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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schreibspiel-Etui - viele, viele Schreibspiele...



Jens
04.01.2003, 17:40
Hallo zusammen,
nachdem die Schreibspiele bislang allen Spass bereitet haben, folgt hier nun ein erster Katalog an klassischen Schreibspielen und Schreibexperimenten in zwei Teilen mit insgesamt 24 Anregungen, um mit Texten zu spielen.

Bislang hatte ich immer ein Schreibspiel selbst ausgesucht. Ich finde aber auch den Ansatz interessant, euch selbst die "Wahl zu lassen": lasst euch anregen und spielt mit demjenigen Spiel, das euch je nach Lust und Laune zusagt.

Eroeffnet dazu, falls ihr die Ergebnisse auch anderen zum Lesen, Schmunzeln oder nachdenken geben moechtet, einfach einen eigenen Beitrag. Den Titel einfach mit dem Namen des Schreibspiels versehen.

Ich hoffe, ihr findet in diesem Schreibspielkasten einiges, das euch Spass macht und bin schon gespannt, was bei soviel Auswahl herauskommt.

Alsdenn, hier der erste Teil der Schreibspiele und Schreibexperimente zum freien, ungezwungenen Ausprobieren

Viel Spass!
:-) Jens :-)
<html><head><meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=windows-1252"><meta name="GENERATOR" content="Microsoft FrontPage 4.0"><meta name="ProgId" content="FrontPage.Editor.Document"><title>Schreibspiele</title></head><body><p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">Schreibexperimente<o:p>
- Teil 1 </o:p>
</font></span></b></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">(1)
Vertrautes verfremden</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Die gewohnte Wahrnehmung &quot;stören&quot;, Vertrautes ganz anders sehen, ungewohnt, umgedeutet, auf den Kopf gestellt,ver-rückt: z.B. unsere alltägliche Wirklichkeit aus der Sicht eines Fremden, eines fremden Wesens, eines kleinen Kindes, eines Tieres usw. darstellen - oder satirisch umdeuten, etwa Schule als Popmusikveranstaltung usw.<o:p>
</o:p>
</font></span></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">(2)
Stil- und Sprachverfremdungen</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Mit einer ungewohnten, ungewöhnlichen Sprache irritieren, Sprachstile und Darstellungsformen quot;zweckentfremden&quot;: z.B. sog. Antimärchen schreiben
oder etwas ungewohnterweise in Amtsdeutsch, Jugendjargon, Dialekt, Wissenschaftssprache usw. darstellen. </font></span><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
<br>
(3) Ungewöhnlicher Blickwinkel, ver-rückte Erzählperspektive </font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Wie eine Sache aussieht, hängt vom Standort und der Situation des Betrachters ab. Eine ungewöhnliche Darstellungsperspektive beleuchtet etwas schärfer: z.B. etwas aus der Sicht eines Opfers, Benachteiligten, Außenseiters darstellen oder eines gefangenen Tieres - oder mit der Groß-Klein-Perspektive arbeiten (z. B.
Ameise </font></span><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">überquert
Gesichtslandschaft) - oder Männer-Frauen-Verhalten auf den Kopf stellen.</font></span><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
<br>
(4) In eine Rolle schlüpfen, Rollenprosa /font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Eine Person (einen Typ, einen Gruppenvertreter) nicht von außen betrachten, sondern sie redend und denkend sich selbst darstellen lassen (z.B. Macho, Spießer, Yuppie, Politiker, autoritäres Familienoberhaupt, skin head, kleines Kind ...) oder berühmten Figuren aus Gegenwart und Vergangenheit etwas in den Mund legen.</font></span><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">&nbsp;<o:p>
</o:p>
</font></span></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">(5)
Kühne Bildsprache, metaphorisch schreiben, Bildeinfälle ausspinnen</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
In Bildern &quot;denken&quot; und sich bildhaft ausdrücken, also etwas nicht in direkten Worten und nüchternen Begriffen sagen: . B. ein unverbrauchtes, kühnes Bild für etwas erfinden und als Gedicht ausspinnen oder eine Person als eine Pflanze, ein Gebäude, eine Landschaft usw. sich denken und entsprechend
darstellen.<o:p>
</o:p>
</font></span></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">(6)
Ungewöhnliche Themen und Stoffe aufgreifen</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Dinge im abseits, im Verborgenen, sog. unscheinbare Dinge können aufregend sein - man </font></span><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">muß sie nur entdecken und literarisch gestalten (Musil hat z. B. gleichnishaft das Sterben von Fliegen auf einem Fliegenfänger beschrieben).<o:p>
</o:p>
</font></span></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">(7)
Ver-rückte Gedanken und Ideen ausspinnen, phantastische Situationen er-finden</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Etwas völlig Unwirkliches, Phantastisches wie Wirklichkeit darstellen: z. B. kann ein Naturgesetz aufgehoben sein, kann auf einer runden Insel total alles rund sein, kann jemand morgens in ein Tier verwandelt aufwachen, kann jemand leibhaftig sich selbst begegnen, kann jemand auf einer Wolke leben, in einem Blumentopf hausen, können Tiere einen Aufstand machen, können alltägliche Dinge ins Maßlose und Wahnsinnige gesteigert werden, z.B. Computer als Ehepartner usw.</font></span><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
<br>
(8) Was wäre, wenn ...: gesellschaftliche Tendenzen und Wunschträume zu Ende
gedacht</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Zeiterscheinungen und Wunschträume in die Zukunft hinein sich ausmalen und daraus humorvolle, komische, schreckliche oder beflügelnde Geschichten machen: z. B. ewiges Jungsein oder lebensechte mechanische Doppelgänger oder ... </font></span><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
<br>
(9) Nach Bildern schreiben</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Sich von interessanten, rätselhaften Bildern anregen lassen: z.B. ein Bild in eine Geschichte umsetzen (etwa ein Bild von Magritte oder Dali in eine phantastische Geschichte) oder In ihm wie in einer fremden Gegend umherwandern oder aus den eigenen Eindrücken, Gedanken und Fragen ein Gedicht gestalten, vielleicht sogar &quot;vor Ort&quot; Im Museum oder in einer Galerie.<o:p>
</o:p>
</font></span></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New">(10)
Nach Musik schreiben</font></span></b><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><font size="2" face="Courier New"><br>
Musik, vor allem auch ungewöhnliche neue Musik, als Stimulanz und Meditationsmedium für freie Einfälle, Gedanken und Empfindungen benutzen: z.B. ein poetisches Hörprotokoll in Form eines Gedichtes gestalten oder zu einem Musikstück eine Landschaft phantasieren.</font></span><span style="mso-bidi-font-family: Arial"><font size="2" face="Courier New"><span style="mso-bidi-font-family: Arial; color: black"><o:p>
<o:p>
</span></font></span></p>

