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philistion
12.09.2009, 16:42
Hallo, ich beginne jetzt im Oktober mit dem Medizinstudium und habe in unserer E-Learning Plattform gesehen, dass im ersten Modul "Bausteine des Lebens I" sehr schnell sehr viel Anatomie Stoff durchgemacht wird.
Wie habt Ihr euch die Lagebeziehungen, Anfangs- und Endpunkte bestimmter Muskeln oder Nerven, also die räumlichen Beziehungen eingeprägt?
Auf dieser E-Learning-Plattform gibt es Dokumente mit ewig langen Tabellen wo z.B. Ursprung und Ansatz der Muskeln gelistet sind. Haltet Ihr das "Auswendiglernen" dieser Tabellen für eine sinnvolle Methode sich die Beziehungen einzuprägen?

Mit dem Prometheus komme ich gut zu Recht, doch zweifle ich im Moment noch daran, wie ich diese Riesenmasse an Stoff in so kurzer Zeit aufnehmen soll.
Sind Wandplakate mit den Muskeln oder den Knochen des Menschen sinnvoll?
Sollte man sich einen Fotoatlas kaufen oder reicht der Prometheus völlig aus?
Sind Internet-Projekt wie das Visible Human Project (http://visiblehuman.epfl.ch) für jemanden von euch schon mal hilfreich gewesen? (ich meine am Anfang des Studiums)

Ich weiß, sehr viele Fragen, aber vielleicht kann mir der eine oder andere ein bisschen weiterhelfen..

Danke!

mfG

Strodti
12.09.2009, 16:50
Hab den "Trick" vor Jahren mal gelesen und eigentlich hat es damit gut geklappt.
1. Lernen
2. Wiederholen
3. An der Leiche angucken
4. Abfragen lassen
...und wieder von vorne.

P.S.: Sehe gerade, dass du noch gar nicht präparierst. Also für den Bewegungsapparat reicht meiner Meinung nach ein guter Atlas. Welchen Atlas hast du? Im Prometheus/Bewegungsapparat sind so schöne Tabellen neben den Zeichnungen, damit kann man Muskeln mit Ansatz/Ursprung/Innervation gut lernen. Häufig kann man aus den Ansätzen die Funktion herleiten und umgekehrt.
Zum Verständnis und dass man es sich vorstellen kann ist tatsächlich der Präparierkurs super. Fotoatlanten, Schreibtischunterlagen, Ausmalbücher, Anatomiememoryspiele etc. bringen meiner Meinung nach nicht soviel wie das Studium an Atlas.

Alcyon
12.09.2009, 17:34
Wiederholen, wiederholen, wiederholen.
Und du musst nicht jeden kleinen Ursprung und jeden kleinen Ansatz können, das kann niemand. Aber gerade bei den großen Muskeln sollte man die Hauptpunkte schon kennen.

Und ganz ehrlich: Nach dem Physikum ist das sowieso scheiß egal, spätestens da interessiert das absolut niemanden mehr. Reicht dann, wenn man weiß, wo was liegt und wenn man was genauer wissen will, schlägt man's einfach nach.

tortet
12.09.2009, 18:04
Und ganz ehrlich: Nach dem Physikum ist das sowieso scheiß egal, spätestens da interessiert das absolut niemanden mehr. Reicht dann, wenn man weiß, wo was liegt und wenn man was genauer wissen will, schlägt man's einfach nach.

Ach was, das ist ja mal was ganz Neues. Das ist ja genau der Grund, warum es so schwer ist, sich die Anatomie einzuprägen...... Motiviert nicht gerade. (merkt man, dass ich frustriert bin?)

Mein Tipp ist definitiv der Prometheus, der ist kurz und präzise und es sind jede Menge Themen für die Testate drin. Unsere Prüfer haben fast nur nach dem Prometheus abgefragt.

Ein Fotoatlas hat mir persönlich sehr geholfen - besonders fürs Kopf-Hals-Testat sehr zu empfehlen, wie ich finde- und den Fotoatlas für Neuroanatomie habe ich mir auch gegönnt. Das ist aber Geschmackssache, musst Du selbst mal ausprobieren.

Ich fahre recht gut mit teilweise selbst erstellten Karteikarten für die Wiederholung. Ansonsten benutze ich die vorgefertigten vom Elsevierverlag.

Miss_Verständnis
12.09.2009, 20:17
Mmm, Anatomie ist so eine Sache für sich... ich mag das Fach sehr gern :-love, aaaber ich sage ja, dass es irgendwie eine leichte Verarschung ist, da es drei Fächer in einem sind...:-keks
Mit dem Lernen mach ich es so, dass ich einfach ständig wiederhole... und man sollte nicht den Fehler machen einfach stur irgendwelche Tabellen auswendig zu lernen, da das echt nix bringt. Lieber mehr Zeit investieren und sich Lagebeziehungen genau einprägen mit dem Atlas...:-meinung

WackenDoc
12.09.2009, 20:32
Ich hab damals mit fertigen Lernkarten gelernt. Man kann sich ja darauf noch Notizen machen. Gerade für den Bewegungsapparat (Ansatz-Ursprung- Innervation) hilft oft nur stumpfes Auswendiglernen.

