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Simon Reif
14.12.2002, 15:56
Hi!

Braucht man heute eigentlich noch Latein fürs Medizinstudium und wie steht es mit Chemie-Kenntnissen? Brauche ich Chemie als GK oder LK oder ist das für das Medizinstudium nicht von allzu großer Bedeutung? Ich bin jetzt in Klasse 10, in allen NW ziemlich gut bis sehr gut, aber ich will Bio und Physik als LK und ob ich dann noch Chemie mache weiß ich nicht.

Für Eure Antworten sage ich schon mal Danke im Voraus!

Gaja
14.12.2002, 16:22
Hallo ! das Einzige das für das Studium vorgeschrieben ist, ist ein Abitur ! Alle anderen Sachen erleichtern dir nur das Studium.

Im ersten Jahr hast du an jeder Uni Bio, Physik und Chemie und außerdem einen Pflichtlateinkurs (Terminologie). Wenn du jetzt schon Bio und Physik als LK hast, dann bist du in diesen beiden Fächern schon mal auf der sicheren Seite, dann macht es ja nicht wirklich was, wenn du ein wenig mehr Zeit für Chemie aufwenden mußt. Ich hatte Chemie und Bio als Abi-Fächer und kein Physik, da mußte ich eben ein wenig mehr dafür tun. Latein brauchst du überhaupt nicht - aber erleichtert dir natürlich das Lernen der ganzen Begriffe. Es gibt wie oben geschrieben einen Lateinkurs, bei dem du Grundzüge der Grammatik bei uns nur Nominativ und Genitiv und ein paar Adjektive und vor allem viele Vokabeln lernst. Ich hatte nie Latein und der Kurs war ohne Problem zu schaffen - da ist praktisch niemand durch die Klausur gefallen !

Aber die Hauptaufgabe ist jetzt einen guten Abischnitt zu schaffen, damit du gleich mit dem Medizinstudium anfangen kannst !


Gruß Gaja

hobbes
14.12.2002, 18:16
Also Latein brauchst du sicherlich nicht. Dadurch erwächst dir kein Nachteil.
Und mit Bio und Physik bist du bereits gut bedient. Bei entsprechender Begabung ist die Medi-Chemie auch kein Problem.

Andi01
21.12.2002, 00:07
Moin,

also ich finds echt krass, wie sehr dieses Schreckgespenst Latein im Medizinstudium immer noch kursiert, obwohl man seit 1970 definitv kein Latein oder Latinum oder irgendsoenen Quatsch mehr braucht.
Auch der Termikurs ist der absolute Witz, das ist bei uns an 5 Terminen 2 Stunden lang, da erzählt der Typ dann, was "kranial und kaudal" bedeutet und son Mist. Ich lern immer Anatomie oder was anderes in der Zeit, weil die Anwesenheit leider Pflicht ist. Völliger Unsinn und völlig verschenkte Zeit. Die einzige Berührung mit Latein bekommst Du halt in der Nomenklatur der ganzen Begriffe, die Du aber ohnehin lernen musst, ob du nun latein hattest oder nicht.

Also.....latin shitus est !

Gruß Andi

21.12.2002, 02:32
Also Bio würd ich knicken, Chemie ist um Klassen wichtiger!

chata

Christoph_A
21.12.2002, 09:01
Wozu bitteschön braucht man im Medizinstudium groß Chemie-finde da Bio um einiges wichtiger,aber egal, man sollte die LKs nehmen,die einem Punkte bringen,damit man nicht ewig Zeit auf Wartelisten vertrödeln muß. Im Studium gehts sowieso bei null los.

rolexralf
21.12.2002, 12:47
Ich halte Bio eigentlich auch für das wesentlich wichtigere Fach, v.a. im Hinblick auf Physiologie und z.T. auch Biochemie. Das Problem ist nur, dass der Bio-Schein meist wesentlich einfacher zu bekommen ist, als der Chemie-Schein.

Ich habe mir mit Chemie jedenfalls vergleichsweise schwer getan (es hat mich halt auch null interessiert). Da dies sehr vielen Leuten so geht, ist ein Chemie-LK bzw. ordentliches Chemie-Wissen sicherlich kein Nachteil. Mit einem halbwegs ordentlichen Buch und ordentlich Auswendiglernen bekommt den Chemie-Schein aber letztlich auch fast jeder. Deshalb: lockerbleiben.

