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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie motiviert seid ihr für die Grundlagen und was macht ihr dafür/dagegen?



bremer
01.11.2009, 13:55
Während in der Schule oft wohl nur für die Note gelernt wird, kann man viele Studiengänge ohne tieferes Interesse nur schwer bzw. gar nicht schaffen.

Wie haltet ihr das mit den Grundlagenfächern in der Vorklinik? Versucht ihr ein Interesse für Physik/Chemie/Biologie/Biochemie etc. aufzubauen, hattet ihr das vl schon vorher oder versucht ihr einfach nur zu bestehen und hofft darauf, nie wieder damit in Berührung zu kommen?

papiertiger
02.11.2009, 17:52
Bei mir selbst war das so, dass ich nach einem vollkommen NaWi-fremden Abi (Latein, Deutsch, Philo und Konsorten als Abifächer, Naturwissenschaften nur das Nötigste, Physik zwar im Abi aber nur in Form von Astronomie) zunächst auch erstmal ein Studium begonnen habe, was mit Naturwissenschaften ebenfalls nicht das Geringste zu tun hatte - und dabei gemerkt habe, dass ich eben diese sehr vermisse ;) Insofern war das für mich kein Problem, es interessiert mich einfach und somit war und ist keines der vorklinischen Fächer für mich Quälerei.

Ich würde aber behaupten, dass es im Studiengang Medizin auch kein Problem ist, ohne tiefergehendes Interesse oder Verständnis für Physik und Chemie das dort verlangte einfach per Augen zu und durch auswendigzulernen und nach der Klausur sofort wieder zu vergessen. Biochemie und Physio erfordern ohne die entsprechende Grundlagen im Hinterkopf zu haben zwar sicher einen vermehrten Lernaufwand, sind aber wohl zu bewältigen. Finde ich persönlich schade, aber es scheint ganz gut zu klappen. ;)

epeline
02.11.2009, 17:56
so gedanken hab ich mir nie gemacht ^^
ich hab halt einfach gelernt, was ich brauchte und fertig.
bei mehr interesse hab ihc mehr gelernt und dementsprechend besser abgeschnitten.
letztendlich hat (fast) jedes fach irgendwann mal einen aha-effekt, und diesen nutze ich, um mich zu "begeistern". mich motiviert mein eigener erfolg.

und dass man einfach wie physik nur besteht, wenn man sich dafür interessiert, halte ich doch mal für schwachsinn.

bremer
03.11.2009, 22:05
und dass man einfach wie physik nur besteht, wenn man sich dafür interessiert, halte ich doch mal für schwachsinn.Ich sprach ja auch vom Studiengang, also dass es sehr schwierig sei, ohne Interesse für Physik, selbiges zu studieren.

Worum es mir aber eigentlich ging, war die Meta-Ebene des Studierens. Also zu reflektieren, worin die konkrete Lernmotivation für ein abgegrenztes Gebiet besteht.
Also lerne ich jetzt beispielsweise Biochemie aus Interesse heraus oder weil ich glaube, dass es wichtig ist oder weil ich eine Klausur bestehen muss. Im schlimmsten Fall lerne ich, ohne überhaupt zu wissen, warum. Die Reflektion über das eigene Studieren hilft, so glaube ich, Effizienz zu entwickeln und seine eigenen Motive herauszufinden.

epeline
03.11.2009, 22:15
ich weiß dass ich ärztin sein will
das motiviert mich
wenn du es schaffst, ein interesse für biometrie aufzubauen, sag mir bitte bescheid, wie du das gemacht hast ^^
für mich ist das ein lästiges übel eben auf dem weg zum ziel.
anderes hingegen finde ich spannend. ich denke, das interesse kommt von alleine, je mehr ein fach mit dem berufswunsch zu tun hat.
das ist aber nicht nur beim medizinstudium so.
allerdings mach ich mir da keine großen gedanken drum, ob mich was auf irgend ner skala jetzt wie stark interessiert. manches find ich spannend, anderes weniger, manches gar nicht. das kommt von selbst. mit dem wissenszuwachs wächst meist auch das interesse.

Nilani
04.11.2009, 12:51
Also Physik war einfach nur zum :-kotz
Man hat hat irgendwie Formeln auswendig gelernt und irgendwie bestanden, wie weiß ich auch nicht mehr so genau. Mit Interesse hatte das 0 zu tun.

