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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überfremdung der Schweizer Ärzteschaft



brainswiffer
20.09.2009, 07:43
In der NZZ am Sonntag letzte Woche war ein Artikel, dass die Schweiz zu viele Ausländer (vor allem Deutsche) "rekrutiert" - deren Anteil wächst und man Angst hat, dass man irgendwann nur noch äusländische Ärzte hat.

Ich glaube nicht, dass die Schweiz viel "rekrutieren" muss. Die Absolutzahlen der Schweizer Assistenzärzte bleiben auch in etwa gleich. Es kommt lediglich ein Zuwachs aus dem Ausland - "drängt der sich aber selber auf" und die Schweiz nimmt die, weil die in der Ausbildung noch billig(er) sind?

Was sind nun eigentlich die wichtigsten Vorteile, als Assistenzarzt in die Schweiz zu gehen?

Ist es nur das Geld (wieviel Unterschied ist es eigentlich?)
Oder kommen auch die Arbeitsbedingungen dazu?
Oder ist es auch mehr Verantwortung?

Lava
20.09.2009, 17:17
Ich glaube nicht, dass die Schweiz viel "rekrutieren" muss. Die Absolutzahlen der Schweizer Assistenzärzte bleiben auch in etwa gleich. Es kommt lediglich ein Zuwachs aus dem Ausland - "drängt der sich aber selber auf"

Das ist doch ein Widerspruch! Wenn die Schweiz ausländische Ärzte nicht nötig hätte, würde man keine einstellen. Es wird immer wieder gesagt, ausländische Ärzte nehmen keinem schweizer Arzt eine Stelle weg. Es stimmt, dass die Zahlen der Medizinstudenten gleich bleibt (mir hat mal einer erzählt, die hätte sich seit den 70ern nicht mehr verändert) - wenn aber trotzdem Ärzte aus dem Ausland eingestellt werden, heißt das doch, dass BEDARF besteht!

Und neben dem Geld zählen auch die Arbeitsbedingungen und der hohe Freizeitwert der Schweiz. Es ist einfach sauschön da. :-D

LasseReinböng
20.09.2009, 18:04
Es kommt lediglich ein Zuwachs aus dem Ausland - "drängt der sich aber selber auf" und die Schweiz nimmt die, weil die in der Ausbildung noch billig(er) sind?



Wie sollen sich denn ausländische Ärzte dem Schweizer Arbeitsmarkt aufdrängen ? Man bildet einfach zu wenig Ärzte aus. Auch in anderen Branchen in der Schweiz herrscht ein chronischer Mangel an Akademikern.

Schimmelschaf
20.09.2009, 21:25
Es stand erst vor Kurzem in der Zeitung, dass der Schweiz bis in ein paar Jahren (weiss nicht mehr bis wann) ca. 20 000 Pflegekräfte und mehrere tausend Ärzte fehlen. Die Zahl muss kompensiert werden... Klar wettern die Schweizer über die Einwanderung der Deutschen, aber wenn sie nicht selber etwas unternehmen sind sie auch selber schuld.

airmaria
21.09.2009, 07:23
hier nen interessanter artikel von heute dazu, mit zahlen:

http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Deutsche-finanzieren-unsere-Spitaeler-mit/story/24867273

airmaria

ps: ich schulde dem deutschen finanzminister jetz ne mille, oder was? :-))

Relaxometrie
21.09.2009, 07:53
ps: ich schulde dem deutschen finanzminister jetz ne mille, oder was? :-))
Nö. Das ist Deutschland selbst schuld, daß sie die gut ausgebildeteten Leute vergraulen.
Ich sage schon lange, daß man die Ausbildungskosten der Mediziner, die ins Ausland gehen, nicht dem Bildungsetat, sondern dem Entwicklungshilfeetat zurechnen muß.

Fino
21.09.2009, 15:17
Nö. Das ist Deutschland selbst schuld, daß sie die gut ausgebildeteten Leute vergraulen.
Ich sage schon lange, daß man die Ausbildungskosten der Mediziner, die ins Ausland gehen, nicht dem Bildungsetat, sondern dem Entwicklungshilfeetat zurechnen muß.

*lach*:-party

Die Niere
21.09.2009, 19:37
hier nen interessanter artikel von heute dazu, mit zahlen:

http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Deutsche-finanzieren-unsere-Spitaeler-mit/story/24867273

airmaria

ps: ich schulde dem deutschen finanzminister jetz ne mille, oder was? :-))
Nicht wenn du jemals wieder zurückgehst...dann zahlst du ein wenig an die Gesellschaft zurück :-)

Ist im übrigen nen schöner Übersichtsartikel auch wenn es mich überascht, dass es doch NUR knapp 23% ausländische Ärzte hier gibt. Aber ich denke, dass das vor allem durch die Niedergelassenen verschoben wird, die zum grossen Teil noch rein schweizerisch sein dürften, so dass der Anteil an ausländischen Ärzten im Spital locker auf über 30% ansteigt.