Und dann Wiederholen-Wiederholen- Wiederholen. Für mündliche Testate: Gegenseitig abfragen und erzählen/sprechen.
War aber echt nicht mein Spezialgebiet. Mehr Vernetzung mit den Krankheitsbildern, wär da schon nicht verkehrt- aber so ist nun mal dieses Studium, scheint sich aber langsam zu bessern.

philistion
12.09.2009, 22:56
Danke für die vielen Antworten!

Der erste Präparierkurs ist bei uns erst im Jänner, vorher ist aber soweit ich informiert bin schon eine recht umfangreiche Prüfung.

Im Moment besitze ich den Prometheus - Band 1 und den Taschenatlas Anatomie von Platzer, da der Autor aus Innsbruck kommt und dem "Werk" deshalb bei uns an der Uni eine besondere Bedeutung innewohnt.

Würdet Ihr nun beim Prometheus bleiben, also gleich auch Band 2 und 3 kaufen, oder sollte ich mir für die Neuroanatomie den Trepel oder etwaige andere Bücher zulegen?

@tortet: Darf ich fragen, um welche Fotoatlanten es sich dabei genau handelt?

Autolyse
12.09.2009, 23:30
Was ich bei diesen räudigen Muskeln, die ich gehasst habe wie die Pest, und eigentlich fast überall, insbesondere bei der Topografie, als sehr sinnvoll empfunden habe ist das eigenhändige Zeichnen, wofür sich die Skizzen des Prometheus gut eignen. Das sieht zwar aus wie Kraut und Rüben, zumindest am Anfang, aber mit etwas Übung wird es immer besser und so lässt sich die Funktion auch gut verstehen und damit herleiten, das reduziert zumindest etwas den Lernaufwand, weil man nur noch sinnlos Ansatz und Ursprung auswendig lernen muss.

Naibaf
12.09.2009, 23:52
erstmal packst du die bücher bis studienbeginn wieder weg. streber die schon vorher alles wissen kann nämlich keiner leiden.

Katecholamin
12.09.2009, 23:54
Hab damals mit allen drei Atlanten gelernt. Parallel die Duale Reihe Anatomie gelesen, auch für Neuro (also nicht extra den Trepel gekauft, den ich selber nicht so toll finde).
Ist halt wichtig von Anfang an zu versuchen visuell zu lernen. Also nicht stump auswendig, sonst wirst du es super schnell vergessen. Und das (teilweise vergebliche) Suchen von Strukuren an der Leiche ist auch total wichtig, das festigt das Gelernte nochmal.
Für größere zusammenhängende Gebiete habe ich mir den Stoff teilweise übersichtlich auf DINA3 Seiten zusammengefasst(und mir dabei dan auch was überlegt). Mir selber hat es total geholfen. Habe das zB für die einzelnen Plexus gemacht (nicht nur Nervenäste, sondern auch Durchtrittsstellen und Topografie etc) oder die Hirnnerven...

Achja, diese Internetseite hat mir gar nicht geholfen. Guter Atlas reicht

Neurofreak
13.09.2009, 00:20
Ich lerne momentan Bewegungsapparat und mir hilft es, erstmal die Funktion zu lernen (wie z.B. Innenrotation des Oberarms), dann kommen Ursprung und Ansatz irgendwie leichter.

Katecholamin
13.09.2009, 00:25
Bei mir wars genau anders herum ;-)

philistion
13.09.2009, 01:48
erstmal packst du die bücher bis studienbeginn wieder weg. streber die schon vorher alles wissen kann nämlich keiner leiden.Klar, nur nicht den Anschein eines Strebers erwecken und die Empfehlungen aus dem Rundschreiben für Erstsemestrige ignorieren, in denen dezidiert empfohlen wird, sich schon mit den Unterlagen aus der e-Learning-Plattform auseinanderzusetzen, von denen die Anatomie den größten Teil ausmacht.
Aus der Literaturempfehlungsliste kaufe ich dann einfach alle: Platzer, Trepel, Sobotta, Prometheus, Pernkopf, usw. man gönnt sich ja sonst nichts.



Hab damals mit allen drei Atlanten gelernt. Parallel die Duale Reihe Anatomie gelesen, auch für Neuro (also nicht extra den Trepel gekauft, den ich selber nicht so toll finde).
Ist halt wichtig von Anfang an zu versuchen visuell zu lernen. Also nicht stump auswendig, sonst wirst du es super schnell vergessen. Und das (teilweise vergebliche) Suchen von Strukuren an der Leiche ist auch total wichtig, das festigt das Gelernte nochmal.
Für größere zusammenhängende Gebiete habe ich mir den Stoff teilweise übersichtlich auf DINA3 Seiten zusammengefasst(und mir dabei dan auch was überlegt). Mir selber hat es total geholfen. Habe das zB für die einzelnen Plexus gemacht (nicht nur Nervenäste, sondern auch Durchtrittsstellen und Topografie etc) oder die Hirnnerven...

