Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wahlkampf 2009 - Wisst ihr schon, wo ihr euer Kreuzchen macht?
Ich bezog mich sicherlich nicht auf 1933, genauso liegt es mir fern, ein totalitäres System egal welcher Richtung als "gute Politik" zu bezeichnen.
das hab ich so vorausgesetzt, aber warum soll das Land erst richtig am Boden liegen ?
Ich meinte damit lediglich, meinetwegen auch etwas überspitzt formuliert, dass, wenn ein Land richtige Probleme hat und nicht nur so Kinkerlitzchen, dass dann keine Zeit für alberne Spielchen ist, wie so gerne heutzutage abgezogen werden.
Ich finde, dass dieses Land ja gerade wirklich richtige Probleme hat ( die Krise findest ja nicht nur in den Medien statt) und deswegen wunderte ich mich über deinen Beitrag ja auch. Ich denke, dass deine "These" nicht stimmt, was die gegenwärtige Situation belegt. Ob gute oder schlechte Politik gemacht, hat m.E. allein mit dem Unvermögen oder mit der Fähigkeit der Leute, die sich gerade zum Politikerjob berufen fühlen, zu tun hat.
hennessy
17.08.2009, 18:31
... Ob gute oder schlechte Politik gemacht, hat m.E. allein mit dem Unvermögen oder mit der Fähigkeit der Leute, die sich gerade zum Politikerjob berufen fühlen, zu tun hat.
Sorry, aber diese Aussage ist mir einfach zu dünn.
Der fähigste Politiker hat leider keine Chance, wenn er nicht die richtigen Lobbyisten und einen riesigen Haufen Geld hinter sich hat. Und leider bekommt man das Geld oft nur mittels höchst "kitzliger" Machenschaften. Das ist eben auch der innere Kampf mit dem eigenen Gewissen, den so mancher einst fähige Politiker verloren hat. Andere hingegen haben von Haus aus keinerlei Scheu, Posten zu bekleiden, auf die sie ein paar Jahre zuvor noch mit Farbbeutel geworfen haben.
Es gibt in jeder Partei einige wenige fähige Politiker, aber die können (oder dürfen) eben nicht miteinander. Also setzt man Damen und Herren ins Boot, die von ihrem Job mehr oder weniger keine Ahnung haben. Hauptsache, die Farbe des Parteibuches stimmt. Und so kommt es zu dem bekannten Bäumchen-wechsle-Dich-Spiel. Wenn einer z.B. als Verteidigungsminister nicht mehr opportun ist, dann wird er eben schnell mal in ein anderes Resort gesteckt und dort Minister für etwas, das er überspitzt gesagt nicht mal aussprechen kann, aber ab sofort kompetent leiten soll.
Wenn wir Ärzte werden wollen, dann müssen wir das lernen. Wenn jemand Bäcker werden will, dann muss er das lernen. Wenn jemand Pilot werden will, dann muss er das lernen. Wenn jemand Politiker werden will...........
MUSS ER NUR EINE GROSSE KLAPPE HABEN.:-kotz
Es gibt keine Eingangsprüfung oder sonstige Qualifikationen. Kein Studium der Politologie oder irgendwas in dieser Art.
Um wieder auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Wo werde ich mein Kreuzchen machen? Antwort: Ich weiß es nicht. Das Wahlprogramm ist für mich keine Hilfe, denn es wird schneller geändert, als ich kreuzen kann.:-???
ich hoffe jetzt mal, dass du einfach nur vergessen hast, dass dies 1933 so war ....
Nicht mehr. Da ging es eigentlich schon wieder aufwärts. Richtig am Boden lag Deutschland 1918/19, 1929 und 1945.
Abgesehen davon bist Du grad Godwin's law aufgesessen ;-)
Was ich wähle? Weiß ich auch noch nicht, aber wählen gehen tu ich auf jeden Fall.
Linda.1001
17.08.2009, 18:59
Wählen werde ich, auch wenn ich noch nicht genau weiss, wen (engere Auswahl gibts schon). Und wenns nur ums Protestwählen geht. Alleine das Ergebnis der Europawahl hat mich ziemlich erschrocken damals. Da waren ziemlich viel Rechte dabei. (sollte kein Anstoß zur Diskussion sein)
Und leider bekommt man das Geld oft nur mittels höchst "kitzliger" Machenschaften.
