Wirtschaft / Politik für Dummies?

[Shadow]

Gibt es so was?

Inhalt sollte sein -
Wie funktioniert Wirtschaft - die gängigen Begriffe auch aus den Nachrichten - auch Recht / Gesetze, die da immer wieder wichtig sind -
und auch wie funktioniert der Staat - Aufgabenverteilung -
vll auch politische Richtungen und deren Meinungen, Argumente erklärt.

Sprich so ein Buch, das einen Ahnungslosen eine Grundlage bietet nicht nur Nachrichten besser zu verstehen, sondern auch ein fundiertes Wissen, auf das sich eine eigene Meinung bilden lässt - ohne völlig in der Luft zu hängen.

Klasse wäre, wenn das ganze mit aktuellen Bsp, und aktuellen Menschen belegt wäre, aber das ist wohl kaum machbar.

LG Shadow

[Bisamratte]

Ein Sozial-/Gemeinschaftskunde-Buch – wie auch immer es im jeweiligen Bundesland heißt – für die Oberstufe sollte das wichtigste (auch weitgehend ideologisch unbelastet) abdecken. Für entsprechende Wirtschaftsbücher bieten die meisten Buchhandlungen derzeit ganze Tische mit Welt-erklär-Büchern an, wie immer in „Krisenzeiten“. Aus der „Dummie“-Reihe gibt es auch „Wirtschaft für Dummies“.

Was auch immer du damit vorhast, ich bin der unpopulären Meinung, dass Allgemeinbildung nicht durch die Lektüre eines Buches nachgeholt werden kann oder man auf dieser Grundlage gar zur fundierten Meinungsbildung befähigt wird. Da hilft wohl nur jahrelanger Konsum von Qualitätsjournalismus (also nicht SPIEGEL Online).

[Shadow]

Stimmt,
aber um Qualitätsjournalismus konsumieren zu können,
braucht man Grundwissen, sonst kapiert man nix.
Deswegen wäre erst mal die Aneignung dieses Wissens, das einem halt eben nicht in jedem Artikel erklärt wird, sondern einfach vorausgesetzt wird, der erste Schritt.

[Tse]

zum Thema Wirtschaft, denke ich, führt kein Weg daran vorbei, wenn man sich "seine eigene Meinung" bilden will, sich mit verschiedenen Positionen zu befassen.
Von Schulbüchern würde ich da eher abraten. Meiner Meinung nach taugen die nicht wirklich um Zusammenhänge zu verstehen. Oftmals werden da einfach nur Einzelheiten aus dem Zusammenhang gerissen und angesprochen.

Recht gut fand ich:
Bernd Senf - Die blinden Flecken der Ökonomie
(Und um das mal zu legitimieren :-oopss, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin).
Der Titel mag jetzt erstmal ideologisch voreingenommen daherkommen, doch beschreibt der Autor zunächst einmal verschiedene historische und aktuelle Wirtschaftssysteme, ihre Charakteristika, ihre Stärken und Schwächen. Wenn man dann auf die hier und da durchaus anzutreffende "Anti-Globalisierungs-Haltung" nicht steht, kann man diese ja auch mit seinen eigenen Gedanken hinterfragen, ggf. ablehnen. Der gelungen Beschreibung der verschiedenen Wirtschaftssysteme und dem vermittelten Wissen, den Zusammenhängen und Grundbegriffen tut das m.E. keinen Abbruch.

Um mal eine Leserrezension auf amazon.de zu zitieren: "Vom Feudalismus über Liberalismus, Marxismus, Neoklassik, Freiwirtschaftslehre, Keynesianismus bis zum heutigen Monetarismus/Neoliberalismus erklärt er alles anschaulich und verständlich, zieht Parallelen und zeigt die jeweiligen Stärken und "blinden Flecken" auf. Interessant ist, wie in der historischen Entwicklung jedes Modell zwar die Schwächen des direkten Vorgängers behebt, aber auch wieder neue beinhaltet."

Gerade dieses Beleuchten der geschichtlichen Entwicklung, dass eben Wirtschaften nicht im luftleeren Raum entstanden sind, sondern dass es bestimmte Voraussetzungen und Gegebenheiten brauchte, macht es überaus spannend. Dass eben (mal als Beispiel) der Kapitalismus ein Fortschritt gegenüber der feudalen Produktionsweise darstellt (und auch erklärt warum) usw. usf.

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Ansonsten, wenn man die ab und an in den Medien verwendeten Feinheiten oder Erläuterungen zu Fachbegriffen sucht, ist da mMn durchaus das Wikipedia hilfreich (Rendite, Portfolio, und was es sonst noch gibt).