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Rotbeere
15.11.2009, 17:07
Hallo liebe Leser,

vorweg: Der Threadtitel ist etwas ungünstig gewählt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich ein Studierender an der Uni genauso langweilt wie er es während seiner Schulzeit getan hat.

Dieser Thread handelt vom psychischem Befinden während der Schulzeit.

Hat sich jemand so gelangweilt, sodass es ein täglicher Kampf wurde, gegen den Drang des Schwänzens anzukommen?

Je mehr ich mir sage, NC, Abi, Biologie und Chemie, umso schlimmer werden meine Zensuren gerade in diesen Fächern, die mich mittlerweile durchaus ankotzen. Ich hasse die dummen Routine-Aufgaben im Unterricht und die Plemper-Hausaufgaben, die nur eine Absitztherapie sind. Und überhaupt, ich mag es nicht, von einem Pädagogen angeleitet zu werden, der sowieso ganz anders an etwas herangeht als ich. Wieso sollte ich da seinen Weg wählen, wenn mein eigener doch für mich viel leichter ist und das Ergebnis ebenso gut ist?

Das Medizinstudium - für mich geeignet? Solch ein Thread soll es nicht werden; denn die Frage habe ich mir bereits mit einem dunkelgrünen, fettgedruckten, doppelt unterstrichenem, blinkenden, herzsaltoverursachenden (okay, ich denke, es ist jetzt allen klar) JA beantwortet.

Aber der Weg ist steinig, jede Minute in der Schule fühlt sich an wie reine Verschwendung. In der Zeit könnte ich ausschlafen, ins Museum gehen, schönes Wetter genießen, endlich mal eines der bereits angesammelten ungelesenen Bücher lesen.

Wenn die Lehrerin oder der Lehrer etwas fragt, auf das die Antwort für mich doch so unglaublich einfach erscheint, da schäme ich mich, mich zu melden. Und wenn ich dann gefragt werde und darauf antworte, komme ich mir unglaublich dumm vor.

Seit Monaten nun stecke ich in einer ziemlich starken, depressiven Phase. Ich fühle mich antriebslos, nutzlos und leer. Die Schule, das, womit jeder Schüler nunmal die meiste Zeit am Tag verbringt, fühlt sich für mich an wie ein Fehler und wie etwas, was sich ewig in die Länge zieht.

Wem erging es ebenso? Wie seid ihr dagegen vorgegangen?
Und wie geht es euch heute, während ihr studiert? Fühlt ihr euch in irgendeiner Art und Weise benachteiligt, auch wenn sich dies nicht durch die Ergebnisse von Prüfungen äußert?
Habt ihr (vor allem zu Beginn) Probleme gehabt, euch an die erforderte Disziplin zu gewöhnen, weil ihr euch in der Schule noch angestrengt habt? (Unabhängig von den Zensuren; mich würden jedoch primär diejenigen interessieren, deren Zensuren eher mittelmäßig oder im sehr guten Mittelmaß waren.)

Ich danke euch im Vorraus für eure Antworten.

Linda.1001
15.11.2009, 17:18
Du musst dir einfach für Augen führen, dass du dadurch, dass dich die Schule ankotzt und sich dein Durchschnitt verschlechtert, du dich in eine weitaus schlimmere depressive Phase manövrierst!

Das was du beschreibst, klingt zum einen danach, dass du dich unterfordert fühlst, zum anderen danach, dass deine DN immer mehr absackt.

Wenn das jetzt schon so ist, wie denkst du wird es dann im Medizinstudium?
Da ist der Leistungsdruck bedeutend stärker. Jetzt ist noch Zeit 'etwas zu reissen', genauer gesagt, das Ruder rumzureissen, wenn du nicht eine Wartezeit von mind. 5 Jahren bereit bist in Kauf zu nehmen.

Kackbratze
15.11.2009, 17:36
Ich hab mich in der Schule nicht angestrengt (ausser es wurde knapp), dementsprechend war mein Abi.
Wenn ich nicht "Glück" gehabt hätte, wäre ich jetzt nicht Arzt, sondern hätte vermutlich mein Ingenieurs-Studium beendet.

