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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erststudium Pädagogik Nebenfach Psychologie



Lethe
14.11.2009, 20:48
Hallo Leute,

mein sehnlicher Wunsch ist es, nach Abschluss meines Erststudiums (Pädagogik auf Diplom mit Schwerpunkt Medienpdäagogik, Erwachsenenbildung und Nebenfach Psychologie) Medizin zu studieren. :-dafür

Da ich ohne gute Begründung allein durch die Note nicht mehr als 4 Punkte zusammenkratzen kann, stellt sich mir jetzt die Frage nach einer guten Begründung, vorzugsweise in Fallgruppe 3 ("Fallgruppe 3: besondere berufliche GründeBesondere berufliche Gründe liegen vor, wenn die berufliche Situation dadurch erheblich ver- bessert wird, dass der Abschluss des Zweitstudi- ums das Erststudium sinnvoll ergänzt." ZVS 2009). Dafür muss man eben erklären, wie Pädagogik das Medizinstudium sinnvoll ergänzt oder umgekehrt. Ich habe da schon an vieles gedacht, nämlich Psychiatrie (durch mein Nebenfach Psychologie), Sozialmedizin (Medizin mit sozialwissenschaftlicher Perspektive betrachtet), Sozialpädiatrie (hab noch nicht so genau rausgefunden, was das ist) oder medical writing (Schreiben von medizinischen Texten; Verbindung mit Medienpädagogik?). Naja, sehr konkret sind all diese Verbindungen nun nicht wirklich und daher wollte ich euch mal fragen, ob ihr es vielleicht mit einem ähnlichen Erststudium versucht und geschafft habt/ nicht geschafft habt bzw. was euch für konkrete Berufsbilder einfallen, bei denen Pädagogik und Medizin vereint sind. Tausend Dank!

Lethe
14.11.2009, 20:55
P.S.: Was ist mit Medizinpädagoge? Kann man zwar auch als eigenen Studiengang studieren, aber wenn ich nun sagen würde, dass das mein Berufswunsch ist und ich für dessen Verwirklichung so oder so noch ein zweites Studium bräuchte? (nämlich direkt Medizinpädagogik oder Medizin) Und dann käme ja das Argument, dass ich, wenn ich zusätzlich noch Medizinpädagogik studiere eben als Medizinpädagoge arbeiten könnte, aber wenn ich Medizin studiere, kann könnte ich aufgrund meines vorherigen Pädagogikstudiums Medizinpädagoge ODER Arzt sein, das würde also meine Berufschancen erheblich verbessern! Oder wie sehr ihr das...?

Mano
19.11.2009, 00:12
Soweit ich weiß ist die Begründung "dann könnte ich zusätzlich auch als Arzt arbeiten" für die ZVS irrelevant.
Erstmal würde mich interessieren, warum du umbedingt nach dem Pädagogikstudium auch noch Medizin studieren willst? Bzw. warum willst du vorher Pädagogik umbedingt abschließen?
Es gibt einige wenige Bereiche, wo man tatsächlich beide Abschlüsse brauchen kann (gibt sogar mind. einen Prof., der sowohl in Pädagogik als auch Medizin doziert - aber jeweils in einer eigenen NIsche, keine Ahnung wie es dazu kam). Medizinpädagogik klingt zwar auf den ersten Blick nicht schlecht, allerdings bist du dafür als Arzt vermutlich überqualifiziert. Und auch das Pädagogikstudium ist - so wie ich es kenne - in erster Linie ein wissenschaftliches und weniger ein anwendungsbezogenes Studium (auch wenn das die wenigsten Pädagogikstudenten wahrhaben wollen). Aber aus diesem Grund sehe ich hier noch die größten Chancen (wäre dann allerdings glaube ich bei der ZVS die Fallgruppe "wissenschaftliche Gründe"): Such dir ein Forschungsthema/ eine Forschungsgruppe die sich mit pädagogischen Prozessen in der Medizin beschäftigt (z.B. Patientenaufklärung/ -schulung / Wissensweitergabe unter Ärzten...). Denke das bietet noch die größten Chancen.

Lethe
19.11.2009, 18:07
Hey Mano,

vielen Dank für deine Antwort! ;-)

Also, auf die Gefahr hin, jetzt (wieder einmal) von allen Seiten mit Sprüchen à la "das hättest du doch wissen müssen" bombardiert zu werden: Ich studiere Pädagogik bei der Bundeswehr. Ich würde es gern fertig studieren, weil ich zum einen im letzten Semester bin und grad meine Diplomarbeit schreibe und zum anderen, weil ich neben dem Zweitstudium (was immer es auch ist) dringend nen Nebenjob brauche und das geht mit Qualifikation eindeutig besser. Ich plane, die BW zu verlassen, weil (jaja, schimpft nur) ich vor einigen Jahren, als ich in diesen Kasperle-Verein (meine persönliche Meinung) eingetreten bin, überhaupt nicht gut informiert war und gedacht habe: das wird schon alles klappen. Ich habe mich auf meinen Beruf gefreut und habe tatsächlich gedacht, dass das Offizierdasein etwas Supergutes ist. Mir ging es weder um das Studium, noch um das Geld; ich wollte einfach nur Offizier sein. (Deswegen habe ich auch Pädagogik studiert, obwohl ich damit eigentlich nichts anfangen konnte. Das Studium war mir egal und ich sah es eher als lästiges Nebenprodukt der Offizierlaufbahn; es ging auf jeden Fall nicht darum, ein bezahltes Studium "abzusahnen")