</body>

</html>

Jens
04.01.2003, 18:09
<html><body>sodele, weiter geht´s mit den Spielen und Experimenten zum Thema Schreiben:<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><font size="2" face="Courier New">Schreibexperimente<o:p>
- Teil 2</font></b></p><p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><font size="2" face="Courier New">(11)
Nach Texten schreiben</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Sich von einem Text, der einen fasziniert bzw. positiv oder negativ reizt, zu einem eigenen Text anregen lassen: z.B. merkwürdige Zeitungsmeldungen oder komische Sachtexte aus Schulbüchern zu kuriosen Geschichten ausbauen oder ein
Gedicht mit einem eigenen Gedicht beantworten oder sich von einem Autor ein Interessantes Darstellungsmuster ausleihen oder, in einen literarischen Text eingreifen, d. h. ihn fortschreiben, verändern, Figuren ersetzen, eine andere Zeit unterlegen usw.<br>
</font><b><font size="2" face="Courier New">
<br>
(12) Schreiben vor Ort, Schreiben im Gehen </font></b><font size="2" face="Courier New"><br>
Sich direkt den Eindrücken an einem bestimmten Ort aussetzen, um poetisches Rohmaterial zu sammeln: z.B. mit allen Sinnen einen Supermarkt, Bahnhof, Friedhof, Hinterhof, Park, Fluß ... erleben und die Beobachtungen, die notierten Gesprächsfetzen, Geräusche, Gerüche, Assoziationen usw. zu einer längeren
Gedicht-Collage oder freien poetischen Reportage verarbeiten - oder einen Lesegang machen und alles Lesbare und Lohnende auf Wänden, Schildern ... abschreiben und effektvoll montieren. </font><b><font size="2" face="Courier New">
<br>
<br>
(13) Sich aufs Sehen, Hören oder ... beschränken</font></b><br>
<font size="2" face="Courier New">Die Umgebung nur noch mit einem einzigen Sinnesorgan wahrnehmen: z.B. nur Auge sein
und das Stummfilmporträt eines Menschen in einer bestimmten
Situation anfertigen oder Hinterglasbilder (Menschen in
Telefonzelle, hinter Café-Glasscheibe) oder das Riechporträt eines
Ortes oder ein reines Hörbild.</font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(14) Registrieren, reihen, verdichten</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Eine Vielfalt einzelner Eindrücke, Beobachtungen, Gedanken zum Stenogramm verkürzt wirkungsvoll aneinanderreihen: z. B. in Form eines freien Gedichtes mit einer dichten Folge einzelner Wörter und Satzfetzen, die rhythmisch angeordnet werden (je nach Thema monoton, hektisch, </font><font size="2" face="Courier New">überschäumend fröhlich usw.). </font><b><font size="2" face="Courier New">
<br>
<br>
(15) Minuziöse Beobachtung, Detailbesessenheit </font></b><font size="2" face="Courier New"><br>
Sich völlig auf Details konzentrieren und sie mikroskopisch genau darstellen: z.B. merkwürdige Einzelheiten einer Person, eines Ortes, einer Situation als Beschreibungs-Puzzle zusammenstellen oder ein einziges Detail in den Blickpunkt der Darstellung, rücken (z. B. Hände beim Reden) oder ein Zimmer-Spuren-Porträt eines abwesenden Menschen anfertigen. <o:p></o:p> </font><b><font size="2" face="Courier New"><br>
<br>
(16)
Filmtechnik: Zeitlupe, Nahaufnahme, Rückwärtslauf ... </font></b><font size="2" face="Courier New"><br>
Eine bestimmte Filmtechnik übernehmen, um etwas zu verdeutlichen: z.B. einen kurzen Vorgang zeitlupenartig gedehnt darstellen, um bestimmte Momente genauer zu erfassen oder einen Vorgang wie einen Film rückwärtslaufen lassen, um zu&nbsp; irritieren.</font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(17) Extreme Reduktion: Minigeschichten, -gedichte, -märchen, -dramen</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Einen Text bzw. eine Textgattung, eine Darstellungsform in minimaler Ausführung realisieren: z. B. ein drei- oder vierzeiliges Kurzgedicht schreiben, das aus einem einzigen Bild besteht oder ein kurioses Märchen In 3 Sätzen oder eine ins Absurde verkürzte Zeitungsmeldung. </font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(18) Montieren, collagieren</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Wörter, Sätze, Texte unterschiedlicher Herkunft zu einem neuen spannungsreichen Text zusammensetzen: z. B. Gedichte als Kontrast-Montagen gestalten, um Gegensätze wie Reichtum - Armut, Macht - Ohnmacht, Gedankenlosigkeit - Elend usw. provozierend miteinander zu konfrontieren - oder
turbulente Häufung von Sprüchen, Phrasen, Schlagzeilen, Gesprächsfetzen zur Entlarvung von Geschwätz, Dummheit usw. - oder dadaistische Textmontagen mit willkürlichen, verrückt wirkenden Wort- und Satzkombinationen - oder ein neues
