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Katjenka
22.02.2003, 19:15
:-lesen

Hallo zusammen!

Also wenn man den überheblichen - arroganten Ton hier liest, merkt man wie sehr Ihr Euch mit psychiatrischen Störungen auseinandergesetzt habt.

Sicher ist es eine destruktive Behandlung, die allein dem GEISTIGEN Wohlbefinden des Betroffenen Patienten dient. Aber ist nicht die intakte Psyche Vorraussetzung für ein freies und gesundes Leben?
Laut WHO wird Gesundheit als ein Zustand des geistigen, sozialen und körperlichen Wohlbefindens sowie der körperlichen Funktion beschrieben, oder???
Sicher haben transsexuelle meist einen gesunden, einwandfrei geschlechtstypisch funktionierenden Körper, es passt eben nur nicht das geistige Empfinden dazu.
Es gibt aber keine erfolgreiche Therapie für dieses Phänomen, als eine Geschlechtsnagleichende Operation. Keine Transsexuelle wird erwarten danach eine voll funktionstüchtige Frau im medizinischen Sinne zu sein. Genetisch bleibt der XY- Satz. Kein Transsexuller Mann wird erwarten einen voll funktionierenden Phallus zu bekommen. Obwohl ja auch hier die Ergebnisse deutlich besser geworden sind.
Wie schon erwähnt müssen transsexuelle einen Alltagstest durchlaufen, 12 bis 18 Monate. Mehrere Psychiatrische Gutachten vorlegen, oft soziale Schwierigkeiten meistern. Ich glaube nicht das dies ein Spleen ist, oder?
Das es oft sehr demütigend sein kann, gerade in der Anfangsphase, kann ja jeder mal selbst ausprobieren und mal in der gegengeschlechtlichen Kleidung shoppen gehen.

Ich denke bevor man solch unqualifizierte Kommentare von sich gibt, sollte man das Thema doch mal genauer studieren.

:-top

Viele Grüße,

Katjenka

hobbes
22.02.2003, 22:12
Tja....Kritiker hatte immer ein schweres Leben. :-???

Schade, dass solche Diskussionen immer damit enden unbedingt, die political correctness wieder herzustellen.


Ich habe nicht bezweifelt, dass es Transsexualität gibt. Noch habe ich dieses Bild, welches für mich in psychischer, sozialer Sicht störend erscheint und dadurch Krankheitswert erhalt, verniedlicht.

Ich habe mich einzig kritisch zur operativen Therapie geäussert. Stellt doch diese die physische Integrität nicht her, bleibt auf dem sozialen wie auch psychischen Niveau eine zumindest nicht völlig zufriedenstellend.

Als Messlate für die Therapiebeurteilung müsste wohl eine vorher - nachher Beurteilung bezüglich körperliche, psychischem und seelischem Wohlbefinden erfolgen.
Und darüber MUSS sich streiten lassen.

Ich schimpfe hier auch keinen einen Ignoranten.

condorito
23.02.2003, 11:55
ICH halte dich nicht für einen Ignoranten,hobbes!
Find´sogar eher gut,wenn jemand auch mal ne kritische Meinung vertritt,abba zurück zum Thema:
Ich denke nachwievor,dass das Thema Transsexualität bzw. Angleichungsoperation wie vieles in der Medizin in einer ethischen Grauzone verläuft.Natürlich ist der Körper gesund (in den meisten Fällen) und das Problem ist psychischer Natur.Es bleibt die Frage,ob das ganze Krankheitsbild einer psychotherapeutischen Therapie zugängig wäre,und da muss ich ganz ehrlich gesagt passen,dafür bin ich nicht genügend in der Materie bewandert.
Ich finde die Diskussion einfach deswegen interessant,weil sie eben gerade zeigt,dass Medizin nicht immer schwarz und weiss ist!
Und ja,es gibt Diskussionen,wie Homosexualität entsteht,z.B. erhöhte postnatale Gonadotropine oder erhöhte Exposition gegenüber Androgenen in utero,ist aber alles sehr vage und die Daten sind meiner Meinung nach mit Vorsicht zu geniessen.....
Das aber nur als kleiner Nebenbefund*schmunzel*
Euch allen noch nen schönen sonnigen Sonntag!

hobbes
23.02.2003, 15:32
Original geschrieben von condorito
ICH halte dich nicht für einen Ignoranten,hobbes!
Und ja,es gibt Diskussionen,wie Homosexualität entsteht,z.B. erhöhte postnatale Gonadotropine oder erhöhte Exposition gegenüber Androgenen in utero,ist aber alles sehr vage und die !

