PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schadet Chemotherapie den Eizellen??



Mescalera
03.01.2003, 22:38
Hallöchen!

Meine Frage bezieht sich auf die Chemotherapie, da die meisten
Chemotherapeutika ja auf alle sich in der Mitose befindenen
Zellen schädlich wirkt, müssten doch auch die Eizellen mitgeschädigt werden, oder nicht??

Wenn ja, werden dann schon bei Kindern Eizellen entnommen und eingefroren??

Wer weiß mehr darüber und kann es erklären???

Vielen Dank und liebe Grüße

Mescalera


:-dance

Froschkönig
03.01.2003, 23:33
wenn ich mich recht entsinne, sind doch gerade die eizellen bei der Geburt mehr oder minder "fertig" danach wird Hormongesteuert ab der Menarche immer eine Pro Zyklus "ausgespuckt"...da die anderen aber im "Ruhezustand" verharren, denke ich eher, daß die Chemotherapeutika da nicht so drangehen. Gemeinhin sagt man ja, daß Chemotherapeutika grundsätzlich eher Zelltypen angreifen, die eine hohe MitoseRATE haben und dazu gehören Eizellen dann doch eher nicht....

04.01.2003, 18:03
Wenn ja, werden dann schon bei Kindern Eizellen entnommen und eingefroren??

*umfall*

chata

Mescalera
04.01.2003, 19:42
Original geschrieben von medichater


*umfall*

chata


"Chemotherapie und Radiotherapie im Kindesalter führen seltener als befürchtet zur Unfruchtbarkeit der späteren männlichen Erwachsenen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Fall-Kontroll-Studie im Lancet (2002; 360: 361–7). Angela Thomson und Mitarbeiter von der Universität Edinburgh haben 33 junge Männer (medianes Alter 21,9 Jahre) untersucht, die als Kinder (median zehn Jahre alt) wegen einer Krebserkrankung mit Chemo- und/oder Radiotherapie erfolgreich behandelt wurden."


Den Kommentar mit dem *umfall* fand ich ziemlich blöd, schließlich soll das Forum hier doch dazu dienen, solche Themen und Fragen zu klären.

Wenn du also nichts Konkretes dazu beitragen kannst - laß es doch einfach!!

Übrigens, wie Du oben aus dem Artikel sehen kannst, kann eine Chemotherapie auch zur Unfruchtbarkeit führen, wäre es da für die Betroffen nicht sinnvoller, durch eine vorherige Samenspende dieses Problem zu Umgehen??


Gruß
Mescalera

hobbes
04.01.2003, 21:56
Schon klar. Aber wie soll ein 7-jähriger Junge Samen spenden?

05.01.2003, 01:55
Liebe Mescalera,

lies nochmal was Du grad gepostet hast, ja

Ich habe selber Krebs, bin also ned ganz blond auf dem Gebiet!

Das "umfall" war nicht abwertend gemeint, nur manchmal bin ich halt sprachlos!


Chemotherapie und Radiotherapie im Kindesalter führen seltener als befürchtet zur Unfruchtbarkeit der späteren männlichen Erwachsenen

Das hat bitte was mit der Eizelle eines Mädels zu tun? :-???

Chemotherapie greift besonders schnellteilende Zellen an, wie Samenzellen (aber sehr moderat) oder die Haarwurzeln (deswegen hat man bei Chemo Haarausfall)!

Eizellen sind ned so die Mitoseworker!

medi, der mal lieb guckt :-blush

Mescalera
05.01.2003, 12:31
Auf meine Frage kam ich vor allem, weil ich - leider weiß ich nicht mehr wo - gelesen habe, das auch die Eizellen bei einer Chemo gefährdet sein könnten, weil sie innerhalb der Meiose stehengeblieben sind und dadurch wohl auch für bestimmte Chemotherapeutika angreifbar wären....

Deshalb wollte ich ja das Thema mal gerne hier zur Diskussion stellen und hören, ob das wirklich so möglich sein kann....

Leider habe ich bei einer Internet-Suche nur das mit der möglichen Unfruchtbarkeit bei Männern gefunden....


Mescalera

:-dance

hobbes
05.01.2003, 22:22
Zytostatika-Wirkungen auf die Gonaden:
Ruhende Oogonien sind wenig anfällig auf Zytostatikaschädigung, jedoch wenig regenerationsfähig. Bei jüngeren Frauen kann bei Hochdosistherapie eine dauerhafte Amenorrhoe ausgelöst werden. Dadurch gelangen die Frauen in eine vorzeitige Postmenopause und erleiden dadurch ein höheres Osteoporoserisiko etc. Daher ist eine Östrogentherapie prophylaktisch zu erwägen. Die Fertilität ist bei Ovarialinsuffizienz dann wohl nicht wieder herzustellen.
Beim stehen Fertilizitätsstörungen im Vordergrund, während die Leydigzellen als relativ unempfindlich gelten. Die Zeugungsfähigkeit kann regenerieren oder sich durch reproduktionsmedizinische Massnahmen wieder herstellen lassen. Bei pädiatrischen männlichen Patienten geht eine gonadale Schädigung v.a. von Alkylanzien (Cyclophosphamid, Procarbazin) aus.
Auch bei Mädchen kann es gonadaler Schädigung kommen.

Da geschlechtsunreife Kinder weder über befrüchtungsfähige Eizellen noch Spermien verfügen scheint mir eine entsprechende prophylaktische Spende unmöglich. (Das Thema scheint mir zu ernst, um hier über einen allfälligen Einsatz von künftigem Klonen diskutieren zu wollen). Allerdings gibt es bei einer blossen Ovarialinsuffizienz bzw. spärlicher Spermienzahl reproduktionsmedizinische Hilfen.
Allerdings wäre eine Spermienspende beim erwachsenen onkologischen Patienten zu überlegen.

Nico
06.01.2003, 09:18
hab was dazu gefunden:


Schädigung von Eizellen durch Chemotherapie (http://www.quarks.de/fruchtbar/07.htm)

Gruß
Nico

hobbes
06.01.2003, 18:54
Es muss also eine Möglichkeit geben, die Fruchtbarkeit bei Frau und Mann zu erhalten... Eine Möglichkeit ist das Auslagern, bzw. das Zwischenlagern von Eizellen und denjenigen Zellen, die beim Mann für die Produktion von Spermien verantwortlich sind, den Spermatogonien.

Yep. Aber dem nicht geschlechtsreifen Mädchen, können dem wirklich Eizellen entnommen werden welche mal befruchtungsfähig sind? Die Meiose II ist ja noch nicht abgeschlossen bei den entnommenen Eizellen?!

luckyblue
06.01.2003, 19:35
Original geschrieben von hobbes
Allerdings wäre eine Spermienspende beim erwachsenen onkologischen Patienten zu überlegen.

Ist, soweit ich weiß, auch allgemein Usus, vor Beginn einer Chemotherapie den Patienten zur Samenspende zu animieren.

06.01.2003, 21:53
Original geschrieben von luckyblue


Ist, soweit ich weiß, auch allgemein Usus, vor Beginn einer Chemotherapie den Patienten zur Samenspende zu animieren.

Aha? Wo bitte? Es gehört sicher nicht zum üblichen Vorgehen, und ist sicher auch von der Zytostatika abhängig!

Allgemeiner Usus ist es in den onkologischen
Stationen, die ich kenne, und ich kenne gut viele, nicht!

chata

p.s. würde mich echt interessieren, wo und nach welchen vorgaben (wer hat sie bestimmt) gemacht wird!