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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 Frage A 48/B 77



Unregistriert
15.10.2009, 18:33
Ich meine, dass die vorgeschlagene Lösung von Medi Learn falsch ist.
Ein pubertätsbedingter Wachstumsschub wirkt sich negativ auf Anorexia nervosa aus. Brustentwicklung, weibliche Formung des Körpers gehört mit zu den Faktoren die eine Anorexie verstärken.
Was mein ihr dazu?
Ich würde sagen, bei Frage 48 ist A die gesuchte Atwort.

Abigaijl
15.10.2009, 18:42
In der Frage wird ganz speziell nach unserer Patientin gefragt. Und wie kommt denn eine jetzt 32-jährige, die seit maximal 7 Jahren eine Anorexia nervoa hat denn zu pubertätsbedingten Hormonschüben?!?

Unregistriert
15.10.2009, 21:53
jepp, in der Fallgeschichte steht explizit, dass bei der Patientin der Vater mit seiner außerehelichen Beziehung Auslöser war. und das vor 7 Jahren, also war sie 25 Jahre alt.

Pubertät mit 25???

Unregistriert
15.10.2009, 22:06
Aber Anorexia nervosa hat definitiv nichts mit Genetischer Disposition zu tun.

Die Intraveneuse
15.10.2009, 22:49
Aber Anorexia nervosa hat definitiv nichts mit Genetischer Disposition zu tun.

Falsch...

Zwillingsstudien: erhöhte Konkordanz (Buliket al. 2000)

weibl. Verwandte 1. Grades: 10fach erhöhtes Risiko
(Lilenfeldet al. 1998, Stroberet al. 2000)

Genetische Transmission wahrscheinlich für breiten subklinischen Phänotyp: Gewichtsangst, Rigidität, Perfektionismus, Dysphorie, ...

frank.thurer
16.10.2009, 06:52
Aber Anorexia nervosa hat definitiv nichts mit Genetischer Disposition zu tun.

Ich habe anders argumentiert.

Habe auch genetik, denn:

sie ist eine Frau. Das ist doch ein "genetischer" Faktor?

oder...?

Unregistriert
16.10.2009, 16:51
Die Anorexie könnte aber schon früher begonnen haben, in der Pubertät und bis zu der Geschichte mit dem Vater latent vorhanden gewesen sein. Die meisten Patienten haben keine Krankheitseinsicht und können den genauen Beginn einer Anorexie nicht angeben. Außerdem wissen wir nicht, ob sie eine Pubertas tarda hatte, Menarche war ja nicht angegeben...
Zur Genetik: Es stimmt, das es da einen Zusammenhang gibt, allerdings wird in der Anamnese gesagt, dass die Mutter eher zum Frustessen neigt, also definitiv keine Anorexie hat. Deswegen scheidet diese Antwort aus.

Florian Pietsch
16.10.2009, 16:54
für mich ist es auch A, denn sie zielen nicht auf allgemein Einflüsse ab, sondern orientieren sich an der Fallbeschreibung. Während der Pubertät gab es Streitereien zwischen Tochter und Eltern. diese können mit Grund für die Auslösung der Anorexia gewesen sein!

Genetische Faktoren habe ich ausgeschlossen, da sonst niemand aus der Familie an einer Anorexia erkrankt ist.

Suis
16.10.2009, 17:41
Naja, aber immerhin steht im Fall:"Sie sei häufig mit ihrer Halbschwester zusammen gejoggt; diese treibe mindestens so viel Sport wie sie, um schlank zu bleiben..." Ich habe das mal als IMPP-Wink mit dem Zaunfall genommen.

Florian Pietsch
16.10.2009, 18:10
diese treibe mindestens so viel Sport wie sie, um schlank zu bleiben...