Abgesehen davon ist im Aritkel natürlich falsch gerechnet worden: Der deutsche Staat investiert 436.000 EUR und verdient mit mir (wenn ich geblieben wäre) 639.000 EUR, dass heisst es bleibt ein GEWINN von 203.000 EUR. Wenn ich jedoch für immer in der Schweiz bleibe, dann muss sich Deutschland seine Investition (436.000 EUR) und den Gewinn (203.000 EUR) abschminken, so dass wir zum Glück nur eben die 639.000 schulden - *puh* und ich dachte schon, wir müssten mit unserem Finanzberater reden...

gruesse, die niere

GOMER
23.09.2009, 18:26
Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß meine Ausbildung mehr als 100.000€ kosten soll.

airmaria
23.09.2009, 21:36
Abgesehen davon ist im Aritkel natürlich falsch gerechnet worden: Der deutsche Staat investiert 436.000 EUR und verdient mit mir (wenn ich geblieben wäre) 639.000 EUR, dass heisst es bleibt ein GEWINN von 203.000 EUR. Wenn ich jedoch für immer in der Schweiz bleibe, dann muss sich Deutschland seine Investition (436.000 EUR) und den Gewinn (203.000 EUR) abschminken, so dass wir zum Glück nur eben die 639.000 schulden - *puh* und ich dachte schon, wir müssten mit unserem Finanzberater reden...


du solltest vielleicht tatsächlich mit deinem finanzberater reden:

1. bezahlt d die ausbildung: -436.000 euro
2. entgeht d dann anschliessend effektiv der zu erwartende anteil am sozialprodukt: -639.000 euro

macht einen gesamtverlust von gut ner mille!

lediglich die bezeichnung "entgangene einnahmen" im artikel ist nicht ganz sauber, weil es die summe aus ausgaben plus verpasste einnahmen ist, aber unterm strich bleibt ein (rein durch das verlassen des landes zu diesem bestimmten zeitpunkt) fiktiver totalverlust von einer mille.
airmaria

ps: rein materiell betrachtet schulden wir d allenfalls die ausgelegten 436 k€, das wäre die "rechtliche" sichtweise

jemand
23.09.2009, 23:26
du solltest vielleicht tatsächlich mit deinem finanzberater reden:

1. bezahlt d die ausbildung: -436.000 euro
2. entgeht d dann anschliessend effektiv der zu erwartende anteil am sozialprodukt: -639.000 euro

macht einen gesamtverlust von gut ner mille!

lediglich die bezeichnung "entgangene einnahmen" im artikel ist nicht ganz sauber, weil es die summe aus ausgaben plus verpasste einnahmen ist, aber unterm strich bleibt ein (rein durch das verlassen des landes zu diesem bestimmten zeitpunkt) fiktiver totalverlust von einer mille.
airmaria

ps: rein materiell betrachtet schulden wir d allenfalls die ausgelegten 436 k€, das wäre die "rechtliche" sichtweise

Mist. Hätte ich mir das vor meinem Studium von der ZVS auch in bar ausbezahlen lassn können???

Ehemaliger-User-13092010
10.10.2009, 12:21
haha.

also warum ich in die schweiz auswandern werde:
1. im Vergleich zu Deutschen super freundliche Menschen, schönere Frauen, viele Brasilianerinnen
2. mehr kohle
3. bessere Arbeitsbedingungen: mehr freizeit, Mittagspause garantiert, bisschen flachere Hierarchie
4. schönere Umgebung, etwas bessere Organisation
5. mehr Sonne, da etwas südlicher

in dieser reihenfolge. also den wichtigsten punkt für mich kann man nicht so einfach verbessern und deswegen sehe ich keine chance, dass ich jemals in deutschland wieder leben werde. eigentlich bin ich super glücklich, dass ich seit meinem PJ eigentlich nicht mehr in Deutschland lebe.

Schimmelschaf
10.10.2009, 23:11
Gracjanski, hoffentlich wirst du da nicht enttäuscht...

Die Niere
11.10.2009, 08:41
Gracjanski, hoffentlich wirst du da nicht enttäuscht...
Bei den Brasilianerinnen auf jeden Fall :-D

teletubs
11.10.2009, 11:06
Gracjanski, hoffentlich wirst du da nicht enttäuscht...

In Punkto 5. aktuell schon! ;-)

Schimmelschaf
11.10.2009, 11:41
Ich wollte es nicht so direkt schreiben :-))

netfinder
11.10.2009, 12:00
hm, vielleicht sollt ich am Donnerstag doch ned nach Luzern fahren, wenn sich das nun gar nimmer lohnt...

LasseReinböng
11.10.2009, 14:11
Ist das jetzt der neue Trend in CH ? Thailänderinnen sind dann wohl out, jetzt sind Brasilianerinnen en vogue...