Wenn man das Ziel hat, einen bestimmen Notenschnitt zu erreichen, muss man auchmal die Backen zusammenkneifen und sich anstrengen, auch wenn es gegen den eigenen Willen ist.

Keine Sorge, das wird nicht besser, das wird später immer so weitergehen...:-?

Rotbeere
15.11.2009, 17:36
Das was du beschreibst, klingt zum einen danach, dass du dich unterfordert fühlst, zum anderen danach, dass deine DN immer mehr absackt.

Damit liegst du vollkommen richtig - und umso weniger verstehe ich die demnach eher unlogische Aussage nicht:


Wenn das jetzt schon so ist, wie denkst du wird es dann im Medizinstudium?Die Aussage impliziert, dass es im Medizinstudium noch langweiliger wird, deiner Meinung nach. Nun weiß ich nicht, ob es stimmt, was in deinem Profil steht (noch Wartende), aber kannst du mir erklären, weshalb das Studium noch langweiliger als die Schule sein soll?

# Achja, sorry, danke für die Antwort!

Rotbeere
15.11.2009, 17:41
Okay, ich merke, irgendwie habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt :(

Ich möchte noch einmal kurz darlegen, dass es hierbei nicht um echte Existenzangst geht (ein 3er-Abi erwartet mich nicht). Es geht lediglich darum, dass ich eben verringerte Chancen habe (ich erwarte im worst case 2,1), ohne Wartezeit einen Platz zu erhalten.

Ich muss gestehen, ich fände es durchaus angenehmer, wenn mir von vornherein klar wäre, dass mein Abitur schlecht wird und ich erst einmal 6 Jahre Zeit habe, um es zu bereuen. Ein Abitur mit 2,0 und das Gefühl zu haben, mit verbundenen Händen durch die Gegend zu laufen ist da weitaus schlimmer. Das ist wie eine Prüfung, bei der man mit 100 Punkten besteht, aber nur 99 Punkte erreicht (scheiß Metapher).

chil-i
15.11.2009, 17:42
in welcher klasse bist du denn? und wie sehen deine noten aus? schreibst du denn auch immer einsen?
wenn du medizin studieren möchtest, solltest du dich leider damit abfinden, dinge zu tun und zu lernen, die dir keinen spaß machen. die vorklinik ist teilweise alles andere als interessant, aber man muss da eben durch.

"Seit Monaten nun stecke ich in einer ziemlich starken, depressiven Phase. Ich fühle mich antriebslos, nutzlos und leer. Die Schule, das, womit jeder Schüler nunmal die meiste Zeit am Tag verbringt, fühlt sich für mich an wie ein Fehler und wie etwas, was sich ewig in die Länge zieht."

Hast du mal mit jemandem geredet? Dich einem guten Kumpel anvertraut? Deinen Eltern? Es ist auch keine Schande, "professionelle" Hilfe anzunehmen!

was die motivation und die vorfreude aufs studium angeht, ging es mir während und vor allem zum ende des zivildienstes ähnlich. den studienplatz hatte ich in der tasche, musste nur noch die letzten wochen absitzen und hirnrissige arbeiten verrichten, was mich enorm genervt hat. wollte damals endlich studieren und schnell was ordentliches lernen und sah den zivildienst ebenfalls nur als reine zeitverschwendung.

angelusmuc
15.11.2009, 18:00
Geh doch mal zu deinen Lehrer und red mit ihnen. Gerade in Bio & Chemie kann man das Niveau schnell anheben. Vielleicht geben sie dir andere Aufgaben, welche die dich mehr fordern. Ansonsten mach dir doch noch ein paar schöne Monate bis zum Abi, ist ja eh nimma lang und genieß die Zeit und gib am Schluss nochmal ein bisserl Gas, dann wird das schon :-)

ich glaube ehrlich gesagt, dass du dezent falsche Vorstellungen vom Studium hast. Du solltest mal dich mal für ein paar Tage in Vorlesungen an der Uni setzen, dann wirst du sehen da geht es zum Teil nicht anders zu wie an der Schule.