Chemie war son Mittelding, auch überhaupt nicht meins, aber ich hab versucht, paar Grundlagen für die BC mitzunehmen, die bei uns an der Uni absoluter Knackpunkt ist und ca. 25 % der Leute am pünktlichen Physikum hindert (mich leider eingeschlssen :-keks). Es ist ja ganz interessant zu wissen, was auf molekularer Ebene in unserem Körper abläuft, aber warum ich mir zu jedem Stoffwechselweg die Formeln reinprügeln musste, erschließt sich mir bis heut nicht. Am Ende des 4. Semesters kam da wirklich der "aha-Effekt" und ab da hat man auch kapiert, wie das alles zusammenhängt. Für mich wars leider ein Ticken zu spät. Ich habs nicht gemocht und mochte es bei der 2. Wdh. noch weniger, hab auch nicht mal mehr halb so viel dafür gemacht, wie im 1. Jahr, aber mit den dann doch irgendwo vorhandenen Grundkenntnissen kommt man gut durch.

Bio war soweit ok. Ich denke mal schon, dass man sich bißchen dafür interessieren sollte, was in unserem Körper abläuft, teilw. wars auch mit Biochemie kombiniert und erträglich.

Fazit: Man lernt das, was man für Klausuren lernen muss (BC-Klausuren waren hier z.B. um einiges schwerer, als die Physikumsfragen des IMPP) und wiederholt fürs Physikum, was man für richtig hält (Physik hab ich, bis auf Optik, komplett rausgelassen). Man kommt ohne Interesse aus, aber es hilft ein bißchen, um das Fach nicht komplett zu verweigern und dadurch gar nix ins Hirn zu kriegen. Schönreden hilft da manchmal ;)
Physik wird für mich immer Buch mit 7 Siegeln bleiben, BC bin ich inzwischen froh, es doch recht intensiv gemacht zu haben, mögen tu ich es nicht, ich hasse es eher (Kopfsache, weil ich wg. 1 Punkt nen ganzes Jahr verloren hab)

leofgyth77
04.11.2009, 15:11
also bio war für mich in ordnung, ich hatte bio lk und fand das meiste recht interessant...für die klausur hab ich allerdings nur altklausuren gemacht, weil ich einfach ausgebrannt war von den klausuren davor (:
chemie is so ne sache..is eigentlich ganz cool, mit den versuchen und so, aber die vorbereitung war zum kotzen und das praktikum hat mir nich sehr viel gebracht. wahrscheinlich hab ich für biochemie null vorlagen ergattern können. hab aber schon relativ viel gemacht dafür...die klausuren waren auch nich so leicht...
physik war totaler schwachsinn...bin nie zur vl gegangen, weils pure zeitverschwendung war. ich bin dann in der woche vorm praktikum (is bei uns in den semesterferien) zum tutorium, was mir einiges klarer gemacht hat. ansonsten hab ich dann halt immer das praktikum vorbereitet. aber viel ahnung von physik hab ich deswegen nicht. was interessierts mich auch wie hoch ein olympia-biathlon mensch über das ziel von der zielscheibe zielen muss???!!!
wäre das ganze mehr medizinisch bezogen gewesen, hätt ich mich dafür viellecht erwärmen können.

motivation war meistens einfach, dass ichs nich nochmal machen muss. meine klare priorität ist anatomie gewesen, weil ich sonst ein semester verloren hätte. ich hab natürlich auch versucht, grundlagen für weiterführende fächer (biochem, physio,..) zu bekommen, aber ob das geklappt hat, weiß ich noch nich (:

tortet
04.11.2009, 15:12
Worum es mir aber eigentlich ging, war die Meta-Ebene des Studierens. Also zu reflektieren, worin die konkrete Lernmotivation für ein abgegrenztes Gebiet besteht.


Also, der Lernspass und die Lernmotivation korrelieren bei mir stark mit der Möglichkeit, Zusammenhänge zu entwickeln und nachzuvollziehen. Bin absolut kein Detailmensch, interessiere mich mehr für das Wie und Warum.
Daher mag ich Fächer wie Physio, Physik, Biochemie...... weil der Lernaufwand relativ gering bleibt, wenn man die Zusammenhänge kapiert hat. (also auch pure Faulheit :-)) Oder auch Histo und das, was man in der Vorklinik über Pharmakologie lernt.

