit zu beschäftigen. Das ist nicht unbedingt abhängig vom angestrebten Fach. Im Gegenteil: Was nutzt es Dir, wenn Du in Deinem angestrebten Wahlfach eine total langweilige und vielleicht auch noch schlecht betreute Arbeit hast?

Also, mach Dir keinen Streß, was Dein Wahlfach angeht. Schau einfach in den Famulaturen in die Fachrichtungen rein, die Dich eventuell interessieren könnten und danach siehst Du, was DEIN Fach wird. (Das ist übrigens eine Empfehlung, die mir damals einige Docs gegeben haben.)

Gruß
Feuerblick

RadioDoc
12.12.2002, 22:53
Es würde mich jetzt natürlich auch mal interessieren, welche Fachrichtung ihr denn so in Betracht zieht.

Froschkönig
12.12.2002, 23:17
Ich hab mich noch nit mal ansatzweise entschieden, bei mir läuft das momentan nach dem ausschlußprinzip :
Derma, Augen und Gyn fallen bei mir schonmal weg, mal sehen, was zum schluß übrigbleibt ;-)

Feuerblick
13.12.2002, 09:07
Ich überlege zwischen Auge und Pädiatrie.

rolexralf
13.12.2002, 12:00
Hi feuerblick,

Augen finde ich auch interessant. Allerdings ist es halt schon ein super-spezielles Fach, was mich wiederum ein wenig abschreckt. Ziehe sonst noch Ortho oder Neuro in Erwägung.

Bei Ortho ist halt die Frage inwiefern dieses Fach in Zukunft überhaupt noch existiert - soll ja angeblich mit der Unfallchirurgie in einen Facharzt für Traumatologie eingehen.

Neuro finde ich eigentlich auch sehr spannend, es ist halt ein nicht-operatives Fach. Hier macht mir etwas Sorge, dass es wohl ziemlich "competitive" ist und ich es mir schwer vorstelle, eine vernünftige Stelle zu bekommen.

Mal sehen.

RadioDoc
13.12.2002, 12:13
Was haltet Ihr denn so von der Radiologie (meinem augenblicklichen Favoriten, wie Ihr Euch ja sicher schon gedacht habt)? Scheinbar sind ja viele Ärzte nicht so gut auf Radiologen zu sprechen.

Feuerblick
13.12.2002, 13:11
@rolexralf: Dazu muß ich wohl sagen, dass ich vor dem Studium eine Ausbildung als Orthoptistin gemacht habe, also quasi "von Hause aus" an der Augenheilkunde interessiert bin.
Neuro finde ich an sich auch nicht schlecht, aber mich schrecken die vielen wirklich schlimmen Pflegefälle post Apoplex.
Ortho ist nicht so mein Ding. Zwar fand ich das Fach nicht schlecht im Praktikum, aber sooo doll wars dann auch nicht... :-))

@ Radio Doc: Finde ich prinzipiell auch nicht uninteressant. Alle Ärzte, die unser Praktikum betreut haben, waren auch von ihrem Fachgebiet ganz angetan. Aber als Frau mit evtl. Kinderwunsch in der Strahlenabteilung... nee, dann eher nicht ;-)
Hast Du schon eine Famulatur in der Radio gemacht?

Gruß
Feuerblick

RadioDoc
13.12.2002, 14:11
@ feuerblick

Famulaturen habe ich noch keine gemacht. Ich bin mir aber dennoch ziemlich sicher, eines der Strahlenfächer zu wählen, da ich mich sehr für physikalische und technische Fragen interessiere, und ich denke, hier eine gute Kombination von Medizin auf der einen und Technik/Physik auf der anderen Seite vorzufinden.

Sammy
13.12.2002, 14:44
Ich hab dazu mal ne Frage: und zwar inwiefern kann man diese Wahl eigentlich frei treffen? Ich meine, wenn ich mir jetzt überlegen würde, Medizin zu studieren, um später meinetwegen Anästhesist zu werden, kann ich mir da sicher sein, dass ich die Chance dazu bekommen werde oder ist es nicht eher so, dass man nach dem Studium das nimmt, wo man eine Stelle kriegt?
Wäre für Antworten sehr dankbar.
Viele Grüße,
Sammy

hobbes
13.12.2002, 15:18
@sammy: das dürfte wohl eine Frage der eigenen Mobilität sein, der Ausdauer und der vollsten Motivation für ein Fach. Willen versetzt Berge (oder so ähnlich).

Lava
13.12.2002, 15:48
Wieviel Einblick bekommt man denn überhaupt in die Fachrichtungen? Immerhin gibt es über 40 Fachärzte, wenn ich mich nicht irre. Famulaturen kann man ja nicht in allen machen und ob der Job dann später so aussieht wie das, was man im Studium kennen gelernt hat...
Wie kommt man an so exotische Sachen wie Tropenmedizin? Und welche Möglichkeiten gibt es die Medizin mit irgendwas Sozialem/Psychologischem zu verbinden? Es gibt ja so einen Aufbaustudiengang in Epidemiologie beispielsweise. Kann jemand was dazu sagen?

Feuerblick
14.12.2002, 10:21
Hi Janine!

Also, Du mußt ja nicht alle Fachrichtungen unbedingt anschauen. Bei manchen Fächern weiß man von vornherein, dass man die auf keinen Fall machen möchte. Innere und Chirurgie macht man sowieso im PJ. Einige andere Fächer hat man als mehr oder weniger gute Praktika während des Semesters, so dass man da auch schon das eine oder andere ausschließen kann.
Tja, und was dann übrigbleibt, das schaut man sich in Famulaturen an.
Was die exotischen Sachen angeht: Erkundige Dich doch mal bei den Instituten (z.B. für Tropenmedizin), ob sie Famulanten nehmen.