Dazu sage ich mal lieber nichts. Sonst werde ich wieder von Katjenka gerüffelt. :-))

Katjenka
23.02.2003, 16:58
:-blush

Hallo Hobbes,

also ich hatte Dich nicht als Ignorant sondern arrogant bezeichnet. Das ist finde ich ein Unterschied. Zumindestens gemäß Duden.

Zweitens ist Ursachenforschung völlig ok. Und ich finde ebenfalls einen Therapieerfolg kann man nur durch einen "Vorher- Nachher- Vergleich" finden.

Also habe ich mich zu einem Selbstversuch entschlossen, soll ja medizinisch immer noch üblich sein.

Alles gute noch,

Katjenka

Orlando
02.03.2003, 18:27
Hallo zusammen,

den Aussagen von Katjenka möchte ich zustimmen und insbesondere zu der Bemerkung von Hobbes


Ich habe mich einzig kritisch zur operativen Therapie geäussert. Stellt doch diese die physische Integrität nicht her, bleibt auf dem sozialen wie auch psychischen Niveau eine zumindest nicht völlig zufriedenstellend.

muss ich noch was sagen.

Sicherlich ist es für die betroffenen Menschen sehr schwierig, auch nach erfolgreicher OP ihren sozialen Status zu halten oder wiederzuerlangen. Ebenso müssen sie eine Reihe psychischer Tiefschläge verarbeiten und es ist schon verdammt schwer, in unserer Gesellschaft mit dieser Vergangenheit leben zu müssen. Doch haben sie durch die Geschlechtsangleichung zumindest eine Chance, ihre psychische Integrität wieder herzustellen.

Therapieversuche bei transsexuellen Menschen sind bisher immer gescheitert und das hat auch seinen Grund. Sie suchen keine Geschlechtsumwandlung, sondern eine Angleichung des Körpers an das psychische oder seelische Geschlecht. Und das wird einfach so empfunden, so wie es bei den Menschen auch der Fall ist, die das Glück hatten, im "richtigen" Körper geboren worden zu sein.

beste Grüße,
Orlando

Amy
25.11.2003, 18:54
Hallo... Muss hier mal was dazu schreiben....

Also erstens einmal habe ich ein kleines Problem damit wie hier von Transexuellen Menschen gesprochen wird...:


"Diese Leute..." und "die haben"...usw

Was viele nicht wissen, ist, dass es mehr Transexuelle gibt als man es merkt oder annimmt. Es ist nicht immer die grosse, seltsame Frau mit den zu roten Stöckelschuen und dem Blauschatten im Gesicht, die in der Bahn von allen komisch angeschaut wird.

Ich zum Beispiel bin eine normale 22 jährige Durschnittsfrau. Mitten im Medizinstudium mit vielen Lieben Freunden einem Partner und meiner Familie um mich herum..

Was viele nicht wissen und was sie vielleicht auch nicht wissen sollten ist, dass ich bis zu meinem 16 Lebensjahr ein Mann bzw. ein Junge war.

Dh. ich war auch einige Zeit danach noch biologisch gesehen männlich, habe aber eine Hormontherapie begonnen und äusserlich als Frau gelebt, bis ich mich im alter von 18 angleichen lies. Da ich so früh mit der Behandlung anfieng sieht man nichts mehr von meiner Vergangenheit was auch gut so ist.

Wie hätte das wohl ausgesehen,wenn ich mich nicht für die OP entschieden hätte. Naja ich denke nicht, dass ich dann hier wäre wo ich jetzt bin. Und vielen anderen transexuellen Menschen geht es genau so. Und übrigens. Meine Vagina ist ganz und gar nicht verletztes oder kaputtes Gewebe. Das hat sich alles so stark regeneriert, nicht mal mein Frauenarzt hat auf den ersten Blick einen Unteschied bemerkt und auch mit allem anderen klappts herrvoragend :-)

Also...was ich mit dem ganzen sagen will. Transexuelle sind nicht einfach "DIE DA" sondern Menschen die sogar Ärzte sein können

P.S Mit meiner Psyche und meinem sozialen Umfeld ist soweit auch alles in Ordnung.... DANKE

milz
25.11.2003, 19:12
Daß bei einer Umwandlung vom Mann zur Frau gute Ergebnisse erzielt werden können, bestreitet wahrscheinlich niemand.