Gedicht aus vielen anderen Gedichten bzw. Verszeilen zusammenkleben (Lyrik-Verschnitt). <o:p></o:p></font><b><font size="2" face="Courier New"><br>
<br>
(19)
Montage aus inneren Monologen</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Ein Geschehen aus der Binnensicht von Figuren erzählen, und zwar ausschließlich in Form innerer Monologe: z.B. Junge - Mädchen/Mann - Frau auf dem Weg zur ersten Verabredung und was sie dabei abwechselnd denken und fühlen oder die inneren Monologe verschiedener Menschen in einer besonderen Situation als mehrstimmiger Montage-Text. </font><b><font size="2" face="Courier New">
<br> <br>
(20) Automatisches Schreiben, Assoziationen, innerer Redefluß<br></font></b><font size="2" face="Courier New">Alles, was einem durch den Kopf schießt, ohne Pause und Nachdenken aufschreiben, um Wahrnehmungs- und Bewußtseinsschranken zu überwinden: z.B. 10 Minuten lang zu einem Reizwort, Thema, Bild, Gegenstand oder zu laufender Musik schreiben und dann prüfen, ob man daraus etwas Interessantes machen kann, z.B. aus ungewöhnlichen Bildeinfällen und Wortassoziationen ein rätselhaftes Gedicht. </font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(21) Sprachakrobatik: Anagramm, Permutation, Elfchen u.a.
Sprachspiele</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Mit Sprache phantasievoll spielen aufgrund eingrenzender Regeln, die herausfordern: z. B. aus den Buchstaben und Silben eines geeigneten Wortes durch immer erneutes Umstellen neue sinnvolle wie auch unsinnige Wörter bilden (Anagramm) und sie zu einem gedichtähnlichen Text anordnen - oder das gleiche mit den Wörtern eines ausgesuchten Satzes machen (Permutation) oder ein Gedicht aus 11 Wörtern bilden <br>(Elfchen: 1 Wort In 1. Zeile, 2 Wörter in 2. Zeile usw. und als Abschluß 1 Wort In 5. Zeile). <o:p></o:p> </font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(22)
Visuelle Poesie</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Mit dem sichtbaren Sprachmaterial - den Buchstaben und dem Schriftbild - spielen und gelungene Einfälle als Seh-Text anordnen: z. B. ein Wort auf originelle Weise typografisch so gestalten, daß seine Bedeutung sichtbar wird oder einen
Text als Inhaltliche Verstärkung oder satirischen Kontrast In der Umriß-Form eines bestimmten Gegenstandes, einer Figur, eines Symbols anordnen. </font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(23) Lautgedichte</font></b><font size="2" face="Courier New"><br>Spielerisch mit dem hörbaren Klangmaterial der Sprache arbeiten: z.B. mit Hilfe frei erfundener Wörter und Laute ein akustisches Gedicht über den Regen, Wind, einen Bach, Strand, eine Maschine, Großstadtverkehr, Wut, Freude, Schneefall usw. kombinieren. </font><b><font size="2" face="Courier New"><br><br>
(24) Un-Sinn, DADA</font> </b><br>
<font size="2" face="Courier New">Mit Sprache Unsinn treiben, d.h. respektlos Sprachformen und -konventionen attackieren und auf witzige Weise Sinn und Vernunft unterlaufen:<o:p> </font><font size="2" face="Courier New">z.B. Nonsens-Geschichten erfinden mit unsinnigen Begebenheiten, verrückten Figurenkonstellationen,<o:p>&nbsp; </font><font size="2" face="Courier New">haarsträubenden Ausgängen usw. oder bekannte literarische<o:p> </font><font size="2" face="Courier New">Texte miteinander mischen oder Nonsens-Collagen aus zerschnittenen Zeitungsartikeln,<o:p>&nbsp;</font> <font size="2" face="Courier New">Sprichwörtern, Produktnamen usw. herstellen oder bekannte Texte, Darstellungsformen<o:p> </font><font size="2" face="Courier New">durch sprachliche Fremdkörper veralbern oder bewußt die deutsche<o:p> Grammatik auf den Kopf stellen. </font></p>
<p class="MsoNormal" style="mso-layout-grid-align:none;text-autospace:none" align="justify"><b><font size="2" face="Courier New">Quelle:</font></b><font size="2" face="Courier New">Roland Kunkel: Schreibexperimente - Handreichung zum phantasiegeleiteten, literarischen Schreiben. Wiesbaden 1994, S. 8-9.<o:p></o:p>, </font><span style="mso-bidi-font-family: Arial"><b><font size="2" face="Courier New">Verlag: </font> </b><font size="2" face="Courier New"> Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung, Wiesbaden. <o:p></font></p>
Ich hoffe, diese Vielfalt an möglichen Spielen wirkt anregend und macht euch Spass! Sucht euch wie gesagt je nach Lust, Zeit und Laune ein Spielchen heraus und versucht damit zu experimentieren. Ich bin schon gespannt, was bei der Fuelle an Anregungen und ohne konkretere Vorgaben bei euren Texten herauskommt. Probieren wir es einfach ! :-) Jens :-)(</body></html>