Kerstin18
21.12.2002, 14:53
Hi Simon,

ich würde auf jeden Fall Fächer nehmen, die Dir Spass machen und in denen Du gut bist. Schliesslich kommt's erstmal auf Deinen Abischnitt an, wie ja schon einige andere geschrieben haben.

Aber mit Bio und Physik bist Du schonmal gut dabei. Ich hatte damals auch Bio-LK und mir fällt's im Studium nun einfacher, das Ganze zu verstehen. Im Grunde machen wir im Studium ähnlichen Stoff wie im Lk, nur noch etwas ausführlicher.

Chemie hatte ich in der 11. abgewählt, aber ich denke es ist trotzdem zu schaffen. Man muss sich in dem Fach dann halt etwas mehr rein knien. Aber bei uns in Frankfurt wird zum Beispiel vor dem Chemie-Praktikum auch ein Stützkurs angeboten, in dem man seine nicht (mehr) vorhandenen Kenntnisse erwerben oder auffrischen kann.

Ich wünsche Dir viel Spass bei Deiner letztendlichen Wahl und dann vielleicht auch irgendwann beim Studium!
Viele Grüsse,
Kerstin

21.12.2002, 18:07
Original geschrieben von Christoph_A
Wozu bitteschön braucht man im Medizinstudium groß Chemie-finde da Bio um einiges wichtiger,aber egal, man sollte die LKs nehmen,die einem Punkte bringen,damit man nicht ewig Zeit auf Wartelisten vertrödeln muß. Im Studium gehts sowieso bei null los.

Schwachsinn! Bio ist ein Praktikum und fertig! Chemie zieht sich durch das gesamte Studium!

Die paar Fragen in der Vorklinik zu Bio, das kann man im "Bonmed" an einer Woche lernen!

Chemie ist und bleibt ein Hauptbestandteil des Medizinstudiums!

Allg. Chemie, Org. Chemie, Biochemie, klinische Chemie und der ganze Pharmakrams, da sind Chemiekenntnise bedeutend wichtigere als Bio!

Abgesehen davon hat Bio auf dem Gym nun nicht wirklich was mit Bio im Medizinstudium zu tun!

Rein in bezug auf das Physikum (Biochermieschein) find ich halt günstiger, dass man ein klein wenig bescheid weiss!

Wer fällt schon durch die Bioklausur? Oder fällt durch´s Physikum wergen Bio?

Aber, wie gesagt :-meinung !

chata

luckyblue
21.12.2002, 18:26
Das erste Abi-Axiom lautet

LK = LK
Leistungskurs = Lehrkörper

Es kann gar nicht genug davor gewarnt werden, Leistungskurse in erster Priorität nach Fächern auszuwählen. Erste Wahlkriterium sollte ganz allein die jeweilige Lehrkraft sein. Denn erstens geht es beim Abi nur um den Schnitt, zweitens macht ein Grundkurs dich manchmal eher fürs Studium fit (*reim*). Es gibt da gewaltige Unterschiede im Niveau, die nicht allein durch die Stundenzahl bestimmt werden.

Welche Fächer du als Leistungsfächer nimmst, ist letztendlich total egal, aber so was von.

Also, scher dich nicht um die Fächer, sondern stell die Weichen für ein gutes Abi lieber nach einer "Notenbeschau" der Lehrer-Kandidaten. Hör dich bei ehemaligen Abiturienten um, recherchiere in der Abizeitung oder deinem Bekanntenkreis.

cu
luckyblue

21.12.2002, 19:27
Welche Fächer du als Leistungsfächer nimmst, ist letztendlich total egal, aber so was von.

