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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studium und Chronische Krankheit



Fatiha
29.12.2002, 21:52
Hallo liebe Leut,
ich will gerne Medizin studieren und habe aber ein Problem. Ich habe seit 9 Jahren eine Chronische Krankheit. Ich habe sehr darunter gelitten und musste schon beim Abi kämpfen weil für viele; jemand erst dann krank ist, wenn es äusserlich sichtbar ist.
Ich habe trotz der Krankheit einen guten NC-ich stand sogar besser als die die immer am Untericht teilgenommen haben.Ich bin echt stolz auf mein Abi-aber ich befürchte das ich an der Uni wieder doppelt so viel arbeiten muss als andere.
Wer kann mir da Auskunft geben?
Gruß Fatiha

Froschkönig
29.12.2002, 22:13
Wenn es Dir um die körperlich und zeitliche Belastung im Studium geht :

Generell gilt : Das Studium ist auf jeden fall auch mit allen möglichen handicaps machbar (Hatte auch taube und chronisch kranke im semester).

Ich kenne nun Deine Krankheit nicht und sie geht mich nichts an, aber alles in allem muß man im Medizinstudium "nur" zu den Praktika erscheinen (zugegebenermaßen ziemlich viele) und die Prüfungen bestehen. Es gibt zwar auch Vorlesungen als Pflichtveranstaltung, aber die meisten Professoren lassen mit sich reden, wenn es gesundheitliche Gründe für Nichtanwesenheit gibt. Das lernen selbst kann Dir wohl keiner abnehmen und es ist wirklich eine menge zu lernen. Das Meine ich jetzt nicht abschreckend, das meiste ist interessant. Die ersten 4 Semester werden wohl die große Durststrecke werden, wie auch bei allen gesunden Studenten......

Unterm Strich mußt Du DIch eben Fragen : Will ich mir das Studium mit der Krankheit antun, oder fällt mir eine weniger anstrengende Ausbildung ein, die mir ebensoviel Spaß macht.

Wenn es Dich partout zur Medizin zieht, dann mach es, gibt keine bessere Motivation als wirkliches interesse.

Ob ja oder nein :
Alles Gute und viel Glück
Der Frosch

dr.quinn
29.12.2002, 22:53
Hallo Fatiha,

studieren kannst Du auch mit Krankheit. Ich bin selbst seit 10 Jahren krank, ab dem 2. Semester lag ich regelmäßig im KKH (9x) und bin jetzt am Lernen fürs 2. Stex (nach 10 Semestern Regelstudienzeit).

Es ist schwierig, mit oder ohne Krankheit. Du mußt immer kämpfen, aber für jedes Problem gint es eine Lösung. Die mußt Du nur meistens selber suchen.

Wenn Du Medizin studieren willst, tue es. Es ist zu schaffen.

viele grüße, dr. quinn.

P.S: Das größte Hindernis sind die Fehlzeiten. Wenn Du interesse hast, kann ich Dir auch noch konkrete Tips geben. Frag mich einfach danach.

Kerstin18
30.12.2002, 14:29
Hallo Fatiha,

wenn's Dein grosser Wunsch ist, Medizin zu studieren, dann mach es. Ich kenne auch jemanden, der sehr krank ist und auch deswegen ab und zu fehlt. Aber ich denke, da kann man mit den Profs auch reden und die meisten werden sicher Verständnis haben. Und wenn Du vielleicht auch ein paar Semester länger brauchst, ist doch nicht schlimm. Hauptsache Du machst das, was Dir Spass macht. Ich denke das ist letztendlich das wichtigste.

Viele Grüsse,
Kerstin :-winky

30.12.2002, 21:02
Fakt ist, Du wirst doppelt soviel arbeiten müssen! Aber es ist zu schaffen!

Ich selber habe aufgrund meiner Erkrankung die Uni oft semesterweise nicht von Innen gesehen, aber Prof´s sind auch nur Menschen, und lassen mit sich reden!

Kleines Beispiel, Chemie in der Vorklinik:

Ich musste die beiden Klausuren nicht mitschreiben, wurde dafür in den Semesterferien zu einer 1stündigen mündlichen Prüfung über das gesamte Stoffgebiet (allg. Chemie, Organsiche Chemie) beglückt! Fand ich hoch anständig!

chata

Pünktchen
08.02.2003, 13:37
Ich hab mal eine Frage an euch...

Klar würde ich dieses Studium anfangen, wenn ich abschätzen kann, daß ich mit der Krankheit umgehen kann und etwas davon habe...das ganze ist immer krankheitsabhängig...

:-? Aber was ist, wenn ihr plötzlich im Studium schwer krank werden würdet??? und ihr zwar das Studium beenden könntet ohne größere Schwierigkeiten, doch ihr später den Beruf nicht ausüben könntet ???

nightingale
08.02.2003, 14:35
Da ist was dran. Aber man muss nach dem Studium ja nicht unbedingt den harten Stationsdienst machen - vielleicht findet sich ja auch ein Job in der Wirtschaft oder in der Lehre. Und außerdem kann eine Berufsunfähigkeit JEDEN treffen, manches ist nicht einkalkulierbar...

Pünktchen
08.02.2003, 14:42
Es kann wirklich jeden treffen, aber studiert man wirklich etwas weiter, was man später nicht verwenden kann?

:-? oder bricht man das Studium ab und beginnt von heut auf morgen was neues was einem nicht gefällt, was man sich nicht wünscht?

Berufsunfähigkeit heisst ja nur, daß du einen nämlich den erlernten Beruf nicht ausüben kannst, nicht daß du keinen Beruf mehr ausüben kannst...

08.02.2003, 14:48
@pünktchen

Es gibt in der Medizin so viele altenative Berufsaussichten! Einige wissen ja schon als Vorkliniker, dass sie nicht in die kurative Branche gehen...

Wenn man aber unbedingt in die kurative Branche will, unddort nicht arbeiten kann, dann hat das Studium leider keinen Zweck mehr, wäre verschenkte Zeit!

Chata

Die Niere
08.02.2003, 16:20
Ich kenne ebenfalls viele, die auch mit mehr oder minder schweren Krankheiten dieses Studium durchziehen - was natürlich besonders fies ist, wenn es diese Art von Krankheit ist, die gerne bei Stress ausbricht. Aber man muß in dem Fall einfach seinen Weg finden, damit umzugehen. Ich denke eine Krankheit sollte Deinen Wunsch zur Befufswahl nicht unbedingt zu sehr einschränken und wie meine Vorredner schon sagten, es gibt eine Unmenge an Nischen in der Medizin, da findest sich für jeden etwas.

Also ausreden würde ich Dir das Studium nur, wenn Du unter starken chron. Rückenschmerzen leidest und um alles in der Welt Chirurg werden möchtest - wenn Du aber ein wenig offener in Deiner Wahl bist, dann wünsch ich Dir jetzt schon viel Spaß beim Studium...


Original geschrieben von Pünktchen
:-? Aber was ist, wenn ihr plötzlich im Studium schwer krank werden würdet??? und ihr zwar das Studium beenden könntet ohne größere Schwierigkeiten, doch ihr später den Beruf nicht ausüben könntet ???

Das wäre tatsächlich eine sehr schwere Frage und ich bin froh keine Entscheidung treffen zu müßen - vor allen Dingen, wenn man inzwischen so weit ist, sich nichts anderes mehr vorstellen zu können...ich denke ich würde es durchziehen, allein schon des Ego's wegen, aber wer sagt, daß diese Entscheidung in der Realität dann wirklich so ausschauen würde...

gruesse, eure Niere