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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychiatrie-Assistelle gesucht. Wo ist es gut? (Hamburg, München, Süddeutschland etc.



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erdbeersoda
30.10.2009, 12:33
Hallo ihr,
hilfe! ich suche auf baldmöglichst eine Assistenzarztstelle in Psychiatrie (1. Stelle nach Studium ). Arbeitet irgendjemand in dem Bereich im Raum Hamburg, München, Freiburg, Süddeutschland überhaupt ,evtl. auch Schweiz? Wäre dankbar für jegliche Infos bezüglich Klima, Ausbildung etc. an den Häusern. Weiss nämlich gar nicht richtig, wo ich anfangen soll zu suchen....
Danke schon mal und viele Grüße!

Assistent 3:16
30.10.2009, 20:22
Inn Salzach Klinikum (früherer Name Bezirksklinikum Gabersee) ist sicher zu empfehlen.

Kackbratze
30.10.2009, 20:59
Da Du deine Suche geographisch so gut einengst, empfehle ich einfach mal die Psy bei uns im Haus.
Weitere Infos gebe ich gerne per PN, wenn gewünscht, alles andere wäre zu offenkundig Werbung :-oopss

dumpfbackeazin
08.11.2009, 07:50
gabersee definitiv nicht zu empfehlen: keine elektron arbeitszeiterfassung (den rest kann man sich denken), besetzung mit einem arzt pro stazione normal (sparensparensparen u mangel), osteuropäer, eklatant hoher ösidurchlauf, extrem gewöhnungsbedürftiger chef. einzugsgebiet münchen hilft da wg schelchtem ruf auch nichts. lerneffekt mau. dsgl. gilt für freilassing, nur da alles noch chaotischer.

siehe auch: http://www.pj-ranking.de/review/read/1575/

alex1
08.11.2009, 14:46
Psychiatristellen sind überall frei aktuell.
Das Fach scheint bei Berufsanfänger nicht seh beliebt zu sein.

In der Schweiz weiss ich von Kollegen, dass selbst in den grossen Unikliniken die Stellen oft monatelang leer bleiben. So auch in Basel.

fangzahn
08.11.2009, 15:46
was ist denn der Haken an dieser Fachrichtung? Ich dachte, es wäre eine der interessantesten in der Medizin. Und mit unglücklichen Schicksalen wird man doch in jedem Bereich der Medizin konfrontiert - also da finde ich Onkologie viel schlimmer. Oder liegt es daran, dass man die meisten nicht Patienten heilen kann?

dumpfbackeazin
08.11.2009, 16:21
haken ? niederlassung oikonomisch wenig interessant, perspektive im kh mehr als besch* wg immer schlimmerem ärztemangel (arbeitsüberlastung) fachliches niveau häufig rapide im abstieg begriffen, kaum fortschritt im fach, oftmals nicht mehr als bahnhofsmission. außerdem begreifen viele verwaltungen nicht, woher der wind weht. psychiatrie ist auch nicht "sexy".

onko ist nicht schlimmer, weil man umschriebene probleme (auch für den pat.) hat, für die es meist auch noch irgendeine therapie gibt. charakter und soziale umstände kann man eben schlecht mal mit `ner chemo oder schmerzmitteln oder so therapieren, viele leute sind einfach mit dem leben unzufrieden, kommen nicht zurecht, wollen sich aber auch nicht wirklich helfen lassen i.s. von: mit coaching selber auf die beine kommen. arsch hochbekommen oder situation akzeptieren.

heilen kann man v a das personal in de psychiatrien nicht , die sind nicht selten schwieriger als die pat. pflege, verwaltung, ärzte. da kommt auch einiges zusammen auf der "therapeutischen" seite. psychiatrie ist eben schon ein besonderes sammelbecken. da sind auch viele fachärzte nie im leben für geeignet, resiginiert, faul, perspektivelos. ideenarm, eigentlich am pat. desinteressiert. gibt auch chefärzte, die keine visiten mehr gehen, weil sie alles so ankotzt. iseben psychiatrie. in der ärzteschwemme aus dem vollen gegriffen, jetzt müssense sich nach der decke strecken und wollen eigentlich nichts ändern.

fangzahn
08.11.2009, 17:24
Danke für den Einblick, muss wohl mal ne Famulatur da machen, um meine idealistischen Vorstellungen zu relativieren.

dumpfbackeazin
08.11.2009, 17:40
gute idee, man lernt oft mehr über die pathologie des personals als über die sogenannten patienten. mobbing kann auch an tagesordnung sein, weil man wenig sinnvolles zu tun hat und es kaum objektive diagnosen oder therapien gibt. fundgrube für verkrachte medizinerexistenzen, die schon alles ausprobiert haben und überall gescheitert sind. kein witz. in der pflege häufig ähnlich.