Von meinen 11 Veranstaltungen/Woche in diesem Semester besuche ich gerade mal vier. Davon 2 weil sie Pflichtveranstaltungen sind und zwei aus Interesse und weil sie didaktisch gut sind und man wirklich dabei was lernt und nicht nur die Folien vorgelesen bekommt.

Rotbeere
15.11.2009, 18:06
Hallo chil-i,
ich hänge in der 13. Klasse ab. Die Schulpsychologin sagt es seie Hochbegabung und mir stünde die Wahl, ob dies der Schule nun mitgeteilt werden solle oder nicht. Aus Angst vor sozialer Isolation und als etwas zu gelten, was sich als ein Übermensch fühlt, halte ich natürlich die Fresse. Ich will nicht anders behandelt werden als andere. Der Psychiater meint, ich solle mir doch nochmal überlegen, ob ich es der Schule nicht doch publik mache, was Sache ist. Er will mir jedenfalls keine Antidepressiva verschreiben - heiß aufs Pillenschlucken ist ja auch keiner ;)

@ Kackbratze: Aber, bitte, du musst zugeben, es ist schwerer, die Backen zusammen zu kneifen, wenn es um ein Vor-vor-Ziel geht und nicht um ein Vor-Ziel! ;)

@ angelusmuc: Danke für den Tipp! Ich kann glücklicherweise behaupten, bereits etwas geschnüffelt zu haben. Nicht nur die Hochschulinformationstage in Greifswald gaben mir einen Einblick, sondern auch illegale Vorlesungsschmuggeleien hier in Berlin haben mir einen ersten Eindruck vermitteln können. Ich kann dazu nur sagen, dass mich natürlich nicht alles so richtig heiß macht - wer interessiert sich denn schon in vollster Leidenschaft für alles, was abverlangt wird - aber ich war durchaus glücklich, dass alles wenigstens so dargelegt wurde, sodass ich eben NICHT das Gefühl wie in der Schule habe, dass die Hälfte der Einfachheit halber einfach unterschlagen wird. Banales Beispiel: Hybridisierung. Mir persönlich ist es nicht begreiflich, wieso das nicht im Lehrplan steht... Nichtmal im Ansatz...

Leider traue ich mich kaum, so offen zum Lehrer zu latschen und ihn um Arbeit zu bitten. Ich frage mich derweilen auch, ob man da nicht von vornherein etwas ********. (Ich bin definitiv schulgestört)

Linda.1001
15.11.2009, 18:39
Die Aussage impliziert, dass es im Medizinstudium noch langweiliger wird, deiner Meinung nach. Nun weiß ich nicht, ob es stimmt, was in deinem Profil steht (noch Wartende), aber kannst du mir erklären, weshalb das Studium noch langweiliger als die Schule sein soll?



Nicht unbedingt langweiliger, aber deutlich trockener ist die Vorklinik schon. Daran verzweifeln einige. Wenn man Nervenstränge und deren Enden auswendig lernen muss, finde ich das nicht wirklich interessant.

Ja ich bin noch Wartende.

Alzheimer
15.11.2009, 19:17
Wieso sollen dir die Lehrer die Aufgaben geben. Wenn du so scharf aufs studieren bist dann übe dich schon mal in Eigeninitiative und suche dir selbst Aufgaben und zusätzlichen Arbeitsstoff raus und bearbeite diesen. Dann ist dir bestimmt nicht mehr so langweilig. Eigeninitiative ist das Stichwort und diese brauchst du im Studium, also sieh dies als Vorbereitung und zieh daraus deine Motivation.

Espressa
15.11.2009, 19:40
Was ich nicht verstehe... wenn du so ein helles Köpfchen bist, müsste es dir doch ein leichtes sein, einen Traum-Notenschnitt hinzulegen.