Jens
04.01.2003, 20:48
Hallo,
hier einmal Anregungen und Möglichkeiten, mittels Fantasie und Träumen zu variantenreichen Texten zu gelangen:<html><div align="left"><table border="0" cellpadding="2" width="410">
<tr> <td style="background-color: #E1E1E1"><b><font face="Courier New" size="3">1.
Phantasieschreibspiele</font><font face="Courier New" size="2"><br>
</font></b><font face="Courier New" size="2"><br>
Diese Schreibspiele dienen der Entfaltung der Wahrnehmung unbekannter Welten und Gefühle, die auch mit den Hintergründen der eigenen Phantasie bekannt machen sollen. Diese Schreibspiele eröffnen fremde Länder, fremde Denkweisen und die fremde Welt der eigenen Träume. Um in fremde Länder zu kommen und über sie Texte zu verfassen, gibt es folgende Übungen:<br><br>
<b>Expedition</b>: Stell Dir eine Expedition in ein fremdes Land vor, und male über Deine Reise eine Landkarte und schreibe einen Expeditionsbericht.<br>
<b>Fremde Tiere:</b> Stell Dir fremde Tiere vor, zeichne und schreibe über sie eine Geschichte.<br>
<b>Neue Perspektive:</b> Stell Dir vor, Du bist noch ganz klein. Beschreibe aus dieser Perspektive Deine Welt.<br>
<b>Zaubergarten:</b> Denk an einen Zaubergarten, und beschreibe ihn.<br>
<b>Familiensage:</b> Denk Dir einen Stammbaum aus, und beschreibe das Leben eines Vorfahren vor fünfhundert Jahren.<br>
<b>Tier-Eltern:</b> Denk Dir Eltern in Tierbildern, und beschreibe den Alltag einer Tierfamilie.<br>
<b>Frühere Existenz:</b> Stell Dir vor, Du hast früher schon einmal gelebt. Beschreibe Dein früheres Leben.<br>
<b>Glück und Schmerz:</b> Stell Dir Himmel und Hölle vor, und beschreibe, was man dort erlebt.<br><br><br>
</font><b><font face="Courier New" size="3">Das Wahrnehmen früherer Denkformen (z.B. als Kind) wird mit folgenden Schreibspielen angeleitet:</font><font face="Courier New" size="2"><br>
</font></b><font face="Courier New" size="2"><br>
<b>Magischer Ring:</b> Steck Dir einen Zauberring an den Finger, und überlege Dir, was Du Dir wünscht, und schreibe das auf.<br>
<b>Schlüssel:</b> Du hast einen Schlüssel in der Hand, öffne damit eine geheime Tür. Schreibe auf, was Du hinter dieser Tür findest.<br>
<b>Liebestrank:</b> Du bist ein Liebestrank. Beschreibe, wie er wirkt, wenn Du einer Person gegeben wirst.<br>
<b>Geheimschrift:</b> Du kannst eine Geheimschrift. Schreibe in ihr eine verschlüsselte Botschaft.<br>
<b>Unsichtbar:</b> Du kannst Dich unsichtbar machen. Beschreibe, was Du dann tust.<br>
<b>Verwandlung:</b> Verwandle Dich in ein Tier, und beschreibe seine Abenteuer.<br>
</font>
<p><b><font face="Courier New" size="3">Die Begegnung und die Arbeit mit eigenen Träumen ist durch folgende Schreibspiele möglich:</font><font face="Courier New" size="2"><br>
</font></b><font face="Courier New" size="2"><br>
<b>Bauch: </b>Erfinde einen Traum, wie ihn der Bauch träumen könnte. <br>
<b>Variante des Bauchtraums:</b> Erfinde den Traum eines Gegenstandes, eines Tieres, einer berühmten Person.<br>
<b>Eigener Traum:</b> Schreibe die Träume der letzten Woche auf, und formuliere sie dann von der Ich-Form in die Er-Form um.<br>
<b>Traumschluß:</b> Nimm einen eigenen Traum mit offenem Ende, und versuche, einen angemessenen Traumschluß zu schreiben.<br>
<b>Angsttraum: </b>Nimm einen Angsttraum, und erfinde ein glückliches Ende.<br>
<b>Falltraum:</b> Steige in einen erinnerten Falltraum ein und erfinde eine glückliche Landung.<br>
<b>Seelenreise:</b> Stell Dir vor, Deine Seele verläßt nachts Deinen Körper. Was für eine Reise macht sie da?<br>
<b>Zukunftstraum:</b> Träume von Deiner Zukunft, und schreibe darüber einen Text.<br>
<b>Traumfigur:</b> Beschreibe Deine wichtigste Traumfigur, und führe mit ihr einen schriftlichen Dialog.<br>
<b>Träumetausch:</b> Jeder schreibt die Hälfte eines Traums und stellt sie als Beitrag in unser Traumforum, ein anderer träumt dann weiter und vollendet den Traum.<br>
----------------------------------<br>
nach Lutz von Werder<br>
----------------------------------</font></td>
</tr>
</table>
</div></html>
Wiederum als freie Anregung fuer eure Texte. Probiert vielleicht einmal die ein oder andere Uebung aus und berichtet, wenn ihr moegt, von euren Erfahrungen und Texten.