Der umgekehrte Weg erscheint mir jedoch nicht so unproblematisch, allerdings kenne ich mich damit auch nicht so aus.

Basti76
07.05.2004, 15:52
Hallo,

ich bin Basti, 28 jähriger TM, operiert und mit meiner Frau verheiratet.

Nun möchte ich dazu sagen, daß die OP-Methoden sich bei Transmännern mittlerweile erheblich verbessert haben. Ich selber habe einen sogenannten Klitoris-Penoid. D.h. die Klitoris dient als Grundlage des Penoids und mit Hilfe der Scheidenschleimhaut wird die Harnröhre verlängert. Ich bin nach der Technik von Hage operiert worden.

Ich habe keinerlei Gefühlseinbußen oder sonstwas. Die Klitoris wird ja nicht vom Nervenbündel abgetrennt, lediglich versetzt.

In Bezug auf die OP bei Transfrauen hier eine gute anschauliche Seite: http://www.transsexuell.de
(Frau Dr. Krege aus der Uniklinik Essen hat damals eine Operation fotographiert und in einem leicht verständlichen Deutsch erklärt)

Auch die Klitoris-Penoide (Klitpen) sind mittlerweile besser geworden. Hier eine Seite, wo ihr ein Beispiel eines Klitpens (Metaidoioplastik) sehen könnt: http://www.blight.com/%7Ecr/cock.html

Oder hier eine chirurgische Fotodokumentation: http://www.srsmiami.com/photography.html

Transsexualität hat NICHTS mit sexuellen Präferenzen oder der "Technik" zu tun. Es ist allein eine Sache des mentalen Geschlechtsidentitätsempfindens! Und das sollten sich einige hier merken. Wir haben uns unsere Situation bestimmt nicht freiwillig ausgesucht und sind auch nicht freiwillig den schweren Weg der Angleichung gegangen. TS ist angeboren und kann nicht im Sinne von Psychotherapie "geheilt" werden. Die Seele kann nicht verändert werden, der Körper schon!

Weitere gute Seiten:

www.trans-eltern.de
www.transmann.de
www.forum.transmann.de
www.dgti.org

Liebe Grüße
Basti

hobbes
07.05.2004, 18:21
Original geschrieben von Amy
sondern Menschen die sogar Ärzte sein können


Naja

Basti76
18.07.2004, 21:12
Liebe Forenleser,

ab sofort gibt es ein neues Ärzteforum unter:

Ärzteforum (http://47372.forum.onetwomax.de/)

Dieses Forum soll als Möglichkeit dienen, eine Reflektion über die Arbeit mit Transsexuellen zu ermöglichen und die Qualität zu verbessern und zu sichern.

Lieben Gruß
Basti

hobbes
18.07.2004, 22:01
Original geschrieben von Basti76
Liebe Forenleser,

ab sofort gibt es ein neues Ärzteforum unter:

[

Der Titel "Aerzteforum" ist insofern irreführend, als es sich nicht um ein Forum von und für Ärzte ist, sondern wohl ein Forum von einer Gruppierung oder Selbsthilfegruppen von Transsexuellen und/ oder Angehörigen. Es handelt sich also kaum um eine unabhängige und von "Selbstbezug" freien Reflexion.

Dies muss einfach angefügt sein.

Basti76
18.07.2004, 22:55
Hallo Hobbes,

danke für Deine konstruktive Kritik.

Mir geht es mehr darum, eine enge Zusammenarbeit zwischen Transsexuellen und Fachleuten zu erreichen.

Eine Reflexion der Arbeit geschah, wenn sie denn überhaupt geschah, bisher ohne Einbindung von Betroffenen selber, aber das verfälscht das Ergebnis.

Mir ist es wichtig, daß direkt mit den Betroffenen gesprochen und auch überlegt wird, wie man die Situation und Behandlung weiterhin verbessern kann. Nicht die Fachleute müssen sich durch den Alltag kämpfen, sondern wir Transsexuelle. Und an uns kristallisiert sich die Arbeit von Fachleuten. Es kann nicht sein, daß immer wieder hinter unserem Rücken hinweg entschieden wird ohne uns in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.