Achja, diese Internetseite hat mir gar nicht geholfen. Guter Atlas reichtDanke, Prometheus 1-3 als Atlas + Duale Reihe als Lehrbuch klingt schon mal gut.

tortet
13.09.2009, 09:08
Danke für die vielen Antworten!
Würdet Ihr nun beim Prometheus bleiben, also gleich auch Band 2 und 3 kaufen, oder sollte ich mir für die Neuroanatomie den Trepel oder etwaige andere Bücher zulegen?
@tortet: Darf ich fragen, um welche Fotoatlanten es sich dabei genau handelt?

Den Prometheus brauchst Du definitiv (obwohl teuer). Du hast später zwischen den Testaten nur 4 Wochen jeweils Zeit und mit dem Prometheus kann man meiner Meinung nach am schnellsten lernen.

Der Trepel ist bei uns Standardwerk, ohne den geht nix. Der Fotoatlas Neuroanatomie ist von Deller/Sebesteny und im Elsevier erschienen. Macht Ihr ZNS denn schon im 1.?

Fotoatlas Anatomie: auch Elsevier, Gosling/Harris et al. Ausserdem habe ich einen Online-Zugang für eine Anatomiedatenbank auf univadis.de (sehr gute Kopf-Hals-Ansichten):-meinung

Brownie
13.09.2009, 09:34
Also ich bin ja so eine Anatomieniete^^
Ich glaube ich habe in der letzten woche mehr Ana gelernt als in den 2 Jahren Vorklinik. (hoffen wir mal, dass morgen im mündlichen dann auch alles parat ist)

Also ich hab mir mit sturem auswendig lernen sehr sehr schwer getan.
was mir jetzt bei bewegungsapparat sehr geholfen hat, war es "an mir" zu lernen.
also die unterarmmuskeln zum beispiel. ich hab meinen arm auf den tisch gelegt, und mir die muskeln gesagt, an meinem arm in etwa ansatz ursprung gezeigt und dann die bewegung gemacht, die der muskel macht. :-D

das einzige, was ich seltsamerweise während des semesters gut hinbekommen habe, war situs und die unpaaren abgänge der aorta mit ihren weiteren abgängen. dafür hatte ich den prometheus.

die duale reihe kaufte ich mir damals auch, aber ich habe so gut wie nie drin gelesen, is einfach nicht das buch für mich. die texte waren mir zu lang, und die zusammenfassungen an der seite reichen nicht aus....
:-oopss

WackenDoc
13.09.2009, 09:46
Situs fand ich wesentlich einfacher als Bewegungsapparat. Vielleicht auch weil´s viel mehr Zusammenhänge gab. Oder eben nicht so extrem viele nicht- zusammenhängende Details wie beim Bewegungsapparat. Da fand ich aber die zusammenhängenden Texte aus den Lehrbüchern hilfreicher, als reine Lernkarten. Dafür konnte ich mit den Texten beim Bewegungsapparat nicht so viel anfangen.

Naibaf
13.09.2009, 10:04
Achso und Naibaf: Halt doch die Fresse, wenn du nur ******* laberst! Vollidiot...

wieso so gereizt? mal wieder zu viel gelernt? contenance wenn ich bitten darf.

jijichu
13.09.2009, 23:26
Darf ich fragen, um welche Fotoatlanten es sich dabei genau handelt?


Ich persönlich finde die Duale Reihe Anatomie übrigens ausreichend, da alle Bilder aus dem Prometheus mit drinnen sind, habe ich mir damals keinen Prometheus geholt.
Als Fotoatlas habe ich mir damals den vom Schattauer Verlag gekauft und für Neuro dann den von Sebesteny (war mein Tischdozent und der Atlas somit sehr hilfreich :-lesen).

LG, viel Erfolg und einen tollen Start in die Vorklinik!

Dr.NoGo
14.09.2009, 09:47
Hiho! Nur so kleiner Tipp von mir: Gefäße und Leitungsbahnen hab ich mir persönlich total gut gemerkt indem ich mir "Straßen" gebaut habe... also als Bsp.: "Ich fahre die carotis comm. lang und nach einer Weile komm ich an ne Kreuzung -> Car.int/ ext. -> wenn ich die ext. nehme, kommt nach ventral die "Ausfahrt" Thyroidea sup. ..." etc...

Mir hat das immer gut geholfen, wenn Du es zwei / dreimal gemacht hast, ist es wie in deiner Heimatstadt in der Du auch fast alle Straßen kennt!

Ansonsten viel Erfolg in der VK! DURCHHALTEN IS ANGESAGT :)!

sara h
14.09.2009, 09:47
hi, hatte zu anfang "versucht" mit dem sobotta zu lernen - lass es! der ist viel zu detailliert, gerade, wenn man sich sowieso noch nciht so ganz mit den prioritäten auskennt, da verliert man sich zu schnell in kleinkram.
empfehlen kann ich besonders für den bewegungsapparat die lernkarten von sobotta in zusammenhang mit nem skelett. das ding war zwar recht teuer, aber mir hat es unheimlich geholfen, weil ich muskeln und knochen eher parallel gelernt habe und man so einen guten überblick hat. ich bin aber auch eher ein visueller lerner, hilft also wahrscheinlich nicht jedem...

viel erfolg