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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu blöd zum Viggo legen?



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Sarita84
07.09.2009, 17:14
Hi Ihr!

Brauch mal kurz fachmännischen Rat!
Hab jetzt schon 4 Wochen Fam in der Inneren hinter mir...aber Viggos sind immer noch soooo durchwachsen bei mir. Hatte heute 2 mit super Venen, aber hab beide perforiert. Passiert mir im Moment immer...Hab aber fast sofort die Nadel zurückgezogen. Bei meinem Kumpanen hat es dann ohne größere Probleme geklappt. Der hat aber eigtl. weniger Übung als ich...:-blush

Sollte doch langsam kein Problem mehr sein.

Mensch, fühl mich so inkompetent!

LG Sarita

//stefan
07.09.2009, 17:26
Alles eine Frage der Quantität! Lass einfach bei den nächsten Punktionen jemanden mit Erfahrung draufgucken und dir noch den ein oder anderen Tip geben und dann hilft nur noch stechen, stechen, stechen...

Wird schon, kann jeder.

THawk
07.09.2009, 17:32
In meiner ersten Famulatur habe ich gar nicht erst angefangen, Statistiken zu führen :-D
Ne, im Ernst: Ich kenne mehrere, die es erst richtig im PJ gelernt haben. Also stress dich nicht. Übung macht da ganz besonders den Meister.

Ich steche persönlich lieber flach, dann sticht man auch nicht durch. Und auf keinen Fall sofort die Nadel zurück ziehen, wenn das erste Blut zu sehen ist. Dann ist zwar die Nadel im Gefäß, aber der Plastikschlauch noch davor. Also 1-2mm weiter rein und dann erst zurückziehen.

netfinder
07.09.2009, 18:14
und nicht aufgeben; wenn du nicht gleich triffst, lieber nochmal rumsuchen oder neu stechen und nicht sofort den Kollegen rufen.

kra-
07.09.2009, 18:36
Hatten dazu neulich einen Thread im Fachsimpelei-Forum:
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=52943

Skalpella
07.09.2009, 20:21
Vene festhalten durch Hautspannen, Vene nicht loslassen! Auch beim Vorschieben nicht loslassen! Einhändiges Vorschieben mit Umgreifen. "Trocken" üben, das heißt mit Viggo in Übungsmaterial stechen, zum Beispiel Absaugkatheter, der irgenwo festgebunden ist :-)

netfinder
07.09.2009, 20:32
Man kann auch mal am Kollegen üben...

luckyscrub
07.09.2009, 20:39
Man kann auch mal am Kollegen üben...

...aber nur, wenn diese es noch zulassen.

Ich habe es in der Notaufnahme in der Inneren/Neuro gelernt.

Meine neuste Erkenntnis: größer hält länger und geht besser rein (ich weiß, ich hab lange gebraucht, um diese Erkenntnis anzunehmen)

KriZzy
07.09.2009, 20:41
oh ich hoffe ich versage später nicht beim braunüle-legen!:-oopss

Hoppla-Daisy
07.09.2009, 20:44
Ich kriege mittlerweile echt alles rein und bin total froh drüber :-)

"Hach Kind, ich hab so schlechte Venen, da werden sie nix finden"
"Och, lassense mal gucken.... hm, geht doch...."
"Naja, ich bin Schlimmes gewohnt, probieren sie ruhig ihr Glück"
*und zack drin*
"also SO schön hat mir noch niemand eine Nadel gelegt"

Ich kann auch nur sagen: Üben, üben, üben... und immer um jede Nadel kämpfen!

netfinder
07.09.2009, 21:09
Ich krieg am Ende immer irgendwo eine Vene, aber bei weißen Flexuelen auf der ITS muss ich oefters passen...

@daisy: Bessere Vorlagen als die beschriebene kann man nicht haben, denn bei solchen Patienten darf man alles^^

Miss
08.09.2009, 14:27
Üben, üben, üben :-) und immer wieder Tipps geben lassen, wenns gerade nicht mehr geht.
Bevor ich in der Anästhesie gelandet bin, konnte ich das auch nur so lala, aber natürlich immer gerade besser, wenn ich gerade Übungseinsätze (Fam) hinter mir hatte. Tröste Dich, ich kann persönlich nie irgendwas gut auf Anhieb...aber für all diese Dinge brauch man keine besondere Begabung, das kann man wirklich irgendwann dann doch ;-)

Sarita84
22.09.2009, 10:19
Hey!
Super! Vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Habe eure Tipps berücksichtigt-und jetzt hat es auch ganz gut geklappt. Bin halt leider kein Naturtalent-aber es ist auch net hoffnungslos;)
Lg

Neurofreak
22.09.2009, 17:53
Mein Senf:

Habe BEs zum ersten mal im Pflegepraktikum gelernt, zwei Patienten gestochen, zweimal sofort getroffen. Dann im BC-Praktikum: ein Stich, ein Treffer. Ich hatte mich nicht groß angestrengt und dachte, gut, wer weiß warum alle über diese BEs und Zugänge schimpfen, ist doch einfach.
Tja, was soll ich sagen, erster Tag Famulatur, gefühlte zwanzig Blutentnahmen (es waren wohl eher über zehn) aufgetragen bekommen* mit dem sicheren Gewissen da totaaaaaal gut drin zu sein und keine einzige getroffen. Bei zwei bis drei Versuchen pro Patient übrigens. Ich war total deprimiert. Dank vieler Aufmunterungen und einigen Tips seitens der Ärzte bin ich am nächsten Tag wieder dran gegangen und nach und nach ging es wirklich. Ich merke, wie ich von Tag zu Tag mit BEs und Viggos ein kleines bisschen sicherer werde und ein bisschen besser treffe.

