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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umschulung zum Zahnarzt mit 37 ? Lohnend ?



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Ratloser
28.10.2009, 10:36
Ok, den Titel habe ich extra ein wenig "spassig" formuliert da mir natürlich niemand eine Umschulung finanziert und ich aufgrund der Zweitstudiumsreglung einen Studienplatz in Zahnmedizin bekommen habe -
vorher habe ich Jura studiert und bin einfacher Einzel-Rechtsanwalt mit wenig Einkommen - aber der Beruf macht mir im übrigen überhaupt keinen Spass und deswegen würde ich gerne ein richtiges "Handwerk" erlernen, wo man vielleicht auch selbstständig sein kann und vielleicht auch etwas "Gutes" tun kann gegenüber Patienten anstatt seine Nerven mit Aggressionen gegenüber Mandanten, Gerichten und Behörden zu strapazieren und noch rumlügen muss für wenig Geld....mache gerade die Fortbildung zum Fachanwalt für Medizin(haftungs)recht und (Zahn)arztpfuschfälle wären z.B. ein Gebiet, wo ich mich auch einrbingen könnte und was mir total Spass macht...

1. weiss aber nicht wie hoch der Anteil an "zahnärztlichen" Pfusch ist und ob sich eine anwaltliche Spezialisierung darauf lohnt - aufgrund des Zeitdrucks der Zahnärzte und dem Qualitätsbewusstein der Patienten könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses Problem in Zukunft immer mehr wird - aber es gibt anscheinend keine darauf spezialisierten Anwälte in Deutschland...vielleicht eine Marktlücke...dann müsste ein Mandant immer gleich ein teures Privatgutachten in Auftrag geben um zu beurteilen ob wirklich Pfusch gemacht wurde und das Geld wollen die Mandanten wegen des ungewissen Ausgang nicht ausgeben da ja der Streitwert ebenfalls nur ca. 1500 € beträgt...wäre doch nett wenn ich als Anwalt mal in den Mund schauen kann und Patientenakten von Zahärzten endlich verstehen kann ...grins...

2. Ich bitte dringend um eure Einschätzung ob sich das Zahnmedizinstudium mit 37 für mich noch lohnt oder ob es wirtschaftlicher Schwachsinn ist, bei aller Liebe zur Medizin ?

Ich weiss in etwa was auf mich zukommt, weiss aber vor allem, daß ich, wenn ich fertig bin, mind. ca. 42 Jahre alt sein werde...danach noch 2 Jahre Assi-Zeit für die Kassenzulassung...dann wäre ich 44 !!!!

Solte man mit 44 sich überhaupt noch selbstständig machen ? Eine Praxisgründung soll ja mind. 100.000 € (warum eigentlich ?) kosten und die muss man ja erst einmal wieder erwirtschaften...wobei ich nicht weiss, wieviel so eine Praxis abwirft (würde dann wohl eine einfache "Dorf-praxis" anstreben)..
aber wenn ich bereits 12 Jahre brauche um den Kredit abzubezahlen oder das teure Röntgengerät, dann kann man das vergessen, oder ? Oder dann Gemeinschaftspraxis ?

3. Finde ich mit 42 überhaupt noch einen Angestellten-Arbeitsplatz ? Ich habe noch nie von arbeitslosen Zahnärzten gehört - sowas gibt es anscheinend nicht in Deutschland...ich könnte mir auch vorstellen nur als Angestellter zu arbeiten mit 3000 Brutto...weiss aber nicht, wer mich mit 42 als Anfänger noch nehmen wird und wie meine Chancen sind...

Auf der Einführungsveranstaltung sagte uns der Direktor, daß es bereits "zuviele" Zahärzte gäbe, daß Budget der Krankenkassen immer geringer würde zum Verteilen und die Zahngesundheit der Bevölkerung immer besser würde...es also keinesfalls mehr so aussieht, daß man nach dem Examen gleich den Porsche bestellen könne...

Dabei will ich doch nur einen Job haben, der Spass macht, relativ geregelte Arbeitszeiten, mit ca. 2000 € netto im Monat *seufz*

brauche dringend euren Rat weil ich das mit meiner Frau besprechen will - die geht natürlich als gelernte Betriebswirtin auf allen Barrikaden weil es wirtschaftlicher Wahnsinn sei...