Wenn wir Ärzte werden wollen, dann müssen wir das lernen. Wenn jemand Bäcker werden will, dann muss er das lernen. Wenn jemand Pilot werden will, dann muss er das lernen. Wenn jemand Politiker werden will...........
MUSS ER NUR EINE GROSSE KLAPPE HABEN.
Sorry, aber auch mir ist
diese Aussage... einfach zu dünn.
oder anders: soviel Klischeedenken führt sicher auch nicht zu einem differenzierten Lösungsansatz, der hier diskutierten Frage, was es bedarf, um gute Politik zu machen
Ehemaliger User 20130505
20.08.2009, 06:07
.[....}48 Prozent: das sind knapp die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland, die nicht wissen, dass die Bundestagswahl schon Ende September ist bzw. überhaupt in diesem Jahr stattfindet. 48 Prozent also konnten die Frage danach nicht oder nur falsch beantworten, ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Forsa in einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage für den "Stern".
Besonders uninformiert waren laut Umfrage Schüler und Studenten. Fast drei Viertel von ihnen wussten nicht, wann die Wahl ist. [....]:-(
http://www.taz.de/1/was-fehlt/1/den-deutschen-die-erinnerung-an-die-bundestagswahl/
SPD oder Piraten.
Ersteres weil Steinmeier ne echt armes Schwein ohne Rampensau-"Qualitäten" ist, daß vorzeitig verheizt wird - obwohl er fachlich ne solidere Basis- bzw. Werdegang bietet als so manch anderer auf der Bühne...
Zweiteres sicher nicht wegen der fehlenden Inhalte, sondern weil etablierte Parteien zwischen hoffnungslos-ambitionierter Twitterei & MySpace-Kulissen gänzlich den Realblick für die höchst produktiven, meist akademischen Netzbürgern & Yuppie-Eltern verloren haben.
Und die Kinderporno-"Sperre" gehört gewaltig abgestraft.
Besonders uninformiert waren laut Umfrage Schüler und Studenten.
Über den afghanischen Wahlkampf fühl ich mich im Moment besser informiert, als über den hiesigen (Termin, Kandidaten, Programme, Wirtschafts- und Sicherheitslage im Land etc. etc.) und wüsste wen ich dort wählen würde :-D
und hier, von den Politikern selbst und den größeren Massenmedien, einfach für ziemlich dumm verkauft.
Die Merkel sagt überhaupt nix mehr außer "sozial ist was Arbeit schafft", um ja keine Angriffsfläche zu bieten*. Hat die denn in all der Regierungszeit überhaupt mal irgendetwas Bewegendes gemacht? Außer Bussibussi mit dem Franzosen und Eisberge anzuschauen oder auf Gipfeltreffen die "mächtige" Staatsfrau raushängen zu lassen. Die CDU insgesamt ohne Profil (verortet sich selbst ständig irgendwo "mittig", was sich irgendwie auch, tschuldige, nach "nuttig" anhört, anbiedern um jeden Preis), der Von und Zu ist einfach nur "sexy", der Quido hüpft rum und die FDP erzählt noch immer neoliberale Ammenmärchen ("Steuersenkungen, alles frei, frei, freie Faaahrt, keine Hindernisse" na ja, werden damit sicher wieder ihre Klientel finden, die das toll finden), die SPD zaubert nun mehr panisch Wunderprogramme für mehr Beschäftigung und Sozialstandards aus der Tasche (obwohl lange Jahre in der Regierung und unglaubwürdig nach all der antisozialen Politik für die sie unter Schröder standen. Wen wollen die denn von den einstigen Stammwählern noch zurückgewinnen?), die Linke diffamiert als die alten weltfremden DDR-Monster, die Grünen, die tun keinem so richtig weh, was sich hier ja auch in der Umfrage bis jetzt zeigt.
Eine Entwicklung von längerfristigen Konzepten, Auseinandersetzungen in der Sache und Vermittlung von Inhalten findet überhaupt nicht statt.