Ich fand die Schule auch verhältnismäßig "leicht", kam mit wenig Lernen gut hin, und hab auch einfach die Schulzeit abgesessen und meine Freizeit in vollen Zügen genossen.
Du kannst ja in deiner freien Zeit Sachen machen die dich auslasten, den Anspruch muss die Schule ja gar nicht erfüllen. Und das Studium auch nicht unbedingt (wenn auch es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wesentlich anspruchsvoller wie der Schulunterricht sein wird).
Auf der Uni reicht nämlich "präsent sein" nicht mehr aus, da ist wirklich eigenständiges Lernen und stundenlanges Hinter-den-Büchern-Sitzen angesagt. Das sind einfach zu viele Sachen, die du dir nicht "erschließen" kannst, und die dir keiner "vorkaut"; die müssen einfach reingepaukt werden. Vielleicht fordert dich das dann ausreichend heraus?

Linda.1001
15.11.2009, 19:45
Was ich nicht verstehe... wenn du so ein helles Köpfchen bist, müsste es dir doch ein leichtes sein, einen Traum-Notenschnitt hinzulegen.


Genau das ist es, was mir paradox erscheint.

umr
15.11.2009, 19:58
Genau das ist es, was mir paradox erscheint.

Hochbegabung hat nicht automatisch einen guten Notenschnitt zur Folge. Oft fallen hochbegabte gerade deshalb auf, weil sie wegen Unterforderung schlechte Noten haben. Das finde ich also nicht ungewöhnlich, im Gegenteil - wer sich mit Hochbegabung bis zur 13. durchschlägt, hat sicherlich schon einiges an "Sitzfleisch" bewiesen.

@Threadsteller:
Ich muß ganz ehrlich sagen, ich habe mich in der Schule regelmäßig gelangweilt und kann viele Aussagen nachfühlen (obwohl ich nicht hochbegabt bin-bei weitem nicht :-))). Ich fand das Studium wesentlich angenehmer, auch wenn nicht alles immer toll ist. Aber es war das, was ich immer machen wollte und deshalb viel mir vieles leichter (auch leichter zu ertragen, mal was nicht auf Anhieb zu schaffen). Und auch die Vorklinik war nicht nur schrecklich. Es ist zwar viel zu lernen, aber auch oft wahnsinnig interessant.
In diesem Sinne: Versuch, was geht fürs Abi und dann geh studieren.

Linda.1001
15.11.2009, 20:02
Hochbegabung hat nicht automatisch einen guten Notenschnitt zur Folge. Oft fallen hochbegabte gerade deshalb auf, weil sie wegen Unterforderung schlechte Noten haben. Das finde ich also nicht ungewöhnlich, im Gegenteil - wer sich mit Hochbegabung bis zur 13. durchschlägt, hat sicherlich schon einiges an "Sitzfleisch" bewiesen.


Jut, dann muss sie zum IQ-Test und auf ne Hochbegabten Schule. ;-)

Espressa
15.11.2009, 20:12
Ich muss gestehen, ich fände es durchaus angenehmer, wenn mir von vornherein klar wäre, dass mein Abitur schlecht wird und ich erst einmal 6 Jahre Zeit habe, um es zu bereuen. Ein Abitur mit 2,0 und das Gefühl zu haben, mit verbundenen Händen durch die Gegend zu laufen ist da weitaus schlimmer. Das ist wie eine Prüfung, bei der man mit 100 Punkten besteht, aber nur 99 Punkte erreicht (scheiß Metapher).

DAS musst du mir nochmal erklären.
Wenn dir endlose Warterei lieber wäre, dann lässt sich das doch einrichten, lass alles schleifen, dann wird dein Druchschnitt schon schlecht genug, dass du auch in den Genuss der Warterei kommst.

Und wie gesagt, wenn es nur Protest ist, und demonstrative Ablehung (sei es auch wegen Unterforderung), weswegen du nicht richtig Leistungen erbringst in der Schule, ist es eine sehr kindliche Einstellung.
Da würde ich genauer der Frage auf den Grund gehen, auf welchem Gebiet denn deine Begabung liegt.
Denk dir vor allem nicht, die anderen Schüler müssten sich nicht auch etwas zusammenreißen und überwinden, die wenigsten Teenies sind wirklich scharf auf Schule. Aber die Vernunft reicht oft als Antrieb...

hennessy
15.11.2009, 20:22
falls Du in der Schule das Gefühl hast, unterfordert zu sein, dann liegt es meiner Meinung nach an Dir, Dir selbst Ziele zu setzen, bei deren Verfolgung Du eben nicht unterfordert bist. Beispielsweise könntest Du die/den beste/n Schülerin/Schüler Deiner Klasse als benchmark setzen und versuchen, sie/ihn zumindest in einem Fach einzuholen bzw. zu überholen.
Falls Dir das zu trivial erscheint, dann versuchs doch mal mit dem Lehrer. Irgendeinen Anreiz wirst Du doch wohl finden, oder?!