Liebe Grüße - Ratloser

Zünder
28.10.2009, 11:18
Solte man mit 44 sich überhaupt noch selbstständig machen ? Eine Praxisgründung soll ja mind. 100.000 € (warum eigentlich ?) kosten...


Eine Behandlungseinheit liegt bei gut 25000€ plus Wartung, und davon sind ja meist ein paar da, dann noch ein Röntgengerät und und und...

Ich denke 100.000€ sind wohl preislich eher irgendwo in der Pampa angesetzt.:-))

Ehemaliger User 05022011
28.10.2009, 12:37
1. weiss aber nicht wie hoch der Anteil an "zahnärztlichen" Pfusch ist und ob sich eine anwaltliche Spezialisierung darauf lohnt - aufgrund des Zeitdrucks der Zahnärzte und dem Qualitätsbewusstein der Patienten könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses Problem in Zukunft immer mehr wird

wegen horrenden Kosten hast du vergessen, denn wenn die Leute schon so viel Kohle hinblättern für eine Krone, Inlay e.c. dann wollen sie (zu recht) auch, dass das ganze ordentlich gemacht wird

aber zu deinem Thema - ich glaube nicht, dass du langfristig gesehen beide Berufe parallel zu einander gut ausüben kannst - deswegen würde ich dir empfehlen dich eher von der Juristerei zu verabschieden

zu alt bist du sicher nicht

Relaxometrie
28.10.2009, 12:53
wenn die Leute schon so viel Kohle hinblättern für eine Krone, Inlett e.c.
Was ist denn ein Inlett? Ich habe zwar leider schon Kronen, Inlays, Wurzelfüllungen, Keramikfüllungen und Kunststofffüllungen. Aber ein Inlett ist mir noch nie begegnet.

Relaxometrie
28.10.2009, 12:56
ich glaube nicht, dass du langfristig gesehen beide Berufe parallel zu einander gut ausüben kannst - deswegen würde ich dir empfehlen dich eher von der Juristerei zu verabschieden
Wow!!! Khiri geht ans Eingemachte und gibt Ratschläge fürs Leben. Großartig! Herzerfrischend :-D

Ehemaliger User 05022011
28.10.2009, 13:11
Ich habe zwar leider schon Kronen, Inlays, Wurzelfüllungen, Keramikfüllungen und Kunststofffüllungen.
Ach du Armer, dass muss ich in meinem Altern nun Gott sei dank noch nicht alles aufzählen.
Das du der bessere Ratgeber bist, so kindisch, wie du hier seit einiger Zeit versuchst zu dissen, darf allerdings bezweifelt werden.

Relaxometrie
28.10.2009, 13:19
Was ist denn nun ein Inlett???

hennessy
28.10.2009, 14:09
Was ist denn nun ein Inlett???

ich glaube, das hat irgendwas mit Bettbezügen oder so zu tun. Also ziemlich weit entfernt von der Zahnmedizin.

Desweiteren finde ich den Rat von Khiri, die Juristerei an den Nagel zu hängen, milde gesagt relativ unqualifiziert. Sie weiß offenbar weder über Zahnmedizin, noch über Jura Bescheid.