Alsdenn
Cu
Jens

Jens
04.01.2003, 21:43
Hallo,
hier nun einmal Schreibspiele, um der eigenen Biographie "auf die Spur zu kommen".

Diese möglichen Anregungen greifen zurück auf das Konzept von Eric Berne: er gliederte menschliches Verhalten in drei typische Kategorien, die die Kommunikation des Menschen beeinflussen.

Berne erklärte bei Verhaltensweisen (Verhalten, Worte, Situationen, Reaktionen, Mienen, Gesten) im Alltag, das wäre so, wie es: typische Kinder, typische Eltern, typische Erwachsene "eben so tun".

Damit stellte er folgende "Ich-Zustände" auf und beschrieb sie kurz wie folgt:
Eltern-Ich
kritisches Eltern-Ich:
kritisieren, rügen, schimpfen, zwingen, nörgeln
fürsorgliches Eltern-Ich:
helfen, betreuen, bemuttern, pflegen

Kindheits-Ich
natürliches Kindheits-Ich:
freuen, ärgern, lieben, hassen, springen
angepasstes Kindheits-Ich:
lieb und artig sein, folgen, höflich sein
rebellisches Kindheits-Ich:
trotzen, aufstampfen, verweigern, ausspucken (den Spinat in Muttis/Papis Gesicht....)

Erwachsenen-Ich
rationales Ich:
überlegen, prüfen, analysieren, formulieren, "logisch sein",
intuitives Ich:
erfinden, Zusammenhänge auftun, Lösungen suchen, Analogien denken

Aufbauend auf dieser Sicht auf die Dinge nun die Schreibspiele mit einem Schwerpunkt auf biographischen Themen.