Nepomuk
08.11.2009, 19:01
Nö, dumpfbacke,

dies kann ich so nicht bestätigen, hab andere Erfahrungen gemacht.

@ Erdbeersoda: Wegen Deiner Eingangsfrage, gerne per PM, wegen Stellen im Norden. :-)

apple
08.11.2009, 19:09
Nö, dumpfbacke,

dies kann ich so nicht bestätigen, hab andere Erfahrungen gemacht.

Ich auch, ich finde Psychiatrie nämlich toll :-top (und bei uns gibt`s sogar Chefarztvisiten und die Ärzte sind nur ab und zu mal faul ;-)).

Dr. Psycho
08.11.2009, 19:17
Hmmmm...dumpfbackeazin,
klingt so, als hättest du wenig positive Erfahrungen in der Psychiatrie gesammelt...
In manchem Pflichte ich Dir bei, wie z.B. das Niederlassung rein ökonomisch gesehen sicher nicht der Brüller ist. Zum anderen hast du m.E. Recht, dass Psychiatrie ziemlich unsexy ist. Wem n bisschen Ansehen/Sozialprestige wichtig ist dem sei gesagt, dass "Herzchirug" oder "Kinderchirurg" in den Augen eines Großteils der Bevölkerung sicher beeindruckender ist als IRRENARZT.
Vielen ist nicht mal bewusst, dass es einen Unterschied zwischen Psycholgen und Psychiatern gibt.
Die jetzigen Stand und auch die Zukunft der Psychiatrie sehe ich allerdings nicht ganz so schwarz wie du.
Ich denke, die Qualität der Weiterbildung ist von Haus zu Haus genauso unterschiedlich wie in jeder anderen Fachrichtung auch, ebenso das Arbeitsklima.
An meiner aktuellen Wirkungsstätte würde ich die Weiterbildung z. Zt. als mittelprächtig einschätzen, das Arbeitsklima ist aber top. Ich für meinen Teil gehe im Moment (fast) jeden Tag gerne arbeiten und hab da schon ne Menge Spaß bei...
Zusammengefasst denke ich, dass man in jedem Fach so richtig in den Kot langen kann, was die Arbeitsbedingungen angeht.
Wobei ich Dir sicher zustimme, dass der allgemeine Ärztemangel mittlerweile auch in der Psychiatrie böse zu Buche schlägt!

Angina
08.11.2009, 19:34
gute idee, man lernt oft mehr über die pathologie des personals als über die sogenannten patienten. mobbing kann auch an tagesordnung sein, weil man wenig sinnvolles zu tun hat und es kaum objektive diagnosen oder therapien gibt. fundgrube für verkrachte medizinerexistenzen, die schon alles ausprobiert haben und überall gescheitert sind. kein witz. in der pflege häufig ähnlich.

Das halte ich für ausgemachten Unsinn und mich würde interessieren woher du deine Kenntnisse beziehst, bzw. wie du zu so vielen Vorurteilen gekommen bist. Die Fachwahl ist wohl eher eine Frage des Interesses und Mobbing oder psychopathologisch auffälliges Personal sind auch keine der Psychiatrie eigenen Domänen. Schon mal nen Tag im OP verbracht?
Diagnosen werden durchweg objektiviert, beispielsweise in Form von DSM-IV oder ICD Kriterien. Krankheiten des Geistes sind sicher schwerer fassbar als ein Bildbefund im CT, nichtsdestotrotz gibt und gab es sie immer schon und gut behandelbar sind die meisten Erkrankungen dank neuer Medikamente auch. Indem du die Behandlung und Behandelnden psychisch Kranker herabwürdigst, trägst du absolut zu deren Stigmatisierung bei.
Last but not least: wenn man sich näher damit befasst, dann sind auch somatische Diagnosen nicht immer "wasserfest" in der Diagnostik. So ist das eben in der Medizin.


resiginiert, faul, perspektivelos. ideenarm, eigentlich am pat. desinteressiert

All das gibt es sicher in der Psychiatrie, aber genauso in jedem anderen Fach und ist nicht die Regel.