@Ratsuchender:
Es gibt sehr wohl Anwälte, die sich auf Medizin-Recht (wozu auch die Zahnmedizin gehört) spezialisiert haben. Allerdings bin ich zuwenig Fachmann, um zu entscheiden, was auf Dauer lukrativer sein könnte. Zu bedenken möchte ich geben, dass bis zu Deiner Karriere als Zahnarzt in eigener Praxis noch einige Jahre vergehen werden, in denen Du wenig bis gar nichts verdienen kannst. Die Praxisinvestitionskosten liegen bei deutlich über 100.000,- € und wollen auch erst mal verdient werden.
Hast Du denn schon mal ein Praktikum bei einem Zahnarzt gemacht, um zu wissen, ob Dir der Beruf überhaupt liegt?
Und Ärger gibt es auch als Zahnarzt genug: Krankenkassen, Patienten, Personal, Banken, immer mehr Bürokratie etc. werden dafür sorgen, dass Dir der Stress nicht ausgeht. Auch wird in jüngerer Vergangenheit immer mehr von einer finanziellen Schieflage bis hin zur Pleite bei Zahnärzten berichtet. Der Beruf des Zahnarztes ist also schon lange kein Ruhekissen für gesicherte finanzielle Unabhängigkeit mehr. Wenn Du nicht bereits ein finanzielles Polster erwirtschaftet hast, dann wirst Du ganz schön arbeiten müssen.
Die Entscheidung kann ich Dir natürlich nicht abnehmen. Aber an Deiner Stelle würde ich mir das schon sehr ernsthaft überlegen und mich bei kompetenter Stelle sehr umfangreich informieren. Hier im Forum wirst Du nicht sehr viel substantielles finden, wie man leider anhand des laienhaften Rates von Khiri sehen kann. Also geh mal bitte zu einer Zahnärztekammer, zur Kassenzahnärztlichen Vereinigung oder zu einer Bank, die sich auf Ärzte/Zahnärzte spezialisiert hat. Diese Bank hat z.B. eine spezielle Software, mit der man Planspiele veranstalten kann, um beispielsweise zu wissen, wie hoch der Umsatz Deiner zukünftigen Praxis sein muss, um vernünftig leben zu können, wie hoch die Personalkosten, Raumkosten usw. in Relation zum Umsatz sein sollten etc..

Viel Glück bei Deiner Entscheidung!
hennessy

primus
28.10.2009, 19:33
hallo ratloser,
ich habe auf einer fortbildung einen herrn kennen gelernt, der den weg bereits gegangen ist, der dir vorschwebt. vielleicht könntest du ihn mal mit deiner frage konfrontieren - wenn dir jemand einen (qualifizierten) rat geben kann, dann er :-top
http://www.wieland-schinnenburg.de/

Ratloser
29.10.2009, 08:36
Danke für euer aller Feedback,
wie ihr seht vetritt dieser Zahnarzt nur seine Kollegen aus Prinzp - da gibt es viele Anwälte mit Doppelstudium (vor allem Humandmedizin), die so agieren - hauptberuflich ist der aber wohl eher Zahnarzt und hat 1987 angefangen und kann sich sogar eine Angestellte Zahnärztin leisten....

weiss nicht, ob das heute noch möglich wäre -
bei Banken und so war ich schon - die wissen auch nicht mehr konkretes wenn man nicht gleich mit einem vorgefertigten Business-Plan kommt - meine Tante ist Steuerfachangestellte bei einer renomierten Steuerkanzlei und die weiss ungefähr welchen Umsatz Zahnarztpraxen in Kleinstädten machen - reichen zum Leben tut es allemal...wenn man den Umsatz betrachtet...

die Frage ist aber dann nur, was haben die vorher investiert und was müsste ich in einer "Dorf-Praxis" ohne Kieferorthopädie (wie bei dem Zahnarzt-Anwalt) vorher investieren und wieviel kommt dann wieder rein...

inzwischen kann man ja die Geräte auch problemlos gebraucht kaufen, oder ? Und muss es heute immer ein Digitales Röntgen-Gerät sein ? Und auf Dörfern sind die Kosten der Räumlichkeiten nie ein Problem. reicht ein Behandlungsstuhl nicht aus ? vielleicht kommt man dann tatsächlich auf unter 100.000 und dann wäre die Praxis bei Jahresumsätzen von 120.000 im Jahr in 2-3 Jahren abbezahlt...

wie lange müssen den im allgemeinen Zahnärzte ihre horrenden Kredite abbezahlen ? Wenn das so ist und man 10 -15 Jahre nur für den Kredit lebt, daß lohnt sich ja BEI KEINEM eine Selbstständigkeit heutzutage - dann wäre das ja alles wirtschaftlich unmöglich !!!

Gibt es überhaupt viele Stellen zur Anstellung als Zanarzt oder ist man, wie bei den Anwälten ja auch, gezwungen, sich selbstständig zu machen weil man sonst nirgendwo unter kommt ?

Liebe Grüße
Ratloser

Präpmaus
29.10.2009, 09:21
Hallo,

die "goldenen Zeiten" für Zahnärzte sind seit den Kostendämpfungsgesetzen Mitte der neunziger Jahre vorbei. "Zu viele Zahnärzte" gibt es in zentralen Innenstadtlagen in Großstädten (z.B. Marienplatz in München), im ländlichen Bereich - auch in Bayern und NRW - gibt es aber einige unterversorgte Regionen.