Lange Rede, kurzer Sinn:
- Es gibt eine Lernkurve.
- Oft hilft ein prüfender Blick eines erfahrenen Arztes, etwa wenn der eigene Winkel nicht stimmt oder man (wie ich) anfangs nicht den Mut hat, die Patienten lange genug zu stauen und dann auch schmerzhafte Stellen wie den Handrücken zu nehmen.
- Nutze jede Übung die du bekommst! Irgendwann stehst du nämlich ohne Arzt im Nebenzimmer da und musst es können.

* Nein, ich lasse mich nicht als Blutsauger ausnutzen, ich wollte das so. Eben um es zu lernen.

peipper
25.09.2009, 19:01
Kleiner Übungs-Tipp:
Eine Butterfly am Tisch festkleben und schön mit der Viggo üben, man kann nachher auch wenn man möchte Moosgummi drüber legen, dann muss man wirklich einwenig suchen.

Und wie Neurofreak geschrieben hat NICHT vor den "schmerzhaften" Handrücken zurück schrecken. Geht hier meistens leichter... zumindest bevorzuge ich mittlerweile den Handrücken. (klappt auch dann wenn sonst nirgends was zu finden ist. Am Oberarm gut stauen und Hand schön tief runterhängen, auch wenn man dann mal auf'm Boden kniet. ;-) )

Ansonsten schööööön üben ;-)

Hoppla-Daisy
25.09.2009, 19:16
Gestern musste ein Fuß dran glauben :-)) - und die Infusion läuft noch verdammt gut ;-)

Heute mein persönliches Highlight:
Viggo bei nem bereits zuvor vielfach malträtierten Chemopatienten, zudem auch noch adipös mit irgendwie GAR KEINEN Venen :-oopss. "Wenn du bei ihm ne Viggo reinbekommst, gibt's ein Eis von mir!" Das war Ansporn genug. Selbstvertrauen in das eigene Tun vortäuschend, kam ich ins Zimmer und fing an. Tja, nach 10 Minuten, einem einzigen Einstich in die unendlichen Tiefen der Ellenbeuge und dem Gedanken an ein Eis ging ich wieder raus :-))

Ich glaube, das Wichtigste ist immer noch, dass man sich sagt: Ich schaff das, irgendwie.....

EzRyder
25.09.2009, 19:34
Gut Nadeln legen ist auch nicht so einfach wie das Blutabnehmen, da geht die Lernkurve bei mir auch gerade bei ca. 8-12 BE pro Tag steil bergauf.
Mit Nadeln legen tu ich mich jetzt in der 2. Famulatur aber auch noch schwer, da hab ich irgendwie noch kein Gefühl wie tief ich rumstochern kann und bin mir was den Einstichwinkel angeht nicht sicher. Also eher steil punktieren und dann flachstellen? Und was heißt steil, ca 40 Grad?

Wir hatten im letzten Sem. einen Kurs in dem wir an gummi Armen üben konnten. Da war das aber viel leichter und kein Problem. Immerhin konnte ich auf die Frage des Assis: "Kannst du Nadeln legen?" am ersten Tag der Famulatur selbstbewusst sagen: "Ja!"

Hoppla-Daisy
25.09.2009, 20:14
Naja, so im 40°-Winkel is normal, finde ich. Steil..... hmmmm, für mich hieß das heute: Ich stech im 40°-Winkel, aber eben einfach noch tiefer rein, auch wenn die Hemmschwelle verdammt hoch war.

netfinder
30.09.2009, 18:16
Nachdem ich jetzt hin und wieder auch arterien punktieren darf, hab ihc weniger Sorgen was kaputt zu machen beim Venen punktieren, notfalls trifft man halt die Arterie^^, passiert auch nischt.

WackenDoc
30.09.2009, 18:25
Noch ein Tip zum Üben für unseren Vampiernachwuchs :-wow :

Neue, eingepackte Papierrolle nehmen (das Papier, das auf Patientenliegen kommt). Dann nen Infusionsystem nehmen, das ganze Gedöns an den Enden abschneiden und den Schlauch auf Rollenlänge schneiden und auf der Rolle festkleben (also ein Stück Tape an beide Enden und eins in der Mitte). DAnn kann man wunderbar mit weißen/orangenen Viggos üben und das auch noch von beiden Enden. Man kann wunderbar sehen, was passiert, wenn man zu tief sticht, wenn man die Nadel nicht zurückzieht, oder wenn man die Nadel zu früh zu weit rauszieht.

Und dann üben-üben-üben.
Wichtig ist, keine Angst beim Einstich zu haben- wenn man da zu zaghaft ist, tuts noch mehr weh.