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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schmerzmiteldosierung



Sansa
29.10.2009, 21:49
Hallo, nur ne ganz kurze Frage:

Welche Dosis Schmerzmittel verordnet man denn bei einer Fraktur?
Ist Diclofenach 25mg bei Bedarf zu gering dosiert?

Danke...

Coxy-Baby
29.10.2009, 22:41
Vielleicht ein klein wenig mehr Informationen??

Hypnos
30.10.2009, 00:41
Ansonsten hilft auch ein Blick in die einschlägige Literatur :-meinung

Relaxometrie
30.10.2009, 08:36
Auch wenn das Eingangsposting eher kryptischer Natur ist, fände ich eine kleine Diskussion über Schmerzmittel nicht schlecht.
Was für Erfahrungen habt Ihr denn mit welchen Schmerzmitteln bei welcher Art von Schmerz gemacht? Mit welcher Medikation habt Ihr vielleicht keine ausreichende Schmerzfreiheit erreicht, mit welcher Umstellung der Schmerzmittel habt Ihr dann Erfolg gehabt?

Die Niere
30.10.2009, 13:21
Hallo, nur ne ganz kurze Frage:

Welche Dosis Schmerzmittel verordnet man denn bei einer Fraktur?
Ist Diclofenach 25mg bei Bedarf zu gering dosiert?

Danke...
Welche Analgesie man für was benutzt ist ein unerschöpfliches Thema und es würde mehr Sinn machen, sich über spezielle Probleme zu unterhalten.

Zum Eingangsposting...auch wenn die Details fehlen...ich glaube es gibt keine Fraktur, bei der 25mg Dico als Reserve ohne Basis ausreichen.

gruesse, die niere

0815doc
30.10.2009, 13:45
Welche Analgesie man für was benutzt ist ein unerschöpfliches Thema und es würde mehr Sinn machen, sich über spezielle Probleme zu unterhalten.

Zum Eingangsposting...auch wenn die Details fehlen...ich glaube es gibt keine Fraktur, bei der 25mg Dico als Reserve ohne Basis ausreichen.

gruesse, die niere

öhm...
aus eigener Erfahrung: Es gibt Frakturen, die brauchen (nach Reposition und Ruhigstellung) GAR keine Analgetika mehr ;-)


Das doofe ist, dass der Analgetika-Bedarf individuell recht unterschiedlich ist. Aber EIGENTLICH gibt es ja sehr gute Therapiekonzepte seitens der WHO...

Meine persönliche Meinung ist, dass sowas wie Diclofenac (vorausgesetzt junger Patient mit guter Niere [nach oben schielt*g*]) ne feine Sache ist, da auch noch Entzündungshemmend...
ansonsten nehm ich gern Novalgin (geht ned auf die Niere), dazu dann Tramal (+Begleitmedis gegen Übelkeit)...
wenn das nicht reicht gibts stationär Dipi... dann Morphin...
ambulant als nächstes Sevredol - das kann man ja recht einfach weiter hochdosieren und ggf. auf Pflaster umrechnen (für chronische Schmerzen dann)...
Das ist Stufentherapie-gerecht und auch noch einfach handlebar - bisher fahr ich damit gut...

So Zeug wie Buprenorphin nehm ich nicht - "ceilingeffekte" kann ich nicht brauchen...*g*
(nur meine persönliche Meinung)

Die Niere
30.10.2009, 16:48
Okay...drücken wir es anders aus. Es gibt mit Sicherheit einige Patienten die nach einer kleinen Fraktur, reponiert und ruhiggestellt ohne ein Basisanalgesie auskommen, aber selbst denen würde ich in dem Falle eine volle Reserve (also 100 - 150mg Diclofenac) geben, denn die leidvollste Erfahrung ist immer, wenn man Nachtdienst auf dem Notfall hat und Leute um 2 Uhr nachts nur wegen eines Schmerzmittels kommen.

gruesse, die niere

0815doc
30.10.2009, 16:59
stimmt xD
lieber zu viel mitgeben als zu wenig ^^

Medimatze
30.10.2009, 22:36
Also ich habe mittlerweile über 7 Knochenbrüche gehabt und kann sagen:

1. Basisschmerzmittel: Ibu o.Ä (1-1-1)
2. Basisschnerzmittel: Novalgin Tbl (1-1-1)
3. Bei Bedarf (zur Nacht): Valeron 50

und viel Eis. Damit klappts (bei mir am besten)

John Silver
30.10.2009, 23:24
Ich denke, eine "Schmerztherapie" als Überbegriff ist zu weitläufig. Postoperative Schmerztherapie ist eine Sache, Schmerztherapie bei Tumorpatienten ist beispielsweise eine völlig andere Kiste.

Außerdem ist die Schmerzwahrnehmung bei jedem unterschiedlich. Nach einer bestimmten OP brauchen manche praktisch keine Schmerzmittel, höchstens mal Novalgin, und andere brauchen eine PCA-Pumpe für 2 Tage. Manche vertragen den Wechsel einer VAC-Pumpe mit einer Paracetamol-Tablette, manche brauchen eine Kurznarkose.

Was ich als gut und wichtig empfinde, sind standardisierte Schemata.

haemo
05.11.2009, 21:49
Wie macht ihr das denn eigentlich, gebt ihr zu Diclofenac immer gleich nen PPI dazu? Oder nur, wenn der Patient schon mal Beschwerden hatte bzw. sogar ne Ulcusanamnese?

Oder wenn ihr ne Therapie mit ASS 100 beginnt? (ok, hier wäre es dann im Unterschied zum obigen eine Langzeitmedikation)

Die Niere
05.11.2009, 22:02
Ein PPI per se zu Diclofenac ohne Risikofaktoren dazuzugeben, wäre ziemlich leichtsinnig. Zum einen sind Ulcera bei Diclofenac-Mediation über eine relativ kurze Zeit äusserst unwahrscheinlich (auch unter dem Stress einer Fraktur), zum anderen haben PPI ein recht hohen Nebenwirkungsprofil. Deswegen nur PPI wenn weitere Risikofaktoren bestehen.

Bei ASS als Dauermedikation könnte man schon darüber sprechen auch wenn sich dort die Literatur nicht ganz einig ist. Ich seh genauso häufig Patienten mit und ohne unter ASS.

gruesse, die niere