Ich würde mir jedenfalls keinen Arzt wünschen, der von seinem Beruf solch ein Verständnis hat, wie ihn hier "die Politiker" erkennen lassen. Und wem will mans da verdenken, wenns einen einfach nicht mehr interessiert.
Ich denke, eine gute Politik kann man für sich selbst machen, indem man Mitglied in "seiner" Gewerkschaft ist und nicht unbedingt mit einem Kreuz für irgendeinen Hansel.
*wobei die Mentalität des "keine Angriffsfläche bietens" leider sehr verbreitet ist, nicht nur in der Politik: bloß nix sagen, womit man anecken könnte, was vielleicht nicht jedem gefällt, immer schön schwammig bleiben, keine richtige Meinung vertreten, ja nix kritisches von sich geben, das könnte ja ab und zu mal falsch oder unbeliebt sein und am Ende muss man sich dafür auch noch korrigieren lassen (o Gott, wie schlimm xD), denn das hebt man sich doch besser für "hinter dem Rücken" auf *kotz*
Den Augenärztinnen stimme ich zu ;-)
"Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient." hat mal jemand gesagt, weiß gerad nicht wer, es ist aber was dran, dass macht schon diese Umfrage deutlich, in der die Grünen tatsächlich führen. :-oopss
Was mich sehr enttäuscht und meines Optimissmus beraubt hat, ist wie aufrichtige, kompetente und glaubhafte Personen wie Paul Kirchhoff und Oswald Metzger skrupellos ferttiggemacht werden und/oder chancenlos sind während verlogene Maulhelden und Berufspolitiker Joschka Fischer(!) und, aktuell z.b. der Stegmeier aus Schleswig-Holstein, schalten und walten. Und besonders schlimm: auch noch beliebt sind und Applaus erhalten!!! (Ich könnte auch genug Pfeifen aus anderen Parteien nennen)
Und wer die Linke wählt sollte gleich nach China, Bolivien oder Nordkorea abgeschoben werden ;-)
Wählen geh ich aber auch!
...der Stegmeier aus Schleswig-Holstein, schalten und walten. ...
Meinst du Stegner?
Als Gegenspieler war er unverzichtbar. Leider steht ihm der Ehrgeiz etwas zu sehr ins Gesicht geschrieben - wirkt immer als wolle er nur Station machen auf dem Weg zu Höherem :-nix
Peter-Harry ist allerdings auch die Überzumutung - Landlordgehabe, Regional- & Bierzeltpolitik tropft da aus jeder Pore, die Nordbank-Geschichte ist eine absolute Unverschämtheit - bedauerlich aber verständlich das Marnette zurückgetreten ist...
Nach dem Regierungs-Debakel müssen eigentlich beide das Handtuch ganz schnell werfen - naja Amtsessel gelten als seeehr klebrig ;-)
Hoppla-Daisy
20.08.2009, 22:25
Nach dem Regierungs-Debakel müssen eigentlich beide das Handtuch ganz schnell werfen - naja Amtsessel gelten als seeehr klebrig ;-)
So einen guten Klebstoff stellt keiner her. Weiß der Himmel, wo die den herhaben, aber sie halten die Rezeptur geheim...
Diese ganzen Wahlkampftiraden haben mich ja schon immer tierisch genervt, derzeit aber so dermaßen, dass ich kotzen könnte, sobald ich nur ein Wahlplakat irgendwo hängen sehe. Das ist doch alles nur durchgequirlter Mist mit völlig belanglosen Schlagworten. Und da tun die sich alle nichts. Ganz ehrlich: Wirklich sinnvoll, weil ich voll dahinter stünde, kann ich keinen wählen. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, wo ich mein Kreuzche setzen werde, aber das tue ich hier nicht kund, weil ich auf Diskussionen diesbezüglich so gar keine Lust habe. Ich glaube, gute Politik kann nur dann gemacht werden, wenn ein Land komplett am Boden liegt und es einfach wichtig ist, dieses wieder aufzubauen und man sich solche albernen Sticheligkeiten einfach nicht leisten kann.