UM SCHLANK zu bleiben, das ist keine Aorexia nervosa, sondern das Bestreben von vielen Frauen....

also, ich bin weiterhin für A, weil die Pubertät die Zeit der Autonomiebestrebungen ist und die Anorexia nervosa ihre Ursprünge in dieser Zeit haben kann. Da fing es schon mit kleineren Streitereien mit den Eltern wegen Belanglosigkeiten! Belanglosigkeiten... Versteht ihr, wegen Belanglosigkeiten streiten? Dabei geht es um grundlegende Sachen wie z.B. die erste Beziehung zu einem Jungen, wie lange man auf bleiben kann etc. Sind beileibe keine Belanglosigkeiten, sondern normale pubertäre Auseinandersetzungen, die keiner besonderen Erwähnung bedürfen!
Hier wird aber auf Streitpotential schon bei Kleinigkeiten hingewiesen! Autoritäre Eltern... sie frisst in sich hinein. Die Anorexia beginnt sich langsam zu manifestieren, besteht latent und verkompliziert sich dann vor sieben Jahren... etc.

Suis
16.10.2009, 18:28
Wie Du meinst. Ist ja auch nur meine bescheidene Meinung. Du scheinst es ja tausendmal besser zu wissen. Wie schade, dass das IMPP das nicht genauso sieht. Pech aber auch!

SDWI
16.10.2009, 18:50
*g* Finde es ehrlich gesagt witzig, wie sehr hier Dinge konstruiert werden. (Dafür werde ich jetzt sicher übelst beschimpft...) Aber selbst wenn die Pubertät da mit hinein spielt, ist die Bezeichnung "pubertäre Hormonschübe" seeeeeeeehr weit hergeholt. Und genetische Faktoren gibt es nun einmal bei jeder (JEDER) psychischen Erkrankung.

evie
16.10.2009, 20:22
Im Fall ist es nicht GENAU beschrieben wann die Patientin die Anorexie entwickelt hat, nur dass sie mit ca. 25 feststellte dass sie was hat, aber nicht seit wie lange!


Im Psychiatriebuch ( Duale Reihe) bei Thema Essstörungen steht deutlich, dass die Pubertät mit ein Faktor ist! Schwarz auf weiss!

Und jetzt sollte bitte schön dass liebe IMPP eine Studie vorlegen, die beweisend ist, welcher Faktor weniger zählt. Soweit ich weiss gibt es die nicht.
Oder kennt ihr welche?

Wo muss man die unklare Fälle ans IMPP melden?

Schnatz
16.10.2009, 21:09
[...] unklare Fälle ans IMPP melden?

Hihi, "melden" klingt witzig! Aber es stimmt: die schaffen es nämlich selbst nach monatelanger und angeblich sorgfältiger Arbeit nicht, klare Fälle zu konstruieren...da muss man denen schon ihre Verfehlungen melden, denn aus Fehlern lernt man...oder nicht?!

Wenn ich monatelang was erarbeiten würde und dann käme so etwas dabei raus...:-heul

orome
17.10.2009, 10:55
also die aufregung um die frage verstehe ich nicht wirklich. fand das war ziemlich eindeutig formuliert und nur weil in irgendwelchen büchern nicht haargenau das gegenteil steht, braucht man da jetzt nichts rumzukonstruieren.
35 jahre, 8 jahre krank, und dann hormonschübe in der pubertät?! das ist doch der bekannte zaunpfahl. vor allem bei den andern möglichkeiten, die so vage sind, dass sie sicher irgendwie zutreffen.

flippsen
17.10.2009, 11:50
:-meinung

Chris2002
19.10.2009, 08:49
Also,
ehrlich gesagt fand auch ich diese Frage relativ klar formuliert...
und wenn man sich mal die Fakten zur Anorexie durchsieht wird man eben genau auch Antwort A finden.
Es gibt da eine genetische Komponente und das steht in sicher jeden Fachbuch!

Pubertäre Hormonschübe allein würde für mich heißen, dass das Hormon allein einen Einfluß hat...
wäre mir nicht bekannt.