Na da unterschreib ich mal! :-) Aba nur´n bisschen!

chata

Christoph_A
21.12.2002, 19:35
Jetzt erzähl ich Dir mal eine kleine Geschichte aus München,lieber Medichatter.
Einzig anspruchsvolle Klausur im ersten Semester (Durchfallquote knapp 30 %)-Bio. Halber Sitzschein (Durchfallquote < 15%) Chemie.
Weiter im Text:
Biochemie-reine Bolzerei-je mehr Du Zyklen Du holzen kannst,desto besser.
Klinische Chemie - lächerlich,reinsetzen und ein paar Laborwerte auswendig lernen ( langt sowohl fürn Schein als auch für >85% im Stex)
Pharma - soweit ich weiß,korrigier mich bite,sollte ich da falsch liegen, werden im 1.Stex nur Gruppen und Wirkweisen/Wirkdauern sowie im Zweiten v.a. Neben- und Wechselwirkungen/Indikationen abgefragt-wozu brauchst dafür Chemie???
Und zum Thema Medizinrelevanz vom Schulbio-schon mal was von Membranaufbau, Carriern, Aktionspotential an Nerven-,Skelett- und Herzmuskelfasern, Vergiftungen mit Curare gehört?
Denke mal,das hat alles durchaus seine Bedeutung fürs Studium,oder?

ClooneyGeorge
21.12.2002, 20:27
*putzt sich die Nase*

21.12.2002, 20:37
Original geschrieben von Christoph_A
Jetzt erzähl ich Dir mal eine kleine Geschichte aus München

München , ohne Worte :-D

Ich bin auch nicht mehr im 3 Semester! Also erzähl mir hier jetzt keine Stories! :-(


Und zum Thema Medizinrelevanz vom Schulbio-schon mal was von Membranaufbau, Carriern, Aktionspotential an Nerven-,Skelett- und Herzmuskelfasern, Vergiftungen mit Curare gehört? Nicht gleich unverschämt werden! :-(

Ich habe als rer.nat. Absolvent eventuell einen kleinen hang zu Physik und Chemie, mag sein :-blush , aber...

Fakt ist: auch München schloss im Physikum bisher immer in Bio um mehr als 10% besser ab als in Chemie/Biochemie! Da kann ja irgendwas nicht stimmen. Quelle IMPP

chata

June
21.12.2002, 21:48
Original geschrieben von Christoph_A
Jetzt erzähl ich Dir mal eine kleine Geschichte aus München,lieber Medichatter.
Einzig anspruchsvolle Klausur im ersten Semester (Durchfallquote knapp 30 %)-Bio. Halber Sitzschein (Durchfallquote < 15%) Chemie.
Siehst du, so unterschiedlich sind doch die Unis.... In GÖ war der Bioschein pillepalle und der Chemie- und vor allem der Physikschein anspruchsvoller.

Biochemie-reine Bolzerei-je mehr Du Zyklen Du holzen kannst,desto besser.
Bin keine Freundin des Auswendiglernens und probiere das immer, so weit das im Medizinstudium möglich ist, minimal zu halten. Dazu gehört in Biochemie halt, daß du mit den chemischen Formeln der Substanzen einigermaßen umgehen kannst und um die funktionellen Gruppen bescheid weißt.

Pharma - soweit ich weiß,korrigier mich bite,sollte ich da falsch liegen, werden im 1.Stex nur Gruppen und Wirkweisen/Wirkdauern sowie im Zweiten v.a. Neben- und Wechselwirkungen/Indikationen abgefragt-wozu brauchst dafür Chemie???
Und wieder einmal hast du einen Vorteil, wenn du die funktionellen Gruppen kennst! Die spielen eine große Rolle für die Pharmakodynamik, so ist es z.B. nicht ganz unwichtig, ob ein
Opiat lipophil ist oder nicht, weil man es dann nämlich entweder als Schmerzmittel und zur Sedierung einsetzen kann oder eben gegen Durchfall..... Nur ein Beispiel, gibt viel viel mehr davon, die auch nicht alle auf hydrophil/hydrophob beschränkt sind...