Wenn z.B. ein Fachmensch Pfusch betreibt, und da gibt es leider mindestens einen, haben wir das unser ganzes Leben lang zu tragen. Hier möchte ich ansetzen, denn auch unser einer kann hier und da mal medizinische, psychologische Ideen haben, wie man was machen könnte. Um dies herausfinden zu können, ist aber der Austausch mit Medizinern/Psychotherapeuten notwendig. Nur leider hören uns die wenigsten Ärzte zu und fühlen sich dann in ihrer Kompetenz angegriffen.

Auch die postoperative Begleitung lässt oftmals zu wünschen übrig. Immer wieder wird bemerkt, daß vielfach nach der OP ein Zwang zum Glücklichsein existiert. Nicht wenige fallen nach der OP in ein schwarzes Loch, aus dem man wieder herauskrabbeln muß. Postoperative Depressionen nennt man das, weil aufeinmal kein Ziel mehr vor Augen ist. Man hat seins erreicht und überlegt: "Wie geht es nun weiter?" (Viele Psychotherapeuten haben das "Scheuklappendenken" von Transsexuellen noch nicht einmal realisiert, zum anderen merkt man auch immer wieder, daß es für viele Fachleute eine reine Selbstprofilierung ist)

Leider ist für die meisten Fachleute die Arbeit nach vollzogener OP getan und kümmern sich nicht mehr weiter drum, aber genau da wünsch ich mir mehr Unterstützung. Denn gerade "Langzeitergebnisse" von Transsexuellen, die schon lange in ihrer eigentlichen Identität leben und in die Gesellschaft integriert sind, sind von unschätzbarem Wert für die weitere Arbeit, besonders für Transsexuelle, die noch ganz am Anfang stehen.

Eine Reflexion kann nur dann vernünftig ablaufen, wenn die Erfahrungen von Transsexuellen mit einbezogen werden.

Aus Fehlern lernt man!

Freundliche Grüße
Basti

PS: Der Name ist erst mal Proforma, sobald mir ein besserer einfällt, werde ich ihn abändern.

hobbes
19.07.2004, 13:59
Hallo.

Was du in deinem jüngsten Posting beschreibst, finde ich sehr gut und konstruktiv. Deine Kritik an den Ärzten unterschiedlicher Fachrichtigung kann ich - ohne jeglichen Selbstbezug - gut nachvollziehen. Sicherlich ist bei der Indikation einer operativen Geschlechtsumwandlung eine sehr differenzierte Denkweise angebracht; ebenso ist die Betreuung und Nachbehandlung nach getaner Operation wohl sog. Match-entscheidend.

Deine Klarstellung erklärt auch die Absicht deines Forums nun gut.

Basti76
19.07.2004, 15:56
Hallo Hobbes,

danke für Deine Antwort. Nun, was formulieren etc. angeht bin ich nicht gerade ne helle Leuchte. *kicher*

Hatte noch vergessen etwas hinzuzufügen und zwar: Wir wollen nicht die Verantwortung abgeben, wie man bestimmt aus einigen Sätzen herauslesen könnte. Im Gegenteil, wir wollen damit erreichen, daß man uns als vollwertige Menschen ansieht, die sehr wohl eigenverantwortlich für ihr Leben handeln können. Das in bezug auf "Entscheidungen hinter dem Rücken."

Ich merke es immer wieder in bezug auf die "kleine Lösung" nach TSG. Sie ist damals geschaffen worden, damit auch inoperable Personen, sei es nun gesundheitlich oder aus innerer Überzeugung, halbwegs rechtlich unauffällig leben können. Denn für die Vornamensänderung sind keinerlei medizinische Eingriffe Voraussetzung, nicht einmal die Hormonbehandlung, das einzige ist eine abgeschlossene Diagnose in der TS bestätigt wird. Immer öfter bemerke ich, daß von vielen "Fachleuten" als auch aus den eigenen Reihen, die "kleine Lösung" als nicht akzeptabel hingestellt wird und unterwandert wird. Es wird ein OP-Zwang gemacht, der rein rechtlich gar nicht existiert. Wenn ich mir anhören muß, daß einem FzM das Gutachten zur Vornamensänderung verweigert wird, nur weil er sich seine Vagina (noch) nicht verschließen lassen will, da kommt mir die Galle hoch. (Die Vagina ist ein nettes "Ersatzteillager" für die Harnröhrenverlängerung)