Nyen van Tok
15.11.2009, 20:24
Wem erging es ebenso? Wie seid ihr dagegen vorgegangen?
Und wie geht es euch heute, während ihr studiert? Fühlt ihr euch in irgendeiner Art und Weise benachteiligt, auch wenn sich dies nicht durch die Ergebnisse von Prüfungen äußert?
Habt ihr (vor allem zu Beginn) Probleme gehabt, euch an die erforderte Disziplin zu gewöhnen, weil ihr euch in der Schule noch angestrengt habt? (Unabhängig von den Zensuren; mich würden jedoch primär diejenigen interessieren, deren Zensuren eher mittelmäßig oder im sehr guten Mittelmaß waren.)

Ich danke euch im Vorraus für eure Antworten.

Hey, kann jedes deiner Worte nachvollziehen.
Mein Vorgehen war damals dagegen: Einfach nciht hingehen.
Ich hab eifnach so oft wie möglich geschwänzt, alles was nur ging, hab absolut den Mut verloren, mich noch in dieses blöde Rattenloch zu setzen und mir diese völlig abgewrackten lächerlichen Aufgaben reinzuziehen, alles zehnmal durchzukauen, bis es auch der letzte Hampelmann verstanden hat.

Was hat es mir gebracht?

Unterkurse. Mündlich überall ne Pflaume gewesen, nie was gelernt, irgendwie durch die Klausuren geschlagen, fast die Schule abgebrochen und nur durch gutes Zureden von vielen Seiten einfach die 12 nochmal wiederholt.
Durch den Ernst der Lage und das zugegebenerweise freie Auszeitjahr hatte ich den Kopf klar und war dann dochmal so reif, einfach anwesend zu sein und mich zu beteiligen. Lernen war zwar immer noch passe, aber es hat gut funktioniert, sogut, dass ich mit meinem Schnitt direkt ins Med. Studium reingerutscht bin nach dem Abi.

Ob das was für dich ist, ist eine andere Frage. Denn soweit ich das mitbekommen habe in diesen ersten Wochen hier, ists hier nicht anders als in der Schule. Nur dass (zumindest in HH) meist keine Anwesenheitspflicht besteht. Ergo kloppst du dir dne Stoff selbst rein, wann du grade Bock dazu hast, großartig Verständnisschiwerigkeiten wirst du auch hier nicht haben. Medizin ist erstmal nur auswendiglernen, wenn du eine Herausforderugn auf intellektuellem Niveau suchst, mach was anderes. Studier Mathe, Physik, Philosophie, mach was Kreatives, Schaffendes wie Musik oder Journalismus.

Hochbegabung ist nicht immer eine wirkliche Gabe, sondern führt im Endeffekt zu Unsicherheit. Einerseits, weil man sich (oftmals) für zuviele Dinge interessiert und bei einer Fixierung auf ein Fach schnell Schiss bekommt, dass man etwas verpasst, andererseits, weil man sich selbst ausbremst, sich solange nicht mit den ganzen Kleinigkeiten abgibt, bis man einen Berg voller Kleinigkeiten vor sich hat, den man kaum noch überschaut. Setz dich hin, mach das Beste draus, kotz von mir aus während dieser Phase nochmal richtig ab, weils dich so nervt. Aber tu es, weil du es sonst wirklich nur bereust. Ich bin mehr als froh, wiederholt zu haben, weil ich sonst wahrscheinlich ein todunglücklicher Fachinformatiker eines regionalen Wasserversorgers wäre. Nichts gegen Fachinformatiker, es ist nur so, dass man dann irgendwann aus dem ganzen Wust der noch NC-mäßig übrig bleibt, sich das beste herauspicken muss und das ist oftmals nicht mehr das, was man sich ursprünglich vorgestellt hat.