Und zum Thema Medizinrelevanz vom Schulbio-schon mal was von Membranaufbau, Carriern, Aktionspotential an Nerven-,Skelett- und Herzmuskelfasern, Vergiftungen mit Curare gehört?
In der Schule? Nö... (Hab Bio abgewählt nach der 11, wollte lieber Physik und Französisch weitermachen und alles auf einmal ging nicht...)
Nur sind das halt alles superanschauliche Sachen, die man einmal hört und dann verstanden hat! Egal ob das eine Mal in der Schule war oder in der Uni...
Naja, das soll jetzt nicht heißen, daß es blöd wäre, Bio-LK zu nehmen, sehe das ansonsten im wesentlichen wie luckyblue (mit der Einschränkung, daß wir nicht vorher wußten, wer welche LKs leitet)
Die June :-music

Christoph_A
23.12.2002, 18:45
@ Medichater:
Erst einmal-hast Du schon überlegt, woran das in Chemie/Biochemie wohl liegen kann-der Vergleich Chemie/Bio alleine wäre da wohl etwas relevanter,aber is ja egal. In welchem Semester Du bist,ist mir,ehrlich gesagt eigentlich vollkommen egal,es geht mir nur um die Sache und da pflege ich meine Argumente schon zu verteidigen,auch wenn jemandem das nicht passen sollte. Und erklär mir doch bitte,wo ich im letzten Post unverschämt wurde,da ich das ohne Deine Hilfe beim besten Willen nicht erkennen kann.
@June:
Daß Scheine von Uni zu Uni unterschiedlich sind ist klar,das würde wahrscheinlich niemand anzweifeln. Daß Opiate zur Schmerztherapie oder als Brechmittel eingesetzt werden können,weiß ich auch-ich hab sie mir damals halt mit weniger Aufwand eingelernt als mir zu überlegen,warum das eine mehr das und das andere mehr dies ist-interessiert weder beim IMPP noch auf Station irgendwen,wenn Du mich fragst. Bei der Wahl der LKs muß ich Dir recht geben, da sollte man nehmen was einem a) gefällt und b) Punkte bringt,aber das hatte ich ja eh schon erwähnt.

rolexralf
25.12.2002, 11:25
Also, ich tendiere da insgesamt doch ziemlich zu christoph - chemie ist halt für die meisten der schwierigere Schein, aber relevanter wird er dadurch nicht.


Original geschrieben von June


Und wieder einmal hast du einen Vorteil, wenn du die funktionellen Gruppen kennst! Die spielen eine große Rolle für die Pharmakodynamik, so ist es z.B. nicht ganz unwichtig, ob ein
Opiat lipophil ist oder nicht, weil man es dann nämlich entweder als Schmerzmittel und zur Sedierung einsetzen kann oder eben gegen Durchfall..... Nur ein Beispiel, gibt viel viel mehr davon, die auch nicht alle auf hydrophil/hydrophob beschränkt sind...



Hier hast du grundsätzlich natürlich recht. Nur: wie praxisrelevant ist das??? Welcher Arzt kennt schon den molekularen Aufbau einzelner Opiate? Ich behaupte mal höchstens einer von 100. Alle anderen müssen halt (auswendig) wissen, ob eine Substanz lipophil ist oder nicht, aber an der Molekülstruktur wird es kaum einer festmachen können...

Biologie legt m.E. die entscheidenden Grundsteine für die Molekularbiologie und ist daduch eigentlich wesentlich wichtiger für das weitere Studium als Chemie. Da aber an vielen Unis der Bio-Schein wesentlich einfacher zu bekommen sein dürfte als der Chemie-Schein, kann man als Erstsemester schon einen falschen Eindruck bekommen.

:-meinung

25.12.2002, 19:02
Das Bio wichtig ist für Medizin, ohne Frage...

Aber

1. der Studiengang Humanmedizin ist nicht nur Grundlage für einen Beruf in der kurativen Branche, es gibt da noch ein paar andere Bereiche wo Dipl.meds. benötigt werden...

und 2.

Bio im Abi ist kaum eine Grundlage für Molekularbiologie! Wäre die Abiturausbildung entsprechend ausgerichtet, und würde der GK1 das Fach Bio entspreched würdigen, dann sehe es anders aus.

Nur, rein vom Ziel Physikum her gesehen, ist Bio LK unangemessen! Und ja Rolexralf eben wegen der Wichtung der Fächer an den Unis!

chata

Christoph_A
25.12.2002, 19:18
Bio im Abi ist keine Grundlage für Molekularbiologie........
Also in Bayern schon

25.12.2002, 20:49
Stimme ich Dir zu! Aber leider ist das rer.nat. Niveau Bayerns nicht deutschlandweit anzufinden, je weiter gen Norden....

chata