Gerade in der Psychiatrie findet man unglaublich spannende, neugierige, über den Tellerrand hinausdenkende Ärzte, die sich ernsthaft für ihre Patienten interessieren und nicht nur für die "Zirrhose auf Zimmer 6". So ist meine Erfahrung aus Famulaturen, Doktorarbeit, Wahlfach und PJ in unterschiedlichsten Häusern.

Nepomuk
08.11.2009, 19:36
Ich auch, ich finde Psychiatrie nämlich toll :-top (und bei uns gibt`s sogar Chefarztvisiten und die Ärzte sind nur ab und zu mal faul ;-)).


Bei uns auch! Und ich bin in Vorfreude auf den DGPPN Ende des Monats, wo sich "alle gescheiterten Existenzen" treffen und sich beraten müssen..

Ich bin dabei, bei den "young psychiatrics" dort..

apple
08.11.2009, 20:10
Bei uns auch! Und ich bin in Vorfreude auf den DGPPN Ende des Monats, wo sich "alle gescheiterten Existenzen" treffen und sich beraten müssen..

Ich bin dabei, bei den "young psychiatrics" dort..

Werde auch eine der 8.000 vertretenen gescheitereten Existenzen sein, ist immer wieder lustig der DGPPN finde ich :-)

... obwohl ganz so viele sind`s dann doch nicht, denn da sind ja auch noch ein paar Neurologen mit dabei, die sind bestimmt nicht ganz so ideenlos und perspektivlos ;-)

lala
08.11.2009, 20:43
denn da sind ja auch noch ein paar Neurologen mit dabei, die sind bestimmt nicht ganz so ideenlos und perspektivlos ;-)

;-) Genau!! Und die Doppel-Fachärzte erst :-dance
Kann mal wieder nicht hin...schade echt :-(

Antracis
08.11.2009, 20:57
Dieses pauschale Fachbashing ist so ermüdend...:-blush

Letztlich muss man sich einfach klar machen, dass die Psychiatrie zu einem passen muss. Das ist aus meiner Sicht der Fall, wenn man sich für die Vorteile begeistern kann und die Nachteile ertragen. Und ein Schlaraffenland ist es natürlich nicht, aber das hängt auch wesentlich vom einzelnen Haus ab.

Ich bin derzeit bei einem großen Maximalversorger tätig und komme auch als Anfänger oft pünktlich raus und meine Dienste sind, wenn ich sie denn in ein paar Monaten machen werde, meist an den Ohren abzuzählen. Aber natürlich gibts auch wahre Horrorszenarien - wie auch zufriedene Chirurgen zu finden sind. Alles eine Sache der jeweiligen Stelle und der jeweiligen Einstellung. ;-)

Man sieht sich Ende des Monats. :-)

lg
Anti

LasseReinböng
08.11.2009, 21:01
Psychiatrie ist ein super Fach...vielseitiger geht es eigentlich nicht mehr !

Insofern würde ich sagen:

Tu es ! Tu es ! :-meinung

http://www.youtube.com/watch?v=44flUpujeQo

Antracis
08.11.2009, 21:06
Mir ist noch ein wichtiges Kontra eingefallen: Der BMI des Psychiaters ist ähnlich gefährdet, wie bei den Gasleuten. :-))

Arbeitsfrühstücke, regelmäßiges Mittagsessen, endlose Fallkonferenzen und sonstige Teambesprechungen, dazu überwiegend sitzende Tätigkeit. Man braucht also dringend einen kardiovaskulär wirksamen Ausgleichssport. :-blush

lg
Anti

Nepomuk
09.11.2009, 18:00
Bin dieses Jahr zum ersten Mal dabei, beim DGPPN und schon sehr gespannt. Wahrscheinlich werde ich mich hoffnungslos verirren und gar nicht erst bei den workshops ankommen ;-) (--> gescheiterte Existenz ist das Stichwort :-D )

Besucht ihr auch die Veranstaltungen von den "young psychiatrics"?