Liebe Grüße

epeline
15.11.2009, 20:57
wieso redet ihr hier egt von hochbegabt?
bloß weil er sich in der schule langweilt?
interessanter rückschluss.
ich meine, hochbegabte langweilen sich oft in der schule, aber ist da auch ein umkehrschluss möglich?

nur mal angemerkt, um auf den boden zurück zu finden

für mich hat ja langeweile auch was mit desinteresse zu tun.
wenn alles so trivial und einfach ist, wie der herr schreibt, dann kann er ja locker gute noten machen und gleichzeitig einem hobby nachgehen, dass ihn auslastet. wie wäre es mit sport? oder einem neuen instrument? oder nachhilfe für schlechtere schüler geben?
alles möglichkeiten.

wieso er lieber wartet als nen besseres abitur zu haben ist mir auch nicht klar. dann gibts doch kein problem ^^

Rotbeere
15.11.2009, 21:19
So meine Lieben, zunächst einmal, lasset mich auf die zugestoßene misstrauensgehaltene Ablehnung eingehen.


Wenn man Nervenstränge und deren Enden auswendig lernen muss, finde ich das nicht wirklich interessant.

Schade für dich, da wirst du eher kämpfen müssen als ich, denn mich interessiert es durchaus. (Neurowissenschaften = wo ist der Herz-Smily)


Wieso sollen dir die Lehrer die Aufgaben geben. Wenn du so scharf aufs studieren bist dann übe dich schon mal in Eigeninitiative und suche dir selbst Aufgaben und zusätzlichen Arbeitsstoff raus und bearbeite diesen. Dann ist dir bestimmt nicht mehr so langweilig. Eigeninitiative ist das Stichwort und diese brauchst du im Studium, also sieh dies als Vorbereitung und zieh daraus deine Motivation.

Fragt sich nur, wie das honoriert werden soll. Warst du einmal im überschwenglichen Eifer voll auf die Nase gehauen und gebremst worden, einfach, weil es nicht in das Konzept des Gegenübers passt? (Die Frage war wohl eher überflüssig)


Das sind einfach zu viele Sachen, die du dir nicht "erschließen" kannst, und die dir keiner "vorkaut"; die müssen einfach reingepaukt werden. Vielleicht fordert dich das dann ausreichend heraus?

Genau das ist eine Frage, die ich versuche, mit eventuell Gleichbetroffenen zu erörtern. Zur Schuldidaktik sagte ich allerdings auch schon "...Und überhaupt, ich mag es nicht, von einem Pädagogen angeleitet zu werden, der sowieso ganz anders an etwas herangeht als ich."


Genau das ist es, was mir paradox erscheint.

Das ist es keinesfalls. Es fällt nur Außenstehenden umso schwerer, dies nachzuvollziehen. Wobei an dieser Stelle noch verdeutlichen muss, dass sie Aussage der Schulpsychologin durch andere Instanzen nicht validisiert wurde, das habe ich eben aus genannten Gründen nicht zugelassen. Ich will eben NICHT, dass in meinem sozialen Umfeld das passiert, was hier mit euch passiert: "Wenn du so ein helles Köpfchen bist, dann... (Bitte hohe und ausgrenzende Erwartungen einfügen)".

@hennessy: Diesen Ratschlag würde ich womöglich ebenfalls erteilen, wenn es sich um mein Kind handeln würde. Aber hennessy, würdest du dich mit einem Haufen mit unausgereiften Charakteren vergleichen? ;)


DAS musst du mir nochmal erklären.
Wenn dir endlose Warterei lieber wäre, dann lässt sich das doch einrichten, lass alles schleifen, dann wird dein Druchschnitt schon schlecht genug, dass du auch in den Genuss der Warterei kommst.