Gruß
Feuerblick

@radiodoc: Ich würde trotzdem mal eine Famulatur in der Radio machen. Kann nämlich sein, dass Du es trotz grossem Interesse sterbenslangweilig findest. So ging´s mir mit der Anästhesie... :-))

Thomas24
16.12.2002, 10:43
Auge, Radio oder Kardio...

Im Augenblick macht Auge das Rennen. Aber schaun´mer mal nach dem Wahlfach weiter... ;)

capucine
18.12.2002, 16:15
Tja, ich wollte eigentlich Neuro oder Radio machen als ich im 1.klin. zum ersten Mal in die Klinik hineingeschnuppert hatte.

Hab mich dann auch gleich für eine Drarbeit in der experimentellen Neuroradiologie (tolle Kombi, das Megaexotenfach!!!) entschieden und krebse nach nun fast 3 Jahren immer noch damit rum. Ne Famulatur in den beiden Fächern hab ich natürlich auch gemacht: Neuroradiologie fiel schonmal knallhart weg, nachdem ich den ganzen August von 7 bis 18 h im Dunklen vorm Computerbildschirm des MRT gesessen hatte. Neuro hab ich 2 1/2 Monate während meines ERASMUS Jahres in Paris gemacht, sehr viel gelernt aber trotzdem ein dummes Gefühl gehabt, denn therapeutisch kann man idR neben Kortikoidbolus, hier und da IgG bzw Parkinson und Epilepsiemedikamenten ja wirklich gar nichts machen. Diagnostisch halt ein brilliantes Fach, was einen herausfordert, aber ...

Nun bin ich kurz vor dem Stex und schwanke mittlerweile zwischen Derma, Kinder und natürlich trotzdem noch Neuro. :-???

Kann Dir radiodoc nur empfehlen in der Radio zu famulieren, denn da wird einem klar, ob man wirklich sein Leben lang auf Bildschirme gucken möchte. Bildgebung ist trotzdem spannend und auch wichtig; muß halt jeder selbst seine Interessen abchecken.

Viel Glück an alle bei der schwierigen Wahl!! :-)

Feuerblick
18.12.2002, 16:36
@sammy: Dass Du letztlich das machen kannst, was Du Dir wünscht, hängt viel von Deinem Engagement ab. Ob Du aber bei der Fachrichtung bleibst, die Du Dir ganz am Anfang vorgestellt hast, ist eine ganz andere Frage :-)

RadioDoc
19.12.2002, 14:27
@ hi capucine

Was Du da schreibst finde ich sehr interessant, da mich der Schnittbereich Radio/Neuro auch brennend interessiert. Ich hätte mal zwei Fragen an Dich?

1. Wo machst Du Deine Doktorarbeit? "Experimentelle Neuroradiologie" klingt ja äußerst interessant, das könnte ich mir auch gut vorstellen, daß mich das interessieren würde.

2. Hast Du irgendwelche Erfahrungen damit, inwieweit bildgebende Verfahren in der Neurochirurgie routinemäßig Anwendung finden? Was mich sehr interessieren würde, ist der Schnittbereich Radio/Neurochirurgie. Ich habe da etwas über intraoperative MRT und bildgesteuerte Operationen gelesen. Weißt Du irgendetwas darüber?

Gruß
Radiodoc

capucine
20.12.2002, 00:57
hi @radiodoc

Zu 1: Ja, "Experimetelle Neuroradio" ist wohl eher selten. Ich habe das in der Charite in Berlin zu dem Thema "Supraparamagnetische KM in experimentellen Hirntumoren in der Ratte " gemacht; das ist ein Teilgebiet der sog "Molekularen Bildgebung": Es wird versucht immunulogische Prozesse bildgebungstechnisch darzustellen, und es reicht bis zur Kopplung von Gentherapeutika an virale Vektoren (einige Amis haben dazu publiziert).

ZU 2: Tja, klar arbeiten die Neuroradios mit den Neurochirurgen eng zusammen; wie das im allgemeinen mit intraoperativen MRTs aussieht , weiß ich aber nicht. Bei Hirntumoren (da kenn ich mich ja jetzt aus) wird natürlich alles für die OP bei den Strahlentherapeuten in 3D ausgehend von MRT und CT rekonstruiert. Ohne Bildgebung läuft da nichts, das ist klar. Ich weiß, dass es experimentelle Ansätze zur intraoperativen Lokalisation von schon auf dem Markt befindlichen Eisenoxiden (eine Art von supramagnetischen KM) gibt. Diese werden intrazellulär aufgenommen, verbleiben somit im Gewebe und können Aufschluß über vom Haupttumor versprengte kleinere Tumorzellinseln geben.

Hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. :-)

1234556
27.12.2002, 19:07
Als Medizintechniker interessieren mich vor allem Radio und Anästhesie, nur was mich am letzten abschreckt, ich weiss nicht ob das auf eine Lebensdauer was für meine Nerven ist...
der Wechsel zwischen todlangweilig und super-Stress
Ausserdem find ich Gyn und Päda sehr interessant, und ich find mit den beiden Fächern sollte man sich immer auseinander setzen egal was man macht weil die Probleme dort psych sehr difizil sind...
und als hobby Jurist und Bürgerrechtler bleibt noch die rechts und Arbeitsmedizin als Exotenfächer...