Schaut sie euch einmal an, hier nun die Möglichkeiten:
<html><div align="center"> <table border="0" cellpadding="2" width="410"> <tr> <td style="background-color: #FFFFFF"><font face="Courier New" size="2"><b>2. Biographische Schreibspiele</b></font> <p><font face="Courier New" size="2">Diese Schreibspiele helfen bei der Rekonstruktion der eigenen Lebensgeschichte. Sie wollen die wichtigsten Lebensphasen, Erfahrungen und Gefühlserlebnisse dem Bewußtsein wieder bekannt machen.<br> <br> Die Aneignung des unbewußten Lebenslaufs der Gefühle und Erfahrungen und Erkenntnisse steht im Zentrum dieser Schreibspiele Sie gliedern ihre Übungen, die das Medium Schreiben leicht integrieren können, in die drei Abschnitte Eltern-Ich, Kindheits-Ich und Erwachsenen-Ich.<br> <br> Sie eröffnen damit einen schreibenden Querschnitt durch die Psyche und einen Längsschnitt durch die Geschichte des eigenen Ichs.<br> <br> <br> </font><font face="Courier New" size="3"><b>a) Eltern-Ich-Schreibspiele</b></font><font face="Courier New" size="2"><b><br> <br> Elternkino:<br> </b>Stellen Sie sich vor, Sie säßen vor dem Heimvideogerät und zeigten sich selbst die wichtigsten privaten Videos über Ihre Familie. Legen Sie dabei folgende Videos ein: Geld, Besitz, Krisen, Vergnügen, Geschlechtsrolle, Mahlzeiten, äußere Erscheinung, Ausbildung, Arbeit, Werte, Sprachmuster, Zuhören, Rollen, Praktiken.<br> Nach jedem der gesehenen Videos schreiben Sie einen kleinen Text.<br> <br> <b>Elternreaktion:<br> </b>Stellen Sie sich Situationen vor, in denen die Alltagsroutine der Familie durchbrochen wird, wie z.B. ein krankes Kind in der Nacht schreit, ein Kind etwas zerbricht, ein Kind sexuell belästigt wird, ein Mädchen schwanger wird, ein Bettler vor der Tür steht, ein Autounfall passierte, sich ein Fall von Geisteskrankheit ereignete. Wie haben Ihre Eltern reagiert: Schreiben Sie das auf.</font></p> <p><font face="Courier New" size="2"><b>Elternkopien:<br> </b>Schreiben Sie auf, wie Sie sich ein perfektes Kind vorstellen, und vergleichen Sie es mit den Idealvorstellungen Ihrer Eltern von Kindern. Stellen Sie sich eine Auseinandersetzung mit einem abweichenden Kind vor, und vergleichen Sie das mit dem Verhalten der Eltern in der gleichen Situation (mit Ihnen als Abweichler).<br> <br> <b>Innerer Dialog mit den Eltern:<br> </b>Stellen Sie sich verschiedene emotionell belastende Situationen vor und hören Sie auf den inneren Dialog, der diese Situation begleitet, z.B. eine Abschlußprüfung, eine Versammlung, vor der Sie eine Rede halten, bei einer öffentlichen Belobigung Ihrer Arbeit. Nach der Imagination schreiben Sie bitte den inneren Dialog mit Ihren Eltern auf.<br> <br> <b>Elternworte:<br> </b>Was sind die wichtigsten Sätze, die Ihre Eltern gesprochen haben, und wie heißen Ihre eigenen entscheidenden Lebensmaximen? Verfassen Sie eine Collage Ihrer und der elterlichen Maxime.<br> <br> <br> </font><font face="Courier New" size="3"><b>b) Kindheits-Ich-Schreibspiele<br> </b></font><font face="Courier New" size="2"><br> <b>Die Wohnung der Kindheit:<br> </b>Stellen Sie sich vor, Sie sind in der Wohnung Ihrer Kindheit. Was erscheint an Räumen, Möbeln, Menschen? Welches Familiendrama wird gerade gespielt, und welche Rollen spielen Sie dabei: Opfer, Retter, Verfolger? Schreiben Sie einen Text.<br> <br> <b>Begegnung mit dem Kind (I):<br> </b>Nehmen Sie ein Familienalbum oder eigene Kinderphotos zur Hand. Betrachten Sie diese Photos, und machen Sie dann ein kleines Selbstportrait.<br> <br> <b>Begegnung mit dem Kind (II):<br> </b>Stellen Sie sich heutige Streßsituationen vor (Krankheit, Mutlosigkeit, Unterdrückung, sexuelle Verweigerung, Verwirrung usw.), konkretisieren Sie dabei Ihre Verhaltensweisen, und vergleichen Sie sie mit Ihrem Verhalten in der Kindheit in ähnlichen Situationen.<br> <br> <b>Wunschträume:<br> </b>Achten Sie auf Ihre Tagträume, besonders auf Ihre Rollenvisionen vom Supermann oder der Superfrau. Schreiben Sie einen kleinen Text, der mit dem Halbsatz beginnt: Es wäre schön, wenn... Schauen Sie dann nach, ob Sie in dem Text Größenphantasien Ihrer Kindheit wiederentdecken.<br> <br> <b>Soziale Orientierung:<br> </b>Erinnern Sie sich an erzieherische Gespräche in der Kindheit. Stellen Sie sich vor, Ihre Mutter und Ihr Vater sitzen Ihnen gegenüber auf einem Stuhl und reden mit Ihnen über ein Vergehen. Schreiben Sie einen Dialog mit der imaginären Mutter oder dem Vater. Stellen Sie fest, ob Sie sich fügten, ob Sie flohen, ob Sie innerlich abschalteten. Schreiben Sie dann einen Text über Ihr heutiges Verhältnis zur Gesellschaft.<br> <br> <b>Anwesenheit der Eltern:<br> </b>Stellen Sie sich die Abwesenheit von Vater und Mutter vor, und beschreiben Sie die Stimmung in der Familie. Der kleine Professor: Prüfen Sie Ihre Kreativität durch einen Blick auf die letzte Woche. Haben Sie in der Woche etwas Neues gemacht? Legen Sie sich über das Neue eine Liste an. Machen Sie Ihre magischen Gedanken sichtbar. Wie steht es mit einem Talismann mit dem Blick ins Horoskop, mit der Hoffnung auf eine Million Lottogewinn, mit der Hoffnung auf eine Liebe auf den ersten Blick? Beschreiben Sie Ihr magisches Kabinett.<br> <br> <b>Kindheitswünsche:<br> </b>Erlauben Sie sich ein Vergnügen aus der Kindheit (faul in der Sonne liegen, auf Bäume klettern, Drachenfliegen, Lutscher lecken usw.). Beschreiben Sie danach Ihr Erlebnis.<br> <br> <br> </font><font face="Courier New" size="3"><b>c) Erwachsenen-Ich-Schreibspiele<br> </b></font><font face="Courier New" size="2"><br> <b>Lebensbilanz:<br> </b>Konzentrieren Sie sich auf die Geschichte Ihres Lebens, und ziehen Sie Bilanz in zwei Spalten: das Positive und das Negative. Notieren Sie die Bilanz, und erwägen Sie, was Sie noch Positives in der Zukunft tun können.<br> <br> <b>Durch die Wand:<br> </b>Stellen Sie sich vor: Sie stehen vor einer Wand, und müßten hindurch, oder Sie sind in einem Gefängnis und wollen hinaus. Schreiben Sie eine Geschichte, wie Sie durch die Wand gekommen sind. Rollenfixierung: Beschreiben Sie einen Tageslauf in Ihrem heutigen Alltag und wählen Sie dabei die Rolle des Kindheits-Ichs, des Erwachsenen-Ichs oder des Eltern- Ichs. Welcher Tageslauf kommt Ihrem realen Tageslauf am nächsten?<br> <br> <b>Portrait der Ich-Zustände:<br> </b>Benutzen Sie das Schema der drei Ich-Zustände von Eric Berne, und zeichnen Sie Ihre Personen so, daß die Ich-Zustände durch ihre Kreisgröße die ihnen entsprechende Macht in Ihrer Person abbilden. Schreiben Sie dann ein Selbstportrait.</font></p> <p><font face="Courier New" size="2"><b>Aufhebung der Trübung des Erwachsenen-Ichs:</b> Schreiben Sie zwei Texte. Der erste Text beginnt: Männer sind ... oder Frauen sind ... Der zweite Text beginnt Ich bin so hilflos, daß ... Beim ersten Text lernen Sie etwas über die Möglichkeit eigener Urteile, beim zweiten Text lernen Sie etwas über Ihren Weg aus der kindlichen Ohnmacht.<br> <br> <b>Projektion:</b><br> Beschreiben Sie zwei Personen, von denen Sie die eine besonders hassen und die andere besonders bewundern. Betrachten Sie Ihr Verhalten in der letzten Woche daraufhin, ob Sie mit diesen Personen in der Realität Kontakt hatten.<br> <br> <b>Probleme lösen:</b><br> Schreiben Sie Ihr größtes Problem auf und dann zu diesem Problem die Meinung Ihres Eltem-Ichs und Kindheit-Ichs. Entwerfen Sie dann die Lösungsmöglichkeit, die Ihrem Erwachsenen-Ich entspricht. Vielleicht ergibt sich hier die Möglichkeit, eine Kurzgeschichte mit drei Personen zu schreiben: Elternprotagonist, Kindheitsprotagonist und Erwachsenenprotagonist.<br> <br> ----------------------------------<br> nach Lutz von Werder<br> ----------------------------------</font></td> </tr> </table></div></html>
es betrifft natuerlich sehr persoenliche Dinge, von denen niemand erwartet, dass ihr sie hier als Beitrag einstellt. Vielleicht gibt es den ein oder anderen Text, der dennoch nicht zu persoenlich ist und hier hin passt.