Bei einer "idyllischen Dorfpraxis" dürften eher gesetzlich Versicherte zum Patientenkreis gehören. Hierbei ist zu bedenken, dass die Behandlung bei gesetzlich Versicherten (pro Quartal) mit einem Maximalbetrag gedeckelt bzw. bei Zahnersatz nur ein Festzuschuss gewährt wird. Verdient wird eher an Kassenpatienten, die gerne zuzahlen, oder an Privatversicherten. Dies dürfte allgemein bekannt sein. Ich kenne nur zu gut, wie Patienten die HIV positiv und Bonität negativ, sind zu "Kollegen" geschickt werden. Andererseits werden finanziell interessante Patienten (viele Implantate nötig) abgeworben...

Investitionen von 100.000 € für eine Zahnarztpraxis in Deutschland dürfte wohl das untere Limit sein. Nicht zu vergessen, dass gebrauchte Geräte mit hohen laufenden Kosten (Reparaturen!!!) verbunden sein könnten.

Auf Zahnärzte "spezialisierte" Rechtsanwälte und Steuerberater gibt es einige. Man braucht nur mal die als Fachzeitschriften getarnten Werbeblättchen durchzuschauen. Kanzlei X in Köln, Kanzlei Y in Bad Homburg v.d. Höhe... Nach meinem Kenntnisstand werden 200 € pro Stunde abgerechnet, wenn einen zwei Anwälte zugleich beraten berechnen die aber nur 350 € pro Stunde ab :-top

MfG Präpmaus

hennessy
29.10.2009, 09:42
keine Angst!
Wenn Du wirklich Zahnarzt werden möchtest, dann klappt das schon. Und auch mit einer Anstellung gibt es (zumindest zur Zeit) keine größeren Probleme. Auch Geräte kann man gebraucht kaufen, allerdings ist der Zweitmarkt nicht sooo toll bestückt. Du strebst also eine Dorf-Praxis an, dann wirst Du sicherlich bessere Karten haben, was Miete und andere Kosten anbelangt. Allerdings wirst Du anderweitig Abstriche machen müssen. Beispielsweise möchte nicht jede gut ausgebildete Helferin in eine Land-Praxis gehen.
Als angestellter Zahnarzt zu arbeiten wäre sicherlich auch eine Option. Du siehst also, es böten sich verschiedene Konstellationen an.
Nach wie vor wäre ich allerdings dafür, erst mal ein Praktikum bei einem Zahnarzt abzuleisten, um herauszufinden, ob Dir der Beruf eigentlich liegt. Es ist nämlich nicht jedermanns Sache, sein ganzes Berufsleben lang damit zu verbringen, anderen Leuten im Mund herum zu kramen, um es mal lässig auszudrücken.

Ehemaliger User 05022011
29.10.2009, 10:02
Des weiteren finde ich den Rat von Khiri, die Juristerei an den Nagel zu hängen, milde gesagt relativ unqualifiziert. Sie weiß offenbar weder über Zahnmedizin, noch über Jura Bescheid.


@henne- nur mal am Rande, nicht alle sind so wie du in Zahnarztpraxis groß geworden, es gibt auch Kinder die in Anwaltbüros groß wurden. Um nun ev. Missverständnisse gleich im Vorfeld auszuräumen, damit will ich nicht sagen, dass ich damit fundierte juristische Kenntnisse habe, aber ich kenne den Berufs eines Anwaltes wenigstens soweit, dass ich mir durchaus zutraue jemanden der schon am Anfang seiner Anwaltslaufbahn schreibt :


aber der Beruf macht mir im übrigen überhaupt keinen Spass

anstatt seine Nerven mit Aggressionen gegenüber Mandanten, Gerichten und Behörden zu strapazieren und noch rumlügen muss für wenig Geld

zu raten, dass er den Beruf des Anwalts ev. lieber an den Nagel hängen sollte, denn auch bei Medizinrechtsstreitigkeiten bleibt dieses "Grundproblem" für ihn nämlich bestehen

Präpmaus
29.10.2009, 10:02
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg...

So wie hennessy halte ich auch ein Praktikum vor dem Studium für angebracht.
Eine solide Finanzplanung sollte auch sein, zumal man während des Studiums nicht viel Zeit zum nebenher arbeiten haben dürfte und in der Assi-Zeit nicht allzuviel verdient....