Mittlerweile (ja, das kanns wirklich geben) habe ich mich davon distanziert, ich kann mich nicht mehr mit meinem Beruf identifizieren und jeder Tag länger bringt mich näher an den Wahnsinn. (Ich kämpfe mit diversen psych. Zusammenbrüchen, die zum Glück nie länger als einige Tage anhielten; danach war ich wieder total euphorisch... bis die nächste "*******" kommt und ich mich nicht wieder einkriege) Da ich wohl eine der seltenen Pädagoginnen bin, die einsehen, dass ihr Studium eher wissenschaftlich ausgelegt ist und ich leider keine Perspektive in diesem Bereich für mich sehe (trotz Promotionsangebot vom Prof. - er kann mich an der Uni der BW nicht einstellen, da alle vom BMVg bezahlt werden und so etwas in deren Verwaltung nie durchgehen würde), will ich noch ein Zweitstudium machen, möglichst eines in einem Bereich, hinter dem ich stehe. Ich bin ein ziemlich idealistischer Mensch und bin damit bei der BW eben auf die Schnauze gefallen; nun denke ich eben, dass ich als Ärztin glücklich werden könnte.

Der Rat mit dem Forschungsthema hat mir schon geholfen (ich hatte mir das auch schon überlegt, war aber dann nicht so überzeugt. Gut, dass Andere diese Perspektive auch sehen), ich werde mir auf jeden Fall etwas überlegen. Hatte mir auch schon überlegt, noch einen Dienst zu machen (Als ob ich nicht schon Jahre gedient hätte, leider zu lang! Ein FÖJ hatte mich schon immer interessiert.)

Sag mal, welcher Prof. ist das denn, der in beiden Gebieten doziert? Vielleicht könnte ich bei ihm mal anfragen, bzw. mir seine Forschung anschauen...

Vielen, vielen Dank auf jeden Fall nochmal. Und ihr Anderen da draußen: wäre cool, wenn jemand noch ne Idee hätte!

Coxy-Baby
19.11.2009, 19:41
Also wenn du versuchst "wissenschaftliche Gründe" geltend zu machen erstellt die
UNI AN DER DU DICH BEWIRBST!!!!!!!! ein Gutachten und das entscheidet ob es anerkannt wird oder nicht (Ich glaube die Erfolgsaussichten sind eher bescheiden).

Und zum "Fallgruppe 3: besondere berufliche Gründe.Besondere berufliche Gründe liegen vor, wenn die berufliche Situation dadurch erheblich verbessert wird, dass der Abschluss des Zweitstudiums das Erststudium sinnvoll ergänzt"
Es geht um die sinnvolle Ergänzung deines ERSTSTUDIUMS und nicht des Zweitstudiums.

Mano
19.11.2009, 20:16
@coxy: Das die Anerkennung der "wissenschaftlichen Gründe" nicht einfach ist, glaube ich. Ich denke auch nicht, dass das klappt, wenn man es nur Alibimäßig angibt, aber eigentlich plant sofort mit dem Vorhaben aufzuhören, wenn man den Studienplatz bekommen hat. Wenn man allerdings ernsthaft in dem Feld forscht, halte ich das durchaus für realistisch (deshalb auch meine Frage, warum der Wechsel). Und gerade in der Pädagogik sind viele Profs medizin-nahen Themen sehr aufgeschlossen. Auch wenn es vielleicht nur vorrübergehende Mode ist - aber die Kombi ist im Moment in der Pädagogik recht angesagt ;-)

@lethe: Bist du sicher das Medizin das richtige ist? Du begründest zwar schlüssig, warum Offizier beim Bund es nicht ist, aber außer Idealismus (der sehr wahrscheinlich auch in der Medizin enttäuscht werden wird) gibst du keinen Grund für ausgerechnet ein Medizinstudium an. Ich erwarte jetzt keine Rechtfertigung von dir (sonst wird das wieder eine unsägliche Diskussion die es hier schon dutzendfach gab), aber überlege nochmal sehr gut, ob es ausgerechnet Medizin sein soll oder ob es nicht auch andere Fächer/ Perspektiven gibt die du auch als Pädagogin erreichen kannst (zB eben auch im Bereich Patientenedukation oder vielleicht auch KJP) - und schau dir umbedingt länger (Pflegepraktikum!) den Krankenhausbetrieb an.
Den Rest per PM.