So long
Cu
:-) jens

Jens
04.01.2003, 22:03
Sodele,
hier nun ein paar Anregungen, um sich dem Thema "Zukunft" auf spielerische Art in den Texten anzunaehern.
Schaut sie euch einmal an und wenn ihr moegt, sucht euch nach Lust und Laune ein Thema heraus und fertigt einen kleinen Text.

Diese andere Sicht der Dinge aus der Zukunft heraus oder auf die Zukunft hin ist sicher eine sehr interessante Perspektive.

Hier die Möglichkeiten:
<html><div align="center"> <table border="0" cellpadding="2" width="410"> <tr> <td style="background-color: #FFFFFF"><b><font face="Courier New" size="3">3. Schreibspiele um das Thema Zukunft</font></b><font size="2" face="Courier New"><br> <br> Die Zukunftsschreibspiele relativieren die Vergangenheit und eröffnen einen Blick in die Kategorie Möglichkeit (E. Bloch), daß die Welt, das eigene Leben, noch nicht am Ende, sondern offen für neue Möglichkeiten ist.<br> <br> Es gibt verschiedene Zukünfte, die zwischen der technischen Großmaschine, der Superdiktatur oder der ökologischen Demokratie angesiedelt sind. Bei diesen Schreibspielen kommt es darauf an, die unbewußten Zukunftspläne und Gesellschaftsvisionen zu erhellen.<b><br> <br> Das zukünftige Leben:</b><br> Schreibt Euren zukünftigen Lebenslauf auf, mit allen wichtigen Orten, Menschen und Ereignissen.<b><br> <br> Veränderungen:</b><br> Nehmt Euch eine Spanne von drei Jahren, und entwerft in zwei Spalten die persönlichen Veränderungen und die Veränderungen der Umwelt in diesem Zeitraum. Stellt Thesen auf, was Euch in den nächsten drei Jahren beeinflussen wird.<b><br> <br> Brief aus der Zukunft:</b><br> Stell Dir das Jahr 2010 vor. Von diesem Zeitort schreibst Du einen Brief an die Mitglieder der heutigen Schreibgruppe.<br> <br> <b>Gestern-Heute-Morgen-Gedicht:</b><br> Es sollen Gedichte mit dreizeiligen Strophen geschrieben werden, von denen jede erste Zeile mit Gestern, jede zweite mit Heute und jede dritte mit Morgen beginnt.<b><br> <br> Ich-werde-Gedicht:</b><br> Schreibe ein Gedicht in offener Form, das nur aus Zeilen besteht, die mit Ich werde... beginnen.<b><br> <br> Dialog</b>:<br> Schreibt einen Dialog zwischen einem verzagten, gegenwärtigem Kind und einem zukünftigen optimistischen Erwachsenen.<b><br> <br> Das Jahr 2010</b>:<br> Schreibe deinen Tageslauf vom 3. Januar 2010.<b><br> <br> Utopische Städte:</b><br> Entwerft einen kleinen Text zur Stadt der Zukunft mit supertech-nologischer oder superökologischer Struktur.<br> <br> <b>Supertechnik:<br> </b>In Kleingruppen werden durch Brainstorming neue Techniken entworfen, in der Gruppe vorgestellt und ihre ökologischen Folgen beschrieben.<b><br> <br> Computergedicht:</b><br> Stellt Euch vor, ein Computer hat Zeit und schreibt für sich ein Gedicht. Wie könnte es lauten?<b><br> <br> Computerdialog:</b><br> Drei Computer der ersten, zweiten und dritten Welt unterhalten sich. Schreibt diesen Dialog zu dritt.<b><br> <br> Neue Medizin:</b><br> In Zukunft wird ein neues Superheilmittel entwickelt. Beschreibt seine Wirkung.<b><br> <br> Der neue Mensch:</b><br> Entwerft in einer Stoffsammlung den Umriß eines neuen Menschen. Jeder benutzt die Schlagworte, zu denen spontan am meisten Schreibideen kommen, um einen Text zu schreiben.<b><br> <br> Naturgedicht:</b><br> Das Gedicht soll vierzeilige Strophen haben. In den ersten beiden Zeilen klagt die Natur den Menschen an mit dem Satzanfang: Ihr habt... In den fol-genden Zeilen antwortet der Mensch und trotzdem...<b><br> <br> Zukunft der Familie:</b><br> Beschreibt die Wohnung Eurer Urenkel und wie sich die Familienmitglieder in der Zukunft fühlen.<b><br> <br> Botschaft aus dem All:</b><br> Im Jahr 2100 erhält die Erde die erste Nachricht von außer-irdischer Intelligenz. Wie könnte sie lauten?<b><br> <br> Reisebericht aus dem Jahr 2100:</b><br> Ein Urenkel schreibt an Euch einen Bericht von einer spannenden Reise durch die Welt im Jahre 2 100.<b><br> <br> Science Fiction:</b><br> Beginnt eine Zukunftsgeschichte mit dem Satz: Es war an einem Montagmorgen im Jahr 2010... Jeder schreibt einen Satz, der nächste schreibt dann im Forum weiter daran.<br> <b><br> Bedrohte Tiere</b>:<br> Versetzt Euch in ein bedrohtes Tier, und schreibt einen inneren Monolog dieses Tieres.<b><br> <br> Alltagsveränderung</b>:<br> Sammelt ein paar wesentliche Alltagsveränderungen seit 1900, und entwickelt eine Liste von Alltagsveränderungen von 2000 bis 2100.<br> <br> <b>Überraschender Wandel:</b><br> Stellt euch vor, alle Verhältnisse werden in der Zukunft besser und schreiben Sie darüber eine bombastische Lobeshymne.<br> <br> ----------------------------------<br> nach Lutz von Werder<br> ----------------------------------</font></td> </tr> </table></div></html>