Dass ich mit der Einstellung Probleme mit Anatomie habe, versteht sich.... aber nobodys perfect....

Stehe damit vermutlich ziemlich allein da (freaky, isn`t it?:-)))

epeline
04.11.2009, 16:42
Stehe damit vermutlich ziemlich allein da (freaky, isn`t it?:-)))

tust du nicht :-))

leofgyth77
04.11.2009, 18:29
das mit physiologie kann ich absolut nachvollziehn..bis jetz macht mir physio echt spaß. biochemie kann ich leider noch nich beurteilen, da ich dieses semester nur propädeutik habe und das bis jetz ziiiiemlich fürn ar*ch ist...der prof hat irgendwie ne meise und das seminar bringt bis jetz auch nix...ich fänds besser, den stoff nochmal durchzugehen, anstatt mir direkt nach der vl ein referat über den stoff der vl anzuhören und dann an die tafel geholt zu werden, um funktionelle gruppen anzuschreiben....

epeline
04.11.2009, 18:47
physio fetzt
hat meiner meinung nach das größte anwendugspotential, man versteht vieles und muss dadurch wenig auswendig lernen

Jemine
04.11.2009, 19:42
Ah, der Thread ist grad genau das Richtige für mich...
Gerade heute war wieder so ein beknackter Tag, wo man echt überlegt, ob man nicht für alles zu blöd ist und nicht doch lieber was anderes machen sollte.
Aber: NEIN!
Ich hab da jetzt so irrelange drauf gewartert, hab ENDLICH den Platz und deshalb beiß ich mich da durch. Ich will Ärztin werden und ich frage mich nicht (ok, ich versuche es), warum ich nun diesen oder jenen Kram lernen muß, sondern ich machs halt. Naja, ich versuche auch das *gg*
Die ersten 4 Wochen sind rum und das erste Ana-Testat steht vor der Tür und alles ist neu, man weiß nicht genau, was nun erwartet wird... :-kotz
Aber wenn andere Deppen das geschafft haben, schaff ich das auch irgendwie.
Physik ist zum Kotzen, die Motivation, das zu bestehen ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass ich das bestimmt nicht nochmal machen will und, dass die Generalklausur an meinem Geburtstag ist. Also muß ich da zwangsläufig durchkommen, denn auch DAS will ich mir nicht antun.
Bio ist bis jetzt eigentlich ziemlich spannend, die Dozentin find ich auch gut, mal sehen, was noch kommt.
Chemie... nun ja... eigentlich gar nicht so schwer aber ich finde es faszinierend, wie man es schaffen kann, den Stoff so unverständlich rüberzubringen (genauso wie der Physik-Typ übrigens - unfassbar) :-???
Anatomie ist spannend aber so megaviel, dass ich einfach noch nicht weiß, wie ich mir das alles ins Hirn zimmern soll.
:-nix
Fazit: Vorklinik ist irgendwie blöd :-))
Aber muß halt und (hoffentlich) "nur noch" 2 Jahre bis zur Klinik :-dance

tortet
04.11.2009, 20:23
:-nix
Fazit: Vorklinik ist irgendwie blöd :-))
Aber muß halt und (hoffentlich) "nur noch" 2 Jahre bis zur Klinik :-dance

:-)):-)):-)):-top 2 Jahre minus 4 Wochen.... und die vergehen ratzfatz....
Alles Gute für Dein Ana-Testat! Schreib mal, wie es war....

leofgyth77
04.11.2009, 21:28
ich wünsch dir auch ganz viel erfolg beim testat!
letztes semester fand ich das auch alles irre viel, aber glaub mir, in nem semester schaust du darauf zurück und lächelst (:
du packst das hundertpro! wie gesagt, es haben schon so viele deppen geschafft, dann schaffst du es erst recht!

EKT
29.04.2014, 11:06
Hört sich eher weniger nach ADHS an. Aber es bleiben auch als Autist oder Schizoider zum Glück zahlreiche Gebiete, in denen man mit einem Medizinabschluß arbeiten kann!