Und wie gesagt, wenn es nur Protest ist, und demonstrative Ablehung (sei es auch wegen Unterforderung), weswegen du nicht richtig Leistungen erbringst in der Schule, ist es eine sehr kindliche Einstellung.
Da würde ich genauer der Frage auf den Grund gehen, auf welchem Gebiet denn deine Begabung liegt.

Gerne.
Ein NC von 2,0 ist die Grenze - in welchem Auswahlkriterium bin ich besser aufgehoben? Wenn ich auf ein Gespäch hoffe oder warte? Die Gesamtlage sagt: die Chancen für beides sind ungefähr gleich. Dies gilt nun ersteinmal für alle möglichen Unis. Dass man mit sehr gutem TMS in beispielsweise Heidelberg durchaus eine Chance haben kann, ist mir klar, doch ich spreche zunächst einmal von der Gesamtlage.

Ich protestiere nicht. Dazu habe ich bereits genug geschrieben und die Tatsache, dass du dies nicht nachvollziehen kannst (was übrigens natürlich kein Problem ist und absoluit verständlich), beweist nur, dass diese Aussage aufgrund der starken Vereinfachung und Verallgemeinerung, die natürlich nur ein Nicht-Betroffener machen kann, "Denk dir vor allem nicht, die anderen Schüler müssten sich nicht auch etwas zusammenreißen und überwinden, die wenigsten Teenies sind wirklich scharf auf Schule. Aber die Vernunft reicht oft als Antrieb..." das eigentlich 'kindliche' Verhalten ist. Naja, sagen wir mal nicht kindlich, ich will hier ja nicht rumflamen. Du kannst es nunmal nicht nachvollziehen und das soll jetzt auch kein Problem sein.

Ich verstehe, dass ihr dies alles nicht nachvollziehen könnt und das ist auch alles nichts verwerfliches. Nur richtete sich der Thread vorwiegend an solche User, die sich in einer Art und Weise betroffen fühlen und zumindest versuchen, solch eine Lage nachzuvollziehen und/oder an User, die bereits studieren ;)


wieso redet ihr hier egt von hochbegabt?
bloß weil er sich in der schule langweilt?
interessanter rückschluss.
[...]
wieso er lieber wartet als nen besseres abitur zu haben ist mir auch nicht klar. dann gibts doch kein problem ^^

Hier ist von Hochbegabung die Rede, weil dies eine unqualifizierte Aussage der Schulpsychologin ist. Falls du übrigens von mir sprichst, ich bin ein Lebewesen weiblichen Geschlechts.
Was das weitere angeht, das hab ich ja jetzt auch schon irgendwie hundert Mal geschrieben.

@ umr: Danke dir, dass du deine Erfahrung mitteilst! Noch eine Anmerkung:
Nicht alle Hochbegabten oder SchülerInnen, die als solche bezeichnet werden, haben zwangsweise sehr schlechte Noten aufgrund von Desinteresse oder sehr gute Noten, da der Tiefpunkt der Unterforderung noch nicht erreicht ist. Es gibt auch Schüler, bei denen sich dies nur latent äußert, beispielsweise durch absolute Zurückhaltung im mündlichen Unterricht und souveräne Lösungen der Aufgaben in einer Klausur. (Irgendwann muss man ja irgendwas tun...)

@ Nyen van Tok: Auch dir danke ich fürs Mitteilen. Ich habe ja das "Glück" (...) nicht zwangsweise wiederholen zu müssen; es sei denn, der schlechte Zustand meiner Mutter durch die Chemo knockt mich völlig aus; aus mir wird keine Fachinformatikerin ;)

# Anmerkung: Es ist spät und ich bin zu faul, um Tippfehler oder sonstewas zu korrigieren <- jetzt lass ich mal voll die Intolerante raushängen

Linda.1001
15.11.2009, 21:33
Schade für dich, da wirst du eher kämpfen müssen als ich, denn mich interessiert es durchaus. (Neurowissenschaften = wo ist der Herz-Smily)

Das bleibt abzuwarten meine Liebe. Nimm dir mal den Sobotta falls das dir ein Begriff ist. Wenn du dann immer noch soooo vernarrt in die Neuroanatomie bist, würds mich sehr für dich freuen. ;-)