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Alzheimer
29.01.2011, 18:20
Habe mir meist damit geholfen, dass ich eine normale Kanüle oder einen Butterfly mit einer normalen 10 er Spritze genommen habe und das Blut aus der Spritze dann in die Vacuröhrchen gespritzt habe. Ist zwar etwas umständlich aber es funktioniert besser als das doofe Vacusystem.

Edward T. Hunter
29.01.2011, 19:18
Hi,

Vacutainer hat eben den Vorteil, dass man einen identischen Abnahme - Sog hat. So hat man ne gewisse Norm, die den "menschlichen Faktor" vermindern.
Kleines Beispiel: jeder hat ja seine eigene Technik, der eine zieht wie ein irrer am Kolben der Monovette, der andere ist vorsichtig und lässt sich Zeit. Wieder ein anderer ist beeinflusst vom Umfeld, dh bei Hektik reisst er und sonst ist er behutsam.

Interessant ist das ganze, wenn man sich die Qualität einer Abnahme ansieht, vor allem im Bezug zur Hämolyse. Auch wenn Vacutainer einen hohen Grundsog hat, so gibt es sehr selten eine Hämolyse. Und wenn sie auftritt, kann man sich sicher sein, dass sie bei jedem Blutabnehmer entsteht. Bei der Monovette ist das eben anders, da kommts auf die Technik an und gerade in großen Häusern kann man das nicht wirklich einheitlich regeln und kontrollieren. Spätestens wenn das Labor rummault, man könne nicht vernünftig abnehmen kann man hier nicht nachweisen, dass man alles richtig gemacht hat und die Hämolyse kein Artefakt ist.
Die Handhabung ist auch ok, wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat :)

Gruß Edward

WackenDoc
29.01.2011, 19:22
Ich hab schon mit beiden Systemen gearbeitet- und bei den Vacutainern bekomm ich deutlich häufiger die Medlung "hämolytisch" aus dem Labor.

Muriel
29.01.2011, 19:35
Bei Monovetten habe ich diese Mitteilung nie bekommen (habe jede Famulatur, Blockpraktikum, mehrere Jahre Assi in der Klinik damit verbracht), in meinem einen PJ-Tertial, wo Vacutainer benutzt wurden, mehrfach die Woche :-nix

Brutus
30.01.2011, 09:29
*Also erstmal eine Lanze für die Vakutainer brechen!*
Ich habe mit diesem System anähernd 9 Jahre gearbeitet. Hämolysen würden aus dem Labor selten gemeldet, war meistens Abteilungsgebunden, einmal war eine Charge Röhrchen hinüber. Aus der Erfahrung in der Anästhesie /Schmerz kann ich nur sagen, dass es gaaaaanz selten Fehlerrückmeldungen gab. Gut, jetzt kann man argumentieren, dass die Intensiv meistens aus ZVK / Arterie abnimmt. Das wärte aber zu einfach, die Schmerzpatienten haben das nicht. Und auch Patienten, die im AWR, intraop, bei der Prämedikation noch Blut abgeben durften nicht.
Ich fand das Monovettensystem irgendwie unhandlicher. Kanüle rein, Monovette rein, drehen, absaugen, wieder drehen, hakelig rausziehen... Alles Dinge, wo die Nadel dislozieren dann und auch tut. Das ist auch nicht das gelbe vom Ei.

dreamchaser
30.01.2011, 10:24
Ich denke, es ist müssig, sich darüber zu streiten, welches das bessere System ist. Ich selbst habe im PJ lange mit Vacutainern gearbeitet, jetzt wieder mit Monovetten. Es ist alles eine Frage der Übung - ich hatte bei beiden anfangs Probleme, dass die Nadel nicht disloziert. Eine Umgewöhnung beim Vacutainer war, dass man eben spüren musste, wenn man mit der Nadel im Gefäß war (sofern man nicht mit Butterfly gestochen hat), aber das war nach einer Zeit gar kein Problem mehr. Hämolyse hatte ich bei beiden Systemen gleich oft. Am Ende kam ich mit beiden Systemen gut klar, es war auch gar kein Problem aus kleinen Handrückenvenen mit Vacutainer Blut abzunehmen, genauso wenig wie mit einer Monovette. :peace:

McBeal
30.01.2011, 10:39
Ich musste zum Glück nur ein einziges Mal während des Studiums mit Vacutainern abnehmen. Bei uns am Haus gibts nur Monovetten bzw. für meine Patienten kleine Kapillarröhrchen - bei Säuglingen darf man ja sowieso nicht mir Sog arbeiten. Das Gute an Monovetten ist für uns auch, dass man eben einfach auch tropfen lassen kann (bei Kleinkindern oft angenehmer). Voll werden die Röhrchen (natürlich bis auf die Gerinnung, wenn wir mal eine brauchen) sowieso oft nicht. :-D

LG
Ally

Evil
30.01.2011, 10:51
*Also erstmal eine Lanze für die Vakutainer brechen!*
Ich habe mit diesem System anähernd 9 Jahre gearbeitet. Hämolysen würden aus dem Labor selten gemeldet, war meistens Abteilungsgebunden, einmal war eine Charge Röhrchen hinüber. Aus der Erfahrung in der Anästhesie /Schmerz kann ich nur sagen, dass es gaaaaanz selten Fehlerrückmeldungen gab. Gut, jetzt kann man argumentieren, dass die Intensiv meistens aus ZVK / Arterie abnimmt. Das wärte aber zu einfach, die Schmerzpatienten haben das nicht. Und auch Patienten, die im AWR, intraop, bei der Prämedikation noch Blut abgeben durften nicht.
Ich fand das Monovettensystem irgendwie unhandlicher. Kanüle rein, Monovette rein, drehen, absaugen, wieder drehen, hakelig rausziehen... Alles Dinge, wo die Nadel dislozieren dann und auch tut. Das ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Die Lanze kann ich Dir wieder zusammensetzen :-))

Ich arbeite seit 3 Jahren mit Vacutainer und hab vorher jahrelang mit Monovetten gerabeitet, beim Vacutainer kommen deutlich häufiger Hämolysen vor, und zwar in einer bestimmten Sitation: nämlich wenn bei einem Aufnahme-Patienten ein Zugang gelegt wird und aus diesem Blut abgenommen wird.