Hiermit setze ich meine Unterschrift unter diese Aussage:-meinung
Die Niere
21.08.2009, 02:19
Man darf leider nicht vergessen für wen Politik gemacht wird - nun einmal für die breite intelektuell bitte nicht überfordernde Masse, deren Aufmerksamkeitsspanne bei einem Artikel der Bildzeitung endet. Nur dort ist die grosse Anzahl an Stimmen zu holen also sind die Wahlkämpfe auch genau darauf ausgerichtet.
Einen intelligenten Wahlkampf würde ein grosser Teil der Bevölkerung wahrscheinlich als Arroganz interpretieren.
gruesse, die niere
@Logo: Ja danke, Stegner meine ich.
Eine merkwürdige Realitätsentfremdung was sich da abspielt ist auch das ständig nur über soziale Gerechtigkeit gefaselt wird, weil es den Armen und Gestrauchelten ja sooo schlecht geht in unserem Land. Immer diese Opfer-Debatten, die geführt werden, die staatliche Alimentierung als Menschenrecht proklamieren, anstatt durch ein durchdachtes Bildungswesen intergenerative Mobilität zu ermöglichen. Das müsste ja eigentlich im Interesse aller etablierter Parteien und durchaus mehrheitsfähig sein.
Die Ärmel hochkrempeln und sein Schicksal in die Hand nehmen ist natürlich neoliberales Geschwätz; insgeheim wünschte man sich aber doch Obama wäre in Castrop-Rauxel geboren worden.
Hellequin
21.08.2009, 20:44
insgeheim wünschte man sich aber doch Obama wäre in Castrop-Rauxel geboren worden.
Dann wäre er aber nie soweit gekommen. Dafür unterscheidet sich die deutsche Politiklandschaft einfach zu sehr von der amerikanischen.
Wenn du hier auf höhere Ämter schielst, steht dir erst mal eine jahrzehntelange Tour durch die Parteigremien bevor, in der du genügend Filz ansammeln musst, damit du für irgendwas nominiert wirst.
Und das erklärt ja auch den Realitätsverlust der meisten Politiker.
Eine merkwürdige Realitätsentfremdung was sich da abspielt ist auch das ständig nur über soziale Gerechtigkeit gefaselt wird [...], Immer diese Opfer-Debatten, die geführt werden, die staatliche Alimentierung als Menschenrecht proklamieren, anstatt durch ein durchdachtes Bildungswesen intergenerative Mobilität zu ermöglichen.
Bildung ist Bestandteil sozialer Gerechtigkeit, welche hier geschmäht wird.
Insgesamt kam mir aber Realitätsentfremdung eher bei der Aussage in den Sinn oder auch Zynismus.
Als ob sich soziale Gerechtigkeit auf HartzIV-Leistungen beschränken würde oder was auch immer abschätzig mit dem Begriff "staatliche Alimentierung" gemeint war.
Aber das sollteste vielleicht lieber dem arbeitslosen Facharbeiter erzählen, dem seine Existenz und Perspektiven gerade die Bach runter gehen (Job, Haus, Familie, Freizeit, Urlaub und ja auch die (Aus-)Bildung/Studium des Nachwuchses).
Und soziale Gerechtigkeit hört auch nicht bei Niedriglöhnen auf, die es der Altenpflegerin und Millionen anderen Arbeitnehmern eben gerade nicht ermöglichen, trotz Vollzeitjob, eine Familie alleine zu ernähren und eine ausreichende gesellschaftliche Teilhabe für sich und ihre Kinder zu ermöglichen. (Wir reden übrigens von Deutschland, "wo es sowas aber ja gar nicht gibt" ;)
Vielleicht hab ich das aber auch missverstanden und am Ende waren mit staatlicher Alimentierung gar Unternehmer gemeint, die vom Staat schmarotzend ihren Mitarbeitern Kombilöhne zahlen lassen, dort wo sie selbst ihrer Verantwortung nicht nachkommen ein lebenswürdiges Einkommen zu zahlen.
gott, Leute... ich weiß gar nicht wen ich wählen soll....
habt ihr mal etwas, was euch persönlich vone einer Partei besonders anspricht, weshalb man die wählen sollte?^^
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