OP für jeden der sie braucht, aber bitte nicht als Zwang und schon gar nicht um die Gesellschaft "zu schonen". Bloß nicht mit der Infragestellung des Geschlechterdualismus konfrontieren. Verdrängen und nicht denken müssen ist ja so einfach. *sarkastisch werd*

Im Gegenzug darf man eine angestrebte OP nicht verwehren, nur weil es einige TS gibt, die nicht alles für sich brauchen. Jeder empfindet anders und jeder entscheidet für sich selber individuell, wie weit eine Angleichung vonstatten gehen soll.

Wir wollen unsere Lebensverantwortung nicht an Fachleute abgeben, wir wollen mit ihnen zusammenarbeiten, aber nicht über uns bestimmen lassen. Letzteres ist leider bei vielen Intersexuellen immer noch der Fall.

Wir brauchen Gutachter, die aufgeklärt genug sind und größtenteils frei von gesellschaftlichen Klischees sind. Schwulen Transmännern werden auch heute noch allzuoft jegliche Hilfen verwehrt, frei nach dem Motto: Wenn Du auf Männer stehst, dann bist Du ne Frau und hete!" Das aber muß aufhören, diese Vorurteile und Voreingenommenheit. Es gibt genug schwule Transmänner, die in einer schwulen Beziehung glücklich sind. Es kann nicht sein, daß immer wieder gelebte Heterosexualität oder sogar Abstinenz verlangt wird. Wie man lebt, es ist verkehrt:

Bsp.:
Lebe ich als Transmann meinem Empfinden nach heterosexuell, also mit Frauen, so ist das für viele Gutachter einfach nur lesbisch-sein und prompt bekommt man den Stempel einer verkappten Lesbe. Man solle sich doch mit seinem Frau-sein arrangieren, denn wer lesbisch lebe, für den kann das Frau-sein ja gar nicht übel sein. *grr*
Lebe ich aber meinem Empfinden nach schwul, also mit Männern zusammen, so erscheint daß zwar vor der Angleichung als hetero, aber da viele Gutachter der Meinung sind, Schwule seien keine "richtigen" Männer, so werden die Hilfen verweigert, schließlich könne man doch keine "Schwuchtel" erzeugen, daß wäre ja zuviel für die Gesellschaft.

Fazit: Viele Gutachter scheinen es einfach nicht zu begreifen, das man auch als nicht operierter TS durchaus Sex haben kann. Man muß sich ja nicht ausziehen oder "rein-raus-Spielchen" machen. Da gibt es viel mehr Möglichkeiten. Sex ist ja nicht nur der Akt als solches. Aber das vergessen viele Gutachter! Ergo wird von uns sexuelle Abstinenz verlangt, bis das wir operiert sind, aber dann hat es bitteschön auch heterosexuell zu sein. *kreisch*

Das als ein paar Punkte, wo wir ansetzen wollen.

Apropo: Es ist keine Geschlechtsumwandlung! Ich kann bis jetzt immer noch keine Kinder zeugen. Keimdrüsentransplantation ist immer noch nicht möglich. Schön wärs ja schon. Es bleibt eine Geschlechtsangleichung. Das äußere wird angeglichen so weit es möglich ist, bleibt aber dennoch immer ein Leben mit dem Kompromiss, mit dem man aber gut leben kann. :-)

Liebe Grüße
Basti

Basti76
23.08.2005, 20:03
Kurze Neuigkeit,

das besagte "Ärzteforum" exisitiert nicht mehr. Aber es besteht die Möglichkeit, sich im

http://www.forum.transmann.de

auszutauschen. Dort haben sich mittlerweile 2 Assistenzärzte von Dr. Daverio aus Potsdam (Klinik Sanssoucci), im Forum des Transmann e. V. angemeldet und diskutieren dort fleißig mit Betroffenen.

Wer Interesse hat und sich darüber hinaus auch noch über die "Fußangeln" informieren möchte, die es trotz aller gesetzlichen Klärung immer noch zuhauf gibt, kann bei den Foren mal vorbeischauen. Ich kann sie beide empfehlen.

Eine sehr informative Seite ist übrigens:

http://www.4ftm.de

Gruß
Basti