Findet ihr ein Spiel/Thema besonders interessant?
Cu
:-) Jens

Pünktchen
08.02.2003, 15:34
Falls jemand meine Ideen verwirklichen möchte bitte...ich schaff das derzeit net...

zu 3. Eine Ameise überquert eine Straße

zu 7. Das Innenleben eines Computers...
Das Leben im Internet

zu 8. Was wäre wenn die Sonne nie untergehen würde....


viel spaß....

Pünktchen
08.02.2003, 15:39
und hier noch mehr ideen :-D

zu 15. eine wand in einer Bahnhofshalle...eine Lärmschutzwand...der Sandkasten vom Spielplatz um die Ecke

zu 16. eine Kurzgeschichte nehemen und einfach umschreiben..rückwärstschreiben

zu 21. das einfachste...Ein Berg...

Viel spaß euch...es ist wirklich net so, daß ich mir keine Gedanken mache :-)

*Julia*
22.01.2005, 18:48
Stil- und Sprachverfremdungen
Mit einer ungewohnten, ungewöhnlichen Sprache irritieren, Sprachstile und Darstellungsformen quot;zweckentfremden": z.B. sog. Antimärchen schreiben
oder etwas ungewohnterweise in Amtsdeutsch, Jugendjargon, Dialekt, Wissenschaftssprache usw. darstellen."

Da ist mir gleich was eingefallen: Ich habe in der 8. Klasse mal einen Aufsatz schreiben müssen (Aufgabe: Ein Märchen in Amtsdeutsch): :-)


Hänsel und Gretel in Amtsdeutsch

Mittellose Eltern schickten ihre minderjährigen Kinder in den Wald, da sie nicht genug finanzielle Mittel hatten um ihre Kinder zu ernähren. In dem unter Naturschutz stehenden Waldgebiet entwendeten die Kinder geschützte Pflanzen.
Als sie an eine kleine Waldhütte kamen, begangen sie Hausfriedensbruch indem sie das befriedete Grundstück betraten. Außerdem liegt Sachbeschädigung vor, da sie durch Hunger getrieben am Zaun knabberten. Die Bewohnerin des Hauses, eine alte, dort wohnhafte Dame, entführte die Kinder in ihr Haus und hielt sie dort gefangen. Jene hatte kannibalische Absichten, doch durch die List der Kinder wurde das Vorhaben der alten Dame vereitelt. Das Mädchen beging Mord an der oben genannten. Doch da sie aus Notwehr handelte muss das Strafmaß verringert werden.

calippo
06.10.2005, 23:09
irgendwo gibts auch "rotkaeppchen auf amtsdeutsch" und ein "liebesbrief mit gesetzestexten" - ist aber nicht von mir, muss mal schauen, ob ich das noch irgendwo aufm rechner finde.

Schimmelschaf
06.10.2005, 23:47
@calippo
www.witze-welt.de

http://www.witze-welt.de/index.php?page=view_texte.php&kat=24

Ein Liebesbrief nach Paragraphen
http://www.witze-welt.de/index.php?page=view_texte.php&kat=49
(genial dieser Text :-)) )

@*Julia*
:-top


sry for spam :-blush