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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hämolyse und Urinfarbe



Mylolo
07.10.2009, 23:38
Hallo zusammen,

kann mir jemand weiterhelfen?... Kürzlich habe ich gelesen, dass bei einer extravaskulären Hämolyse die Urinfarbe normal ist, da Urobilinogen farblos ist. Bei einer intravasalen Hämolyse sei der Urin jedoch dunkel.
Meine Frage nun: Wieso ist der Urin dunkel bei der intravasalen Hämolyse? resp. wo ist der Unterschied bzgl. Abbau des Hämoglobin bei diesen verschiedenen Hämolysen?

Vielen Dank!

M.

cmm
08.10.2009, 17:22
So sprach Goljan:

intravasal
aus den kaputten Erys wird Hb freigesetzt, das durch Haptoglobin gebunden wird (Zweck: Eisenrecycling). => Haptoglobin im Serum SINKT, da bei diesem Labortest die Menge an unverbrauchtem Haptoglobin erfasst wird.
Erst wenn die Haptoglobin-Kapazität erschöpft ist, hat man zirkulierendes freies Hb und infolgedessen eben auch eine Hb-urie.


extravasal
die Erys werden in der Leber oder Milz phagozytiert, die Makrophagen bauen das Hb intrazellulär ab. Bis zu welchem Punkt weiß ich gerade nicht mehr (Biliverdin, Bilirubrin, (Uro/Sterco)bilinogen/bilin??), auf jeden Fall tritt kein Hb im Blut auf, ergo ist Haptoglobin unverändert.

Screening-Paramter für beide Formen ist LDH, wenn ich das richtig im Kopf hab.

Nemesisthe2nd
08.10.2009, 17:31
Das Häm wird in den Makrophagen bis zum Bilirubin abgebaut...

Bilirubin ist wasserunlöslich und kann deshalb auch nicht über die Niere ausgeschieden werden, somit bleibt der Urin unverändert...

die Verfärbung des Urins rührt bei intravasalen Hämolyse vom Häm, bzw Hämoglobin her...

und nicht von direktem (konjugiertem) Bilirubin oder anderen Abbauprodukten her, die tauchen nur bei Cholestase also intra bzw posthepatischem Ikterus im Urin auf.

Trotzdem kann aber die intravasalen Hämolyse zum (prähepatischen) Ikterus führen. Um das ganze auseinanderzuhalten gibts auf dem U-Stix die Felder für Bili und Häm