Ehemaliger User 05022011
29.10.2009, 10:44
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg...

So wie hennessy halte ich auch ein Praktikum vor dem Studium für angebracht.
Eine solide Finanzplanung sollte auch sein, zumal man während des Studiums nicht viel Zeit zum nebenher arbeiten haben dürfte und in der Assi-Zeit nicht allzuviel verdient....

der Rat ist gut, aber kommt doch zu spät, denn er schrieb doch, dass er schon einen Studienplatz hat

Sawyer
29.10.2009, 11:25
Also ich würde dir abraten.

Warum? Weil es hier nicht danach klingt, dass du Zahnarzt werden willst, weil du glaubst der Beruf könnte dich arbeitsmäßig erfüllen und Spaß machen. Du scheinst etwas zu suchen, dass dich finanziell absichert und dir mehr Spaß macht als Rechtsanwalt sein. Das ist ein völlig verständliches Motiv, aber ich glaube mit 37! gibt es da wesentlich entspannendere Wege zum Ziel. Sicher, dass überhaupt nichts anderes in Frage kommt?

An deiner Stelle würde ich mir diesen finanziellen und psychologischen Stress nicht geben.

hennessy
29.10.2009, 17:06
der Rat ist gut, aber kommt doch zu spät, denn er schrieb doch, dass er schon einen Studienplatz hat

finde ich jetzt nicht, dass der Rat zu spät kommt. Er wäre dann zu spät, wenn Ratloser das Studium bereits durchgezogen hätte und nach 2 Jahren zahnärztlicher Tätigkeit gemerkt hätte, dass er aufs falsche Pferd gesetzt hat.
Jetzt ist er im 1. Semester und könnte jederzeit ohne viel Zeitverlust aufhören und wechseln.:-meinung

DerDoctaRocktDa
29.10.2009, 18:05
Darf ich mal einen der hier anwesenden Zahnärzte fragen, ob er einen 42jährigen noch als Assi anstellen würde?!

Präpmaus
29.10.2009, 18:44
Also, einerseits sollen Alle bis 67 arbeiten, andererseits soll man mit 42 zu alt für was Neues sein?
Entscheidend ist doch, ob einer was kann. Wenn fast Alle Abdrücke daneben gehen, nur ein von drei Inlays passt und die Krone einen 1 mm breiten Randspalt aufweist, dann natürlich Nicht! In der Probezeit bzw. beim Probearbeiten hat man doch schnell den Überblick was einer kann.

Wenn jedoch im Vorstellungsgespräch eine "geregelte Arbeitszeit" (?), also immer um 17:30 pünktlich Schluß, und als Berufsanfänger 3.000 € brutto verlangt werden, dann natürlich NICHT.
Warum? Zwischen 17:30 und 20:00 kommen viele Berufstätige (Zuzahler und Privatpatienten). An denen wird das Geld verdient und nicht an einer Kontrolle am Vormittag.
Bei einem Bruttogehalt von 3.000 € sind noch weitere 600 € an Arbeitgeberleistungen zur Sozialversicherung fällig, also 3.600 € Kosten monatlich.

hennessy
29.10.2009, 19:06
Darf ich mal einen der hier anwesenden Zahnärzte fragen, ob er einen 42jährigen noch als Assi anstellen würde?!
ich antworte mit einem eindeutigen: Kommt drauf an. ;-)
Einerseits wird man sich natürlich fragen: "weswegen ist der Typ mit 42 nicht schon längst in seiner eigenen Praxis". Andererseits könnte man einem 42-Jährigen vielleicht eine gewisse Reife oder Verantwortungsbewusstsein zutrauen, die ein 25-Jähriger evtl. noch nicht hat. Wobei ich das natürlich keinesfalls verallgemeinern möchte.
Mein angestellter Zahnarzt war älter als ich selbst, aber er arbeitete so, wie ich es gerne hatte und er ging toll auf die Patienten ein. Ich war rundrum mit ihm zufrieden. Und die Patienten ebenfalls. Sein Alter war nicht der alleinige Grund, ihn anzustellen. Die Chemie hat einfach gestimmt.
Aber das hätte in gleichem Maße auch bei einem jungen Kollegen zutreffen können. Es ist halt wie so oft eine individuelle Entscheidung.