Was den angeblichen Vorteil gegenüber Monovetten angeht: bei denen kannst Du vor der Abnahme schon bis zum Anschlag ziehen und arretieren, dann hast Du dasselbe wie im Vacutainer. Aber, wenn der Sog draußen ist, kannst Du es öffnen und wieder zurückschieben, das ist der Vorteil gegenüber Vacutainern.
Und bei exsikkierten alten Damen ist ein System ohne Sog deutlich besser, weil die Venen dan nicht so schnell kollabieren.

it ein bißchen Übung kann man beides gut nutzen, aber ich finde Monovetten deutlich besser. Vacutainer sind halt billiger.

SarahT.
30.01.2011, 12:43
Was kostet denn eigentlich eine Butterfly-Nadel im Vergleich zu einer normalen Kanüle? Das sind doch bestimmt nur einige Cents, oder nicht?

Brutus
30.01.2011, 12:47
Mit ein bißchen Übung kann man beides gut nutzen, aber ich finde Monovetten deutlich besser. Vacutainer sind halt billiger.

Naja, den Zahn könnte man den Verwaltungsfuzzis auch ganz schnell ziehen... Ich habe damals einen Artikel in irgendeiner Fachzeitschrift gefunden: Da wurde gesat, das die Vakutainerhalter "eigentlich" Einmalartikel seien. Ich habe diesen Artikel damals ausgeschnitten und unserem Hygieneonkel gezeigt. Der ist ganz hektisch geworden und meinte schlussendlich, dass man die, gut desinfiziert, wohl wiederverwenden könne... :-))
LG

WackenDoc
30.01.2011, 12:48
Also Butterlfys sind teurer als normale Nadeln und Monovetten teurer als Vacutainer.
Wie groß der Unterschied ist, weiss ich nicht- aber selbst wenn es nur wenige Cent sind, macht´s die Menge.

Strodti
30.01.2011, 13:48
Hab mal nachgeschaut (allerdings nur eben schnell die original Sarstedt Produkte):
Einmal-Safety-Kanüle: 0,36 €
Multifly-Kanüle (Butterfly): 0,50 €

tine74
30.01.2011, 14:02
wow... 50 Euro zu 36 cent ist echt mal ein Unterschied :-)) :-)) :-))

da werde ich es mir das nächste mal doch überlegen, bei schlechten Venen lieber nen Butterfly zu nehmen ;-)

Strodti
30.01.2011, 14:06
verdammt... hab es jetzt berichtigt :-)

John Silver
30.01.2011, 14:07
Ich nehme grundsätzlich nur Butterfliegen, weil ich es schlicht hasse, immer die blöde Nadel festhalten zu müssen, weil sie bei kleinstem Ruck aus der mühsam gefundenen Vene rutscht, und dann dauert eine BE 10 Minuten oder so. Eine Butterfliege ist zu teuer, aber ein Arzt als BE-Affe ist es nicht?

Strodti
30.01.2011, 14:32
Ich kann das schwer einschätzen, ob ich damit länger brauche... Als Studi habe ich noch Zeit beim Blutabnehmen und ich versuche bei guten Venen die Kanülen zu nehmen und die Butterfly bei schwierigen, damit ich mit beiden umgehen kann. Aber dein Arbeitszeit vs. 14ct Unterschied Argument wird sicher jeder Controller einsehen :-)

Rettungshase
30.01.2011, 14:42
Weiß auch jemand, was eine Braunüle etwas kostet?

SuperSonic
30.01.2011, 15:38
Sarstedt Multifly-Kanüle ("Butterfly"-Technik): 0,5325 € pro Stück
Sarstedt Safety-Kanüle: 0,4284 € pro Stück
Sarstedt S-Monovette Serumröhrchen: 0,213 € pro Stück

Vacutainer Kanülen: 0,1639 € pro Stück
Vacutainer Eimalkanülenhalter: 0,065 € pro Stück
Vacutainer Safety-Lok ("Butterfly"-Technik): 0,93 € pro Stück
Vacutainer Serumröhrchen: 0,1687 € pro Stück

(1) Vacutainer Kanüle + Einmalkanülenhalter + Serumröhrchen: 0,3976 €
(2) Sarstedt Safety-Kanüle + S-Monovette: 0,6414 €
(3) Sarstedt Multifly-Kanüle + S-Monovette: 0,7455 €
(4) Vacutainer Safety-Lok + Einmalkanülenhalter + Serumröhrchen: 1,1637 €

Das unbeliebteste System (1) kostet, gerade wenn mehrere Röhrchen hintereinander abzunehmen sind, ungefähr halb so viel wie das wohl beliebteste System (3), das ich persönlich ebenfalls bevorzuge. Ein Butterfly-System gibt es auch bei den Vacutainern, aber es ist deutlich teurer als die Sarstedt-Variante.

@Rettungshase:
Eine BBraun Vasofix Safety Braunüle kostet 1,25 €, ein passendes Mandrin 0,45 €.

Rettungshase
30.01.2011, 17:17
Danke.
Wie blöd... dann scheiden die zum simplen Blutabnehmen definitiv als Alternative aus : (

tine74
30.01.2011, 17:57
Was hätten die denn für einen Vorteil anderen Systemen gegenüber gehabt????